Mach doch mal ne Umfrage ob hier das Rating auch leicht gestiegen ist.

Die Umfrage gibt es ja hier, kann man soweit ich sehe ändern:
viewtopic.php?t=6536

Macht aber wenig Sinn hier dazu aufzurufen, da es ja nur ca 10 aktive User gibt, und ca. 3 sind erklärte Gegner des Films, die restlichen würden schon allein deshalb schlecht werten um mir eins auszuwischen

Es geht mir darum dass hier glasklar behauptet wurde, der Film würde im öffentlichen Rating (insb bei imdb) noch weiter deutlich fallen

Mit anderen Worten: Man hat die schwerstmöglichen Geschütze aufgefahren und trotzdem CR und SF deutlich nicht erreicht.

Hille, SF war doch vor allem erfolgreich wegen Olympia und Adele oder erinnere ich mich da falsch
Inwiefern mehr erreicht? in Deutschland zB haben die letzten drei Bonds praktisch ein identisches Box Office

Na ja, da ist schon ein Abwärtstrend da. Man kann die Zahlen ja immer so interpretieren, wie es der eigenen Meinung passt. Einfach mal so einen Satz wie oben rauszuhauen, gibt ein völlig schiefes Bild und suggeriert einen gleichbleibenden Erfolg, was faktisch eine Falschaussage ist. Vor Gericht könntest du so nicht argumentieren, jedenfalls nicht lange.


Film:---------- Besucher D------ Einspiel D in EUR

NTTD: -------- 6.024.915 --------- 65.239.16
SP: ----------- 7.089.386 --------- 67.400.030
SF: ----------- 7.825.760 --------- 65.883.386

Einspiel sehr ähnlich, nur liegt das natürlich an den gestiegenen Ticketpreisen. Seriös wäre es festzustellen, dass zwar alle Bondfilme sehr erfolgreich waren, die Besucherzahlen aber jedesmal um knapp eine Million runter gingen, was schon ein recht deutlicher Abwärtstrend ist.

Schon klar. Doch damals wurde ja argumentiert, der Erfolg von SF lege zu großen Teilen an Olympia und Adele.
Wenn schon müsste man auch anmerken, dass NTTD noch stark im Zeihen der Pandemie ins Kino kam.
Berücksichtigt man das alles, ist der Zuspruch zumal in D (aber auch vielen anderen Ländern) enorm.
Dennoch, mein Post war ja nur als süffisante Réplique gemeint auf die damaligen Voraussagen, dass NTTD sicher noch deutlich im Zuschauerurteil fallen werde.

Einen solchen Erfolg wie SF zu erklären ist immer schwierig und kann nur versucht werden. Da gibt es keine klaren Fakten warum und weshalb. Olympia und Adele waren sicher nicht die Hauptgründe für den riesigen - denn das ist ja das frappierende - Sprung gegenüber QOS. Dieser Film wurde von sehr vielen sehr enttäuscht aufgenommen und als Abkehr von der "Bond-Formel" mindestens aber vom "Bond-Flair" interpretiert.

Dann kommt SF, der zumindest das Bondfeeling für sehr viele wieder mit großer Geste zurück brachte. Plus Jubiläum, plus Olympia, plus Adele etc etc.

eine 10 ist von mir. Die bleibt da stehen, bis ich den Film das nächste Mal gesehen habe….

danielcc hat geschrieben: 29. Dezember 2023 11:48 Hille, SF war doch vor allem erfolgreich wegen Olympia und Adele oder erinnere ich mich da falsch

Tust du. Aber klar haben diese beiden Faktoren eine große Rolle gespielt. 2012 gab es VOR Kinostart einen Hype um SF, den es später bei SP und NTTD in der Form in der breiten Masse nicht gab. Dass der Film dann keine Enttäuschung war, hat natürlich auch geholfen.

Alles richtig. Kinoerfolg ist am Ende ganz einfach:
Phase 1: Vor dem Film --> Marketing etc.
Phase 2: word of mouth --> Qualität des Films

Bei SF hat beides gepasst.
Wobei man anmerken darf, dass zB beim deutschen Box Office der Multiplikator (also zusagen der Anteil des word of mouth) bei NTTD besser war. Der Film ist erstaunlich schlecht angelaufen (Pandemie, negative Schlagzeilen zum Film,...) und dann erstaunlich lange sehr gut gelaufen.

