Sind euch Veränderungen bei Daniel Craig in den Filmen schon aufgefallen?

Ja
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Nein
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Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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Casino Hille hat geschrieben:Und LALD hat vielleicht keinen Auftritt Qs, aber eine Erwähnung sowie ein Q-Gadget und verzichtet ansonsten auf KEINE anderen Standards.
- weder bestellt, noch trinkt Bond Wodka Martini
- er trägt keinen Smoking
- er fährt keinen Aston Martin (er hat überhaupt keinen Dienstwagen)
- hat als 8. Film der Reihe das erste Mal einen Rocksong als Titellied.
- dazu wie gesagt die Abwesenheit von Q

Und trotzdem ist es mein Lieblings-Roger-Moore-Bond ...
... weil es in erster Linie ein in sich stimmiger guter Film ist, genau wie CR.

Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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Also damals als ich LALD zum ersten Mal im Kino sah, und es war der 4. Bond nach TSWLM, OHMSS und FRWL, und es war auf dem Höhepunkt meiner ganz und gar kindlichen Bond Begeisterung ,ist mir glaube ich nicht einmal aufgefallen daß Q nicht auftaucht. Und auf Moneypenny hätte ich gerne auch noch verzichtet ,denn beide standen fü mich schon damals für die schwächeren Aspekte der Bond Filme.

Und LALD war garantiert kein Bond der aus der Masse herausfiel, der als anders empfunden wurde. Ganz im Gegenteil es war neben TSWLM der essentielle Bond, der all das verkörperte was Bond damals faszinierend machte.

Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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Ich sehe das vermutlich ganz ähnlich wie Maibaum. Natürlich ist LALD verglichen mit den Vorgängern etwas ungewöhnlicher und sicherlich (wenn man ihn mit der Klischee-Liste durchgeht) der größte Ausnahmebond von Connery und Moore, aber er hat immer noch wesentlich mehr Seriencharakter und eindeutige Bond-Identität, als CR und QOS. Gerade CR hat ja praktisch alle Konventionen der Filmreihe abgelehnt. Und da hätte ein Auftauchen von Q und Moneypenny - und sei es eben nur die Nennung des Namens - schon geholfen, sich als Fan etwas mehr mit dem Film identifizieren zu können.
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Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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Das ist jetzt ein wenig die Frage, was denn die Bond "Standards" sind.
Invincible hat ja mit Absicht auf die Klischee Liste verwiesen. Im Sinne von Maibaum und Hille sind die Standards wohl eher allgemeiner das Verhältnis aus großer Action, angedeutete Erotik, Frauen, Sprüche, Humor, der große Bösewicht,....

Denke beide Sichtweisen sind OK. Natürlich ist LALD ein echter Bond und für mich auch ein ganz typischer. Aber dennoch wollte man bei Moores ersten Auftritt bewusst eine Abgrenzung von Connerys Bond. In mancherlei Hinsicht ist LALD durchaus etwas frischer als es die zuletzt sehr formelhaften Bonds der Connery Reihe ab GF waren. Aber in anderer Hinsicht erfüllt er eben doch das Grundkonzept der Reihe (siehe oben)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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- weder bestellt, noch trinkt Bond Wodka Martini
- er trägt keinen Smoking
- er fährt keinen Aston Martin (er hat überhaupt keinen Dienstwagen)
- hat als 8. Film der Reihe das erste Mal einen Rocksong als Titellied.
- die Abwesenheit von Q
- der "Bond, James Bond" Spruch
- auch die M Szene


Hier sind noch mehr Dinge die mir schon damals schnurzegal war. Ob mich das fehlen der Gun Barrel damals gestört hätte kann ich heute nicht mehr sagen, vielleicht schon. Dagegen waren die Vorspann- Sequenzen wichtig.

Das Bond Theme fand ich in den Moore Bonds störend und deplaziert weil es so furchtbar altmodisch klang

Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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danielcc hat geschrieben:Invincible hat ja mit Absicht auf die Klischee Liste verwiesen. Im Sinne von Maibaum und Hille sind die Standards wohl eher allgemeiner das Verhältnis aus großer Action, angedeutete Erotik, Frauen, Sprüche, Humor, der große Bösewicht,...
Um Gottes Willen, nein! :) Mir geht es ebenfalls um diese Klischee-Liste. Denn gerade diese Klischees hat CR ja so gut wie alle ignoriert, um sich (natürlich oberflächlich) möglichst weit von den Vorgängern der Reihe abzugrenzen, was absolut legitim ist. Bloß darf man sich dann nicht wundern, wenn Fans, denen 40 Jahre Zeit gegeben wurde, sich an diese Standards zu gewöhnen, plötzlich ihre Meinung dazu kundtun, dass diese liebgewonnenen Elemente wegfallen. Bei LALD dürften die paar Abweichungen, die gemacht wurden, 1973 zwar sicherlich aufgefallen, aber noch weniger stark ins Gewicht gefallen sein, da es natürlich bereits eine Abfolge wiederholender Bestandteile gab, der Bond Mythos aber noch längst nicht so in der Popkultur manifestiert war. Da sehe ich dann zwischen 1973 (11 Jahre Bond-Kino-Präsenz) und 2006 (44 Jahre Bond-Kino-Präsenz) schon noch ein paar Unterschiede.
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Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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Casino Hille hat geschrieben:Gerade CR hat ja praktisch alle Konventionen der Filmreihe abgelehnt.
Sehe ich nicht so. CR zeigt, dass Bond EON wichtig ist, und dass sie nicht einfach so "einen nach dem anderen vor sich hin produzieren" wollen.
Als Fan habe ich mich riesig gefreut, dass sie nach den letzten Filmen endlich den A... hochbekommen haben, und sich mal Gedanken zu Bond gemacht haben, anstatt einfach immer so weiterzumachen wie zuvor.
Die Klischees sind ja trotzdem alle da (außer Q und Moneypenny).
Casino Hille hat geschrieben:Bei LALD dürften die paar Abweichungen, die gemacht wurden, 1973 zwar sicherlich aufgefallen, aber noch weniger stark ins Gewicht gefallen sein, da es natürlich bereits eine Abfolge wiederholender Bestandteile gab, der Bond Mythos aber noch längst nicht so in der Popkultur manifestiert war. Da sehe ich dann zwischen 1973 (11 Jahre Bond-Kino-Präsenz) und 2006 (44 Jahre Bond-Kino-Präsenz) schon noch ein paar Unterschiede.
Zum Glück haben sie nach 44 Jahren diese Konventionen aufgebrochen, sonst wäre es noch weiter den Bach runtergegangen.

Wir werden da wohl nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen, aber für mich zählt in erster Linie ein guter Film.
Das ist das, was ich in einem anderen Thread mit den Ausführungen von J.J. Abrams verdeutlichen wollte. "Bond + M + Moneypenny + Q + Leiter + Bond, James Bond + Wodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt" + Bond-Thema + Aston Martin" = "Guter Film" stimmt nicht.

Mir graust es auch immer davor, irgendwelche Fan-Fiction zu lesen. Da werden dann meist genau diese Klischees ohne Dramaturgie aneinander gereiht.
Wie du richtig erkannt hast, war 1973 der Bond-Mythos noch nicht so in der Popkultur manifestiert. Das liegt aber auch daran, dass zu Connerys Zeiten auf diese Klischees gar nicht geachtet wurde. Nur in 3 von 6 Filmen sagt er "Bond, James Bond." In kaum einem Film bestellt er Wodka Martini. Und so weiter.

Heutzutage gibt es immer einen großen Aufschrei von Fans, wenn "Bond, James Bond" in einem Film NICHT vorkommt. Also ob das früher immer Bestandteil der Filme gewesen wäre. Viele Fans basteln sich aus den frühen Bondfilmen ihren perfekten Bondfilm zusammen, und vergessen, dass früher viele Elemente der Reihe auch nicht regelmäßig in den Filmen vorkamen. Roger Moore hat z.B. in KEINEM seiner Filme einen Wodka Martini bestellt. Das scheint aber niemanden zu stören.
Zuletzt geändert von Invincible1958 am 15. Juli 2015 14:14, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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ich sags ja immer:

"typisch Bond" ist immer genau das, was sich in den Köpfen der Fans als Melange der bis dato gewesenen Filme festsetzt, ohne zu hinterfragen ob es wirklich in jedem Film vorkam.

So wird - in dieser törichten Erwartungshaltung an die Serie - jedem neuen Film das gebündelte aber verallgemeinerte Gepäch aller Vorgänger aufgebürdet.
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Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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Ich glaube ich muss dir Recht geben Nico. Vielleicht sind die Personen nicht zwingend nötig, was die Filme DN und LALD beweisen. Ich mag beide Filme sehr, weil sie die ersten Auftritte von Sir San Connery und Sir Roger Moore. Vielleicht sollte ich mir alle 3 Filme von Daniel Craig noch einmal ansehen und dann mich hier noch mal melden. Ich melde mich hier in diesem Thema erst wieder am Samstag und berichte dir noch einmal. Ich werde darauf achten, ob es ohne die Figuren auch geht :D . Bis Samstag.
:007:

Re: Veränderungen bei Daniel Craig

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danielcc hat geschrieben:"typisch Bond" ist immer genau das, was sich in den Köpfen der Fans als Melange der bis dato gewesenen Filme festsetzt, ohne zu hinterfragen ob es wirklich in jedem Film vorkam
Ganz genau. Und Campbell und Co. wussten sehr genau, was diese erwarteten Dinge sind und welchen Effekt sie erzielen, wenn sie sie nicht in ihren neuen Film einbringen. Genau darum ging es ihnen bei dem Reboot. Denn wirklich neu ist CR aus dramaturgischer Sicht nicht, das ist immer noch vom Aufbau her ein klassischer Bond (das Schlussdrittel ist etwas ungewöhnlich, aber auch gar nicht so sehr) mit etwas erwachsenerer Handlung, aber erst das Weglassen der oberflächlichen Klischees unterstreicht den wirklichen Gedanken, sich von der Reihe zu emanzipieren.
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