vodkamartini hat geschrieben:Alles richtig, ist trotzdem der schwächste Alien-Film.

Dem kann ich so bekanntlich nicht zustimmen, da Alien 3 im Kino für mich weit weniger unterhaltsam war. Teil 3ist ambitioniert, aber auch ein sichtbares "Trainwreck", das diesen Charakter imho auch nicht in dem Versuch der rekonstruierten Fassung loswird. Wobei ich ja hier nicht müde werde zu betonen, dass die Kinofassung dann für mich trotz aller Vorzüge der Extended Fassung immer noch die konsistentere und in Bezug auf Tempo und Fluss die gelungenere Fassung ist.

Anatol, Vodka, habt ihr mein Review zum Erstling der Reihe auf Seite 13 gelesen?

Gerade nachgeholt . Sehr schöner Text, der die Stärken des Films aus deiner ganz persönlichen Sicht wunderbar heraus arbeitet. Für mich "auch" ein 10/10.

vodkamartini hat geschrieben:Atmosphärisch vor allem einfallslos.

Das finde ich nicht, weil gerade der Splatter und Ekelfaktor des Films eine ganz eigentümliche Atmosphäre schafft. Schwer zu beschreiben, aber die Wirkung war auf mich immer irgendwie beklemmend, während die drei Vorgänger eher schockierend-angsteinflössend wirkten. Daher finde ich durchaus, dass Teil 4 hier seinen eigenen Weg sucht und geht.

Casino Hille hat geschrieben:Anatol, Vodka, habt ihr mein Review zum Erstling der Reihe auf Seite 13 gelesen?

Ja, natürlich. Aber das ist so erschlagend umfassend, dass mir wirklich nichts dazu eingefallen ist zu schreiben. Außer, dass ich da durchaus sexuelle Untertöne zwischen den Geschlechtern an Bord sehe, vor allem zwischen Ripley-Parker-Dallas-Lambert.

Wie gesagt, mir gefällt Jeunets Weg nicht sonderlich und so splattrig ahbe ich ihn gar nicht in Erinnerung. Ich finde, er ist der falsche Regisseur bzw. konnte mit dem Stoff nicht allzu viel anfangen. Dennoch noch gut konsumierbar, weil wenigstens kurzweilig.

AnatolGogol hat geschrieben:Außer, dass ich da durchaus sexuelle Untertöne zwischen den Geschlechtern an Bord sehe

Tatsächlich gibt es ja ein einziges Mal eine sexuell eindeutige "Einladung" seitens Parkers der guten Lambert gegenüber, die allerdings ohne eine inhaltlich darauf eingehende Reaktion ihrerseits im Vakuum schweben bleibt und damit sogar eher andeutet, dass während der Zeit im All eben wirklich keinerlei derartigen Aktivitäten an Bord von Statten gehen. Das kann man sicher auch anders interpretieren, passt für mich so allerdings besser zu dem, was mir der Film ansonsten erzählt.

Splatter ist wohl auch das falsche Wort, Ekelfaktor trifft es besser. Das Mutantending fand ich schon extrem abstossend, weit mehr als die Vorgänger, die zwar extrem angsteinflössend waren, aber aufgrund ihrer makellosen Beschaffenheit auch irgendwie auf bizarre Art "schön" (HR Giger halt). Das Mutanten-Alien war dagegen sehr abstossend und ekelerregend, gleichzeitig aber auch irgendwie mitleiderregend. Ganz merkwürdige, irgendwie fast schon geniale Kombination. Ich müsste den Film aber mal wieder sichten, ist bestimmt schon 10 Jahre seit dem letzten mal her. Aber das geht erst im Herbst/Winter, für den Film brauche ich die richtige Stimmung (kalt/dunkel).

Genau diese Muatanten-Sache ist typisch Jeunet und genau damit kann ich so gar nichts anfangen.

Casino Hille hat geschrieben:Tatsächlich gibt es ja ein einziges Mal eine sexuell eindeutige "Einladung" seitens Parkers der guten Lambert gegenüber, die allerdings ohne eine inhaltlich darauf eingehende Reaktion ihrerseits im Vakuum schweben bleibt und damit sogar eher andeutet, dass während der Zeit im All eben wirklich keinerlei derartigen Aktivitäten an Bord von Statten gehen. Das kann man sicher auch anders interpretieren, passt für mich so allerdings besser zu dem, was mir der Film ansonsten erzählt.

