Die Zukunft - ein kleiner Ausblick

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all time high hat geschrieben:]Johannes Güldner (bekannt unter dem Nickname "harold_strutter" aus dem 007 Forum) kommentiert die Ereignisse rund um Pierce Brosnan und Bond 21...

Aufgrund des Streites um die Authentizität der Gerüchte um Brosnan bitte ich vorweg darum, diesen Text als satirisch aufzufassen...!

Seit einiger Zeit beschäftigt vorwiegend ein Thema die James-Bond-Anhänger: Wird Brosnan den smarten Geheimagenten noch ein letztes Mal verkörpern, oder ist es für ihn an der Zeit, das Zepter zugunsten eines jüngeren Darstellers aus der wohlmanikürten Irenhand zu legen? Ich bin stolz, hier erstmals die Antwort auf diese alles entscheidende Frage präsentieren zu dürfen: Pierce Brosnan wird noch drei weitere filme drehen, ja richtig, drei weitere Filme!

Um selbst die bekanntlich kritischen 007-Fans von dieser überraschenden Erkenntnis zu überzeugen, bedarf es eines tieferen Blickes in die Geschichte...

1973 - Roger Moore gibt seinen Einstand (LALD). Die Eingangssequenz (die drei Morde in Manhattan, New Orleans und San Monique) gilt als eine der schwächsten der gesamten Serie, dafür wird man mit einem der stärksten Titellieder in den Film eingeführt (Paul McCartney and the Wings). Im Verlaufe des an Tempo recht armen Films trifft 007 auf einen unzivilisierten US-Proleten (Sheriff J.W. Pepper), auf eine Jungfrau (Solitaire) und eine böse Voodoo-Hexe (Rosie Carver).

1995 - Pierce Brosnan gibt seinen Einstand (GE). die Eingangssequenz (Die flucht mit Cagiva und Cessna) gilt als eine der schwächsten der gesamten Serie, dafür wird man mit einem der stärksten Titellieder in den Film eingeführt (Tina Turner). Im Verlaufe des an Tempo recht armen Films trifft 007 auf einen unzivilisierten US-Proleten (Jack Wade), auf eine Jungfrau (Boris Grischenko) und eine böse Zahlenhexe (M).

1974 - Roger Moore, nocht nicht ganz eins geworden mit der neuen Rolle, wird für TMWTGG massiven Kritiken ausgesetzt. Die Bösewichte sind diesmal ein schwuler Zwerg (Schnickschnack) so wie ein Mainvillain mit Hang zur Phallussymbolik (Scaramanga und sein Colt). Gedreht wurde in phuket auf dem "James Bond Island" (das finale Duell).

1997 - Pierce Brosnan, nocht nicht ganz eins geworden mit der neuen rolle, wird für TND massiven Kritiken ausgesetzt. Die Bösewichte sind diesmal ein schwuler Riese (Stamper) sowie ein Mainvillain mit Hang zur Phallussymbolik (Carver und sein Medienhaus). Gedreht wurde in Phuket in der Nähe der "James Bond Island" (Szene zwischen Wai Lin und Bond).

1977 - Erstmals gelingt es Roger Moore, sich mit TSWLM die ihm gebührende Anerkennung zu erkämpfen. der Filmtitel besteht aus fünf Worten und beginnt mit "The". Das Bondgirl (Anya Amasova), deren Lover (Sergei Barsov) von 007 getötet wird, hat die Absicht den britischen Charismatiker umzubringen. Desweiteren hat Bond eine unliebsame Begegnung mit einem Bösewicht, der keinen Schmerz empfindet (Beisser).

1999 - Erstmals gelingt es Pierce Brosnan, sich mit TWINE die ihm gebührende Anerkennung zu erkämpfen. der Filmtitel besteht aus fünf Worten und beginnt mit "The". das Bondgirl (Elektra King), deren Lover (Renard) von 007 getötet wird, hat die Absicht den britischen Charismatiker umzubringen. Desweiteren hat bBond eine unliebsame Begegnung mit einem Bösewicht, der keinen Schmerz empfindet (Renard).

