Re: Depeche Mode - cult in black

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vodkamartini hat geschrieben:Ja, ist bei vielen Hardcore-Fans so. :) Ist meine Nummer 2. SGR ist einfach meine Einstiegsdroge und ich finde es auch als Gesamtwerk sehr homogen. Bei BC sind mir ein paar zu viele "Füllsel" dabei, die eben plätschern, auch "New Dress", "A Question of Lust" (habe mich daran etwas abgehört) und "World full of nothing" finde ich nicht so packend. Dafür sind natürlich der Titelsong, "A Question of Time" und "Stripped" Meilensteine.
Also gerade BC finde ich auch sehr homogen. Aber ich kann schon verstehen, dass das erste Album einen besonderen Stellenwert hat.
vodkamartini hat geschrieben: Bei SGR finde ich auch viele Albumtracks phänomenal, z.B. "Stories of old", "Lie to me", "Something to do". Bei 9 Songs (was ich die optimale Albumzahl finde, heute, durch die CDs sind immer viel zu viele Tracks drauf) kein einziger Aussetzer. Das mit den beiden Singles kann ich aber verstehen.
Das komplette Album habe ich schon lange nicht mehr gehört, da ich es nur auf Vinyl besitze und der Plattenspieler außer Betrieb ist.
Wird also Zeit, mir das Album auf CD zu besorgen. :)

Meine Reihenfolge der ersten 5 Alben:

1. Black Celebration
2. Construction Time Again
3. A Broken Frame
4. Some great Reward
5. Speak & Spell

Eine Reihenfolge der Songs ist schwierig, nicht zu vergessen die Non-Album-Singles "Get the Balance Right!", "Shake the Disease" und "It’s Called a Heart".

Gerade "Shake the Disease" gehört zu meinen Lieblingsongs.


https://www.youtube.com/watch?v=r_0sL_SQYvw
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Depeche Mode - cult in black

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Ich kann euch beiden bei dem was ihr geschrieben habt nur zustimmen.
Eine Rangliste zu erstellen ist sehr schwierig für mich, da ich die Alben BC, SGR und CTA alle gleich mag.
Danach kommt ABF und dann S&S.
The meaning of love ist eines meiner Lieblingssongs aus ihrer Anfangszeit.
https://www.youtube.com/watch?feature=p ... rJVeowgjFY
"Lasst mich mit Eurer Meinung in Ruhe. Ich diskutiere nur Fakten, die ich selber als solche definiere."

Re: Depeche Mode - cult in black

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Mit Ranglisten tue ich mir bei Depeche Mode auch immer recht schwer.

Aber so grob wäre folgende für die ersten 5 Alben:

1. Some great Reward (84)
2. Black Celebration (86)
3. A broken Frame (82)
4. Construction Time Again (83)
5. Speak & Spell (81)
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Depeche Mode - cult in black

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Okay, ich muss Abbitte leisten. "Some Great Reward" ist ein wundervolles Album, ich hatte es schlicht vergessen! Ich habe mal nachgerechnet, seit meinem Umzug im Jahr 2000 habe ich das Album mindestens nicht mehr gehört, wahrscheinlich noch länger! Es war wie heimkommen, eine schöne Erinnerung an früher. Selten hat mich in den letzten Jahren ein Album so berührt. Das einzige Song, der mir nicht so gut gefällt, ist ausgerechnet "People are People", selbst "Master and Servant" hat mir gut gefallen. Also die Rangliste muss ich noch einmal überdenken. Selten hat sich eine Investition von 7 Euro so gelohnt. Danke Vodka, für diesen Thread. Ohne Dich hätte ich mich nicht wieder so intensiv mit DM beschäftigt.
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Depeche Mode - cult in black

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Vielen Dank ihr beiden. :) Hat mich glatt dazu motiviert zu meinem Einstiegsalbum ein paar Gedanken hin zu kritzeln.

Depeche Mode: Some great Reward (1984)

Something to do 10/10

Knallender Opener. Treibender Beat. Harte Sounds. Der Industrial Sound der Platte wird hier bereits mit Vehemenz präsentiert. Genauso die sozialkritischen Themen, die sich wie ein roter Faden durchziehen.

Lie to me 9,5/10

Etwas weniger Tempo. Etwas schrägere Melodie. Dennoch fließend, fast hypnotisch. Ganz nebenbei fällt der Titel: „Some great Reward“. Cool und geschmeidig.

