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Insgesamt abgegebene Stimmen: 3

[Buchbesprechung] John Gardner SCORPIUS

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Analog zu den Filmbesprechungen möchte ich hier mal mit Besprechungen der diversen Romane beginnen.

Scorpius von John Gardner ist aus dem Jahr 1988 (Deutschland 1990) und handelt von Bonds Kampf gegen einen ehemaligen Waffenhändler und jetzigen Sektenführer Scorpius. In seiner Handlung nimmt der Roman einige Dinge vorweg, die auch in unserer Zeit eine gewisse Aktualität haben, nämlich den Kampf gegen den Terror.

Obwohl ich die Romane von Gardner mag (habe aber noch nicht alle gelesen) gefällt mir dieser nicht besonders. Das liegt an mehreren Umständen. Zum einen spielt die Story zu drei Vierteln in England, was dem ganzen jegliche Exotik nimmt. Nur der ziemlich flache Showdown spielt in South Carolina. Die üblichen Rezepte Gardners finden sich ansonsten auch hier wieder. Undurchsichtige Nebencharaktere, deren Bewegründe oft erst auf den letzten Seiten offenbart werden. Viele Dialogszenen mit M und Tanner. Und anders als sonst bei ihm zu lesen, nur ein Bondgirl. Die Geschichte leidet bedauerlicherweise unter ziemlichen Spannungsmangel, weshalb ich den Roman auch nur eingeschränkt und unter dem Gesichtspunkt der Vollständigkeit empfehle.

Von John Gardner habe ich außerdem bislang gelesen:
  • Operation Eisbrecher (meiner Meinung nach sein bester)
    Die Ehre des Mr. Bond ( auch lesenswert )
    Niemand lebt für immer ( fast so gut wie Eisbrecher )
Zur Zeit lese ich Sieg oder Sirb und werde mich dannauch dazu später äußern.

Re: [Buchbesprechung] John Gardner SCORPIUS

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chief hat geschrieben:Analog zu den Filmbesprechungen möchte ich hier mal mit Besprechungen der diversen Romane beginnen.

Scorpius von John Gardner ist aus dem Jahr 1988 (Deutschland 1990) und handelt von Bonds Kampf gegen einen ehemaligen Waffenhändler und jetzigen Sektenführer Scorpius. In seiner Handlung nimmt der Roman einige Dinge vorweg, die auch in unserer Zeit eine gewisse Aktualität haben, nämlich den Kampf gegen den Terror.

Obwohl ich die Romane von Gardner mag (habe aber noch nicht alle gelesen) gefällt mir dieser nicht besonders. Das liegt an mehreren Umständen. Zum einen spielt die Story zu drei Vierteln in England, was dem ganzen jegliche Exotik nimmt. Nur der ziemlich flache Showdown spielt in South Carolina. Die üblichen Rezepte Gardners finden sich ansonsten auch hier wieder. Undurchsichtige Nebencharaktere, deren Bewegründe oft erst auf den letzten Seiten offenbart werden. Viele Dialogszenen mit M und Tanner. Und anders als sonst bei ihm zu lesen, nur ein Bondgirl. Die Geschichte leidet bedauerlicherweise unter ziemlichen Spannungsmangel, weshalb ich den Roman auch nur eingeschränkt und unter dem Gesichtspunkt der Vollständigkeit empfehle.

Von John Gardner habe ich außerdem bislang gelesen:
  • Operation Eisbrecher (meiner Meinung nach sein bester)
    Die Ehre des Mr. Bond ( auch lesenswert )
    Niemand lebt für immer ( fast so gut wie Eisbrecher )
Zur Zeit lese ich Sieg oder Sirb und werde mich dannauch dazu später äußern.
Wieso verfilmen die Bondmacher nicht mal einen von diesen Romanen ... Dann hätten wir vielleicht auch eine gute Mischung aus dem klassischen Bond und dem neuen Bond.

