Re: Zuletzt gesehener Film

7711
Casino Hille hat geschrieben:
Samedi hat geschrieben:Aber dass es in die richtige Richtung geht.
Samedi: Bitte lern lesen. Das hat er nicht geschrieben. Ich bitte dich wirklich, lies vernünftig, was andere hier schreiben. Das ist ja furchtbar, ständig deine trotzigen Umdeutungen lesen zu müssen.
Maibaum hat geschrieben, dass es in die Richtung geht. Und diese Richtung hält er ja offenbar für die richtige. Sonst hätte er sich ja auch nicht darüber beklagt, dass man sowas in Hollywood nicht mehr kennt.

Aber damit Hille glücklich ist, hab ich das "richtige" jetzt aus meinem Post entfernt. Ändert ohnehin nichts an meiner Aussage.
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"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Zuletzt gesehener Film

7712
Samedi hat geschrieben:Also wenn ich mir John Cage anhöre, dann höre ich da auch nur "unspannendes Pianogeklimper" wie du das formulieren würdest.
Damit erübrigt sich jede Diskussion über Musik mit dir. :mrgreen: Cage ist ein Magier, einer der größten Musiker aller Zeiten. Und auch 4' 33'' ist ganz ganz große Kunst. Himmlisch.
Nico hat geschrieben:Oh mein Gott. Noch n bisschen Schönberg dazu vielleicht? :shock:
Oh ja, bitte gerne. Ohne den könnte ich mir mein musikalisches Leben gar nicht vorstellen. Faszinierender Kerl, faszinierende Musik.
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Re: Zuletzt gesehener Film

7713
iHaveCNit: Life (2017)

„Kind 44“ - Regisseur Daniel Espinosa hat in seinem neuen Film „Life“ einige große Schauspieler um sich geschart. „Deadpool“ Ryan Reynolds, einen meiner Lieblingsdarsteller Jake Gyllenhaal, die mich in „Mission Impossible: Rogue Nation“ überaus positiv überraschende Rebecca Ferguson und den japanischen Schauspieler Hiroyuki Sanada, welcher für mich als Ujio untrennbar mit einem meiner absoluten Lieblingsfilme „Last Samurai“ verankert ist. Darüberhinaus spielen auch noch Ariyon Bakare und Olga Dihovichnaya mit. Bei den großen Namen war es klar, dass dieser Film in meiner Liste für dieses Jahr sein wird. Und das vollkommen zurecht.

Eine 6-köpfige Besatzung auf der ISS bergt eine Raumsonde vom Mars, die den Beweis für Leben auf dem Mars bietet. Der mikroskopische Einzeller wird untersucht und schon nach kurzer Zeit beginnt dieser Organismus aus Nerven-, Muskel-, und Hirnzellen an Jagd auf die Besatzung zu machen, für die es nicht nur ums eigene Überleben geht, sondern auch dem der Menschheit.

