Wie findet ihr TSWLM?

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Insgesamt abgegebene Stimmen: 51

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master-bond hat geschrieben:Heist der im englischen Nick Nack? Weil im Deutschen heisst er glaube ich Schnick Schnack :-P?
dachte immer, er heißt nick nack wegen der erdnüsse die er isst aber gabs die damals und vor allem in uSA?
"It's been a long time - and finally, here we are"

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Tscheims.Hond hat geschrieben:Zumindest bei Nick Nack hat das mitm Unheimlicher machen nicht ganz geklappt.. :)
Eher wohl das Gegenteil ist der Fall..
ja Nich Nack ist eine ausnahme. Aber ich denke du weißt was ich meine.
Bild

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Warum kippt die Stimmung auf einmal so gegen TSWLM? Ich finde die Kritik manchmal nicht ganz fair. Es geht öfters so in die Richtung "Dieses ist unrealistisch und das ist unlogisch" - stimmt ja alles. Aber das Argument ist trotzdem unsinnig in dem Falle. Genauso gut kann man dem Feuer vorwerfen, dass es heiß ist.
Dann hat man die Zugszene eben nur der Atmosphäre wegen reingebracht - na und? Dafür ist die Atmosphäre eben toll geworden. Dann wirkt eben der Beisser heutzutage ein bisschen kindisch. Nun, der Film ist über 30 Jahre alt und war ja - dem Zeitgeist entsprechend - äußerst erfolgreich. Das hat seine Gründe, und ich finde, Spaß macht der Film auf jeden Fall auch heute noch. Hätten die Bondmacher nur einen seriösen, geradlinigen, ernsten, harten Bond nach dem anderen gedreht, wäre die Serie heute längst in der Versenkung verschwunden.
Und bitte - über die Sache mit dem Realismus und der Logik haben wir doch schon oft genug diskutiert. Dem Indiana-Jones-Franchise wirft dass auch niemand vor. Diese Filme, und auch TSWLM, sollen doch einfach Spaß machen und ein bisschen spannend sein.
Ach ja, die Spannung: Viele sagen auch bei verschiedenen Rezensionen, dieser oder jener Film wäre aus heutiger Sicht nicht mehr sehr spannend. Das ist für mich das allerrätselhafteste Argument von allen. Ja, natürlich ist es das nicht! Wir alle hier haben doch jeden existierenden Bondfilm (QOS vielleicht noch nicht) im Schnitt locker 10-mal gesehen. Wie kann denn das noch spannend sein? Ist es doch eh nur beim ersten Mal, vielleicht noch beim 2. Mal. Aber heute GF oder TSWLM oder FRWL gucken ist für mich wie Freitag abend in ein paar gemütliche alte Haussschläppchen zu schlüpfen. Wenn ich JB gucke, will ich Entspannung, keine Spannung. Das genaue Gegenteil! Liege ich da so außer der Spur mit meinen Empfindungen?
"Schnickschnack! Tabasco!"

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stimme vollkommen zu. interessant auch, über deine hausschlappen zu erfahren ;-)

mir ist heute nach wiederholtem male sehen wichtiger, dass ein bondfilm in sich schlüssig ist. TSWLM hat wie der JEDER andere bondfilme viele schwächen. aber er hat daneben eben mit die besten unterhaltungs-werte und eine tolle stimmung, atmossphäre, locations...
"It's been a long time - and finally, here we are"

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@ UNIVERSAL EXPORTS

Ich nehme mal an du meinst damit meine Kritik, welche ich vor wenigen Tagen kungetan habe. Dazu möchte ich folgendes klarstellen:

1) Warum kippt die Stimmung auf einmal so gegen TSWLM?
Wieso, wo kippt sie den? Ich seh hier nirgends einen Stimmungsumbruch zu Ungunsten von TSWLM (außer meiner eigenen Kritik)!

2) Spaß macht der Film auf jeden Fall auch heute noch
Ja, macht er auch - ich hab nirgends das Gegenteil behauptet! JEDER Bondfilm macht Spaß - auch nach zigfachem Sehen.

3) Nun, der Film ist über 30 Jahre alt
Ja und? DN ist 47 ( :!: ) Jahre alt und wirkt für mich um Längen besser!!!