Was mir dazu an Gedanken in den Kopf kommt:.

Bei SF wurde in riesiger Hype um den Film gemacht, aufgrund des 50. Jubiläums. Schon weit vor Veröffentlichung von SF habe ich in den Medien ständig etwas zum 50. Jubiläum der Kinoreihe wahrenommen, was es so bei SP und NTTD nicht gab. Und kurz vor dem Kinostart von SF ging es dann noch mal richtig los. Ich habe auch ständig Sondersendungen in Fernsehen und Radio erlebt, was ich bei SP und NTTD beides nicht mitbekomen habe.

Vielleicht wäre es gar nicht so verkehrt gewesen, NTTD noch ein Jahr zu verschieben. 60. Jubiläum (→SF) und Corona spielte eine noch geringere Rolle. Im Herbst 2021 war die Pandemie immer noch präsent.

SF wurde zudem überwiegend positiv aufgenommen und war für viele (mich eingeschlossen) endlich mal wieder ein richtiger Bondfilm, auf den man so lange warten musste, nachdem die Bondreihe für viele zuletzt nicht mehr viel mit Bond zu tun hatte. Auch das hat sicherlich zu den guten Besucherzahlen bei SF beigetragen.

Oder war die Pandemie für NTTD nicht eher hilfreich, weil der Film mehrere Monate ohne irgendeine Konkurrenz lief?

Henrik hat geschrieben: 31. Dezember 2023 14:12 SF [...] war für viele (mich eingeschlossen) endlich mal wieder ein richtiger Bondfilm, auf den man so lange warten musste, nachdem die Bondreihe für viele zuletzt nicht mehr viel mit Bond zu tun hatte.

Okay, ich habe das schon ein paar mal gesagt und ausserdem habe ich damals 2012 genau so gedacht (da war ich aber auch noch jünger, duh), aber gerade unter geschulten Fans und gerade rückblickend mit über zehn Jahren mehr Erfahrung muss ich diesen Gedanken halt zum wiederholten Mal hinterfragen:

QoS war härter, wenn man will realistischer und moderner, die Filmsprache war ungewohnt für Bond, der gesamte Stil rauer, aber es ist auch ein exotisches und extravagantes Jetset-Abenteuer, Bond auf einer Mission gegen einen Schurken mit einem ausgefallenen geopolitischen Bösewichts-Plan, den es in einer Reihe abwechslungsreicher Actionszenen mit unterschiedlichen Vehikeln zu stoppen gilt. SF hat eigentlich gar keine wirkliche Mission, ist strukturell viel eigenwilliger aufgebaut, ist vielmehr durch persönliches Drama motiviert, hat wenig Exotik- und Abenteuerflair, aber hat halt den DB5, M's altes Büro und eine Frauenfigur namens Moneypenny. Hat das eine jetzt tatsächlich so gar nichts mehr mit Bond zu tun und das andere viel mehr? Ich finde das immer noch zu oberflächlich gedacht.

Mag sein, dass das oberflächlich ist. Ich fand jedenfalls, dass sich Bond unter Craig in eine falsche Richtung bewegt und da war SF schon eine große Erleichterung, zum Beispiel in der Hinsicht, dass Q und Moneypenny zurückkehren. Das trägt schon viel dazu bei, dass sich der Film mehr nach Bond anfühlt. Man ist zurück auf den richtigen Pfand gelangt, ohne sich noch weiter zu entfernen, so meine Meinung. Ich bin insbesondere durch die Brosnan- und Moore-Filme zu ond gekommen und was Bond damals für mich ausgemacht hat, waren insbesondere die Gadgets von Q. Ohne Q fehlte mir da also etwas, was mir bei Bond immer so viel bedeutet hat. Und ich finde auch nach wie vor, dass QoS kein "richtiger" Bondfilm ist, sondern eher ein beliebiger Actionfilm, gerade aufgrund dieser fehlenden Elemente. Und die Hauptrolle heisst eben zufällig James Bond.