Die Grundprämisse des Films ist auf den ersten Blick nicht neu und kann fast 1:1 auf Ridley Scotts Alien aus dem Jahre 1979 übertragen werden. Aber dem Film tut man entsprechen unrecht, wenn man ihn gerade deswegen nicht schauen möchte. Wer „Alien“-Filme und allgemein auf Science-Fiction-Survival-Horror-Thriller steht wird seinen Spaß an „Life“ haben. Zunächst mal ist das Setdesign des Films und seine Inszenierung der Hammer und die klaustrophobische Stimmung ist absolut spürbar. Somit wird eine atmosphärische Isolation im weiten Weltraum geschaffen, die für die Besatzung des Schiffs mehr Fluch als Segen ist. Anfangs geht der Film ein wenig auf seine Protagonisten und die wissenschaftliche Funktionsweise des Einzellers ein. Was danach folgt ist nervenzerfetzende Spannung, die den Film spielend leicht seine 100 Minuten absolvieren lässt. Ich habe mich während des Films ernsthaft gefragt, wie abgefahren schnell und rasant der Film ist. Auch wenn wir eine großartiges Ensemble haben, so sind die 100 Minuten einfach zu kurz, um konkret in der Tiefe auf die Protagonisten einzugehen. In der Regel haben wir es mit hochintelligenten Astronauten und Wissenschaftlern zu tun, die dann doch im Kampf ums eigene Überleben als Mensch irrationale Entscheidungen treffen. Ob man das Phänomen des „dummen Wissenschaftlers“ dem Film ankreiden möchte ist Geschmackssache. Für mich gibt es in dieser Hinsicht keine klare Antwort, weil das Thema sehr ambivalent ist. In bester Horrorfilm-Manier wird natürlich dann, wenn es zur Sache geht, die klassische, formelhafte und leicht vorhersehbare Slasherkeule mit dem 10-Kleine-Jägermeister-Prinzip ausgepackt. Die Darstellung des Einzellers ist sehr interessant und wird mit der Zeit zum regelrechten Jäger. Und wie er Jagd macht ist in seiner harten Konsequenz extrem derb. Die Kamera hält auch hier voll drauf und lässt keinen Raum zum Atmen – Bis zum krassen Ende des Films.

„Life“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

7715
vodkamartini hat geschrieben:Im Kino: Life (Daniel Espinosa)
Das kann ich grösstenteils so unterschreiben. Es hat schon eine gewisse Ironie, wenn vor dem Kinobesuch der Trailer zu Ridleys jüngstem Sequel-Aufguss (Convenient oder wie das Teil heisst) gezeigt wird und der anschliessende Hauptfilm mehr oder weniger ein Remake des originalen Alien ist. Aber der Film ist kurzweilig und sehr kompetent inszeniert, hat tolle Kniffe wie die virtuose Plansequenz am Anfang, nur den Soundtrack habe ich schon gefühlt zehnmal gehört. Ich kann dir auch insofern zustimmen dass die pseudo-dramatischen Dialoge zwischendurch ganz schwach, platt und hölzern sind, das hätte der Film echt nicht nötig gehabt. Im Gegensatz zu dir fand ich die Charaktere aber ziemlich eindimensional, da hilft auch der talentierte Mr. Gyllenhaal nicht. Für mich auch etwa 6 bis 7 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

7717
vodkamartini hat geschrieben:Klar waren die eindimensional, aber durch die guten Mimen wird das einigermaßem kaschiert, bzw. denen schaut man dennoch ganz gern zu. :wink:
Da würde ich aus Life jetzt höchstens Gyllenhall zählen (als Mime, den ich gerne sehe), und so viel reisst der auch nicht raus.
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Re: Zuletzt gesehener Film

7718
iHaveCNit: Power Rangers (2017)

„Super Sentai“ ist eine seit den 70er-Jahren andauernde japanische Serie aus dem Hause Toei Company, in der ein paar Helden mit unterschiedlicher farblicher Abgrenzung gegen das Böse kämpfen. Haim Saban hat aus der Serie die Sub-Serie „Kyoryu Sentai Zyuranger“ für den amerikanischen Markt unter „Mighty Morphin Power Rangers“ neu aufgelegt. Dafür wurden partiell Aufnahmen aus dem japanischen Original reingeschnitten und per Synchronisation von den Darstellern eingesprochen. Nur die charakterbasierten Storyelemente wurden extra dafür aufgenommen. Das hat in gewisser Art und Weise einen extremen Unterhaltungswert gehabt, vor allem mit dem integrierten Trashfaktor durch mit Soundeffekten unterlegten Martial-Arts-Kämpfen, Modell-Aufnahmen und echten Schauspielern in Roboter- und Monsterkostümen, die sich gegenseitig bekämpfen. Als ich noch als kleiner Junge im Alter von ca. 7 Jahren jeden Samstag morgen K-RTL (Kinder-RTL) schauen durfte, waren für mich und meine jüngeren Brüder die „Mighty Morphin Power Rangers“ der heißeste Shit und wir waren so unglaublich fasziniert. Auf die erfolgreiche Serie folgten unzählige, weitere, bis heute andauernde, eigenständige neue Staffeln und 2 mehr oder weniger gute Kinofilme. In der Tradition von Superhelden und großen Filmuniversen soll nun der Startschuss durch ein Reboot folgen, dessen Vorrausetzungen jedoch weniger gut sein werden als es bei anderen Franchises der Fall ist. Da wäre zum einen Dean Israelite, dessen Erstling „Project Almanac“ durchgefallen ist und auch die Drehbuchautoren, die bereits „Dracula Untold“ ; „Gods Of Egypt“ und „The Last Witch Hunter“ zu verantworten haben. Da ich jedoch früher die Serie verschlungen habe, habe ich mir gedacht, dem Film einfach eine Chance zu geben.

