Der dritte ist auch gut! Wenn aber Teil 1 auf 10 von 10 und Teil 2 eben auch auf von 10 von Punkten kommt und ich den dritten dann "nur" mit 8 von 10 bewerte, dann ist das für mich schon ein großer Unterschied.
Das sind auch keine überzogenen Erwartungen. Die Latte wurde von Coppola selber mit dem ersten Teil hoch und mit dem zweiten Teil noch höher gelegt. Dann habe ich auch jedes Recht der Welt meine Erwartungen selbst hoch zu schrauben, vor allem weil er auch lange genug Zeit (16 Jahre) hatte daran zu basteln und die Fortsetzung zu perfektionieren! Das Problem ist, dass anscheinend viele ihre Erwartungen bei einer Filmreihe mit 3 oder mehr Filme so weit runterschrauben und auf einmal Vergleiche mit dem Erstling etc. nicht mehr ernst genommen werden nach dem Motto "kann man nicht mit dem grandiosen ersten Film vergleichen, aber dennoch halbwegs ok". Mit was soll ich dann vergleichen, wenn nicht mit den ähnlichen Filmen aus der selben Reihe?
Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
77Die Logik hat aber einen Denkfehler: Coppola hatte nicht 16 Jahre Zeit, sondern nur 6 Wochen - er wollte den Film ja die ganzen Jahre nicht drehen und machte ihn letztlich nur wegen der diversen Zoetrope-Flops in den 80ern. Der Mann war zwischen 74 und 90 ja doch sehr gut beschäftigt auch ohne sich mit einem weiteren Paten zu befassen.S.P.E.C.T.R.E. hat geschrieben: Dann habe ich auch jedes Recht der Welt meine Erwartungen selbst hoch zu schrauben, vor allem weil er auch lange genug Zeit (16 Jahre) hatte daran zu basteln und die Fortsetzung zu perfektionieren!
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
78Hätte schreiben sollen "theoretisch 16 Jahre Zeit" Das mit den 6 Wochen (Dreh?) glaube ich dir sofort. Dennoch hatte er wesentlich mehr Zeit, sich die Ideen für den dritten Teil zusammen zu klauben.
Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
79Nein, nicht Drehzeit, die sechs Wochen sind die Zeit die Coppola vom Studio bekam, um STory und Drehbuch zu entwickeln. Coppola wollte sechs Monate bekam sie aber nicht zugestanden, was er heute noch bemängelt. Coppola hat auch mehrfach betont, dass ein dritter Teil für ihn in all den Jahren nie eine Option war, von daher kann man schon davon ausgehen dass er sich tatsächlich keine Gedanken über Ideen oder ähnliches gemacht hat. Das hat dafür Paramount sehr intensiv und forcierte den dritten Teil mehrfach mit unterschiedlichen potenziellen Regisseuren und Darstellern. Einmal war sogar Sly Stallone ernsthaft ein Kandidat, was sicherlich auch eine sehr interessante Paarung geworden wäre (man darf natürlich hier weniger an seine Actionfilme als mehr an seine dramatischen Rollen in den 70er denken).S.P.E.C.T.R.E. hat geschrieben:
Hätte schreiben sollen "theoretisch 16 Jahre Zeit" Das mit den 6 Wochen (Dreh?) glaube ich dir sofort. Dennoch hatte er wesentlich mehr Zeit, sich die Ideen für den dritten Teil zusammen zu klauben.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
80Ich erwarte schon manchmal sehr viel, und gelegentlich auch ein Meisterwerk.
Bei P3 hatte ich ziemlich gute Kritiken gelesen, so daß ich einen wesentlich besseren Film erwartet hatte, wenn auch kein Meisterwerk wie die Vorgänger. In der Liga spielte FFC damals für mich nicht mehr.
Bei P3 hatte ich ziemlich gute Kritiken gelesen, so daß ich einen wesentlich besseren Film erwartet hatte, wenn auch kein Meisterwerk wie die Vorgänger. In der Liga spielte FFC damals für mich nicht mehr.
Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
81Wieso sollte ich keine Erwartungen welcher Natur auch immer haben? Unterbewusst hat die doch jeder, vor allem wenn es sich um den Lieblingsregisseur handelt. Genauso wenn ich die Vita kenne von der Person: Wenn einer bisher sehr gute Filme gedreht hat, rechne ich auch weiterhin damit. Klar fängt jeder wieder bei 0 an, aber Talent bleibt Talent, da gehe ich nicht davon aus das er es auf einmal verlernt hat. Umgekehrt genauso: bisher schlechte Filme > keine Erwartungen.
In einen Bay-Film (wenig Erwartungen) gehe ich anders als in einen Nolan (große Erwartungen).
