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Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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Hab ja auch nicht gesagt, dass der Film auf ein jüngeres Publikum "zugeschnitten" ist, sondern, dass er bei jüngeren Zuschauern, die oft nicht die Geduld für lange Dialoge haben, geschweige denn rhetorische Finesse beherrschen, sehr gut ankommt. Ist ja auch cool, wenn ein Zwölfjähriger auf diese Weise anfängt sich mit Bond auseinander zu setzen. Die Gewalt in TND ist recht comichaft, es wird aus allen Rohren geballert. Da finde ich die blutigen Faustkämpfe aus CR und QoS deutlich brutaler, und die kassieren ne FSK 12.
Für den Rest kann jeder nur für sich selbst sprechen, ich mag Mackensy in der Regel auch. Nur fehlt es dem deutschen Script eben häufig an Finesse, zumindest empfinde ich das so.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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Casino Hille hat geschrieben:Das sehe ich (logisch) in Teilen anders, David Arnold war sogar nie wieder so gut wie in TND (das war ein musikalischer Befreiungsschlag, der damals im Kino wie 12 Schritte vorwärts in die Zukunft wirkte), TND ist keinesfalls auf jüngere Zuschauer zugeschnitten (dafür ist er dann streckenweise doch zu brutal) und Mackensy ist auf Pryce im deutschen sehr gut besetzt. Natürlich kommt er nicht ganz ans Original ran, aber das sind Nuancen, in denen er da hinterher hinkt.
Der Soundtrack ist alles andere als schlecht, aber Arnold hat Bond doch deutlich bessere Soundtracks beigesteuert. Wirklich brutal fand ich TND auch in der FSK-16-Version noch nie, da fand ich Spectre (FSK 12!) doch brutaler.

Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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Ne, SP war ja regelrecht harmlos, die Craigs sind überhaupt wieder viel zahmer als die ersten beiden Brosnans, die zurecht eine höhere Freigabe hatten als ihre Nachfolger. TND ist da schon nach LTK so ziemlich der erste Bondfilm, den ich mit dem Adjektiv "brutal" als passend beschrieben sehen würde. Und auch TWINE ist gefühlsmäßig härter als die Craigs.

Bei Arnold sehe ich nun aber wirklich keine besseren späteren Scores. TND ist da wirklich ein Meisterstück, das ist mit Sicherheit der beste Score der ganzen Reihe. Von White Knight über Backseat Driver bis zur Bike Chase, von The Last Goodbye über The Sinking Of The Devonshire bis Hamburg Break In, dass ist Bond Pur. TWINE und DAD hatten ähnlich viel Energie, aber nie wieder diesen einmaligen Knalleffekt, den TND im Kino entfalten konnte. Und CR ist eh etwas weniger geglückt, QOS dann natürlich mega stark, aber ganz schwer hiermit vergleichbar.
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Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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AnatolGogol hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:Ne, SP war ja regelrecht harmlos
Ein Mann bekommt aus purem Sadismus Löcher in den Kopf gebohrt, noch dazu sichtbar on screen: das hätte vor gar nicht allzu langer Zeit mindestens für ne FSK18 gereicht, wenn nicht sogar für den Index. :wink:
Wohl die brutalste Szene aus Spectre. In TND finde ich nichts vergleichbar brutales, was an der Kaufmann-Hinrichtung so schlimm sein soll habe ich noch nie verstanden, das hat der Mistkerl sich doch voll verdient.

Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

473
AnatolGogol hat geschrieben:Ein Mann bekommt aus purem Sadismus Löcher in den Kopf gebohrt, noch dazu sichtbar on screen
Na eben nicht, da wird doch schön rechtzeitig weggeblendet. :)
Thunderball1965 hat geschrieben:Wieso ist Kaufmann ein Mistkerl? Er ist nur ein Profi, der seine Arbeit tut, und in dem Moment sogar wehrlos.
Exakt, die TND Szene hat da für mich dieselbe kaltschnäuzige Brutalität wie die Dent-Ermordung von DN. Damit verglichen ist die Szene in SP fast Pille palle, immerhin ermordet hier der Böse einen anderen Bösen, während die Tat von Bond ausgeführt schon ein ganz andere Gewicht bekommt.
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Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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Dasselbe mit deutlich emotionalerer Note wiederholt sich übrigens am Ende vom TND-Nachfolger :) (Nein, nicht die U-Boot-Szene, das richtige Ende!)
Die Wir-zeigen-jetzt-wie-brutal-Hinx-ist-Szene ist schon eklig. Und die Folter ist auch nicht gerade ohne, auch weil überzeugend gespielt (von Craig und Waltz zumindest); aber dass sie wirkungslos bleibt, schwächt die Rolle Blofeld noch einmal. Schade eigentlich.
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Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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Thunderball1965 hat geschrieben:Dasselbe mit deutlich emotionalerer Note wiederholt sich übrigens am Ende vom TND-Nachfolger :) (Nein, nicht die U-Boot-Szene, das richtige Ende!)
Die Wir-zeigen-jetzt-wie-brutal-Hinx-ist-Szene ist schon eklig. Und die Folter ist auch nicht gerade ohne, auch weil überzeugend gespielt (von Craig und Waltz zumindest); aber dass sie wirkungslos bleibt, schwächt die Rolle Blofeld noch einmal. Schade eigentlich.
Das Schlimme war nur, dass Waltz einfach nicht aufgehört hat zu reden. Bond hat selbst gesagt: "Nichts kann schlimmer sein als dir zu zuhören." Damit hatte er sowas von Recht. Waltz furchtbare Stimme zu hören kann Minderjährige traumatisieren. Eigentlich hätte der Film ab 18 freigegeben sein sollen.
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Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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Casino Hille hat geschrieben:
AnatolGogol hat geschrieben:Ein Mann bekommt aus purem Sadismus Löcher in den Kopf gebohrt, noch dazu sichtbar on screen
Na eben nicht, da wird doch schön rechtzeitig weggeblendet. :)
bist du sicher? Ich meine mich daran zu erinnern, dass man sieht wie der dünne Bohrer ins Gesicht eindringt. Lass uns das nochmal mit VÖ der BD checken. Wobei die Sichtbarkeit für die FSK in früheren Zeiten aber auch nicht das entscheidende Kriterium gewesen wäre den Film für eine solche Szene abzustrafen, siehe De Palmas berühmt-berüchtigte Säge-Szene in Scarface. Sowas wie die Kaufmann-Szene wurde hingegen ganz gerne durchgewunken als im "weitesten Sinne" Notwehr.
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Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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Achherrje, ich habe irgendwie in Anatols Beitrag was von Löcher und Augen gelesen und bin deshalb von einer anderen Szene ausgegangen. Ich entschuldige dies.

Joa, die in den Kopf gebohrten Löcher sieht man schon, aber das ist halt rein physische Gewalt vom Schurken am Helden, nichts beeindruckendes in meinen Augen. Rein von der Empfindung her steht die Kaufmann-Szene da um Längen drüber (nicht qualitativ, sondern nur unter Berücksichtigung des Faktors Gewalt).
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Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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Casino Hille hat geschrieben:Joa, die in den Kopf gebohrten Löcher sieht man schon, aber das ist halt rein physische Gewalt vom Schurken am Helden, nichts beeindruckendes in meinen Augen. Rein von der Empfindung her steht die Kaufmann-Szene da um Längen drüber (nicht qualitativ, sondern nur unter Berücksichtigung des Faktors Gewalt).
Es gibt da zwei Komponenten, durch die sich die beiden Szenen deutlich voneinander unterscheiden: zum einen gibt es für Blofelds Folter keinerlei Grund oder Rechtfertigung (im Gegensatz z.B. zur Folter durch Le Chiffre), zum anderen ist das Opfer wehrlos. Letzteres gilt zwar auch für den guten Kaufmann, wird allerdings moralisch dadurch etwas legitimiert, da er zuvor versucht hat Bond zu töten. Hinzukommt das explizite Zeigen der Gewalt: ein Bohrer, der durch den Kopf eindringt ist deutlich schockierender als die in jedem TV-Film gezeigte Erschiessung durch eine unsichtbare Kugel. Das hängt vermutlich auch damit zusammen, dass sich der Zuschauer ein deutlich realeres Bild von den Auswirkungen der Bohrer-Folter machen kann (z.B. durch Zahnarzt-Besuche oder handwerkliche Verletzungen) als von denen einer Schusswaffe, welche glücklicherweise für die meisten Menschen abstrakt sind.
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Re: Filmbesprechung: "Tomorrow Never Dies (TND)"

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Mr.Chrismas Jones hat geschrieben:Das Schlimme war nur, dass Waltz einfach nicht aufgehört hat zu reden. Bond hat selbst gesagt: "Nichts kann schlimmer sein als dir zu zuhören."
Deshalb durfte Waltz ja nicht aufhören zu reden. Das gehört zur Rolle und diesen gelungenen Gag, der mich im Kino jedes Mal zum Schmunzeln gebracht hat. Außerdem konnte man so Bonds Charakter nochmal schön zeigen.
AnatolGogol hat geschrieben:Hinzukommt das explizite Zeigen der Gewalt: ein Bohrer, der durch den Kopf eindringt ist deutlich schockierender als die in jedem TV-Film gezeigte Erschiessung durch eine unsichtbare Kugel.
Absolut. Das eine zeigt eine Folter, eine Qual und das sehr explizit, die Kammera hält drauf.
Die Eliminierung von Kaufmann ist dagegen kurz und schmerzlos, man sieht weder währenddessen, noch hinterher seinen Kopf, Blut oder sonst irgendwas. Es ist ein kurzes professionelles Töten, ohne jede Emotion, wie es zum Beruf des Filmagenten schlicht dazu gehört. Die Folter in SPECTRE ist ne ganz andere Nummer.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."