You Only Live Twice
Zum ersten Mal in seiner Filmgeschichte befindet sich Bond nun in Asien...und gleichzeitig haben wir es mit der bis dato abgehobensten Geschichte zu tun, auch wenn die Science-Fiction-Elemente überhaupt nicht negativ aufallen, der der Plan von Spectre einen Krieg zwischen Russland und den USA anzuzetteln durchaus realistisch ist. Und dabei muss James Bond stellt vertretend für Grossbritannien als Schiedsrichter ran.
Um sich etwas Luft und Freiraum vor seinen Feinden von Spectre zu schaffen, täuscht er seinen Tod vor. Wie der tote James Bond im U-Boot wieder "zu Leben erwacht" ist einfach köstlich, allgemein hat es Drehbuchautor Roald Dahl sehr gut mit Connery gemeint und ihm einige richtig gute Oneliner beschert. Dennoch merkt man Sean Connery an, dass die Rolle ihm keine neuen Herausforderungen bietet und so wirkt er nicht mehr ganz so engangiert wie in den Vorgängerfilmen.
Die Bond-Girls sind nett anzuschauen, allerdings bleiben die Charakter insgesamt blass im direkten Vergleich zu den bisherigen. Vor allem die Hochzeit, sowie die ganze Umwandlung zum Japaner machen in meinen Augen wenig Sinn...Einzig Helga Brandt bietet interessante Ansätze, aber sie wird mit dem plötzlichen Tod leider verschenkt.
Die Interpretation von Donald Pleasence als Ernst Stavro Blofeld gefällt mir persönlich sehr gut (auch wenn ich mit dieser Meinung relativ allein dastehen werde). Genauso hatte ich mir den Mann vorgestellt, der in den vergangenen Filmen eingeführt worden war. Einer der andere für sich arbeiten lässt, selber nur eiskalt die Fäden zieht und Versager oder Verräter liquidieren lässt. So stell ich mir Blofeld vor, die beiden darauffolgenden Darstellungen passen meines Erachtens überhaupt nicht zu Bond 1-5. Die Szene in der er sich Bond vorstellt und wir ihn auch das erste Mal zu Gesicht bekommen, gehört für mich zu den Highlights der Serie. Und auch seine Flucht, nicht ohne seine gesamte Festung zerstört zu haben, gefällt mir und bietet "theoretisch" grosses Potenzial für die kommenden Filme.
Tiger Tanaka als Chef des japanischen Geheimdienstes gefällt mir sehr gut, vor allem lernen wir über ihn zum ersten Mal mehr über die Kultur eines Einsatzlandes von Bond kennen (Bsp. das Bad, die Ninjas etc). Allgemein wird Japan hervorragend in Szene gesetzt, als Mischung aus aufstrebender Industrienation, mit traditionellen Bräuchen, Menschen und Landschaften.
Der Showdown ist einwandfrei inszeniert und die Vulkanfestung das bis dahin eindruckvollste Set, aber ich persönlich bin definitiv kein Freund von so Massenkämpfen und Materialschlachten.
Hervorragend: der gesamte Soundtrack, klassisch mit altbekannten Themen, aber auch exotische Einflüsse. Bisher der beste der gesamten Reihe.
Im direkten Vergleich mit TB schneidet YOLT besser ab, da der Film einfach kompakter, schneller wirkt. Die Actionszenen sind gut verteilt und gemacht und definitiv abwechslungsreicher. Ich glaube der Film schneidet vieler Orts schlechter ab, als er eigentlich ist...Ich gebe:
8/10 Punkte
achja, was mich ein bisschen gestört hat: woher hat Tanaka die Livebilder vom Helikopter, der gerade das Auto abwirft oder Spectre die Bilder aus dem Weltraum?
@danielcc: Habe ich deine Erwartungen erfüllt???
"The name's Bond. James Bond."