Casino Hille hat geschrieben: 4. August 2020 11:10
Hast du da ein paar Gegenbeispiele, also Horrorfilme, die dich wirklich ängstigen bzw. erschrecken? Ich finde so ein Statement sonst immer sehr schwer einzuschätzen, ohne den "Geschmack" des Gegenübers einschätzen zu können.
Klar gibt es in vielen Horrorfilmen so kleine Schockmomente, wo man dann instinktiv zusammenzuckt. Viel stärker haben auf mich aber Filme wie z. B. "Der Swimmingpool" mit Alain Delon gewirkt. Hab ich damals als Jugendlicher gesehen und das hat mich dann tagelang beschäftigt und hab die Angst von damals auch heute noch gut in Erinnerung. Ein anderer Film, der mir in dieser Kategorie einfällt, wäre "Irreversibel" mit Monica Bellucci, wobei ich den Film als ganzen nicht so gelungen finde.
Es gibt eben meiner Meinung nach zwei Arten von "erschreckenden" Filmen. Die einen, mit den kurzfristigen Schockeffekten und die anderen, bei denen diese Angst bzw. das Unwohlsein dann auch nach dem Film noch anhält.
An einen wirklichen Horrorfilm, bei dem die Angst nach dem Film noch angehalten hat, kann ich mich aktuell nicht erinnern. Wenn man so will, dann vielleicht "Psycho", aber der ist ja auch kein richtiger Horrorfilm, sondern mehr ein Thriller.
Ein Grund dafür ist wohl auch, dass die meisten Horrorfilme (oder vielleicht sogar alle) so konzipiert sind, dass es eben komplett oder größtenteils unrealistisch ist. Um die Angst aber längerfristig ins Gehirn zu pflanzen, muss das Szenario aber meinem Empfinden nach so sein, dass man sich nicht selbst damit beruhigen kann, dass das in der Form in der Wirklichkeit sowieso nicht passieren könnte.
Oft wird bei Horrorfilmen aber so auf den kurzfristigen Schock gesetzt, dass sie damit die langfristige Angst konterkarieren. Zuletzt ist mir das in "Midsommar" aufgefallen. Da ist es dann zwar eine Mischung aus Ekel und Ärger über den schlechten Film, aber wirkliche Angst bekommt man davon nicht.