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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 12:42
von Samedi
craigistheman hat geschrieben: 13. Juni 2020 10:21
Ich schätze, wenn man einmal am großen Geld geschnuppert hat, dann ist die Verlockung einfach zu groß um zurückzurudern oder kleinere Brötchen zu backen, wie du sagst. CR hat Bond an den Kinokassen auf ein neues Hoch gepusht, SF hat dem ganzen dann natürlich die Krone aufgesetzt und Bond in eine andere BO-Dimension gebracht. Und jetzt zeigt sich, ob dieser neue Standrard bei dem derzeitigen Output auch tatsächlich einer ist oder nicht. Denn berücksichtigt man die immer länger werdenden Pausen zwischen den Filmen, bringt Bond sehr viel weniger ein, als die zum Teil qualitativ wirklich schlechter gemachte aber im Output konsistentere Konkurrenz.
Ich wiederhole mich zwar, aber nur weil man günstigere Filme dreht, muss das deshalb nicht automatisch bedeuten, dass man auch entsprechend weniger im BO einspielt. Wichtig sind da ja neben der Marke Bond (die wohl immer den Hauptanteil für das BO-Ergebnis ausmacht) die Trailer und die damit erzeugte Wirkung. Speziell im Fall CR (der ja schon relativ günstig produziert war) sieht man doch, dass das auch so geht.
Gleichwohl wird man sich wegen den Corona-Folgen ziemlich sicher mittel- bis langfristig auf niedrigere BO-Ergebnisse einstellen müssen als bisher.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 12:43
von Franky007
Die Filmemacher sollten sowieso viel öfter auf Dinge setzen die nicht ganz so viel Geld kosten aber trotzdem sehr gut aussehen. Zu oft wird scheinbar angenommen das CGI einen Film automatisch besser macht.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 13:06
von Samedi
Franky007 hat geschrieben: 13. Juni 2020 12:43
Zu oft wird scheinbar angenommen das CGI einen Film automatisch besser macht.
Leider. Meiner Meinung nach ist oft das Gegenteil der Fall. Und für die Zukunft wünsche ich mir, dass Bond auch weiterhin mit so wenig CGI wie möglich arbeitet.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 13:10
von Invincible1958
Samedi hat geschrieben: 13. Juni 2020 12:42Ich wiederhole mich zwar, aber nur weil man günstigere Filme dreht, muss das deshalb nicht automatisch bedeuten, dass man auch entsprechend weniger im BO einspielt. Wichtig sind da ja neben der Marke Bond (die wohl immer den Hauptanteil für das BO-Ergebnis ausmacht) die Trailer und die damit erzeugte Wirkung. Speziell im Fall CR (der ja schon relativ günstig produziert war) sieht man doch, dass das auch so geht.
Gleichwohl wird man sich wegen den Corona-Folgen ziemlich sicher mittel- bis langfristig auf niedrigere BO-Ergebnisse einstellen müssen als bisher.
Wobei man die Infaltion natürlich berücksichtigen muss.
"Moonraker" hatte in den 70ern ein Budget von $34 Mio. Das Geld hätte heute einen Wert von über $100 Mio.
Trotzdem waren es damals keine Budgets wie heute, wo $200 Mio+ "normal" ist. Aber auch in der damaligen Zeit gehörten die Bondfilme immer schon zu den teuersten Filmen des Jahres.
Wenn man es schaffen könnte Bond 26 für $100 Mio zu machen, dann wäre man auf der sicheren Seite, würde ich sagen.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 14:13
von Gernot
Ja, ein Bondfilm, mit einer "echten" Spionagehandlung, ein Agententhriller, mit Fokus auf die Handlung, weniger auf die Action, das wär's. Bei Danny Boyle wäre es ja anscheinend in diese Richtung gegangen. Da könnte man sicherlich für weitaus weniger Budget einen tollen Bondfilm machen - müsste aber wahrscheinlich mehr in ein ordentliches Drehbuch investieren...
