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von 00T
Agent
Moonraker(1979)
Der umstrittene vierte Einsatz von Roger Moore. Roger Moore gefällt mir auch hier, ebenso Dr. Goodhead. Londsdale als Drax finde ich eigentlich ganz gut, auch wenn er hinter solchen Bösewichten wie Goldfinger oder Stromberg zurückbleibt. Das Comeback des Beißers gefällt mir ebenfalls.
Eine der besten PTS kommt hier zum Vorschein, auf jeden Fall die beste mit RM (für mich). Der Song von Shirley Bassey passt zum Weltraum und ich habe jetzt nichts an ihm auszusetzen.
Moneypenny und M, wie immer gut, und dann geht´s ab nach Amerika zu Drax´Anwesen. Witzig finde ich immer wieder: "Dass er nicht auch noch den Eiffelturm gekauft hat, wundert mich." - "Das hat er auch, aber die Franzosen haben den Auslandstransport verweigert." Drax wird sofort als Bösewicht dargestellt, die beiden Mordversuche sowie die Ermittlungen in Drax´Büro wissen zu gefallen. Dr. Goodhead mag ich wirklich, sie ist das genaue Gegenteil zu einem Dummchen wie Goodnight.
Danach geht es nach Venedig, die Bootsverfolgungsszene gefällt mir gut, aber dass Bond über den Markusplatz fährt, hätte man weglassen können. Es ist allerdings etwas komisch, warum das Boot plötzlich einen Motorantrieb hat, obwohl vorher ein Gondolier dieses gesteuert hat.
Eine sehr schöne Szene ist der der Kampf zwischen Bond und Chang, einer der Höhepunkte des Films für mich. Auch mag ich die Szene, als Bond, M und der Verteidigungsminister Frederick Gray mit Gasmasken Drax´ Büro betreten. Übrigens ein würdiger Abgang für Bernard Lee, gerade in Venedig gefällt mir das Gespräch zwischen Bond und ihm sehr gut.
Rio ist eine schöne Location, den Karneval hätte man nicht unbedingt zeigen müssen, das ist schon mehr klischeehaft.
Die Szene auf der Seilbahn ist ein weiters Highlight des Films und auch das letzte, wie ich vorwegnehmen kann. Die Liebesgeschichte des Beißers finde ich sehr albern, das hätte man unbedingt rauslassen sollen.
Nochmal bei Q und man sieht schon anhand der Laserpistole des einen Mitarbeiters, was noch kommen wird.
Eine weitere Botsverfolgung, zweimal in einem Film, das war nicht unbedingt nötig. Den Kampf zwischen Bond und der Schlange mag ich.
Nun geht es in den Weltraum und während Bond hoch hinaus fliegt, sinkt der Film herunter. Drax´ Plan ist einfach sowas von "over the top" und so konfus, so bescheuert, mir gefällt er gar nicht. War Strombergs Plan noch wenigstens einigermaßen realistisch, entbehrt dieser Plan jeglichen Realismus. Die Szenen in der Weltraumstadt sind nichts Großes, dass der Beißer sich auf Bonds Seite schlägt, ist nicht weiter tragisch und dann kommt die Weltraumschlacht, über die immer wieder diskutiert wird. Mir gefällt sie nicht, das ist einfach nicht Bond, das ist Star Wars oder Star Trek in schlechterer Qualität. Gegen dieselben habe ich eigentlich nichts, ich schaue mir selbst auch gerne Star Wars an, aber dann sollten solche Laserschlachten dort inszeniert werden und man sollte lieber ein "Bond-typischeres" Ende wählen, ganz abgesehen davon, dass im Weltraum kein Explosionsfeuer möglich ist. Die Jagd nach den Globen musste natürlich noch ein wenig spannend gestaltet werden, diese finde ich auch nicht mal wirklich schlecht.
Insgesamt ein Film, welcher ca. 90 m lang wirklich gut ist und danach ins Bodenlose fällt. Das Ende hat für mich vieles kaputt gemacht. Gute Darstellungen und gute Szenen auf der Erde, aber ein völlig abgedrehter Plan des Bösewichts, eine alberne Liebesgeschichte sowie eine "Bond-untypische" Weltraumschlacht bringen den Film dorthin, wo er jetzt bei mir steht: Vor TMWTGG und hinter alle anderen Moore-Bonds.
Punkte: (7/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)