People are People 8,5/10

Tja, 1. Single. 1. deutsche Nummer 1. Wird von der Band heute nicht mehr so geschätzt. Klingt nach all den Power-Hits von `84 (Shout, Relax, Wild Boys etc.), ist aber v.a. typisch Mode. Ich mag den Song noch immer sehr. Die beiden Stimmen von Dave und Martin ergänzen sich hier super. Die zweite Strophe „it takes a while ..." ist noch immer verdammt cool genauso wie Gore´s „I can´t understand...", das mit einem rhythmischen Synth-Beat unterlegt ist, der die noch bessere 12" einleitet.

It doesn´t matter 9/10

Wieder etwas Beruhigung. Martin darf ran und das ist definitiv ein Song für ihn. Typische Goresche Melodieführung, vermeintlich simpel und eintönig, aber nach merhmaligem Hören ungemein ohrwurmmäßig. Tolles Sampling zum Outro.

Stories of Old 10/10

Baut geschickt Spannung auf. Ziehende Strophe und harte, knallende Bridge (Daves Spezialität und Markenzeichen) bis zum sehr eingängigen Refrain. Toller Popsong, der so gar nicht nach Mainstream klingt.
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Fazit A-Seite: Einheitlicher Flow, starke Rhythmen, tolle Melodien, kein einziger Aussetzer.

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Somebody 10/10

Martins erstes absolutes Balladen-Highlight und ein Fan-Liebling. Hauptsächlich mit Piano-Begleitung und mit atmosphärischen Hintergrundgeräuschen aus Stimmen, und sommerlichen Tönen. Hat er angeblich in den Hansa-Studios komplett nackt eingesungen um mehr Intimität in die Stimme zu bekommen. Hat jedenfalls hervorragend geklappt.

Master and Servant 8,5/10

Härtester Song. 2. Single. Provokanter Text. Hat Daniel Miller und Alan Wilder beim Mixing in den Wahnsinn getrieben (der Rest war schon im Urlaub). Sampling-Monster und Blaupause für Modes Industrial-Ruf. Cool, schroff und auf den Punkt. Dass er trotzdem irgendwie eingängig ist, zeigt Gores Ausnahmetalent als Songschreiber. Daves Stimme wurde hier besonders durch Hall verstärkt und passt optimal zu dem Song.

If you want 7,5/10

Es wird ein wenig ruhiger. Aber nur zu Beginn. Schnell setzt ein flotter Beat ein. Sehr viele interessante Sampling-Einschübe, die Melodie selbst ist ein wenig eintönig und fällt etwas zum Rest des Albums ab. Einziger etwas weniger zwingende Song.

Blasphemous Rumours 10/10

3. Single und eine ganz gewagte. Provokanter Text und schräge Instrumentierung sowie Melodieführung (zumindest für einen Popsong). Die Samples ergänzen sehr geschickt den Text. Sich öffnender Chorus, dessen einschmeichelnde Ohrwurm-Melodie im krassen Gegensatz zum finsteren Text steht. Stark.

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Fazit B-Seite: Leicht schwächer, aber immer noch toll und abwechslungsreicher.

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Gesamt: Homogenes Gesamt(kunst)werk, das den typischen Mode-Sound endgültig etabliert.
http://www.vodkasreviews.de


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Re: Depeche Mode - cult in black

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Habe das erste Mal DM 1990 wahrgenommen. Und zwar als wir entfernte Verwandtschaftschaft nach dem Mauerfall im Osten besucht haben.
Und da lief ne Tochter/Enkelin rum, die ihr ganzes Zimmer mit "Dipäsch Möd" (Nü?) Postern tapeziert hatte.
Wenig später hatte mein Bruder dann die MC von Violator, die wir rauf und runtergehört haben. Davor oder danach kenne ich nur die Songs,die als Singels veröffentlicht wurden.
Da sind ja einige Evergreens dabei.

Eine andere Frag, die ich gerne mal an DM Fans stellen wollte: Ist unter den Fans / Euch die Band Paradise Lost bekannt? Sie ist eine meiner Lieblingsbands und gilt als erfinder des Gothic Metal.

Warum schwafel ich Euch zu?