In der amerikanischen Kleinstadt „Angel Grove“ treffen zufälligerweise in einem Steinbruch 5 junge Außenseiter (Jason, Kimberly, Billy, Zack, Trini) aufeinander und durch eine Explosion werden 5 münzartige Relikte freigesetzt. Da alle anschließend unbekannte Kräfte freisetzen, kommen sie bei Nachforschungen in der Nähe des Steinbruchs einer unterirdischen Raumstation näher, in der ein Hologramm namens Zordon die Außenseiter über das Schicksal und die Bestimmung der Power Rangers aufklärt, denn die Zeit läuft. Rita Repulsa, die einstige Erzfeindin der Ranger will eine verschollene Macht finden und für sich beanspruchen.

Der Film adaptiert frei die Ereignisse der 1. Folge der 1. Staffel von „Mighty Morphin Power Rangers“ und streckt die Handlung von 20 Minuten auf cirka 2 Stunden. Gerade die unterschiedlichen Wege, die der Film in den gewonnenen 100 Minuten gehen will, sorgen dafür, dass der Film extrem chaotisch und unausgewogen wirkt. Der hauptsächliche Fokus liegt im Team der Power Rangers. Wie kommen sie zusammen, welche Eigenschaften hat jeder Charakter und welche Herausforderungen müssen sie angehen ? Genau das wird auf tolle Weise von den unverbrauchten jungen Darstellern Dacre Montgomery, Naomi Scott, RJ Cyler, Becky G und Ludi Lin verkörpert, so dass das Team mit einem kleinen Teenager-Charakterdrama punkten kann und der ernste Ton hier ein interessanter Ansatz ist. Jedoch ist der nervige Sidekick Alpha 5 mit seinem Design absolut misslungen und bleibt wie schon in der Serie als nerviger Charakter zurück. Bryan Cranston als Hologramm von Zordon ist aber vollkommen in Ordnung. Am meisten jedoch „Over The Top“ ist die von Elizabeth Banks gespielte Rita Repulsa, deren fast karikaturenartige Herangehensweise gegenüber einem ernsten Ton fast schon „Out of Place“ ist. Die Erwartungshaltung an die Zords und entsprechender Action muss fast 1,5 Stunden andauern, denn dann bekommt man eine mittlerweile sehr generische Action- und Zerstörungsorgie in bester Tradition von „Transformers“ und ähnlichen Filmen geboten. Die Spezialeffekte wirken mehr wie eine Videospieloptik als für einen Film. Gerade die handwerkliche und storymäßige Inkonsistenz, auch im stimmungsmäßigen Ton, wird dem Film am Ende dann zum Verhängnis und hindert ihn daran, gut zu sein. Genau wie die Länge des Films, die definitiv hätte gekürzt werden müssen, um entsprechende Störfaktoren auszuschalten und der Geschichte mehr Fokus zu geben. Und ob hier Fan-Service durch Cameos wirklich notwendig war, muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Charme des Originals wird jedenfalls nicht erreicht.

