Finanziell ja. Hab nie verstanden, wieso das so vielen so wichtig ist. Über den Film sagt das letztendlich gar nichts aus. Rogue One war von vornherein ein sicherer Hit und wäre das auch mit jedem anderen Regisseur geworden (wenngleich er mit einem anderen (fähigeren) Regisseur - und ohne Nachdrehs - bestimmt viel besser gewesen wäre). Interessant ist ohnehin, dass gerade bezüglich Star Wars hier das Box Office enorm viel Beachtung findet, bei anderen Filmen aber viel weniger. Woran liegt das? Ich habe jedenfalls noch nie gelesen, dass jemand im Michael Bay Thread von den finanziellen Erfolgen der Transformers-Filme schwärmt und Michael Bay dann ebenfalls attestiert, er habe alles richtig gemacht. Scheint bei Star Wars deutlich populärer zu sein.Samedi hat geschrieben:Edwards hat also alles richtig gemacht!
Danny, das beschreibt meinen Seheindruck perfekt! Rogue One war sicher ganz nett für zwischendurch, aber er hat eben nicht wie erhofft das Star Wars Universum im filmischen Sinne in Richtung anderer Genres geöffnet, sondern es schlicht und ergreifend um seine Identität ein Stückweit beraubt und Star Wars noch mehr als Abrams im Vorjahr zu einem beliebigen 0815-Spektakel werden lassen, dass zwischen den unzähligen Marvel, DC, Transformers, X-Men Abenteuern kein bisschen hervorsticht und keine Alleinstellungsmerkmale beinhaltet. Nicht umsonst sind die besten Momente in Rogue One jene, in welche Star Wars klar erkennbar durchschimmert (Darth Vaders Auftritte, Tarkins Präsenz etc.). Rogue One hat natürlich darüber hinaus zahlreiche Probleme (schwache Protagonisten, merkwürdige Plotbausteine, inkonsequente Erzählweise, fehlendes Bedrohungsszenario), aber auch TFA war alles andere als perfekt und hat sich letztendlich dadurch gerettet, dass er nicht nur die Nostalgie bediente, sondern den typischen SW-Charakter der Originale zurückbrachte (hervorstach aus der CGI-Blockbuster-Masse). Von diesem will Edwards sich aber gerade distanzieren, ohne, dass er dann eben in den anderen Kriterien überzeugen kann.danielcc hat geschrieben:der Film war letztlich weder klar eine neue Dimension im SW Universum ("B-/Kriegsfilm im SW Universum"???) noch war es ein Film dessen Erzählung genau zu den anderen SW Filmen passte
Das wäre in der Tat spannend, aber dann muss da mehr Konsequenz hinter sein als es bei Rogue One der Fall war, wo man letztendlich alles anders, aber doch alles genauso wie vorher gemacht hat. In diesem Fall finde ich es sogar etwas kurios, dass der Film überall für seine düstere Stimmung gelobt wird: Schon "Empire" und "Revenge" waren keine Kinderspektakel (obwohl letzterer großer Mist ist) und zu Star Wars gehörten immer auch düstere und dunkle Momente. Rogue One mag sich da durch sein Ende etwas unterscheiden, fährt aber letztendlich nicht groß in einer anderen Spur. Ich denke auch, dass diese Anthology Filme durch ihr hohes Budget (200 Millionen bei Rogue One) einfach immer auf den normalen Kinogänger schielen müssen und damit niemals wirklich richtig experimentell werden können, sondern dies bestenfalls sporadisch (wobei selbst das beachtet Rogue One für mich zu seicht bleibt).AnatolGogol hat geschrieben: sehr eigenständige FIlme, die einzelne Kapitel nach eigenem Gusto interpretieren
Aber warum sollte bspw. Marvel so etwas auch machen, wenn sie schon für ganz leichte (und kaum entwickelte) Abweichungen in einem "Civil War" gefeiert und umjubelt werden oder wenn ein "Guardians of the Galaxy" bei seinen minimalen Abweichungen (die kaum gewichtig genug sind, um ihn als etwas "anderes" zu bezeichnen) bereits (wie hier in diesem Thread ja auch schon) als der beurteilt wird, der sich am meisten (oder gar deutlich) vom Rest der Filme abhebt. Bei diesen Budgets, bei Filmen dieser Größenordnung sind Abweichungen immer nur in den Details möglich, alles andere muss oberflächlich und einfach bleiben, damit auch die hintersten Kinoreihen geistig auf Höhe der Erzählung sind (siehe Civil War, Rogue One, Skyfall etc.). Dennoch begrüße ich es prinzipiell, dass Disney ein wenig experimentieren will, nur fehlt es bislang einfach daran, diesen Willen auf die Leinwand zu übertragen. Ich wiederhole mich, aber Rogue One ist ein generischer Blockbuster von der Stange, der weder als Kriegsfilm überzeugt noch eine eigene Identität findet (weil er sich selbst keine zu schaffen weiß und die Star Wars Identität (bewusst) um das beraubt, was an ihr so besonders ist).GoldenProjectile hat geschrieben:Das wäre natürlich das, was ich will, was ich eigentlich auch bei den Marvel- und DC-Filmuniversen sehen wollte und bisher nur in sehr kompromissbehafteter und abgeschliffener Form gekriegt habe.