Liebes Forum,
zuallererst wünsche ich jedem, der das hier liest einen schönen 1. Advent. Trotzdem kommt hier eine neue Ausgabe meines Marathons. Gestern hatte ich die Ehre den Film „Lizenz zum Töten“ zu sichten. Viel Spaß!
Zum letzten Mal übernahm Timothy Dalton die Walther PPK. Sein leider schon letzter Film kommt im Allgemeinen sehr gut an. Mal schauen, wie das bei mir ist.
Der Song ist gut. Das habe ich bei meiner Sichtung zum ersten Mal erfahren. Vorher ist mir das noch nie aufgefallen. Am Main-Title merkt man, dass wir in einem Bond-Film sind, der eher in Richtung der moderne geht. Er ist einfach moderner wir sonst, was mir sehr gut gefällt. Das man allerdings im Main-Title Schleichwerbung einbaut, macht ihn total kaputt. Man kann es auch übertreiben. Der Soundtrack ist ganz interessant gemacht und man hört öfters mal das James Bond Theme, wodurch Bond-Feeling vorprogrammiert ist.
An Actionszenen wurde diese Mal im Vergleich zum Vorgänger gespart. Wenn es dann aber Mal Szenen mit Action gibt, dann richtig. Die Explosionen zum Ende hin sind ja wohl der Bourner, wie es Carmen Geis beschreiben würde. In der Anfangssequenz sehen wir auch viel Action, allerdings ziehen sich die Szenen wie Kaugummi. Hier hat man es leicht übertrieben. Die Szenen werden aber gekonnt durch lockere Sprüche, wie „Ich gehe ein bisschen angeln“, aufgelockert. Auch mit dem James Bond Theme versucht man von der Länge abzulenken, was zum größten Teil auch funktioniert. Leider sehen wir in der Anfangssequenz auch nicht denselben Schauspieler für Leiter wir im Vorgänger, was ich sehr schade finde. Die Idee mit dem Heiraten gefällt mir aber sehr gut. Dazu wird auch kurz an OHMSS erinnert. DA hat man sich beim Drehbuch richtig Gedanken gemacht. Sanchez ist seit gestern einer meiner Lieblingsschurken. Er ist total gestört und ist immer cool drauf. Dazu kommt ein sehr talentierter Robert Davi. Das Überwältigen von den Wachen in der Fischzucht ist auch toll. 007 wirkt nicht nur professionell, sondern zeigt auch Cleverness. 007 find ich dieses Mal auch toll, wenn er Leiter verteidigt, gegenüber M. Dieser Spruch mit dem Countryclub ist immer wieder ein Brüller. Nachdem 007 gekündigt hat dreht Moneypenny auch durch. Sie schickt Q. Hier erfahren wir dann auch seinen Nachnamen: Branch. Dann kommt Q mit allem, was man im Urlaub braucht. Endlich ist er mal länger in einem Film als 3 Minuten. Die Gadgets sind vom aller feinsten und gefallen mir sehr gut. Die Szenen später in der Bar erinnern mich immer wieder an einen Bud Spencer Film. Ich weiß nicht wieso! Was ich dann aber wieder gut finde ist, wie Bond Sanchez reinlegt. Am Fließband in der Fabrik entsteht allerdings zum ersten Mal richtig Spannung. Die Spannung wird im Film oft verschenkt! Schade!
Nun kommen noch ein paar peinliche und schlechte Szenen. Ich habe ja auch schon einige genannt. Da wäre aber noch die Szene mit dem Gefangenentransporter, wo Sanchez drin ist. Als Killifer den Fahrer bewusstlos schlägt. DA kommt sofort Blut, was sehr unrealistisch wirkt. Dann sind die Unterwasserbilder nicht so toll wie in Feuerball (1965). Sie wirken hier sehr unübersichtlich. Als 007 der Stinger-Rakete mit dem Truck ausweicht, kann es noch unrealistischer nicht sein!
Fazit: Es ist ein toller Film, der es mit dem Vorgänger aber leider nicht aufnehmen kann.
Bewertung: 7/10
Ich hoffe meine Bewertung hat euch gefallen. Nächsten Samstag erfolgt die Sichtung von „Goldeneye (1995)“. Die Dalton-Ära ist leider schon beendet. Er hätte noch einen Film machen können. Trotzdem starte ich dann die Brosnan-Ära. Ich freue mich schon auf die Sichtung. Ab Sonntag darf man dann mit einer Bewertung von mir im passenden Thread rechnen. Ich wünsche allen noch einen entspannten 1. Advent und eine schöne Woche.
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Hier die Ära-Ergebnisse:
Sir Sean Connery (beendet): 55/70 = 79%
George Lazenby (beendet): 7/10 = 70%
Sir Roger Moore (beendet): 52/70 = 74%
Timothy Dalton (beendet): 15/20 = 75%
Pierce Brosnan (angefangen): 0/0 = 0%
Daniel Craig (nicht angefangen): 0/0 = 0%
Hier die Platzierungen:
1. Sir Sean Connery
2. Timothy Dalton
3. Sir Roger Moore
4. George Lazenby
5. Pierce Brosnan
6. -
Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
497Ja, ebenfalls!
Finde ich überhaupt nicht. Der ganze Film arbeitet, langsam aber sehr gut, wie kaum ein anderer Bondfilm zuvor ganz extrem auf den Showdown Bond <> Sanchez hinaus. Das würde ich als ganzes sehen und nicht nur an zwei oder drei einzelnen Szenen festmachen
Allgemein finde ich ihn zu wenig gut bewertet, du schreibst fast nur positives und dann kommt doch "nur" 7 von 10 dabei raus