4) Hätten die Bondmacher nur einen seriösen, geradlinigen, ernsten, harten Bond nach dem anderen gedreht, wäre die Serie heute längst in der Versenkung verschwunden
Hätten die Bondmacher nur einen Kasperl Bond (nix gegen Moore :wink: ) nach dem anderen gedreht, wäre die Serie heute ebenfalls in der Versenkung verschwunden! Das ist doch ein Äpfel und Birnen Vergleich! Meiner Ansicht nach machts die Mischung :P


Ich mein versteht mich hier nicht falsch, ABER meiner Meinung nach wird TSWLM hier einfach extremst über den Klee gelobt, was ich (teilweise) nicht verstehen kann. Da finde ich FYEO oder LALD aber um Klassen besser! Das ein Bondfilm schlüssig ist kann doch nicht automatisch heißen, dass er gut ist. Weil schlüssig (zumindest halbwegs) war/ist doch ein jeder Bondfilm.

Aber gut, Geschmäcker sind halt verschieden darum hab ich ja auch bei meiner Kritik geschrieben...

... ergibt die Erkenntnis, dass mir die bodenständigen Bonds einfach mehr gefallen!

Das ist und wird wahrscheinlich immer so sein, da mache ich auch bei Moore (seine Bondfilme haben nun mal den meisten Unterhaltungswert) keine Ausnahme :twisted:

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Hm...LALD kann für mich mithalten, FYEO nicht. Die Musik ist so ein nervendes Gequietsche allenthalben, das Finale ist mir zu schlapp, den Titelsong find ich persönlich langweilig, und bloß weil RM einem Auto einen Fußtritt verpasst, ist er für mich noch kein härterer, ernsterer Bond. Außerdem gibt's allerhand sinnlose Szenen nur um des Effekts willen. Ja, ich weiß, ich überspitze ein wenig und schweife zudem ab... :oops:
"Schnickschnack! Tabasco!"

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UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:Hm...LALD kann für mich mithalten, FYEO nicht. Die Musik ist so ein nervendes Gequietsche allenthalben, das Finale ist mir zu schlapp, den Titelsong find ich persönlich langweilig, und bloß weil RM einem Auto einen Fußtritt verpasst, ist er für mich noch kein härterer, ernsterer Bond. Außerdem gibt's allerhand sinnlose Szenen nur um des Effekts willen. Ja, ich weiß, ich überspitze ein wenig und schweife zudem ab... :oops:

* über die Musik kann man immer streiten, lass ich gelten :wink:
* das Finale ist ein kleiner Minuspunkt, aber nicht so extrem schlecht (meiner Meinung nach)
* RM verpasst einem Auto einen Fußtritt :?: :?: :?: HÄH :?: :?: :?: Hab ich da was verpasst :?

Keine Sorge, das (überspitzen und abschweifen Anm.) ist sogar schon den Besten (also mir inkludiert :twisted: ) passiert :P

ps: ich sehe mich (fast) dazu genötigt FYEO nochmals anzuschauen, obwohl mein letztes Mal an Weihnachten rum war :?

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ja da hast du was verpasst, den in einem der besten momente des schwachen films verpasst moore dem auto von emile leopold loque (?) den entscheidenden fusstritt worauf der mit samt auto in den tod stürzt.

ansonsten ist FYEO extrem schwach und lahm. drei tolle actionszenen und ansonsten den schwächsten bösewicht der reihe, peinliche momente mit bibi, zwei zusammenhanglose stories und ein bond, der eigentlich total fehl am platz ist.
"It's been a long time - and finally, here we are"

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Der Film hatte sich sogar noch die Dreistigkeit erlaubt, sich in meiner Rangliste nach Oben zu mogeln. :shock:
Besonders langweilig finde ich den Tauchgang von Bond und Melina und unverzeihbar ist das Motivationslose dranhängen eines LALD Teil-Endszenario. Dieses großartige Fleming Szenario so verstümmelt.....das bricht mir das Herz. :wink:

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Ich finde gerade euere Argumentationen mit seriösen, geradlinigen, ernsten, harten vs. lustigen, überzogenen, Klamaukigen Film die Perfekte Erklärung warum ich so ein großer Bondfan bin! Ich kann mir nach Lust und Laune einen gradlinigen Agentenstreifen wie FRWL oder CR reinziehen, mir die volle 90ger Jahre Actiondröhnung mit den Brosnan Streifen geben, oder über Roger Moores Blödeleinen und seine einzigartige Mimik herzlich lachen. Problematisch wird’s halt immer dann wenn die Macher es zu weit in die eine oder andere Richtung treiben. DAF, MR & OP sind mir teilweise echt zu blöd, LTK und QOS für Bond einfach viel zu ernst. Und das erklärt wohl auch warum GF & TSWLM so gut wurden, da haben sie genau die richtige Mischung gefunden.
Did you ever expect me to die? No Mr. Bond, but some assholes must have thought it was a good idea..

