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von 00T
Agent
Es gibt ja den Spruch "Besser spät als nie". Nachdem ich jetzt aber, hauptsächlich aus komplettistischen Gründen, "Ant-Man & the Wasp: Quantumania" nachgeholt habe, kann ich sagen, dass dieser Spruch im Falle des dritten Ameisenmannspektakels nicht zutrifft.
Obwohl ich durch die ganzen Kritiken hätte vorgewarnt sein müssen, bin ich doch erstaunt, wie hohl der ganze Film geraten ist, und ich benutze das Wort "Film" hier in seinem weitesten Sinne. Eigentlich ist Ant-Man 3 nämlich gar kein Film, sondern ein zweistündiger Trailer für die künftigen Projekte des MCU, der kaum verschleiert, dass es ihm mehr um die Einführung des neuen Big Bad als um seine eigentlichen Hauptcharaktere geht. Eine wirkliche Geschichte wird hier nicht erzählt - an ein paar Stellen scheint zwar etwas heraus, das so wirkt wie ein innerer Konflikt einer Hauptfigur, der jedoch genauso schnell versandet wie er gekommen ist. Dazu sieht alles hier so ungemein hässlich aus und ist das CGI so schlecht, dass ich mich an die grässliche Episode 2 der Star Wars-Filme erinnert fühlte, die ihre Effekte genauso erbärmlich zur Schau gestellt hat.
Wenn es je ein klareres Schlusslicht aller MCU-Filme gegeben hat, dann weiß ich es nicht. Dieses Machwerk unterbietet selbst die schwächsten Filme aus der Marvel-Schmiede, derer es doch einige gibt. Wenn dies die Richtung ist, in die Marvel sich künftig bewegt (und es ist recht wahrscheinlich, dass dem so sein wird), dann wird wahrscheinlich selbst mein Komplettisten-Wahn mich nicht mehr dazu bewegen, mir das ganze Zeug noch länger anzutun.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)