Der heiß ersehnte Film wurde nun tatsächlich von Sony selber raus gegeben!
The Interview (USA 2014)
Der Produzent Aaron Rapaport, der hauptverantwortlich für die Show seines besten Freundes Dave Skylark ist, hat alles was man sich vorstellen kann: Ruhm, Erfolg und hohe Einschaltquoten. Als er jedoch beim Feiern der 1000. Episode von "Skylark Tonight" von einem Konkurrenten auf die Ernsthaftigkeit seiner Show (die sich vorwiegend im trashigeren Niveau aufhält) angesprochen wird, kommen bei ihm Zweifel wegen des Formats hoch. Dies sollte sich jedoch schlagartig ändern, just in dem Moment als sich Nordkoreas Diktator Kim Jong-un als großer Fan ihrer Show outet. Als die beiden tatsächlich eine Interview Zusage bekommen und sich die CIA auch noch einmischt, gehen die Komplikationen aber erst richtig los...
Müssig zu sagen, dass bei diesem Machwerk die Wogen bereits im Vorhinein immens hoch gingen. Der Film, der kontroverser nicht sein könnte, startet bereits am Anfang mit vollem Tempo und ist dabei von der ersten Sekunde an ein Gagfeuerwerk. Allein bei der Vorstellung der Show in den ersten 10 bis 15 Minuten geben sich diverse Showbusiness Größen die Hand (u.a. Eminem, Rob Lowe, Joseph Gordon Levitt) und nehmen sich selber so extrem auf die Schippe, das es richtig schön kracht
James Franco als abgedrehter Showmoderator spielt (wieder) einmal zwischen Genie und Wahnsinn. So extrem over-the-top wie hier war er aber noch nie, da hat er sich wahrlich selbst übertroffen! Auch Randall Park, der den Diktator mimt, liefert eine sehr gute Leistung ab. Der Rest des Casts geht ein wenig unter, spielt aber die zugedachten Rollen relativ sauber runter. Zugute kommt dem Film auf jeden Fall das Zusammenspiel Franco / Rogen, die sich sehr gut ergänzen und quasi blind verstehen. Von ihrer Bromance lebt ein großer Teil des Films, so viel sei vorweg genommen. Wer also die beiden gut leiden kann und gerne zusieht wie sie sich gegenseitig die Stichworte für absurde Ideen und abgefahrene Gags zuwerfen, wird den Film sicher noch höher bewerten!
Der Film hat dabei jedoch nicht nur massenhaft Gags auf Lager, sondern beschäftigt sich auch mit wichtigen Themen gerade in der heutigen Zeit (manipulative Medien, echte Freundschaft, Vater-Sohn-Komplexe, Propagandalügen ...). Dies ist der zweite große Teil des Films, der ab der Mitte mit der einen oder anderen Überraschung bezüglich der Darstellung von Nordkorea aufwartet. Kurzzeitig kommen dem Zuschauer dabei sogar so etwas wie Zweifel im Bezug auf den Umgang mit Nordkorea auf, bevor der Film dann am Schluss von einem wahren Feuerwerk getoppt wird! Mehr verrate ich hier an dieser Stelle nicht
Das Ende selber ist wenig überraschend extrem Hollywood typisch, wenn auch der Ansatz dahinter völlig korrekt dargestellt wird.
Fazit: Der Film ist eine bunte Mischung zwischen einem Gagfeuerwerk und ernster Gesellschaftskritik. Einerseits gibt es immer wieder Szenen die zum Brüllen komisch sind, anderseits werden jedoch auch viele kritische Dinge angesprochen. Bei der Darstellung von Nordkorea wurde nicht mit Kritik "gespart", ein reiner Propagandafilm ist es dennoch nicht geworden.
So bleibt Film über, der
* über einen hervorragenden Cast verfügt, der sich toll ergänzt (Franco / Rogen / Park)
* sehr kritische Themen unterhaltsam anspricht
* trotz knapp 110 Minuten nie langatmig oder gar langweilig wird
* und der super unterhält!
10 von 10 Punkten