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Tscheims.Hond hat geschrieben:Ich finde gerade euere Argumentationen mit seriösen, geradlinigen, ernsten, harten vs. lustigen, überzogenen, Klamaukigen Film die Perfekte Erklärung warum ich so ein großer Bondfan bin! Ich kann mir nach Lust und Laune einen gradlinigen Agentenstreifen wie FRWL oder CR reinziehen, mir die volle 90ger Jahre Actiondröhnung mit den Brosnan Streifen geben, oder über Roger Moores Blödeleinen und seine einzigartige Mimik herzlich lachen. Problematisch wird’s halt immer dann wenn die Macher es zu weit in die eine oder andere Richtung treiben. DAF, MR & OP sind mir teilweise echt zu blöd, LTK und QOS für Bond einfach viel zu ernst. Und das erklärt wohl auch warum GF & TSWLM so gut wurden, da haben sie genau die richtige Mischung gefunden.
Der Wink mit dem Zaunpfahl! Finde deinen Beitrag gut!
Genau das ist es Die perfekte Mischung machts! z.B. Frwl mag zwar ein gut gemachter Agentenstreifen sein, der such in Richtung Fleming Bond o.ä. geht, aber trozdem seh ich ihn mir nicht gerne an weil er zur geradlinig und nach meiner Ansicht zu langewelig ist, da gucke ich lieber Goldfinger wo auch noch spaß dabei ist!

Mfg

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Für mich einer der besten Bond Filme aller Zeiten. Auch wenn der Film sicherlich einige Schwächen hat, ist er vom Unterhaltungswert für mich der gelungenste Bond, den es gibt. Roger Moore in topform! 10/10

Re: Filmbesprechung: The Spy who loved me

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Detail am Rande:

Als Bond im Zelt in der Wüste auf seinen Informaten trifft, nennt er im Original 2 mal dessen Namen Hussein. Die deutsche Synchro hat einen solch exotischen Namen dem Publikum mal wieder nicht zugetraut. Verrückt...

Aber nix gegen die katastrophale Synchro bei der Bambi/Klopfer Szene...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: The Spy who loved me

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BOND – MARATHON / DETAILLIERTE FILMANALYSE 10.

THE SPY WHO LOVED ME

Die Story:

Immense Komplikationen waren mit der Umsetzung dieses Films verbunden. Harry S. hatte sich in Millionenhöhe verschuldet wodurch lange nicht bestätigt war ob TSWLM überhaupt gedreht werden konnte. Resultierend daraus wurde A R Broccoli erstmals zum alleinigen Produzenten eines Bond Films. Außerdem hatte Flemming es nicht gestattet mehr als bloß den Titel seines Romans zu verwenden um nur 2 der ausschlaggebendsten vieler Probleme um das Entstehen von TSWLM zu nennen. Was dann letztendlich allerdings dabei herauskam gilt vor allem in Fankreisen als eines der wohl besten Bond Abenteuer überhaupt und markiert einen unbestrittenen Höhepunkt der Reihe. Roger Moore nannte TSWLM einst seinen persönlich liebsten Film dieser Ära. Und von LALD abgesehen teile ich diese Ansicht.

