Ich komme gerade aus meiner zweiten Sichtung von Avatar 2 und kann nun etwas mehr dazu schreiben.
Vorab sei gesagt, dass Spoiler folgen. Da der Film nun seit 4 Wochen läuft, sehe ich nicht mehr die Notwendigkeit von Spoiler-Tags. Jeder, der den Film sehen möchte, hat ihn bereits gesehen.
Visuell ist der Film das reinste Fest. Kaum zu glauben, dass wahrscheinlich 90-95% des Films animiert sind. Das 3D wurde nicht einfach wie bei anderen Blockbustern aus wirtschaftlicher Sicht umgesetzt, sondern um das Gesamterlebnis des Kinos aufzuwerten. Seien es Waldtiere, Fische, Wassertropfen, Seile, Pfeile, Pflanzen und vieles mehr, die einen exzellenten Effekt bieten und das Gefühl von Räumlichkeit vermitteln. Genau das, was 3D erreichen soll. Das absolut beste sind aus meiner Sicht die Unterwasserszenen. Vom ersten Abtauchen bis zum letzten Auftauchen wirklich bahnbrechend.
Zusätzlich sind die Szenen mit HFR beeindruckend. Meine Lieblingsszene dürfte die Flugszene zu Beginn des Films sein (Ein entspannter Abend ohne Kinder). Visuell ein Träumchen. Jedoch nervt es an manchen Stellen, an denen zwischen einzelnen Szenen zwischen HFR hin und her geschaltet wird. Das trübt etwas das Seherlebnis…
Bei der zweiten Sichtung ist mir der Score (ich habe dazugelernt

) positiver aufgefallen als bei der ersten Runde. Es gibt Melodien aus dem ersten Teil, die wiederverwendet werden. Diese passen für mich nun doch ganz gut zu den neuen Szenen.
Nun zur Story. Es ist definitiv keine Kopie des ersten Films. Es gibt mehr als ausreichend neue Handlungspunkte und Charaktere, die das Gegenteil zu behaupten nichtig machen.
Nun zur Kritik. Die aufgewärmten Dialoge aus dem ersten Teil stören mich. Dazu gehört Quaritchs „Wir sind nicht mehr in Kansas“ und ein weiterer Satz von Jake, der mir allerdings jetzt beim Schreiben der Zeilen nicht einfällt. Für mich einfach unnötig und sehr leicht zu umgehen. Sollte das dazu dienen einen Zusammenhang zum ersten Film herzustellen? Ich weiß es nicht…
Zwischen Ankunft der Himmelsmenschen (Ankunft mit sehr großem Feuerinferno) und der eigentlichen Handlung des Films vergeht 1 Jahr. Aber warum wird das nicht weiter thematisiert? Wir bekommen ja die Info, dass die Navi Versorgungstrupps, Pipelines und Züge der Menschen angreifen und erhalten zudem den Hinweis, dass die Welt am Ende ist und die Menschen auf Pandora umgesiedelt werden sollen. Aber warum wird dieses Thema nicht weiter verfolgt, wenn’s doch eine 4-5 Minuten lange Sequenz nur zur naturverachtenden Ankunft der Menschen gibt?
Und das Plothole, dass leider zu offensichtlich ist, um es zu missachten… Wo sind beim finalen Kampf auf einmal die anderen Krieger des Wasserstamms hin verschwunden. Sind diese zu Beginn des Kampfes noch recht aktiv, rücken sie immer weiter in den Hintergrund, bis sie auf einmal nicht mehr zu sehen und verschwunden sind. Für mich unverständlich. Gerade weil die Mission (Befreiung der Kinder) noch nicht beendet wurde.
Ich freue mich auf Teil 3 und dabei vor allem auf die Entwicklung und Geschichte von Kiri. Sie hat ja außergewöhnliche Kräfte, die während des gesamten Films gezeigt werden. Ob sie nun das Gras rhythmisch bewegen lässt, Fische und Unterwasserpflanzen steuert oder den Herzschlag von Eywa hört. Mit dem Charakter muss einfach was passieren. Ich glaube kaum, dass Norm der Vater ist. Grace war ja eine Wissenschaftlerin, die schon Jahre auf Pandora war. Ob Kiri ein wissenschaftliches Experiment ist? Ich bin jedenfalls sehr gespannt.
Aktuell sehe ich den Film bei
8,5/10 Punkten. Für die volle Punktzahl gibts leider doch den ein oder anderen Kritikpunkt.