Über diese Sachen könnte ich philosophieren. Leider fehlt mir grad die Zeit dazu - deshalb mal ein Auszug aus dem was ich so in den Jahren zusammengetragen habe.
Ich bin ein Single Malt- und nur in einem Fall ein Blended Whisky- Trinker. Hier mal so die kleinen, aber feinen Unterschiede ...
Der Single Malt
Im Gegensatz zu einem Blend, der in Geruch, Geschmack und Farbe immer neu zu reproduzieren ist, weisen Single Malts einen eigenen individuellen Charakter auf, der durch die Herstellung, und die Lagerung bestimmt wird.
Weiterhin wird mittlerweile auch gerne angegeben, in welcher Art von Fässern (z.B. Sherry Fass oder Bourbon Fass) er gelagert wurde, ob dies eine Erst- oder Mehrfachbefüllung (Refill) eines Fasses ist. Manche Whiskys werden nach ihrer eigentlichen Reifezeit auch noch in andere Fässer umgefüllt, um den Geschmack gezielt zu beeinflussen (Finishing).
Während Blended Whisky oft mit Eis oder auch mit Cola getrunken wird, wird Single Malt pur oder mit weichem Quellwasser und bei Zimmertemperatur genossen, um die in der Regel sehr komplexen Geschmacksnuancen wahrnehmen zu können.
Single Cask
Ein Single Malt kann durchaus eine Mischung sein: Vor der Abfüllung wird der Inhalt mehrerer Fässer (aber immer nur aus einer einzigen Brennerei) zur Erzielung eines einheitlichen "Hausstils" in Farbe, Geschmack und Geruch gemischt. Trägt der Whisky eine Jahres- oder Altersangabe, dann bemisst sich diese Angabe nach dem jüngsten verwendeten Fass.
Durch das Interesse von Konsumenten sind in den letzten Jahren Produkte auf den Markt gekommen, die den einzigartigen Charakter des Single Malts noch steigern. So werden Single Malts auch als Single Cask (deutsch: Einzelfass) abgefüllt. Hierbei stammt der Whisky nur aus einem einzelnen Fass. Wird dieser Whisky dann auch nicht mit Wasser auf Trinkstärke verdünnt, so erhält er die Bezeichnung Cask Strength (deutsch: Fassstärke) oder Natural Strength (deutsch: natürliche Stärke).
Der Blended Whiskey
Ein Blend ist eine Mischung, man sagt auch ein Verschnitt, von verschiedenen Whiskys. Als Grundlage für einen Blend wird oft Grain-Whisky verwendet und zum Teil bis zu 50 andere Whiskys hinzugemischt. Auf diese Weise erzielt der Masterblender einen ständig gleich bleibenden Geschmack und gleiche Qualität. Nach dem Mischen wird der Blend noch einige Zeit in einem Fass gelagert, damit die einzelnen Whiskys sich geschmacklich verbinden können. In Schottland werden die folgenden Arten von Blends unterschieden:

Blended Malts sind Whiskys, die nur aus verschiedenen Single-Malt-Whiskys verschiedener Brennereien verschnitten sind (früher auch Vatted Malt genannt). Ein bekannter Blended Malt ist etwa Johnnie Walker Green Label.

Blended Grains sind Whiskys, die nur aus Grain Whiskys (kontinuierlich gebrannter Getreideschnaps, während Malt Whisky nur aus gemälzter Gerste hergestellt wird) aus verschiedenen Brennereien verschnitten sind, denen aber im Gegensatz zu Blended Whiskys kein Single Malt Whisky zugesetzt wurde (auch Vatted Grain). Einziger Vertreter derzeit ist der Hedonism von Compass Box.