Führt man sich rein die Story an sich vor Augen so könnte man zunächst meinen diese wäre etwas uninspiriert zumal sie im Grunde eine Kopie von YOU ONLY LIVE TWICE darstellt.
Diesmal ist es kein Raumfahrzeug das unbemerkt Raketen rivalisierender Weltmächte verschluckt um diese gegeneinander aufzubringen sondern eben ein Supertanker der gleiches mit Atom U booten tut. Ausschließlich die Beweggründe des Initiators unterscheiden sich im Kern der Handlung von damaligem Film. Doch ist es eben nicht der Kern der Handlung selbst der diesen Film so gelungen erscheinen lässt sondern vor allem die Erzählweise dessen.
Hier ist im Verlauf einfach alles geglückt.
Und nicht nur dass, TSWLM trumpft auch mit großartigen Einfällen, interessanten Charakteren, einem spannenden Nebenplot, top Locations, top Action und vor allem den spektakulärsten Sets auf die es bis dato je in einem Film der Serie zu sehen gab! Der wohl gelungenste Aspekt dieses Bond, s ist die selten geschickte Verknüpfung all dieser Elemente. Der zugrunde liegende Verlauf der Erzählung von A nach B ist zum einen flüssig im Aufbau, zum anderen auf dessen Weg zum Showdown hin an genau den richtigen Stellen mit diesem Tross an Elementen gespickt. Alle samt sind diese typisch für einen guten James Bond Film und dabei stets unterhaltsam, spannend und einfallsreich.

Schon die PTS wäre ein gutes Beispiel für das gelungene Zusammenspiel zahlreicher Elemente die einen guten Bond ausmachen. Diese nutzt man durch den gezeigten Mord Bonds an Anjas Liebhaber dem Agenten Borzov gleich um die interessante Nebenhandlung in Gang zu setzten und verknüpft dies mit Action auf höchstem Niveau und einem der bahnbrechendsten Stunts aller Zeiten – dem freien Fall von der Klippe. In nur einer Einstellung zeigt man den wohl nervenaufreibendsten Fallschirmsprung den es damals je zu sehen gab um sogar nach diesem Höhepunkt einer ohnehin schon beeindruckenden PTS noch einen Bond typischen Gag einzubauen. Als sich der Fallschirm öffnet und wir Überaschend den Union Jack zu sehen kriegen können wir uns als Fans der Reihe ein lautes Jubeln wohl kaum verkneifen. Sogleich geht dieser dann auch flüssig in die Stimmungsvollen Bilder der Titelsequenz über welche obendrein auch noch mit einem der stilvollsten Titelsongs der Serie auftrumpft. In bloß knapp 5 Minuten haben wir alles für einen Bondfilm notwendige gesehen und dies noch auf aller höchstem Niveau.

Rasant, fließend geht es weiter zum Plot selbst. Die U Boote werden entführt und sowohl Bond als auch Anja treten zeitgleich ihre Mission an was klug unabhängig von Einander gezeigt wird wodurch dem Umstand dass wir von Anjas Verlust durch Bond erfahren mehr an Spannung verliehen wird. Intelligent arrangiert ist hierbei vor allem die gleich nach Anjas Ausspruch den Mann kennen lernen zu wollen der ihren Freund getötet hat folgende Überblendung auf Bonds Gesicht in Nahaufnahme. Beide handlungsstränge zeitgleich eingeführt und durch das Verschwinden der U Boote intelligent verknüpft. Darauf wird sogleich Stromberg als Initiator der Situation eingeführt, wir sehen den unvergesslichen Henchman um zu wissen wer Bond fortan auf den Fersen sein wird und der Plot wäre komplett um schließlich den Startschuss zu diesem Abenteuer und dessen Ereignissen einzuleiten.
Hier ist alles klug zusammengeführt. Anschließend folgen wir dem Geschehen aus der Sicht von Bond. Von dessen Ermittlungen in Kairo an baut sich der Spannungsbogen langsam im richtigen Tempo auf. Als es schließlich zum großartig inszenierten und äußerst gehaltvollen Zusammentreffen zwischen ihm und Anja kommt welches von den Dialogen her an die Zugszene mit Eva Green aus CR erinnert erreichen wir die nächst höhere Stufe dieses Bogens. Es folgen unterhaltsame Szenen mit dem Henchman die durch die Verbindung mit einem ständigen Katz und Maus Spiel zwischen den beiden Agenten noch interessanter werden. Anschließend gibt es eine kurze Verschnaufpause im Versteck des MI6 welche durch großartige Sets, tollem Humor und dem Auftauchen der uns bekannten Charaktere glänzt. Nie kommt hier lange Weile auf. (Vor allem das „Duzen“ zwischen Gogol und M ist besonders unterhaltsam -wie auch die Q Szenen)