1979 - Roger Moore's viertes Abenteuer beginnt vielversprechend (die Fallschirmsequenz), aber kaum hat er sein amerikanisches Pendant (Dr. Goodhead) getroffen, weicht die Story zunehmend einem Actionspektakel mit haarsträubenden Rückprojektionen (der Kampf auf der Gondel). Der Bösewicht (Drax), der über keine erkennbare Mimik verfügt, stirbt in einem Finale, bei dem eigentlich nur noch Darth Vader fehlt ("Du bist mein Sohn, James!").

2002 - Pierce Brosnan's viertes Abenteuer beginnt vielversprechend (die Gefangennahme), aber kaum hat er sein amerikanisches Pendant (Jinx) getroffen, weicht die Story zunehmend einem Actionspektakel mit haarsträubenden Computeranimationen (die Surfsequenz). der Bösewicht (Graves), der über keine erkennbare Mimik verfügt, stirbt in einem Finale, bei dem eigentlich nur noch ein Cyborg aus der Zukunft fehlt ("Hasta la vista, James!").

Bekanntlich setzten nach MR erstmals die Gagenspielchen Roger Moore's ein, und trotz seiner Drohung (oder vielmehr seines zuvorkommenden Angebotes...) der Serie den mittlerweile schon etwas gebeugten Rücken zu kehren, drehte der engländer noch drei "letzte" Filme. Es ist also gemäß der kurzen historischen Gegenüberstellung sicher nicht falsch, zu vermuten, dass Pierce noch ein "Octogupta" oder "A Run to a Hill" (Titelsong: Iron Maiden) vergönnt sein dürfte, auch wenn es "for his money only" ist.

Nun werden Fans einwenden, Roger Moore habe sich für AVTAK doch nur einmal in einem zersägten Renault fotografieren lassen und sei im Übrigen genauso lange im Film zu sehen wie Maud Adams. Desweiteren, werden sie argumentieren, habe Brosnan einmal verlauten lassen, er wolle nicht so enden wie der rheumageplagte Superspion bei seinem Kampf gegen Max Zorin.

Ich dagegen sehe in dieser Hinsicht keine Probleme. Roger Moore hatte seine Doubles, und Pierce Brosnan - nun, da die weiteren Bonds wohl KOMPLETT am computer erstellt werden dürften, muss unser Pierce ohnehin nur noch für ein paar Promo-Fotos herhalten (übrigens, hat ihn bei DAD überhaupt jemand neben Halle Berry bemerkt?). Die gigantischen Gagenforderungen sind auch kein Grund den bewährten Bond zu verabschieden, schliesslich kann man das Geld beim Drehbuchautor einsparen, und wozu teure Reisen in ferne Länder zahlen, wenn man St. Petersburg auch im Studio nachbauen kann? Das unvermeidliche Gegenargument, die Story könne unter diesen bedingungen maximal 10 minuten Film sinnvoll zusammenkitten, lasse ich nicht gelten, denn erstens hat Vin Diesel's XXX das Gegenteil bewiesen und zweitens kann man doch einfach mittels regelmäßigen Zeitlupengebrauchs den streifen auf die obligatorischen 120 Minuten dehnen.

Selbst über den Titel wird ja schon kräftig spekuliert, "Die After Tomorrow" heisst es irgendwo (klingt das nicht vertraut? hmmm... muss mich wohl irren). îch persönlich bin so begeistert von diesem Titel, dass ich sogar meine Eigenkreationen "Dr. Die", "Die And Let Die", "Die by the Golden Gun", "dr. Goodheads Shooting Die-ary " und "The Dying Daylights" aufzugeben bereit bin - schliesslich lässt es das Herz eines jeden Bondfans höher schlagen, wenn der Titel des nächsten Filmes endlich wieder im Abspann angekündigt wird:
Bond 21: Die after tomorrow
Bond 22: Die next week
Bond 23: Die next month
Bond 24: Die next year.

Und schliesslich (auch marketingtechnisch sehr günstig) "Dying for Diet-Coke" (James Bond ordert dann: "eine koffeinhaltige Brause, bitte - Pepsi, nicht Cola".