Niklas hat geschrieben:Die Spannung wird im Film oft verschenkt!
Finde ich überhaupt nicht. Der ganze Film arbeitet, langsam aber sehr gut, wie kaum ein anderer Bondfilm zuvor ganz extrem auf den Showdown Bond <> Sanchez hinaus. Das würde ich als ganzes sehen und nicht nur an zwei oder drei einzelnen Szenen festmachen

Allgemein finde ich ihn zu wenig gut bewertet, du schreibst fast nur positives und dann kommt doch "nur" 7 von 10 dabei raus

Ui, TD vor RM? Shitstorm incomingNiklas hat geschrieben:Hier die Platzierungen:
1. Sir Sean Connery
2. Timothy Dalton
3. Sir Roger Moore
4. George Lazenby
5. Pierce Brosnan
6. -

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
498Ich rechen das eben alles aus. TD hat einen % mehr! Was soll ich da machen.
Ich habe für den erreichten Prozentsatz sogar einen Namen: Bond-Feeling-Index
!
Ich habe für den erreichten Prozentsatz sogar einen Namen: Bond-Feeling-Index

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
499Kein Problem mein junger Padawan. Ich finds eh geil und sehe es genausoNiklas hat geschrieben:Ich rechne das eben alles aus. TD hat einen % mehr! Was soll ich da machen?

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
500Kannst du das bitte etwas näher erläutern? Ich finde Sanchez ist in Bezug auf seinen Geisteszustand einer der normalsten Bondschurken, weil er sehr konsequent seinem Wertesystem folgt, ein Wertesystem das mit dem von Bond übrigens mehr Parallelen denn Unterschiede aufweist.Niklas hat geschrieben:Sanchez ist seit gestern einer meiner Lieblingsschurken. Er ist total gestört und ist immer cool drauf.
Das hast du falsch verstanden, branch bedeutet nix anderes als Abteilung.Niklas hat geschrieben:Sie schickt Q. Hier erfahren wir dann auch seinen Nachnamen: Branch.