Es folgt ein Umschwung der optischen Atmosphäre durch den Wechsel zu nicht minder exotischeren Locations was zur richtigen Zeit für Abwechslung sorgt. Als würde das nicht schon reichen geraten die beiden Agenten auf dem Weg nach Sardinien auch noch in eine der spannendsten Auseinandersetzungen des Films.
Die Bond typische Kampf Szene im Zug ist auf Grund des Überraschungsmoments einfach zu spannungsgeladen und alleine durch die bedrohliche Präsenz des Beißers zu fesselnd um auch nur an nährend als Abklatsch alt bekannter Elemente zu wirken. Großartig. Das ebenso übliche Zusammentreffen zwischen Bond und dem Schurken besticht nicht bloß mit einem der interessantesten Darsteller seit Fröbe sondern auch mit stilvollen und Dialogen und einem gegenseitigen Abtasten das spannender nicht hätte inszeniert werden können.
Außerdem auch hier wieder – ein absurd, exotisch-Ken Adam typisches Set! Die Bond Car Action danach ist ebenso wie das Car selbst einfallsreich und andersartig ins Bild gerückt und bleibt trotzdem deutlich Bond. Doch eben derart ideenreich dass auch hier nie der Gedanke an einen Abklatsch auf kommt. Äußerst ansehnlich und zum klassischen Stil der Filme passend präsentiert sich dabei auch das fiese Bondgirl Naomi und erinnert mich dabei ein wenig an jenes aus der PTS von TWINE. Eine schöne Frau mit anzüglichem Blick in den Helikopter zu setzten welche zuvor mit Bond herum flirten durfte und lustvoll grinst während sie versucht diesen zu töten passt einfach zu einem Bond Film und stellt nur einen von vielen Beweisen dafür dar dass auch die kleineren Elemente von TSWLM einfach sitzen.

Dann der Showdown im inneren des Supertankers. Wirkten ähnliche Massen Schlachtszenarien in Filmen wie YOLT streckenweise langatmig und etwas zu substanzlos so gleicht man dies hierbei vollends aus! Substanz und Spannung erhält das Szenario vor allem durch den Einbau der prekären Situation um die Bombe. Die Szenen in denen Moore auf an der Decke herum klettert sind einfach Spannung pur! Auch der Charakter des Stromberg läuft hier zur Höchstform auf als dieser in Seelenruhe von seinem größenwahnsinnigen Plan erzählt und über die Verkommenheit der Welt sinniert.
Das hat Stil!
Des Weiteren ist das Set an sich das bis Dato unbestritten bombastischste und die Stunts sind wie üblich top. Die für Moore Filme typische Draufgabe im Anschluss an den eigentlichen Showdown fällt in diesem Film auch deutlich aufgebauschter, erweiterter aus. Denn diesmal ist auch das keine bloße Zugabe mehr sondern beinahe ein zweiter, eigenständiger Showdown.(für mich sogar der eigentliche Showdown) Die Idee mit dem Pistolenlauf unter Strombergs Esstisch empfinde ich als kreativ und spannend und vor allem ist natürlich Bonds letzte Konfrontation mit dem Henchman im wahrsten, wörtlichen Sinne und in mehrerlei Hinsicht ein besonderer Leckerbissen.
Die einfallsreichen Sets bieten genügend Spielraum für eine ausgefallene Kampfszene die obendrein unter dem Druck Bonds Anja retten zu müssen ebenso noch etwas an Spannung zulegt und dabei auch den Humor nicht vergisst.
Was für ein großartiges Ende für einen Film der ohnehin bereits mehr geboten hat als notwendig um einen großartigen Bond Film abzugeben. Einzig der plötzliche Abbruch der Bond-Anja Situation hätte eventuell etwas mehr an würdigem Showdown Charakter verdient um der laufend gehaltenen Spannung und dem Raum welchen diese einnahm gerecht zu werden.
Doch das wäre sich in 2 Std dann nach einem derartigen Aufgebot auch kaum noch ausgegangen und ist somit zu verschmerzen.

Die Figuren, Darsteller:

Kurt Jürgens macht in der Rolle des Stromberg Fröbe eindeutig und würdig Konkurrenz. Stromberg ist ein intellektueller Schöngeist und Ästhet der trotz dessen beinahe romantischer Ader, von der Sehnsucht eine anmutigere Welt zu schaffen erfüllt, zur Massenvernichtung bereit ist. Einerseits entwickelt er in dessen Kritik an einer dekadenten und unästhetisch gewordenen Welt philosophische Züge, andererseits mordet er gewissenlos während er Mozart und Bach lauscht. Ein großartiger Charakter mit Substanz und Tiefgang und zudem absolut glaubhaft und ebenso anmutig und widerwärtig zugleich dargestellt wie dessen Eigenschaften selbst. In all dieser Form gibt Stromberg auch das ideale Gegenstück zu dem praktisch handelnden Bond ab.