Ach ja, das Product Placement. James Bond wirft dann wohl den Bösewicht in einen riesigen Topf mit siedendem Caramell und sagt lässig: "come to where the flavour is" (von Barbara Broccoli wird das den Fans natürlich als liebevolle Hommage an DAF verkauft). Wer sich wundert, warum der Bösewicht nicht mehr in radioaktiver Brühe ertränkt wird, wie der gute alte Dr. No, dem sei gesagt, dass Broccoli nach der FSK12-Marke ("wir wollen ein jüngeres Publikum ansprechen!") und kurzzeitigem Verweilen auf der FSK6-Marke ("wir wollen ein noch jüngeres Publikum ansprechen!") nun die FSK0-Marke ins Visier nimmt ("Die Figur des Beissers ist zu komplex für das angestrebte Publikum!").

Bill Gates, der kostenlos die Horden von Informatikern für Bond 21 stellt, bekommt als Gegenleistung einen Gastauftritt als Rosa Klebb (wer reklamiert, dass sie doch 1963 gestorben ist, wird belehrt, dass sie auf Los Organos reproduziert worden sei). Selbstverständlich ist beim Bond des 21. Jahrhunderts ein simpler Giftmesserschuh undenkbar, denn wer will heutzutage noch einen so unspektakulären Tod wie den des armen Kronsteens sehen? "12 Sekunden - wir brauchen ein Gift das schneller wirkt" - ganze 12 Sekunden ohne Action? Unfassbar! Eine Rosa Klebb von heute hat selbstverständlich einen Giftmesserschuh, der den Gegner bei Berührung atomisiert und als Elektronenwirbel in ein Raum-Zeit-Kontinuum bläst. Sie tritt auch nicht mehr so unspektakulär wie anno 1963 auf, wie jedes andere Bondgirl beherrscht sie Jiu-Jitsu, Karate und Thai-Boxen. Auch Tatiana Romanowa, die Klebb mit einer Neutronenkanone den Garaus macht, kommt kick- und thai-boxend durchs Appartment in Venedig gehüpft.

Ja, Brüder im 007-Geiste, soweit mein Blick in Solitaires Karten. In der Hoffnung, sich zu täuschen, verbleibt euer Johannes Güldner.
Einfach geil !
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Der Text spiegelt nun einmal das Befürchten vieler wieder. Bond wird wieder ein Agent, bei dem man Angst haben muss, dass der Zivi nicht rechtzeitig zum Einsatz kommt - und Bond total ausgepumpt vom eiffelturm fällt (habe ich da irgendwelche Assoziationen :wink: ).
Es ist nicht ganz zuträglich, dass Bond immer mehr zu einem Action-Spektakel verkommt. Dennch muss man verstehen, dass die Produzenten mit der Zeit gehen müssen. Dennoch wäre es für mich ein Schock, wenn Bond von 50 auf 25 Jahre verjüngt würde. War Bond in einer "Uschi-Glas-Reha". Kann man so etwas dem Publikum zumuten. Ich sage: Nein! Sie wollen ein jüngeres Klientel ansprechen. Aber wie? Bond interessiert diese Personen derzeit nicht, sonst müsste man sie nicht noch gesondert ansprechen. Aber was wird dann aus Bond? Wird es überhaupt noch Bond sein? Verkommt M als hippe Oma? Wird Q zu einem Technik-Freak mit Bronx-Slang? Ist Moneypenny demnächst als nymphomanes Boxenluder mit Silikonbrüsten zu sehen? Und James nennt sich Jimmy B. und läuft zu nervtötenden Hip-Hop-Beats durch die Gassen und vermöbelt wehrlose Penner!

Kann man so etwas zu lassen: Nein.

Back to the roots, Ms. Broccoli! Zerstören Sie nicht das Vermächtnis Ihres Vaters!

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Das Vermächtnis ihrer Vorfahren (in acociation with Elektra King)

Du hast schon recht.
Trotzdem - wenn man den text ironisch versteht kann man durchaus lachen, denke ich.
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Ich verstehe ihn nicht ironisch sondern sarkastisch und ich stimme dem voll zu. Vielleicht hast du meinen Text nicht ganz verstanden, ich versuch nur im gleichen Ton die negative Entwicklung der Figur Bond wieder zu geben.