Vielleicht wird's irgendwann nochmal etwas, auch wenn ich mir bewusst bin, dass viele so etwas wahrscheinlich gar nicht unbedingt sehen wollen. Da müssten Handlung und Qualität des Filmes wirklich überzeugen. Aber ich finde es nur lustig, dass es immer heißt, man geht zurück zu Fleming, FRWL ist das große Vorbild, etc. aber die Umsetzung sieht dann oft doch anders aus. Wobei, NTTD haben wir ja noch nicht gesehen.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 14:24
von dernamenlose
Casino Hille hat geschrieben: 12. Juni 2020 13:38
Alternativlos war es die Entscheidung seitens EON nicht, die Veröffentlichung als kostenpflichtiger Stream wäre absolut möglich gewesen. Henrik hat recht, eine Verzögerung des Films setzte die Wahrscheinlichkeit von Leaks voraus und das kann einem Film ordentlich schaden, aufs Einspielergebnis bezogen. In diesem Fall sehe ich das für NTTD aber nicht gegegeben, da die Leaks so minimal sind, dass sie das Interesse auf den Film eher steigern.
Ich denke nicht, dass die Veröffentlichung als kostenpflichtiger Stream je zur Debatte stand. Erstens bin ich mir ziemlich sicher, dass das Selbstverständnis von EON sagt, einen Bondfilm zwingend ist Kino zu bringen, zweitens würde ein kostenpflichtiger Stream den Film nicht in die schwarzen Zahlen bringen. Trolls-World Tour war da zwar recht erfolgreich, ist aber trotzdem meilenweit von den Zahlen entfernt, die Bond benötigen würde. Und das obwohl sich der Film (also Trolls) aufgrund seines Zielpublikums vermutlich deutlich stärker für diesen Weg eignet. Es gibt Filme, für die dieser Weg funktionieren kann, die ganz großen Blockbuster zählen da im Moment noch nicht dazu. Und Bond schon gar nicht.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 14:33
von Samedi
Gernot hat geschrieben: 13. Juni 2020 14:13
ich finde es nur lustig, dass es immer heißt, man geht zurück zu Fleming, FRWL ist das große Vorbild, etc. aber die Umsetzung sieht dann oft doch anders aus.
Bei CR und QOS hat es drehbuchtechnisch doch gestimmt, dass es wieder zurück zu Fleming ging. SF und SP haben dann quasi darauf aufgebaut.
Aber wann wurde das eigentlich gesagt, dass FRWL das Vorbild ist? Klar werden die Probeaufnahmen immer auf Basis der berühmten Bettszene aus FRWL gemacht, aber als absolutes Vorbild für einen ganzen Film wurde FRWL doch noch nicht hervorgehoben oder?
Wenn ich mir die bisherigen Craig-Filme so ansehe, dann ist da als Vorbild von DN bis sagen wir mal TSWLM so ziemlich jeder frühere Bondfilm dabei.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 14:35
von Casino Hille
Ich denke nicht, dass man das so sagen kann, ohne es gesehen zu haben, bzw. ohne das Live Resultat zu kennen. Trotz all dem war eine Verschiebung des Starttermine nicht die einzige Option, die EON hatte - was Babsi und MGW in Erwägung gezogen haben, ist mir schnuppe.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 14:36
von Gernot
Samedi hat geschrieben:
Gernot hat geschrieben: 13. Juni 2020 14:13
ich finde es nur lustig, dass es immer heißt, man geht zurück zu Fleming, FRWL ist das große Vorbild, etc. aber die Umsetzung sieht dann oft doch anders aus.
Bei CR und QOS hat es drehbuchtechnisch doch gestimmt, dass es wieder zurück zu Fleming ging. SF und SP haben dann quasi darauf aufgebaut.
Aber wann wurde das eigentlich gesagt, dass FRWL das Vorbild ist? Klar werden die Probeaufnahmen immer auf Basis der berühmten Bettszene aus FRWL gemacht, aber als absolutes Vorbild für einen ganzen Film wurde FRWL doch noch nicht hervorgehoben oder?
Wenn ich mir die bisherigen Craig-Filme so ansehe, dann ist da als Vorbild von DN bis sagen wir mal TSWLM so ziemlich jeder frühere Bondfilm dabei.