Der Film passt dieses Jahr in die selbe Schiene wie letztes Jahr „Gods of Egypt“ - gefällt mir, obwohl objektiv qualitativ nicht viel hergegeben wird. Unterhaltsam war er auf jeden Fall und Spaß hat er mir auch gemacht.

„Power Rangers“ - My First Look – 5/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

7719
@vodkamartini und GoldenProjectile:

Zu Life: ging es euch auch so, dass der Film wie im Flug vorbeigezogen ist ?

Ich glaube, dass der Fokus des Films auch gar nicht auf der Charaktertiefe der Besatzung lag, sondern mehr am klassischen "10-Kleine-Jägermeister-Prinzip" So konnten die Mimen am Ende ihren Charakteren keinen nennenswerten Stempel aufdrücken.

Und was habt ihr davon gehalten ?
Spoiler
Dass es "Calvin" am Ende dann doch auf die Erde schafft ! - Allgemein eine extrem harte Entscheidung des Films und richtiger Schocker zum Ende bei dem die Chancen 50:50 standen. "Calvin" wurde ja als richtig fieser und intelligenter Jäger dargestellt.
Ein Kollege von mir hat den Film zeitgleich in einem anderen Kino gesehen und sieht ihn in vielen Punkten ähnlich wie ich jedoch mit 8,5 Punkten.
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Re: Zuletzt gesehener Film

7720
HCN007 hat geschrieben:Und was habt ihr davon gehalten ?
Spoiler
Dass es "Calvin" am Ende dann doch auf die Erde schafft ! - Allgemein eine extrem harte Entscheidung des Films und richtiger Schocker zum Ende bei dem die Chancen 50:50 standen. "Calvin" wurde ja als richtig fieser und intelligenter Jäger dargestellt.
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Wir haben so etwas ähnliches schon kommen gesehen und bereits in der Pause (bitte nicht wieder diese Diskussion) das Sequel "Life on Earth" prognostiziert. Aber das Ende war gut, und streng genommen ist es auch der einzige Punkt in dem das "Remake" erheblich vom "Original" abweicht.
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Re: Zuletzt gesehener Film

7721
GoldenProjectile hat geschrieben:
HCN007 hat geschrieben:Und was habt ihr davon gehalten ?
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Dass es "Calvin" am Ende dann doch auf die Erde schafft ! - Allgemein eine extrem harte Entscheidung des Films und richtiger Schocker zum Ende bei dem die Chancen 50:50 standen. "Calvin" wurde ja als richtig fieser und intelligenter Jäger dargestellt.
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Wir haben so etwas ähnliches schon kommen gesehen und bereits in der Pause (bitte nicht wieder diese Diskussion) das Sequel "Life on Earth" prognostiziert. Aber das Ende war gut, und streng genommen ist es auch der einzige Punkt in dem das "Remake" erheblich vom "Original" abweicht.
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Ich habs irgendwie auch geahnt und so ein Gefühl gehabt, als die Fischer auf die Kapsel zugesteuert sind !
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Re: Zuletzt gesehener Film