"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
501Genial, nur, wie lautet denn der Vorname?AnatolGogol hat geschrieben:Das hast du falsch verstanden, branch bedeutet nix anderes als Abteilung.Niklas hat geschrieben:Sie schickt Q. Hier erfahren wir dann auch seinen Nachnamen: Branch.
Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
502Er ist so, wie ich mir eine guten Schurken vorstelle!AnatolGogol hat geschrieben:Kannst du das bitte etwas näher erläutern? Ich finde Sanchez ist in Bezug auf seinen Geisteszustand einer der normalsten Bondschurken, weil er sehr konsequent seinem Wertesystem folgt, ein Wertesystem das mit dem von Bond übrigens mehr Parallelen denn Unterschiede aufweist.Niklas hat geschrieben:Sanchez ist seit gestern einer meiner Lieblingsschurken. Er ist total gestört und ist immer cool drauf.
Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
503Nein, ich meinte warum du ihn total gestört findest.Niklas hat geschrieben:Er ist so, wie ich mir eine guten Schurken vorstelle!
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
504Dafür hat er aber ein deutlich anderes Wertesystem als die meisten Bondschurken. Bei den meisten Bösewichten ist es so, dass jeder geschlachtet wird, der ihm nichts mehr bringt. Sanchez hingegen geht hier sogar am menschlichsten vor: Wer gegen ihn arbeitet wird abgemurkst, wer ihm hilft bekommt alles von Sanchez was er will. Genau das macht ihn für mich zu einem der besten Bösewichte ever.AnatolGogol hat geschrieben:Kannst du das bitte etwas näher erläutern? Ich finde Sanchez ist in Bezug auf seinen Geisteszustand einer der normalsten Bondschurken, weil er sehr konsequent seinem Wertesystem folgt, ein Wertesystem das mit dem von Bond übrigens mehr Parallelen denn Unterschiede aufweist.Niklas hat geschrieben:Sanchez ist seit gestern einer meiner Lieblingsschurken. Er ist total gestört und ist immer cool drauf.
Zuletzt geändert von Henrik am 29. November 2015 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
505genau darauf wollte ich hinaus. Sanchez folgt seinem Kodex und der ist, je mehr man ihn und sein Verhalten in LTK kennenlernt, zumindest sehr nachvollziehbar, anders als wie z.B. Goldfinger mit jemandem wie Kish umgeht oder Stromberg mit Beckmann und Markowitz.Henrik hat geschrieben:Dafür hat er aber ein deutlich anderes Wertesystem als die meisten Bondschurken. Bei den meisten Bösewichten ist es so, dass jeder geschlachtet wird, der Sanchez nichts mehr bringt. Sanchez hingegen geht hier sogar am menschlichsten vor: Wer gegen ihn arbeitet wird abgemurkst, wer ihm hilft bekommt alles von Sanchez was er will. Genau das macht ihn für mich zu einem der besten Bösewichte ever.
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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
506Naja, wenn man jemanden auspeitscht, einem Hai vorwirft oder in einer Druckluftkammer oder so zerplatzen lässt, finde ich diese Person schon gestört!AnatolGogol hat geschrieben:Nein, ich meinte warum du ihn total gestört findest.Niklas hat geschrieben:Er ist so, wie ich mir eine guten Schurken vorstelle!
Ich schließe mich Henrik auch an. Er hat das gesagt, was ich hätte sagen sollen. Danke! Besser kann ich es auch nicht sagen, bzw. nicht so gut!
Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
507Der Unterschied liegt aber in der Motivation von Sanchez Handeln gegenüber der des "üblichen" Bondschurken. Sanchez mag sehr drastische Maßnahmen gegenüber Gegenspielern und (vermeintlich) illoyalen Mitarbeitern ergreifen, aber zumindest sind diese immer motiviert dadurch, dass jemand bewusst gegen ihn Partei ergriffen hat. Und wie schon einmal angedeutet sollte man dabei auch nicht übersehen, dass gerade unser aller Lieblingsagent in der Wahl der Mittel, mit denen er seine Kontrahenten "abstraft", auch nicht immer zimperlich ist (beispielsweise trifft Mr. Big/Kananga auch kein anderes Schicksal als Milton Crest und Hans Ende in YOLT ist auch nicht "appetitlicher" als die Verstümmelung von Leiter).Niklas hat geschrieben:Naja, wenn man jemanden auspeitscht, einem Hai vorwirft oder in einer Druckluftkammer oder so zerplatzen lässt, finde ich diese Person schon gestört!

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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
508Ja ja, da hast du auch Recht. Aber man muss ganz klar sagen, dass Loyalität für Sanchez sehr wichtig ist. Sanchez hintergeht niemanden und das erwartet er auch von anderen. Das gab es bis dahin noch nicht!
Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
509Das hat Anatol herrlich beschrieben und zeigt sehr gut warum Sanchez locker unter den Top3 Schurken aller Zeiten ist
Auf Loyalität wird heutzutage leider sehr wenig Wert gelegt, dabei ist es sehr sehr wichtig. Dabei ist es so simpel und effektiv: Eine Hand wäscht die andere, siehe The Godfather oder Lilyhammer 

Die sogenannte MafiamethodeNiklas hat geschrieben:Ja ja, da hast du auch Recht. Aber man muss ganz klar sagen, dass Loyalität für Sanchez sehr wichtig ist. Sanchez hintergeht niemanden und das erwartet er auch von anderen. Das gab es bis dahin noch nicht!


Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"
510Anatol, ich glaube, gerade die Tatsache, dass Sanchez sich selbst gegenüber seine grausamen Aktionen durch so etwas wie ein Wertesystem (das natürlich Bond-typisch unverhältnismäßig ist und sein muss) zu rechtfertigen versucht, zeigt einiges von seinem gestörten Charakter. Aber natürlich wirken Bond-Gegner wie Orlov, Silva, Goldfinger oder Blofeld da extremer, weil sie sich eben gerade heraus präsentieren.
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Let the sheep out, kid.
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