DC hatte das schon mehrmals gesagt, auch im Vorfeld zu NTTD.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 14:42
von Samedi
Wie gesagt, klar sehe ich auch Aspekte aus FRWL in den Craig-Bonds (vor allem natürlich der Zug-Kampf in SP mit Hinx), aber eben nicht nur. Und so war das von EON und Craig wohl auch gemeint.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 15:38
von Gernot
Ein netter Zugkampf wie in FRWL macht aber eben noch keinen Agententhriller. Und so hatte ich es gemeint
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 16:05
von Invincible1958
Gernot hat geschrieben: 13. Juni 2020 15:38
Ein netter Zugkampf wie in FRWL macht aber eben noch keinen Agententhriller. Und so hatte ich es gemeint
Genau.
Es geht ja nicht darum einzelne Elemente aus einem Film zu nehmen.
Es geht eher um das Gesamtkonzept eines Films und die Atmosphäre, die erzeugt wird.
Und da hat FRWL eindeutig eine andere Atmosphäre als SP.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 16:16
von Revoked
Hmmm. Die westliche Welt & China Anfang April im Lockdown mit der Ungewissheit wann sich alles wieder normalisiert?
Endlich mal wieder Zeit Filme zu schauen. Streamingdienste laufen heiß.
Da kommt EON um die Ecke und bietet mit NTTD DEN BLOCKBUSTER schlechthin als Pay per View an (für keine Ahnung 20€?).
Ich bin mal so kühn zu behaupten, dass das ein sehr großer finanzieller Erfolg geworden wäre.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 16:23
von Samedi
Invincible1958 hat geschrieben: 13. Juni 2020 16:05
Und da hat FRWL eindeutig eine andere Atmosphäre als SP.
Es geht ja auch nicht darum, einen Film zu drehen, der genauso ist wie FRWL, sondern um die Richtung. Und da ist man von DAD zu CR eben durchaus wieder zu Fleming und den frühen Bondfilmen gegangen. Und ich finde schon, dass CR viel mehr Agententhriller ist als DAD.
Re: Die Zukunft des James Bond Franchises
Verfasst: 13. Juni 2020 18:03
von dernamenlose
Revoked hat geschrieben: 13. Juni 2020 16:16
Hmmm. Die westliche Welt & China Anfang April im Lockdown mit der Ungewissheit wann sich alles wieder normalisiert?
Endlich mal wieder Zeit Filme zu schauen. Streamingdienste laufen heiß.
Da kommt EON um die Ecke und bietet mit NTTD DEN BLOCKBUSTER schlechthin als Pay per View an (für keine Ahnung 20€?).
Ich bin mal so kühn zu behaupten, dass das ein sehr großer finanzieller Erfolg geworden wäre.
Und ich bin so kühn das Gegenteil zu behaupten. Es gibt schon einen Grund warum kein Studio das bislang mit einem Blockbuster ausprobiert hat, auch Marvel mit seinem im Vergleich zu Bond eher jüngeren und damit streamingaffineren Publikum nicht. Und der Grund liegt bestimmt nicht darin, dass die Studios es sich nicht mit den Kinos verkrachen wollen, sonst würden sie nicht kleinere Filme wie Trolls World Tour oder Scoob auf diese Weise vermarkten (und zu letzterem gibt es nach wie vor keine Zahlen, möglicherweise war "Trolls World Tour" also sogar ein Ausnahmeerfolg). 20 € für einen Film, den man danach nicht mal besitzt und nicht im Kino anschaut lohnt sich nur für Familien oder Gruppen, für eine einzelne Person oder ein Paar aber kaum. Vor allem wenn man im Überangebot von Netlix und co. noch zahlreiche Filme finden wird die man nicht gesehen hat - kostenlos. Wofür sollte man dann Geld für Bond ausgeben. Das würden die Fans machen, aber auch von denen nicht alle, ich bespielsweise würde ihn mir niemals auf diese Weise ansehen.
Klar keiner von uns kann beweisen dass er recht hat, ganz einfach weil es das Szenario nicht gab, aber ich finde dass das Verhalten der Studios, deren Experten von der Filmwirtschaft sicherlich mehr verstehen als wir, schon eine deutliche Sprache spricht.