Blended Scotchs sind Whiskys, bei denen Grain Whisky mit einem oder mehreren Single Malt Whiskys verschnitten wird.
Hierzu zählt zum Beispiel auch der Johnnie Walker. Allerdings - es sei dazu gesagt, dass ich - ein ehemaliger reiner Single Malt-Trinker - mittlerweile mich nun auch auf die höherwertigeren Blended aus dem Hause Walker eingelassen habe. Denn da sind die eingebundenen Single Malts mit einem MINDESTALTER angegeben. Black (min 12 Jahre alt) oder Green Label (min 15 Jahre alt). Beim Blue Label hab ich noch keine Erfahrungswerte (min 30 Jahre alt).
Als Beispiel die enthaltenen Whiskys im ...
... Black Label:
Mehr als 40 Single Malts und Grain-Whiskies sind insgesamt enthalten, der größte Teil kommt aus den Highlands. Wie in allen Johnnie Walker Blends spielt Cardhu eine wichtige Rolle.
Der Lead-Whisky stammt aus einer Destillerie am Meer: Caol Ila. Die Heimat des hochwertigen Whiskies ist die Insel Islay. Hier werden vorwiegend schwere, männliche Whiskies mit ausgeprägten Torf- und Raucharomen kreiert. Caol Ila gilt als eher „gemäßigt“ unter den Islay-Whiskies. Unverdünnt schmeckt er süß und rauchig und entwickelt eine Spur von Pfeffer. Mit stillem Wasser verdünnt kommen die Holznoten noch stärker heraus.
... Green Label:
Dieser ganz besondere Whisky, wird alleine aus Single Malts kreiert.
Komponiert aus 15 Single Malts berühmter Destillerien der charakteristischen Regionen Schottlands, präsentiert sich Johnnie Walker Green Label. Mindestens 15 Jahre ist jeder einzelne Malt alt. 15 Malts - doch vier Whiskies prägen ihn ganz besonders, machen ihn einzigartig: Von Talisker erhält er die Kraft, von Linkwood die Finesse, von Cragganmore das Herz und von Caol Ila das Mysteriöse. Einzigartige Individuen in perfekter Harmonie. Johnnie Walker Green Label ist ein Whisky, der wie wohl kein anderer die Natur der unterschiedlichen Regionen Schottlands einfängt.
... Blue Label:
Insgesamt 16 Single Malts aus den ältesten Beständen des House of Walker zeugen vom großen Wert dieses einzigartigen Blends. 30 Jahre und älter sind viele der Raritäten, die zum Besten zählen, was Schottlands Single Malts zu bieten haben. Auch Cardhu darf natürlich in diesem erlesenen Kreis nicht fehlen und trägt seinen Teil zu einer unvergleichlichen Authentizität bei.
Der Lead-Whisky der Single Malts ist Royal Lochnagar aus den Highlands. Seine Charakteristika: reich, komplex und von zarter, dennoch deutlicher Süße. Mindestens 12 Jahre reift der Premiumwhisky. Seit einem Besuch Queen Victoria 1845 darf sich dieser Whisky mit dem begehrten Attribut "Royal" schmücken. Royal Lochnagar gilt als idealer „Einsteigerwhisky“: Ihn zeichnet eine gewisse Leichtigkeit aus, ohne dass er Charakter vermissen lassen würde.
(Quelle:
http://www.johnniewalker.de)
Und - nun der Unterschied ... zwischen Bourbon und Whiskys. Der liegt als erstes schon mal in der Bezeichnung. Schottische und irische Getränke dieser Art sind
Whiskys - amerikanische
Whiskeys.
Dann die Herstellung (z.B. Schottischer Whisky):