Ich muss auch sagen, also ich das erste mal CR gesehen habe, war ich schon etwas enttäuscht. Da habe ich mir schon solche Fragen gestellt wie "Wo ist Q? Die tollen Gadgets? Das waren doch für mich immer die Highlights bei Bond!" Wobei der Aston Martin aus CR wohl auch mehr als nur die Serienausstattung hatte. Und ich bin fest davon ausgegangen, dass wir so etwas unter Craig nicht mehr sehen werden (wer weiss, wie lange der noch an Bord bleibt) oder gar nie wieder. In QOS kam es sogar alles noch schlimmer. Da war SF schon eine ziemliche Erleichterung, da sich viele meiner damaligen Befürchtungen als unbegründet herausgestellt haben.

Demgegenüber hat mich aber in Qs Abwesenheit in LALD oder auch in OHMSS, wo es an einer typischen Q-Szene eigentlich auch fehlt, hingegen nie gestört. Wohl, weil das nicht ernsthaft die Befürchtung begründen konnte, dass in denn Filmen ab 1970, beziehungsweise 1974 (von denen ich viele schon kannte) es keinen Q und keine Gadgets mehr geben wird. Nach CR und QOS war das hingegen durchaus ein Verdacht, der nicht völlig von der Hand zu weisen war, zumindest bezogen auf die Craig-Ära, von der ich schon damals fest davon ausgegangen bin, dass sie noch etwa zehn Jahre dauern wird (wenn auch mit deutlich mehr Filmen, als es nun geschehen ist).

Aus heutiger Sicht sehe ich SF aber diesbezüglich auch etwas anders. Diese "Erleichterung", die sich damals bei mir eingestellt hat, fehlt heute aber etwas. Ich habe mich daran gewöhnt, dass Q und Moneypenny zurück sind und denke auch nicht ernsthaft, dass sich das nach Craig ändern wird. SF ist für mich inzwischen mehr ein Bondfilm wie jeder andere auch und ohne den damaligen Kontext (also meine Enttäuschung über die Entwicklung unter Craig) gehe ich wohl deutlich weniger voreingenommen an den Film heran. Das letzte mal gesehen habe ich SF kurz vor NTTD (wohl im September 2021) und da habe ich nicht gedacht "Endlich ist Q zurück, hurra!" 2012 war das hingegen durchaus so.

Zu Adele: Der Song lief damals auf und ab, auf allen Sendern, so meine Wahrnehmung. Auch in meinem Umfeld kannten den eigentlich alle, und selbst die, von denen ich jetzt nicht den Eindruck hatte, dass die genau so große Bondfans sind wie ich. Skyfall war ein Song, den jeder kannte. Bei NTTD und WOTW kann ich das nicht bestätigen.

Mal so ein paar Fragen, die mir gerade durch den Kopf gehen. Meiner Meinung nach war das Thema 50. Jubiläum von Bond und der neue Film SF damals (2012) eine sehr große Sache in den Medien und der Öffentlichkeit.

Wäre Bond/das 50. Jubiläum 2012 ein ebenso großes Thema gewesen, wenn 2012 kein neuer Film erschienen wäre, sondern z.B. 2010 und 2014?
Wären diese Filme ebenso öffentlich präsent gewesen, wie es 2012 bei SF der Fall war?

Es war sicherlich klug, den Film 2012 zu veröffentlichen. Was gab es eigentlich zum 60. Jubiläum aufälliges? Ich erinnere mich, dass auf 007.com "60 years of Bond" zu lesen war, aber mehr fällt mir gerade nicht ein. Was ist eigentlich aus dem neuen Bondgame geworden? Eine Veröffentlichung 2022 wäre passend gewesen, aber von dem Spiel habe ich lange nichts mehr wahrgenommen. Ich interessiere mich aber auch nicht sonderlich dafür. Eine Recherche im Forum führt bei mir jedenfalls zu der Annahme, dass "Project 007" noch nicht veröffentlicht wurde.