Casino Hille hat geschrieben: 30. September 2018 16:36
craigistheman hat geschrieben: 30. September 2018 10:42das Rumgeheule war schließlich bei der Bekanntgabe Craigs ebenfalls groß, bis die Zweifler_innen ihn dann in CR sahen und sich für ihr Verhalten schämten
Das hört man immer wieder, dass der große
Craig 2006 all seine Kritiker und Verächter Lügen strafte und jeden überzeugen konnte.
Ich finde, sein Märtyrer-Status wird dem nicht so wirklich gerecht. Letztlich waren es eigentlich nur die Regenbogen-Blätter und deren Klientel, welches mit aller Macht auf
Craig einschlugen, aus an den Haaren herbeigezogenen Gründen (etwa der Schwimmweste bei seiner Vorstellung 2005). Dass dieses Maß an Vorabkritik damals völliger Blödsinn war,
ist jedem halbwegs normal denkenden Menschen völlig klar gewesen, und denen musste
Craig eigentlich auch nichts beweisen. Gerade deshalb kann ich das Märchen vom Craigschen Triumph in CR nicht so richtig nachvollziehen, denn letztlich räumt man diesen absurden Vorab-Hetzern damit mehr Platz ein,
als sie in der Realität überhaupt hatten.
Das sehe ich ganz anders. Brosnan war etabliert und bei der breiten Masse, bis auf die Fraktion der Dalton oder ernstere Gangart/Fleming-Fans sehr beliebt. DAD hat hervorragend an den Kinokassen funktioniert, und 2003/2004 haben all die Peinlichkeiten weitaus weniger Zuschauer_innen gestört,
als es heute nach 4
Craig-Bonds der Fall
ist.
Craig hatte es bestimmt nicht leicht, allen voran nachdem Brosnan auf relativ undiplomatische Art klar gemacht wurde, dass man nun ohne ihn fortfahren würde - was aber vertraglich und auch sonst völlig legitim war, nur unschön über die Bühne ging.
Craig wurde nicht nur wegen seines Aussehens kritisiert oder für ungeeignet gehalten, sondern (bis in hohe Kreise Hollywoods, u.a. Sam Mendes) auch aufgrund seiner bisherigen Rollen, die nicht mit der damaligen Vorstellung dessen, was und wie Bond sein sollte, übereinstimmten.
Als CR kam habe ich sehr viele Leute in meinem Umfeld plötzlich aufjubeln gesehen, die
Craig vorab schlechtredeten.
Mir selbst war der Darstellerwechsel schnuppe, da ich mich zu dieser Zeit immer weniger so für das Franchise interessierte.
Als ich nach CR aus dem Kino kam, war ich dann erstmal baff - von
Craig, von dem grandiosen Cast allgemein, dem Script, der Atmosphäre, der Action, dem Score...
Ich sehe
Craig bestimmt nicht
als Märtyrer, aber er musste sich auf alle Fälle beweisen und durchsetzen, deutlich mehr
als Brosnan oder Moore. Und das hat er in meinen Augen auch geschafft, mithilfe des grandiosen Teams um ihn rum.