Barbara Bach wird von vielen auf Grund ihrer oftmals als mangelhaft deklarierten Darstellung kritisiert was ich persönlich nicht unbedingt gänzlich nachvollziehen kann. Ob sie jetzt nun die beste Schauspielerin ist oder nicht sei dahingestellt zumal der Plot um ihre Rolle seinen Zweck den gesamten Film betreffend durchgehend erfüllt. Dieses Bond Girl ist wichtiger Bestandteil der Handlung welche auf Grund der klug eingefädelten Situation laufend an erzeugter Spannung hält. Und gerade weil diese Rahmenhandlung im Film zu interessieren weis sind eventuelle darstellerische Mängel meiner Ansicht nach zu verkraften. Um durch diese einen fesselnden Plot zu zerstören ist die Story einfach zu klug in den eigentlichen Fokus von TSWLM verwoben. Moore hat zu seiner festen Form gefunden und ist nicht einen Augenblick lang nicht James Bond. Da gibt es nicht das Geringste zu bemängeln und auch nicht mehr zu sagen. Und was Richard Kiel in der Rolle des Beißers betrifft so spricht dessen Kultstatus wohl für sich. Vor Allem gibt er sich hier noch eindeutig bedrohlicher als im darauf folgenden Film was bspw. in der Zug Szene oder in jener in welcher er Fekkesh in die Ecke drängt und tötet deutlich zu tragen kommt.

Die Produktionswerte:

Nie zuvor gab es in einem Bond Film derart viele und obendrein derart spektakuläre Sets zu bestaunen. Nicht umsonst haben diese Ken Adam eine Oskar Nominierung eingebracht. Allen voran bleibt natürlich der Supertanker in Erinnerung welcher in seinen ungeheuren Ausmaßen die sagenumworbenen 007 Hallen hervorbrachte diese im Verlauf der Serie zu festem Bestandteil der Dreharbeiten wurde und damals die größte Studiohalle der Welt(!) markierte. Auch sämtliche der zahlreichen anderen Sets von TSWLM strotzen vor Extravaganz und kreativem Einfallsreichtum: Das Versteck des Mi6 in Kairo, der Club in welchem Anja und Bond erstmals aufeinander treffen, das Esszimmer Strombergs und dessen Aufenthaltsraum mit Blick in den Ozean sowie die gesamte Atlantis Station sowohl innen als auch von außen betrachtet. Adams absoluter Höhepunkt!
Die Action ist vor allem einfallsreich und gestattet eben deshalb ein ungezwungenes Spiel mit Bond typischen Elementen. Zug Kampf, Bond Car, Showdown, Ski Verfolgungsjagt… alles Elemente die ebenso gut abgegriffen wirken hätten können wären sie nicht derart gut in Szene gesetzt und schlüssig in den Fluss der Geschichte eingearbeitet. Mit der streckenweise, stark 70er Jahre orientierten Musik geht man sparsam genug um und lässt auch diese durch das ständig variantenreiche Einarbeiten des Titelsongs nicht zu vordergründig erscheinen was dem Film weiter, s etwas recht zeitloses gibt. Die Drehorte sind abwechslungsreich und in höchstem Maße atmosphärisch und exotisch, teils andersartig genug um wasserdichtes Bondflair und den perfekten Rahmen für die Handlung zu schaffen.

Die Rolle welche TSWLM im Kontext der Reihe spielt:

Der Film erfindet James Bond nicht neu und geizt ungeniert auch nicht mit der Serie typischen Elementen, schafft es dabei jedoch all diese in perfekter Form auf einen Nenner zu bringen. Der eindeutige Höhepunkt der Moore Ära und im gesamt Bild einer der spektakulärsten und größten Filme der Reihe und vor allem(!) der beste aller sogenannten „XXL“ Bondfilme. Teilt sich das Bonduniversum nämlich oftmals in Filme dieser und jene der Realität, s bezogenen Form so wird man wenn man sich erster zugetan fühlt in TSWLM zweifellos seinen Meister finden.

5 VON 6 PUNKTEN