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von 007
00-Agent
Wo ist das Problem, dass er 160 mins lang ist ?
Der Pate hat 170 und ist trotzdem ein Klassiker ...
Ich war gestern drin - und muss sagen, dass er mir wirklich gut gefallen hat. Es ist kein Überfilm - kein must-have-seen, aber es ist ein solider, spannender und doch irgendwie bedrückender Film.
Gerade wenn man sich vor Augen führt, dass das ganze auf wahren Begebenheiten beruht, ist es doch schon beängstigend. Ich gehöre ja wie die meisten oder alle ? hier zu den Personen die nichts von dem Attentat mitbekommen haben - weil ich noch nicht gelebt hab, und dementsprechend wusste ich auc nichts darüber. Aber das ist bei dem Film kein Problem - man wird quasi da durchgeführt und erlebt mit zahlreichen Rückblenden und geschickt eingebundenen echten Aufnahmen von damals das Attentat mit.
Der Film ist brutal - ja. Da wird nichts beschönigt, das Blut fließt in strömen und den ein oder anderen nackten Körper gibts auch zu sehen. Der Rachefeldzug wird einem wirklich vor Augen geführt und man fragt sich, welchen Sinn das ganze hatte...
Der Film lebt natürlich auch von den beiden Hauptdarstellern - Eric Bana und Daniel Craig. Es wurde ja gesagt, dass er eine relativ kleine Rolle im Film hat und sicherlich ist er nicht so präsent wie Eric Bana aber war für mich erstaunlich oft im Bild. Und die Leistung der beiden ist wirklich klasse - nein Craig ist nicht bondig (auch wenn mich die Brille ein bisschen an unsern Roger erinnert hat).
Aber er spielt fantastisch und hat doch eine Härte, die ich mir von ihm auch in der Rolle des James Bond erhoffe...Auch Eric Bana ist wirklich gut - auch wenn er mit ein bisschen wie ein Keanu Reeves Abklatsch vorkam - zumindest sind die Gesichtszüge sehr ähnlich... Aber ihn als Bond hätte ich nicht gewollt - er wirkt so zerbrechlich im Gegensatz zu Craig der wirklich kaltblütig, blutdurstig und fest im Leben steht.
Aber 2 Punkte kreide ich dem Film doch an:
Zum einen erschloss sich mir nicht, wie die Verstrickungen am Ende wirklich waren - und normalerweise verstehe ich Filme auf Anhieb... Da scheint selbst Spielberg im Karussell der Geheimdienste und deren Fäden sich verheddert zu haben - das ist wirklich etwas unersichtlich...
Zum anderen regt der Film zumindest mich auch nicht so übermäßig sehr zum Nachdenken an. Klar, ein bisschen denkt man daran aber das Gefühl ist auch schnell wieder verschwunden und nach dem 2. Bier denkt man kaum noch an den Fiom und wendet sich schöneren Themen zu.
Insgesamt aber ein Film, den ich jedem Empfehlen kann - es war wirklich gute Unterhaltung und spannend allemal. Zarte Gemüter sollten den Film aber meiden - er ist doch sehr sehr hart, blutig und beschönigt nichts (ein großes Plus des Filmes).
PS: Craigs Synchro gefällt mir - sie passt zu ihm...