VJ007

Re: Romanbesprechung: Scorpius (Gardner - 1988)

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Buchreview zu „James Bond 22: Scorpius“

Im Original „Scorpius“ von John Gardner in der Neuübersetzung von Cross-Cult aus dem Januar 2016 nach der Erstveröffentlichung am 01.06.1988

„James Bond 22: Scorpius“ ist das 22. Bondbuch und der 7. Roman von John Gardner

In meinem Ranking der Gardner-Romane befindet sich „Scorpius“ auf dem geteilten 1. Platz. Das Ranking nach den ersten 7 gelesenen Romanen sieht wie folgt aus:

1. „Eisbrecher“ und „Scorpius“
2. „Niemand lebt ewig“ und „Das Spiel ist aus“
3. „Der Kunstsammler“
4. „Kernschmelze“
5. „Eine Frage der Ehre“

Worum geht es in „Scorpius“ ?:

Eine Tochter eines hochrangigen britischen Finanzbeamten wird als Wasserleiche aus der Themse gezogen, dabei hat sie die Telefonnumer des britischen Agenten James Bond in ihrem Notizbuch und eine spezielle Kreditkarte, die zu einem jahrzehntelang von den amerikanischen und britischen Geheimdiensten gesuchten Terroristen und Waffenhändler führt, der nebenbei im Hintergrund und unter neuer Identität eine geheimnisvolle Sekte geschaffen hat. Da Bond scheinbar in die Sache verwickelt sein muss und der britische Geheimdienst gerade die Wirtschaftsprüfer im Haus hat, wird Bond, um für M einen guten Eindruck zu schinden, in ein tödliches Spiel geworfen, bei dem der Gegner scheinbar immer einen Schritt voraus ist und nichts mehr sicher ist.

Kapitelverzeichnis der deutschen Version 2016:

1. Die längste Meile
2. Treibgut
3. Der Zwischenfall an der Kreuzung
4. Avante Carte
5. Die Sanftmütigen werden erben
6. Zwei vom gleichen Schlag
7. Mr. Hathaway & Company
8. Das Blut der Väter
9. Der Trostpreis
10. Finden Sie die Teufel
11. Nenn mich Harry
12. Todesname
13. Scatter
14. Lockvögel und Smart Cards
15. Jung und töricht
16. Eine kleine Nachtmusik
17. Die Gebetshalle
18. Mrs. Scorpius
19. Warum nicht heute Abend ?
20. Die Vergangenheit ist ein Eimer voll Asche
21. Tödliches Vermächtnis
22. Der letzte Feind

Seitenanzahl: 366 / Kapitelanzahl: 22 = Kapitelfrequenz von 16-17 Seiten.

Hauptschauplätze: London und South Carolina

Wichtige Charaktere (neben Bond):

Wladimir Scorpius / Pater Valentine
Harriet „Harry“ Horner
Seargent John „Pearly“ Pearlman
Chief Superintendent Bailey
Trillby Shrivenham
Emma Dupre
Ruth Pearlman
David Wolkowsky

Was halte ich davon ?

„Scorpius“ hat sich bei mir bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit „Eisbrecher“ geliefert und es geschafft, einen Platz auf dem geteilten Ersten zu erkämpfen. Ich muss sagen, dass eine Kombination aus beiden Romanen der perfekte Gardner-Roman wäre. In „Eisbrecher“ hat mich vor allem die spannende Ausgangssituation und die eiskalte Atmosphäre fasziniert. Das was „Eisbrecher“ etwas gefehlt hat, war ein faszinierender Bösewicht und eine extrem mutige Thematik in der Story sowie ein wenig mehr persönliches Drama für Bond.

Dies hat „Scorpius“ nun geschafft. Wie für Gardner typisch wird hier mit doppelten und dreifachen Böden und Twists gearbeitet, die selbst geübte Gardner-Leser überraschen und super integriert sind. Hatte man in „Eisbrecher“ noch einen modernen, neonazistischen Hitler-Nachahmer, der eine „neue Welt-Ordnung“ zum Ziel hat, ist in „Scorpius“ der titelgebende Gegner eine weitaus größere Hausnummer. Der Charakter und die Motivation hinter seinem Plan sind sehr gut herausgearbeitet worden. Die Einbindung von finanzmarkttechnischen, politischen und quasireligiösen Themen in der Story sind nicht nur selbst für diese Zeit hochaktuell, sondern auch sehr mutig gewählt und mit die beste Thematik einer Story von John Gardner. Und was für mich richtig gut funktioniert und die Story auch noch bissiger gemacht hat, ist die Schilderung wie effektiv die Manipulations- und Tötungsmaschinerie funktioniert und welche Folgen und Konsequenzen diese hat.