7722
Kong: Skull Island

Da ich die letzten Wochen krank war und derzeit auch für eine Hausarbeit arbeiten muss, hat es etwas gedauert, bis ich mir den neusten King Kong Film ansehen konnte. Leider dann auch in einem kleineren Saal, aber das kann man ja ausgleichen, indem man einfach noch etwas weiter nach vorne geht wie sowieso schon.
Was soll ich sagen? Was für ein oberAFFENgeiler Film. Nach den Trailern hab ich einfachs, gut anzuschauendes Popkornkino erwartet. Was ich bekommen habe, war aber viel mehr. Nicht dass Kong: Skull Island viel Tiefgang hätte, im Gegenteil, das ist eher der einzige kleine Kritikpunkt. Er hat mehrere kritische Ansätze, macht aber nicht mehr draus. Muss er auch nicht, er funktioniert auch so großartig. Aber vielleicht ist das das einzige, was ihm zum Meisterwerk fehlt.
Oft wurde kritisiert, dass der Cast verschenkt sei, weil die Rollen nicht vel hergeben. Dem würde ich in doppelter Hinsicht wiedersprechen. Erstens: Die verpflichteten Schauspieler haben nicht nur Talent, sondern auch unglaublich viel Charisma. Und das kann auch eher platte Charaktere aufwerten. Einem Samuel L. Jackson, einem Tom Hiddelston oder einer Brie Larson schaut man einfach unglaublich gerne beim Spielen zu, auch wenn sie lediglich zweckmäßige Dialoge in den Mund gelegt bekommen.
Zweitens: Die Figuren sind gar nicht sooo platt wie von vielen behauptet. Auch hier verhält es sich ähnlich, wie mit den tiefgründigen Ansätzen. Die Charakterisierung findet zu Beginn des Films nur in Ansätzen statt, aber sie ist da. Und wenn man diese Szenen nicht einfach vergisst, wird die Charakterisierung den Film hinweg durchaus fortgesetzt, nur eben teilweise in indirekter Form. Lediglich aus Hiddelstons Figur hätte man mehr machen können (Nicht, dass ich etwas vermisst hätte, das passt schon so). Und speziell bei Samuel L. Jackson wundert es mich, dass sein Schauspiel so "Schlecht" wegkommt. In meinen Augen stellt er auch hier wieder unter Beweis, dass er einer der aktuell besten ist.
Das stärkste aber, und das ist der Punkt, der den Film von anderen Blockbustern abhebt, ist die grandiose Inszenierung. Die ganzen Einführung ins Szenario und Charaktere geschieht derart kurzweilig, wie man es selten sieht. Und die Action ist einfach nur der pure Wahnsinn. In den Actionsequenzen verwandelt sich Kong: Skull Island inszenatorisch vom Monster- zu einer Art Kriegsfilm. Die Kamera ist schnell, aber zu keiner Zeit hektisch, man kann immer alles klar erkennen - und verliert dennoch den Überblick. Und gerade das führt zu einer Art Hilflosigkeit, die andere Regisseure mit Wackelkamera und Schnittgewitter zu erzeugen versuchen, dabei aber fast immer scheitern. Ich weiß nicht, ob ich jemals im Kino so verkrampft gewesen bin. Nach beinahe jeder größeren Actionsequenz (mit Ausnahme des Finales, das aufgrund des Geschehens anders gefilmt ist), habe ich wirklich gesprüt, wie sich die Muskeln am ganzen Körper langsam wieder entspannt haben. Und da Kong: Skull Island auch nicht zimperlich mit seinen Protagonisten umgeht und auch namhafte Teile des Casts die Insel nicht verlassen werden, bleibt er auch fast immer unberechenbar.
Einzige inszenatorische Kritikpunkte: Vereinzelt war die Kamera in den ruhigen Momenten zu unruhig, was erstens zu viel Bewegung hereinbrachte, und zweitens auf der Leinwand nicht besonders gut aussah.
Spoiler
Bei der Pre Titel Sequenz, die grundsätzlich großartig war, hat mich die Szene mit dem Schwert (Katana?) gestört. Ich kann solche "Schneideszenen" einfach nicht sehen...
Spoiler
Hiddelstones stylischer Kampf im Giftgas. Sah zwar super aus, passte aber nicht wirklich zur sonstigen Inszenierung.
Das Finale zeigte schließlich dass man tatsächlich großartige CGI-Spektakelaction drehen kann, ohne den Zuschauer zu langweilen oder auch nur seelenlos zu wirken. Kong: Skull Island erteilt dem aktuellen Superheldenkino eine Lehrstunde allererster Güte, und zeigt, wie man ein wirkliches CGI-Spektakel entfacht. Besser geht das kaum noch.
Wunderschön auch, dass die After Credits-Szene dieses Mal tatsächlich nach den Credits kommt, und nicht lediglich nach dem ersten Teil. Hier werden die belohnt, die wirklich bis ganz zum Schluss sitzen bleiben, bis auch wirklich der allerletzte Buchstabe über die Leinwand gelaufen ist.
Selten hatte ich nach einem Kinobesuch so große Lust, sofort ein zweites Mal in den Film zu gehen. Kong: Skull Island ist (und das hätte ich nie erwartet) tatsächlich ein Kandidat für den Film des Jahres.