Destillate aus Malz (also gemälzter Gerste) sind dabei die Grundlage schottischen Malt-Whiskys, wobei das Malz häufig noch getorft wird, also über einem Feuer mit Torf geräuchert. Die gekeimte Gerste (Green Malt) wird dabei in einer sogenannten Kiln getrocknet. Geschieht dies unter Zuhilfenahme von Torf, bekommt der Whisky das rauchige Aroma. Die Stärke der Rauchigkeit wird dabei in Parts Per Million (ppm) Phenolgehalt angegeben. Hohe Mengen Phenol haben dabei Whiskys wie Lagavulin (ca. 30ppm) oder Laphroaig (über 30ppm). Torfigster Whisky wird der Octomore der Brennerei Bruichladdich werden, er soll deutlich über 80ppm Phenol haben; Insider berichten sogar von Probedestillaten mit bis zu 300ppm Phenol.
Scotch Whisky darf sich ein Destillat nennen, das in einer schottischen Destillerie hergestellt, mindestens 40 Volumenprozent Alkoholanteil hat und mindestens drei Jahre in Eichenholzfässern unter Zollverschluss in Schottland gereift ist. Üblich ist eine Lagerungszeit von acht bis zwölf Jahren, aber auch 15, 20, 25, 30 und 50 Jahren. Je nach Brennerei hat ein Whisky nach unterschiedlich viel Jahren das Optimum an Balance zwischen Destillerie-Charakter und Einfluss der Reifung erreicht. Bei der Mehrzahl der Brände liegt diese Zeit zwischen 12 und 15 Jahren. Sehr alte Whiskys sind zwar oft besonders rund, weich und voll, dies jedoch oft auf Kosten der Individualität, da die Faßnote zunehmend dominiert. Die verbreitete Annahme, Whisky sei besser, je älter er ist, gilt also nur mit Einschränkungen.
Für die Lagerung werden, im Gegensatz zu den USA, (fast) niemals frische Eichenfässer verwendet, sondern Fässer, in denen vorher Bourbon oder Sherry, in Einzelfällen auch Portwein oder Rum, gelagert wurde (Ausnahmen: "Glenfiddich Solera Reserve" - ein Teil dieses Whiskys reift kurz in neuen Fässern, Glenlivet "French Oak Finish" u.a.). Hauptsächlich benutzt werden Eichenfässer (Quercus alba) aus den USA, in denen zuvor bereits amerikanischer Whiskey gelagert wurde. Ursprünglich geschah dies aus Kostengründen, heute jedoch ist es ein wichtiger Teil der Whiskytradition geworden, denn dies gibt jedem Whisky einen Großteil seines charakteristischen Geschmacks. Außerdem wäre die Reifung in neuen Fässern der Komplexität und dem individuellen Charakter eines Single Malt wenig förderlich, da der erzeugte Vanillie-Caramel Geschmack, der Bourbon Whiskey auszeichnet, diese Feinheiten überdecken würde. Kostengründe spielen immer noch eine Rolle: Amerikanische Fässer kosten rund 30 Euro, spanische rund 300 Euro. Ex-Sherry-Fässer aus Spanien (Quercus robur) eignen sich mehr für die süßen, komplexen Whiskys der Speyside, während für die Inselwhiskys wegen des rauchigen Geschmacks Bourbon-Fässer aus amerikanischer Eiche zum Einsatz kommen. Die Böttcherei Speyside Cooperage in Craigellachie setzt ca. 100.000 Eichenfässer jährlich neu zusammen und repariert Fässer für die umliegenden Brennereien. 2004 lagerten rund 18 Millionen Whiskyfässer in Schottland.
Der Fasswhisky, der je nach Stärke bei der Abfüllung und Länge der Lagerdauer (permanent verdunstet ein wenig Alkohol als sog. "Angel's Share") i.d.R. zwischen 50 und 70 Volumenprozent Alkohol hat, wird dazu mit Wasser auf Trinkstärke verdünnt. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich unverdünnte Abfüllungen, die direkt in Fassstärke abgefüllt werden und häufig intensiver und komplexer im Aroma sind. Als Altersangabe auf der Flasche wird das Alter des jeweils jüngsten abgefüllten Whisky verwendet.
Schottland exportiert jährlich über 700 Mio. Flaschen Whisky - hauptsächlich in die USA, nach Frankreich, Spanien und Japan.
Zum anderen verdeutlichen einzelne Bezeichnungen den Herstellungsprozess des jeweiligen Whiskys:

Unter einem Single versteht man einen Whisky, der aus einer einzelnen Brennerei stammt (gebräuchlich v. a. für schottische Whiskys: Single-Malt-Whisky).

Unter einem Straight versteht man ebenfalls einen Whisky, der aus einer einzelnen Brennerei stammt (gebräuchlich v. a. für amerikanische Whiskeys).

Unter einem Blend versteht man einen verschnittenen Whisky. Bei der Herstellung (Blending) werden verschiedene Whiskysorten (zum Beispiel Malt und Grain) aus verschiedenen Brennereien vermischt. In manchen Produkten sollen sich bis zu 70 verschiedene Whiskys befinden.

Unter einem Pure Pot Still versteht man einen Whisky, der nur in klassischen Brennblasen hergestellt wurde (gebräuchlich für einzelne irische Whiskeys).
Weitere typische Bezeichnungen für die Herstellungsart:
cask strength (Fassstärke): Einem Whisky wurde nach der Lagerung kein Wasser mehr zugesetzt, um einen bestimmten Alkoholgehalt zu erzielen. Der Alkoholgehalt dieser Whiskys ist unterschiedlich, da er je nach Lagerungsdauer, Umweltbedingungen, der Qualität des Fasses und nicht zuletzt auch nach Alkoholgehalt des Ursprungsdestillats variiert.
vintage (Jahrgangswhisky): Die verwendeten Whiskys stammen aus dem bezeichneten Jahrgang.
single cask (Einzelfass): Der Whisky stammt aus einem einzelnen Fass (gebräuchlich insbesondere für schottischen Whisky).
single barrel (Einzelfass): Der Whisky stammt aus einem einzelnen Fass (gebräuchlich insbesondere für amerikanischen Whiskey).
single single: Unübliche Bezeichnung für Whisky, der aus einem einzelnen Fass stammt.
finish (Ausbau): Hinweis einiger Destillerien auf die Herkunft der zur Lagerung des Whiskys benutzten Fässer, so bedeutet z. B. "Port Wood Finish", dass der Whisky (teilweise) in ausgedienten Portweinfässern gelagert wurde. Andere Beispiele wären "Sherry Wood Finish", "Madeira Wood Finish" etc. Siehe auch Lagerung.
Zusammenfassung:
Jede Destillerie stellt ihren Whisky anders her. Allen gleich ist nur das grobe Herstellungsverfahren:
Schottische und irische Whiskys sind in der Regel 3-5 mal durch Torf destilliert plus eine kleine Zugabe von Vor- und Nachlauf. Wichtig sind Beimischungen und die Lagerung.
Vor- und Nachlauf sind einzelne tödlich.
Amerikanische Whiskeys hingegen sind meist aus Vorlauf, Hauptlauf und Nachlauf "zusammengepanscht". Das ergibt dann eben solch scharfes Zeug wie Jack Daniels. Unverdünnt meiner Meinung nach ungeniessbar.
Fakt ist: Jeder muss selber herausfinden was er mag und was nicht. Ich habe mich hier fast ausschliesslich auf die "nicht-amerikanischen" Whiskys beschränkt. Diese sind meiner Meinung nach besser und vor allem: Sie brennen dir nich alle Geschmacksnerven aus ...
Als Geniesser von doch nun schon dem einen oder anderen Whisky würde ich empfehlen - vorausgesetzt er ist MINDESTENS 12 Jahre alt:
Cragganmore (12), Macallan (12 und 18 und Single Cask), Bushmills (18 ), Black Label, Green Label und den Talisker (18 ). Das sind meine gängigsten. Insgesamt habe ich seit der Entdeckung meines Whisky-Genusses über 60 Singles durch und vielleicht ein Dutzend Blended. Dazu sei gesagt, dass mich da die teureren Produkte aus dem Hause Walker als einzige wirklich überzeugt haben.
So trinkt zum Beispiel meine Verlobte auch nur Blended mit mir zusammen - niemals einen Single.
Whiskeys ... DAS erspar ich ihr ...
Nun muss ich leider los ... deshalb fehlt mir grad nun auch die Zeit zum drübernachdenken und schreiben wie ich zum Whisky trinken kam ... aber das reich ich nach ...