In einen Bay-Film (wenig Erwartungen) gehe ich anders als in einen Nolan (große Erwartungen).
Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
82Pate Remake Trilogie mit Johnny Depp geplant? Fake oder Realität?
http://www.theportlygazelle.com/2015/09 ... -for-2016/
http://www.theportlygazelle.com/2015/09 ... -for-2016/
Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
83Egal ob Fake oder wahr, es gibt nur eine Antwort:
WAS FÜR EIN SCHEISS!
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We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
84Scheint wohl ein Fake zu sein. Ich halte Depp für einen guten Darsteller um eine solche Rolle zu spielen aber die Pate Trilogie sollte unangetastet bleiben, was diesen Remake, Reboot-Wahn angeht.
Btw. Teil 3 muss ich ja immer noch sichten
Btw. Teil 3 muss ich ja immer noch sichten
Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
85Blöde Frage: Hatte Morricone irgendwas mit der Filmmusik zur Pate Trilogie zu tun?
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
86Nö die stammt von Nino Rota. Reicht aber problemlos an Morricones Meisterwerke ran.
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Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
87Das wird auch höchste Zeit!Agent 009 hat geschrieben:
Teil 3 muss ich ja immer noch sichten
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"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."
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Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
88Man findet aber sehr viele Treffer im Internet zu "Godfather Morricone/Rota"
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Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
89Cotton Club (1984) – Francis Coppola
Nach meiner jüngsten Sichtung von Cotton Club bin ich mehr denn je unschlüssig, was ich von dem Film halten soll. Die unrunde Produktionsgeschichte rund um das Ego-Gerangel zwischen Coppola und seinem Erzfeind Evans ist mir zwar bekannt wie auch die Tatsache, dass wohl ein ordentliches Volumen an gedrehtem Material letztlich dem Schnitt zu Gunsten einer vermarktbareren Länge (was ja dann aber auch an der Kinokasse nix geholfen hat) zum Opfer fiel.
Aber dennoch erscheint es mir, dass Coppola hier mehr an einer stimmungsvollen Rekreation einer Ära denn an einem „normalen“ Film mit Figuren und Story interessiert war. Den Ton der portraitierten späten 20er/frühen 30er Jahre trifft er dann auch perfekt und bringt – auch dank des überbordenden Budgets von fast 60 Millionen – einen ausstattungtechnischen Traum auf die Leinwand. Schon sehr beeindruckend, was da alles aufgefahren wird und auch wie Coppola das ganze filmisch präsentiert.
Andererseits lässt sich die Episodenhaftigkeit, ja mehr noch das nahezu komplette Fehlen eines roten Fadens hinsichtlich Figuren und Geschichte nicht übersehen. Oft fühlte ich mich an die berühmte Hochzeits-Einführungssequenz vom Paten erinnert, nur dass davon eine nach der anderen folgt, ohne dass die Story sich wirklich weiterentwickeln würde. Die Figuren scheinen eher nebeneinander her zu agieren als dass sie tatsächlich miteinander etwas zu tun haben. Auch erweist sich die Hauptstoryline um das Trio aus Geres Musikus/Filmstar, Remars Dutch Schultz und Lanes Gangsterliebchen als wenig tragfähig. Es hilft dabei auch nicht, dass Coppola diesen Handlungszweig scheinbar nach Lust und Laune mal aufgreift und dann wieder fallen lässt.
Auch bleibt Gere furchtbar blass und angesichts der vielen toll auftrumpfenden Akteure um ihn herum fällt dies nur noch mehr auf. Hoskins, Gwynne, Beck, Remar und vor allem der geradezu entfesselt auftrumpfende Gregory Hines veredeln den oftmals eher einem Szenenpotpourri gleichenden Film darstellerisch enorm. Hinzu kommt ein stimmungsvoll-edler Score von John Barry, jede Menge beeindruckender Tanz- und Gesangseinlagen und einige wahrhaft meisterlich inszenierte Momente, von denen das parallelmontierte Ende von Dutch Schultz den fraglosen Höhepunkt des Films darstellt.Auch die geradezu bühnenhafte Auflösung aller Handlungsstränge am Ende in einer zusammenführenden Szene am Bahnhof ist erstaunlich einfallsreich und originell.
Schwierig einen solchen Film in Punkte zu fassen, da er einerseits enorme Schauwerte, viel Spektakel, toll inszenierte Momente und durchgängige Unterhaltung bietet, andererseits aber auch unzusammenhängende Fragmentierung, blasse Hauptfiguren und generell ein scheinbares Desinteresse an einer kohärenten Handlung hat. Trotz aller Vorzüge vermittelt Cotton Club mir damit vor allem das Gefühl, dass da noch viel mehr drin gewesen wäre und irgendwo in dieser eindrucksvollen Ruine von Film ein großartiges Werk verloren gegangen ist.