Mit Harriet Horner wird uns eine intelligente, attraktive Frau geschildert, die am Ende für die gewisse Portion Drama bei Bond sorgt. Alle anderen wichtigen Nebencharaktere sind typische Gardner-Figuren nach Schema F , die aber prächtig integriert wurden und super funktionieren.

Die Schauplätze mit London und South Carolina haben auf mich nicht die große Ausstrahlung wie die eiskalte Einöde in Eisbrecher gehabt und sind auch etwas formelhaft für Bondverhältnisse eingebunden worden.

Alles in allem bleibt zwar bis auf die bereits geschriebenen Details „Scorpius“ ein unheimlich spannendes Buch, was anders ist als Eisbrecher, aber in meinen Augen genauso gut.

„Scorpius“ bekommt von mir auf der 007er-Skala 007/007 Punkte

Im 10er-System würde ich das ganze auf 10/10 bewerten.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Romanbesprechung: Scorpius (Gardner - 1988)

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Vorab: Ich habe seit der Neuveröffentlichung durch CrossCult auch die Gardner-Romane gekauft und bis auf "Das Spiel ist aus" (da bin ich grad drüber) alle gelesen. Generell sind die Gardner-Romane gut, können aber m. E. nicht mit den Fleming-Romanen mithalten.

Schwächen von Gardner sind nach meinem Empfinden, dass dieser nicht so eingängige und markante Namen (Goldfinger, Blofeld, Dr. No, ...) sowie Romantitel (Octopussy, Feuerball, Goldfinger, Casino Royale, etc.) wie Fleming kreiert hat. Da können die Namen der Gegenspieler wie beispielsweise Rahini oder noch nichtssagendere Namen nicht mithalten. Ebenso die Romantitel. Auch sind die Storys oft nach demselben Muster aufgebaut. Bond weiß lange Zeit nicht wirklich, wer sein Gegenspieler ist. Wer Freund oder Feind ist, kann Bond erst im Laufe des Romans feststellen. Das sagt mir nicht so zu.

Scorpius ist völlig anders und bis dato der beste Roman von John Gardner. Wladimir Scorpius ist ein herausragender Gegenspieler mit einem markanten Namen und einer bedrohlich-erhabenen Persönlichkeit. Die wirre Sektenwelt des Scorpius ist sehr bedrohlich. Die Pläne sind düster und gefährlich und James Bond hat alle Hände voll zu tun, um Scorpius zu besiegen. Ich gehe hier nicht ins Detail der Story, sondern gebe volle Leseempfehlung. Gut, die Bezeichnung "Operation Mähdrescher" ist doch etwas kitschig, aber ansonsten eine super Story, die mit den besten Fleming-Romanen nicht nur mithalten, sondern teils sogar überbieten kann.

Bitte unbedingt kaufen und lesen! Scorpius ist superklasse!
Wo waren Sie, als ich Sie nicht brauchte?
Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot.
Ich habe Sie ganz nass gemacht. - Aber mein Martini ist trocken geblieben.
Ich liebe es, früh auszureiten. - Ich bin ebenfalls Frühaufsteher!
Ein Eispalast – Sie fühlen sich hier sicher wie zuhause!
Einen Wodka Martini bitte. Mit viel Eis, wenn sie haben!

Re: Romanbesprechung: Scorpius (Gardner - 1988)

6
Hmmm. Ihr habt da doch einige wahre Punkte genannt (Finanzwelt, Religioeses Thema), die tatsaechlich positiv aus der Rolle fallen. Fuer mich dauert es zu lange, bis man eine Idee vom Plot hat und dann ist das Finale auf der Insel in SC irgendwie komisch.

(Und gefuehlt tragen bei Gardner alle Bond Girls 'Designer Jeans' so zumindest das Wording im Original in min. 3 Buechern. Vielleicht aber auch verstaendlich bei den Kartoffesaecken der '80 scheint es wichtig darauf hinzuweisen.)
❤️☮️🧘🏻‍♂️