Ich hatte auch immer den Eindruck, dass Parker scharf auf Ripley ist. Mag komisch klingen angesichts der Tatsache, dass er gegenüber Brett kein gutes Haar an ihr lässt und sie mehrfach bewusst auflaufen lässt, aber irgendwie hatte ich immer den Eindruck dass Kotto seine Figur so spielt, dass er Weaver/Ripley unterschwellig fast in jeder (der frühen) Szenen anbaggert.

Und dann gibt es ja noch diese Szene, die auf dem Boden des Schneideraumes gelandet ist:

Gott sei Dank ist diese Szene von Scott geschnitten worden. Wie gesagt: der Mann weiß, was man kürzen muss.
Und gut für Lambert, dass sie nicht mit Ash geschlafen hat. Wäre ein Schock geworden...

Danke Vodka. Schön, dass du ebenfalls mit einer 10 an Bord bist. Wir brauchen mehr Leute wie dich in diesem Thread.
Und bezüglich Jeunets Film bin ich deutlich mehr bei dir, dass Mutanten-Alien ist eher albern und die Crew in Teil 4 extrem farblos.

Casino Hille hat geschrieben:Gott sei Dank ist diese Szene von Scott geschnitten worden. Wie gesagt: der Mann weiß, was man kürzen muss.

Ähm - Alien "Director's Cut" - hüstelhüstel.
Und wenn man darüberhinaus bedenkt, wie oft er an Blade Runner rumgeschnippelt hat bin ich mir nicht so sicher, dass er wirklich weiss was er da tut. (und am Ende ist die Kinofassung immer noch die beste [duck-und-weg] )

Casino Hille hat geschrieben:Und gut für Lambert, dass sie nicht mit Ash geschlafen hat. Wäre ein Schock geworden...

Wer weiß, hängt wohl entscheidend davon ab, wie authentisch Ashs restliche Anatomie ausschaut und funktioniert.

Casino Hille hat geschrieben:die Crew in Teil 4 extrem farblos.

echt? Wincott, Perlman, Pinon - noch mehr Charakterköpfe geht doch eigentlich gar nicht. Dann hat man noch Brad Dourif, J.E. Freeman und Dan Hedaya - findest du die Besetzung wirklich farblos?

AnatolGogol hat geschrieben:Wer weiß, hängt wohl entscheidend davon ab, wie authentisch Ashs restliche Anatomie ausschaut und funktioniert.

Das ist mir fast eine Fan Fiction wert...

AnatolGogol hat geschrieben:echt? Wincott, Perlman, Pinon - noch mehr Charakterköpfe geht doch eigentlich gar nicht

Ach du scheiße... Wincott? Ehrlich? Der in Resurrection? Irrst du dich auch nicht?

AnatolGogol hat geschrieben:Ähm - Alien "Director's Cut"

Ja, der ist Müll, aber streng genommen auch kein Directors Cut, sondern eine Alternative Fassung, während Scott stets betont, dass er die Kinofassung präferiert.

AnatolGogol hat geschrieben:wie oft er an Blade Runner rumgeschnippelt hat

Da hätte kein Regisseur noch was retten können.

Casino Hille hat geschrieben:Wincott? Ehrlich? Der in Resurrection? Irrst du dich auch nicht?

Nein, damit hat er Recht, zumindest damit.

Ja beiß mir doch einer die Brustwarzen ab - der Anatol hat recht. Michael Wincott in Alien: Resurrection... verrückt! Das ändert praktisch alles...

Ne, um ehrlich zu sein, Anatol, so richtig im Gedächtnis geblieben sind mir in der 4 tatsächlich nur Weaver und Ryder, der Rest bleibt farblos und will irgendwie nie so recht zünden, obwohl da durchaus tolle eigenwillige Charaktere (also jetzt die Schauspieler, nicht die Figuren im Script) dahinter stecken, aber Jeunet weiß nicht viel damit anzufangen. Da kann ich in jedem anderen Alien oder Prometheus Teil mit der jeweiligen Besatzung mehr anfangen. Aber der Wincott hat sich mir bislang ohne Scherz verborgen...

Casino Hille hat geschrieben:Aber der Wincott hat sich mir bislang ohne Scherz verborgen...

Kann einem eine Visage (ich mein das absolut positiv) wie die von Wincott verborgen bleiben? Bin Wincott-Fan seit seinem höchst denkwürdigen Auftritt in 1492 und der Kerl hat nie enttäuscht. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass du mit Teil 4 nicht warm wirst, mir geht es ja mit Teil 3 genaus so.