
Folgende Filme werden hier diskutiert:
- Bedhead
- El Mariachi
- Bad Boys never die (Roadracers)
- Desperado
- Four Rooms
- From Dusk Till Dawn
- The Faculty
- Spy Kids
- Spy Kids 2
- Mission 3D
- Irgendwann in Mexiko
- The Adventures of Sharkboy and Lavagirl
- Sin City
- Planet Terror
- Das Geheimnis des Regenbogensteins (Shorts)
- Machete
- Spy Kids - Alle Zeit der Welt
Hier noch mal meine Worte zu Planet Terror, leicht überarbeitet und in der Punktevergabe nach oben korrigiert
...und irgendwie weiss ich immer noch nicht, was ich von dem Streifen halten soll.
Es gibt Filme, die sind komplex und anspruchsvoll, andere ein gesunder Mix und dritte wiederum begeistern gerade dadurch, dass man einfach das Hirn abschalten und sich dem Spass der einfach gestrickten Sorte erfreuen kann. Und dann gibt es noch Planet Terror, ein Film von Robert Rodriguez, dem leicht freakigen Typen im Cowboy-Kostüm, der die dritte Sorte in ihre Extreme reisst. Irgendwie kommt einem unwillkürlich das Gefühl dass sich der Schlapphut tragende Texaner und sein Homie Quentin diese Story während eines 5-minütigen Drogentrips zusammengeschustert haben.
Mag sein, dass mancher das anders sieht aber es beweist doch einen ziemlich ominösen Selbstverwirklichungsgeschmack, einen Film zu drehen der fast zwei Stunden lang von platzenden Eiterbeulen, infizierten Wunden, verwachsenen Gehirnen, spritzenden Arterien, verfaulten Zungen, grossen Hodensammlungen und Q. Tarantinos in schleimigen Klumpen zu Boden fallenden Genitalien handelt. Dazwischen werden fröhlich Kindersuizide gezeigt, Gliedmassen abgesägt und Zombies zu aberhunderten mit Schrotflinten in ihre (natürlich reichlich Blut un Eiter spritzenden) Einzelteile zerlegt. Der sogenannte Running Gag: ein unhygienischer Barbesitzer versucht, aus den zurückgelassenen Körperflüssigkeiten der Toten die ideale Barbeque-Sauce zu mischen und eine verstümmelte Tänzernin verschmilzt mit Waffen und führt Krieg. Himmelschreiend dämlich (und ausnahmsweise mal nicht im vollkommen positiven Sinne).
Der Sinn dahinter, den Film stilistisch wie eine mit 1.000 Kröten und einer Schrottkamera auf kaputte Filmrollen gedrehte Produktion wirken zu lassen erschliesst sich mir irgendwie nicht ganz (doch, ich weiss es wieder! Quentin und Robert haben irgendeinen nostalgischen B-Movie-Italo-Doublefeature-Fetisch und drehten hier eine Hommage, wie auch immer das zu deuten ist...

3 / 10 Punkte
Einen für Brusli, einen für Brolin und einen für den gewissen Unterhaltungswert, den das stupide Umnieten der Zombies trotz allem mit sich gebracht hatte. Ansonsten ist der Streifen schlicht und einfach ziemlich fragwürdig. Ein Horrorfilm ist das eigentlich auch nicht, es gab kein Erschauern, kein Horror, es war nur abwechselnd eklig und lächerlich.
Wie es sich herausgestellt hat, scheine ich einfach mit den falschen Erwartungen an den Film herangegangen zu sein. Gewisse Schockeffekte haben mir einfach gefehlt, stattdessen wurden mir zwei Stunden Anatomie vorgesetzt. Unterhalten hat mich PT zwar, einige der Makabritäten waren sogar spassig, aber bei "fragwürdig" bleibe ich trotzdem.
Sin City
Diesen Film empfand ich vor allem als eines: visuell und stilistisch äusserst beeindruckend. Die Schwarz-Weiss-Rote Farbmischung, die aussergewöhnliche Kamera- und Schnitttechnik sowie die Offkommentare der drei Protagonisten machen Sin City tatsächlich zu einem lebenden Comic und schaffen ihre ganz eigene, aussergewöhnliche Optik die den Streifen von tausend anderen gekonnt abgrenzt. Es sind diese surrealen Bilder mit den klischeehaften Schatten und flächigen Backgrounds, die einem in ihren Bann ziehen. Rodriguez hatte hier den Vorteil, die Vorlage treu umzusetzen und die Geschichte gekonnt auf eine spezielle Weise zu erzählen.
Die Story selber ist dann eine Sache für sich und geht durch die tolle Optik auch etwas unter. Geschichte Nummer eins überzeugt mit ihrer simplen Story, der Brutalität und der genialen Performance von Mickey Rourke (der einzig wirklich guten, die ich bisher von ihm gesehen habe) und geht einem unter die Haut. Es folgt ein zweiter Handlungsstrang, der wesentlich actionreicher ist und mit einem coolen Clive Owen und einem fiesen Del Toro, sowie schönen Frauen und ordentlich Adrenalin punkten kann. Leider ist es dann gerade die dritte Story, diejenige um Alba und Brusli, die am Schluss etwas "angehängt" rüberkommt und den Streifen unnötig in die Länge zieht.