Vielen Dank ihr beiden.
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Hat mich glatt dazu motiviert zu meinem Einstiegsalbum ein paar Gedanken hin zu kritzeln.
Depeche Mode: Some great Reward (1984)
Something to do 10/10
Knallender Opener. Treibender Beat. Harte Sounds. Der Industrial Sound der Platte wird hier bereits mit Vehemenz präsentiert. Genauso die sozialkritischen Themen, die sich wie ein roter Faden durchziehen.
Lie to me 9,5/10
Etwas weniger Tempo. Etwas schrägere Melodie. Dennoch fließend, fast hypnotisch. Ganz nebenbei fällt der Titel: „Some great Reward“. Cool und geschmeidig.
People are People 8,5/10
Tja, 1. Single. 1. deutsche Nummer 1. Wird von der Band heute nicht mehr so geschätzt. Klingt nach all den Power-Hits von `84 (Shout, Relax, Wild Boys etc.), ist aber v.a. typisch Mode. Ich mag den Song noch immer sehr. Die beiden Stimmen von Dave und Martin ergänzen sich hier super. Die zweite Strophe „it takes a while ..." ist noch immer verdammt cool genauso wie Gore´s „I can´t understand...", das mit einem rhythmischen Synth-Beat unterlegt ist, der die noch bessere 12" einleitet.
It doesn´t matter 9/10
Wieder etwas Beruhigung. Martin darf ran und das ist definitiv ein Song für ihn. Typische Goresche Melodieführung, vermeintlich simpel und eintönig, aber nach merhmaligem Hören ungemein ohrwurmmäßig. Tolles Sampling zum Outro.
Stories of Old 10/10
Baut geschickt Spannung auf. Ziehende Strophe und harte, knallende Bridge (Daves Spezialität und Markenzeichen) bis zum sehr eingängigen Refrain. Toller Popsong, der so gar nicht nach Mainstream klingt.
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Fazit A-Seite: Einheitlicher Flow, starke Rhythmen, tolle Melodien, kein einziger Aussetzer.
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Somebody 10/10
Martins erstes absolutes Balladen-Highlight und ein Fan-Liebling. Hauptsächlich mit Piano-Begleitung und mit atmosphärischen Hintergrundgeräuschen aus Stimmen, und sommerlichen Tönen. Hat er angeblich in den Hansa-Studios komplett nackt eingesungen um mehr Intimität in die Stimme zu bekommen. Hat jedenfalls hervorragend geklappt.
Master and Servant 8,5/10
Härtester Song. 2. Single. Provokanter Text. Hat Daniel Miller und Alan Wilder beim Mixing in den Wahnsinn getrieben (der Rest war schon im Urlaub). Sampling-Monster und Blaupause für Modes Industrial-Ruf. Cool, schroff und auf den Punkt. Dass er trotzdem irgendwie eingängig ist, zeigt Gores Ausnahmetalent als Songschreiber. Daves Stimme wurde hier besonders durch Hall verstärkt und passt optimal zu dem Song.
If you want 7,5/10
Es wird ein wenig ruhiger. Aber nur zu Beginn. Schnell setzt ein flotter Beat ein. Sehr viele interessante Sampling-Einschübe, die Melodie selbst ist ein wenig eintönig und fällt etwas zum Rest des Albums ab. Einziger etwas weniger zwingende Song.
Blasphemous Rumours 10/10
3. Single und eine ganz gewagte. Provokanter Text und schräge Instrumentierung sowie Melodieführung (zumindest für einen Popsong). Die Samples ergänzen sehr geschickt den Text. Sich öffnender Chorus, dessen einschmeichelnde Ohrwurm-Melodie im krassen Gegensatz zum finsteren Text steht. Stark.
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Fazit B-Seite: Leicht schwächer, aber immer noch toll und abwechslungsreicher.
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Gesamt: Homogenes Gesamt(kunst)werk, das den typischen Mode-Sound endgültig etabliert.