Na weil eben jene Band sich Ende der 90er zu einer astreinen Synthie Rock Band entwickelt hat. Die Stimmen von Nick Holmes und Dave Gahan ähneln sich so sehr, dass ich bei dem DM Song Revolution nicht sicher war wer es ist.

Also kurz: Hört mal in die Alben "Host" (!!!) und ggf. Auch "One Second" und "Symbol of Life" rein und sagt mal Eure Meinung.
TOFANA IOAM

Re: Depeche Mode - cult in black

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Witzig, dass du das erwähnst. Ein Freund von mir ist ein riesiger Metal-Fan und hat mir ebenfalls schon mehrfach "Host" von Paradise Lost ans Herz gelegt. Bis heute habe ich die aber noch nicht gehört. Gibt übrigens ne Menge Depeche-Affine unter den Metal Fans. Sagt nicht nur er, sondern kann man auch jedes Mal bei den Konzerten beobachten.

Okay, gerade ein wenig auf youtube reingehört. Klingt teilweise tatsächlich stark nach Mode, aber nicht der Gesang. Der ist imo wesentlich austauschbarer wie der Gahans. Könnte auch eine der tausend Electro-Epigonen wie Mersh", And One etc. sein, da kann ich auch nie die Sänger auseinander halten.
Der Sound ist imo insgesamt auch gefälliger, poppiger wie bei DM (werden die Metal-Fans bestimmt aufgeschrieen haben :D ). Gore ist eben ein ganz spezieller Songwriter, den hört man sofort raus. Mich erinnern mehr ein paar der elektronischen Sounds an Mode, nicht das Songwriting, v.a. beim Opener.
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Re: Depeche Mode - cult in black

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vodkamartini hat geschrieben:Gibt übrigens ne Menge Depeche-Affine unter den Metal Fans.
Ja, so wie mich. 8)
Natürlich kenne ich daher auch Paradise Lost.
Ich war damals auch "leicht geschockt" über ihre musikalische Verwandlung.
Revoked hat geschrieben:Also kurz: Hört mal in die Alben "Host" (!!!) und ggf. Auch "One Second" und "Symbol of Life" rein und sagt mal Eure Meinung.
Ich glaube der letzte Song den ich von PL kenne ist Disappear.
Habe mal in Host reingehört und nun ja teilweise ähnelt es schon etwas aber mehr freut mich, dass sie ja wohl wieder rockiger geworden sind. :wink:
"Lasst mich mit Eurer Meinung in Ruhe. Ich diskutiere nur Fakten, die ich selber als solche definiere."

Re: Depeche Mode - cult in black

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vodkamartini hat geschrieben:Gibt übrigens ne Menge Depeche-Affine unter den Metal Fans.
Stimmt.
vodkamartini hat geschrieben: Okay, gerade ein wenig auf youtube reingehört. Klingt teilweise tatsächlich stark nach Mode, aber nicht der Gesang.
Kannst Du besser beurteilen ich kenne nur das PL Gesamtwerk (und nicht viel von DM) und Holmes singt eben nur auf dem Album so rein. Für mich hört sich die Stimme und die Harmonien sehr stark wie Revolution an.
vodkamartini hat geschrieben:Der Sound ist imo insgesamt auch gefälliger, poppiger wie bei DM.
Auch das kannst Du besser beurteilen. PL an sich haben ab dem 3ten Album ein recht poppiges Songwriting (egal ob sie Metal gemacht haben oder Sythiegedöns). Meist sind 2-3 Songs je Album, die nicht der (sehr guten) Standardstruktur folgen. Allerdings kenne ich von DM ja wie gesagt nur Violator und alles was so an Singles 1985-2000 veröffentlicht wurde. Meiner Erinnerung nach war das auch sehr poppig.
vodkamartini hat geschrieben:werden die Metal-Fans bestimmt aufgeschrieen haben
Nicht unbedingt. Alle größeren metalbands experimentieren ja mal rum (Metallica: Load / Reload, Sepultura etc.). Bei Paradise Lost hat das auch 2 Alben lang gut funktioniert. Dann sind sie Album für Album wieder schrittweise zu ihrem alten Sound zurückgekehrt (nicht ohne die erlernten Kniffe anzuwenden). Das letzte Album hat sie wieder Richtung ihres Debutalbums (was ich nicht besonders finde / gar nicht besitze) zurückgeführt. Also aktuell wieder Doom / Death Metal.
TOFANA IOAM