Wertung: 7 / 10
Mal die Frage ans Auditorium: wie seht ihr Cotton Club? Maibaum hat ihn hier im Thread ja mit 8 Punkten sehr gut eingestuft. Würde mich freuen, wenn wir über diesen ungewöhnlichen Film ein bisschen fachsimpeln könnten.
Nach meiner jüngsten Sichtung von Cotton Club bin ich mehr denn je unschlüssig, was ich von dem Film halten soll. Die unrunde Produktionsgeschichte rund um das Ego-Gerangel zwischen Coppola und seinem Erzfeind Evans ist mir zwar bekannt wie auch die Tatsache, dass wohl ein ordentliches Volumen an gedrehtem Material letztlich dem Schnitt zu Gunsten einer vermarktbareren Länge (was ja dann aber auch an der Kinokasse nix geholfen hat) zum Opfer fiel.
Aber dennoch erscheint es mir, dass Coppola hier mehr an einer stimmungsvollen Rekreation einer Ära denn an einem „normalen“ Film mit Figuren und Story interessiert war. Den Ton der portraitierten späten 20er/frühen 30er Jahre trifft er dann auch perfekt und bringt – auch dank des überbordenden Budgets von fast 60 Millionen – einen ausstattungtechnischen Traum auf die Leinwand. Schon sehr beeindruckend, was da alles aufgefahren wird und auch wie Coppola das ganze filmisch präsentiert.
Andererseits lässt sich die Episodenhaftigkeit, ja mehr noch das nahezu komplette Fehlen eines roten Fadens hinsichtlich Figuren und Geschichte nicht übersehen. Oft fühlte ich mich an die berühmte Hochzeits-Einführungssequenz vom Paten erinnert, nur dass davon eine nach der anderen folgt, ohne dass die Story sich wirklich weiterentwickeln würde. Die Figuren scheinen eher nebeneinander her zu agieren als dass sie tatsächlich miteinander etwas zu tun haben. Auch erweist sich die Hauptstoryline um das Trio aus Geres Musikus/Filmstar, Remars Dutch Schultz und Lanes Gangsterliebchen als wenig tragfähig. Es hilft dabei auch nicht, dass Coppola diesen Handlungszweig scheinbar nach Lust und Laune mal aufgreift und dann wieder fallen lässt.
Auch bleibt Gere furchtbar blass und angesichts der vielen toll auftrumpfenden Akteure um ihn herum fällt dies nur noch mehr auf. Hoskins, Gwynne, Beck, Remar und vor allem der geradezu entfesselt auftrumpfende Gregory Hines veredeln den oftmals eher einem Szenenpotpourri gleichenden Film darstellerisch enorm. Hinzu kommt ein stimmungsvoll-edler Score von John Barry, jede Menge beeindruckender Tanz- und Gesangseinlagen und einige wahrhaft meisterlich inszenierte Momente, von denen das parallelmontierte Ende von Dutch Schultz den fraglosen Höhepunkt des Films darstellt.Auch die geradezu bühnenhafte Auflösung aller Handlungsstränge am Ende in einer zusammenführenden Szene am Bahnhof ist erstaunlich einfallsreich und originell.
Schwierig einen solchen Film in Punkte zu fassen, da er einerseits enorme Schauwerte, viel Spektakel, toll inszenierte Momente und durchgängige Unterhaltung bietet, andererseits aber auch unzusammenhängende Fragmentierung, blasse Hauptfiguren und generell ein scheinbares Desinteresse an einer kohärenten Handlung hat. Trotz aller Vorzüge vermittelt Cotton Club mir damit vor allem das Gefühl, dass da noch viel mehr drin gewesen wäre und irgendwo in dieser eindrucksvollen Ruine von Film ein großartiges Werk verloren gegangen ist.
Wertung: 7 / 10
Mal die Frage ans Auditorium: wie seht ihr Cotton Club? Maibaum hat ihn hier im Thread ja mit 8 Punkten sehr gut eingestuft. Würde mich freuen, wenn wir über diesen ungewöhnlichen Film ein bisschen fachsimpeln könnten.
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Re: Die Filme des Francis Ford Coppola
90Hmmm, dafür müsste ich das Teil wohl gesehen haben...AnatolGogol hat geschrieben:Mal die Frage ans Auditorium: wie seht ihr Cotton Club? Maibaum hat ihn hier im Thread ja mit 8 Punkten sehr gut eingestuft. Würde mich freuen, wenn wir über diesen ungewöhnlichen Film ein bisschen fachsimpeln könnten.
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