9/10
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Zuletzt gesehener Film

7724
Bei Kong: Skull Island habe ich wieder das Problem daß der Film so flach ist wie ein gerades Brett. Warum kann man einen einfachen Abenteuerfilm nicht auch mit ein paar interessanteren Charakteren schaffen? Muß das alles so blöd sein daß sich einem die Zehennägel hochrollen?
Immerhin, eine ganze Weile funktioniert das dann doch ziemlich gut, der Film kommt schnell zur Sache, und die große Actionszene mit Kong und den Hubschrabschabs ist wirklich klasse inszeniert, das ist auch genau in dem Zeitfenster in dem 3 D funktioniert, also zwischen der irritierenden Wirkung am Anfang und dem weitgehenden Verschwinden des 3 D Effekts nach ungefähr einer Stunde (das war bei mir bislang noch in jedem 3D Film so).
Aber wenn die Geheimnisse, die immer noch Oberflächenspannung erzeugt haben, weitgehend ergründet sind, dann müsste der Film jetzt seine Spannung verlagern können, aber dann macht sich halt die fehlende Substanz bemerkbar, denn mit 2dimensionalen Charakteren kann man nicht viel machen, und da dann auch sonst die Ideen zunehmend ausgehen kommt sogar zum Schluß wieder Langeweile auf. Das hat der Kong von 1933 dann ausgeglichen durch seine Verlagerung auf die unmögliche Liebe des Affen, und eben dahin daß Kong nun von der Bedrohung zum Opfer wird, man also nun um Kong fürchtet, so daß das Ende tragisch wird. Da hat der neue Kong dann nur noch eine vollkommen uninteressante Actionszene zu bieten, die jetzt auch von der Gestaltung nur noch konventionell daher kommt. Leider.

Aber insgesamt hat mir der mit viel Apo Now Hintergrund gestaltete Film doch Spaß gemacht, aber das enttäuschende Ende zieht ihn dann auf 6/10 runter. Was aber wiederum gut ist für einen substanzlosen Film.

Re: Zuletzt gesehener Film

7725
dernamenlose hat geschrieben:Und da Kong: Skull Island auch nicht zimperlich mit seinen Protagonisten umgeht und auch namhafte Teile des Casts die Insel nicht verlassen werden, bleibt er auch fast immer unberechenbar.
Ah ja? Nur weil die Herren Jackson und Goodman den Film nicht überleben? Wow, das ist doch so sicher wie das Amen in der Kirche, dafür brauche ich nicht einen Trailer gesehen habe. :D Wenn man dann aber einen gesehen hat, ist es sogar noch deutlicher. :lol: In dieser Hinsicht finde ich große Blockbuster eigentlich nie überraschend und eigentlich wäre es nur verwunderlich, wenn Hiddleston oder seine neue Bumsebirne frühzeitig den Abgang machen würden. Was aber in Kong definitiv nicht passiert.
Maibaum hat geschrieben:Warum kann man einen einfachen Abenteuerfilm nicht auch mit ein paar interessanteren Charakteren schaffen? Muß das alles so blöd sein daß sich einem die Zehennägel hochrollen?
Weil man ohne diese zusätzliche Mühe auch Geld verdient und vom Publikum trotzdem gefeiert wird? Business ist Business.
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