Re: Passion & Poetry - Die Filme von Sam Peckinpah
Verfasst: 31. Dezember 2022 09:42
Mea Culpa, aber ich schaffe es aktuell einfach nicht ausführliche Reviews zu schreiben, aber ich arbeite durchaus mit. ![Wink ;)](./images/smilies/icon_wink.gif)
Ein paar Gedanken zu "Getaway"
- eigentlich ein storytechnisch handelsüblicher Thriller; ein Mann will raus, muss dafür dann aber wieder einbrechen, was nicht nach Plan verläuft womit das erneute Einsitzen droht;
- interessant ist, was Peckinpah aus diesen simplen Genre-Versatzstücken heraus holt und durchweg eine fiebrige, gehetzte Atmosphäre schafft;
- der Auftakt ist eine rasante Montage, die in wenigen Bildern Doc McCoy Dilemma schildert; die enervierende Routine im Knast und die Sehnsucht nach seiner jungen Frau;
- die Action ist nach heutigen Maßstäben nicht sonderlich aufregend, aber ihrer Zeit voraus sowohl was Schnitt, Choreographie und vor allem Brutalität betrifft;
- McQueen trägt den Film mühelos und lässt einen wehmütig an das Zeitalter charismatischer Filmstars zurück denken; er braucht kaum Worte um das Innenleben seiner Figur offen zu legen, arbeitet hauptsächlich mit Blicken und Körpersprache und Peckinpah weiß das zu nutzen;
- die damals sehr angesagte Ali MacGraw ist da deutlich limitierter, aber ihre natürliche, teils verletzliche, teils toughe Art harmoniert sehr gut mit McQueens Spiel, die echte Liebesaffäre der beiden dürfte da nicht geschadet haben;
- im Finale zeigt Peckinpah nochmals seine Action-Stärken und unterläuft die Erwartung mit einem positiven Ende;
Insgesamt ein starker Genrefilm, der aber zumindest für mich nicht ganz die Klasse von Bulllit, McQueens zweitem Stoiker-Thriller-Klassiker, erreicht. Der damals hoch gelobte Score von Quincy Jones - Peckinpah wollte ihn eigentlich nicht, aber McQueen setzte sich durch - wirkt auf mich etwas cheesig und reißt mich manchmal aus der Atmosphäre.
Wie gut der Film dennoch ist, beweist das späte Remake von Donaldson, das zwar besser ist als sein Ruf (mit einer besser besetzten und spielenden Hauptdarstellerin), aber praktisch in Vergessenheit geraten ist, weil keinen eigenen Stil, keine Ecken und Kanten aufweisend.
![Wink ;)](./images/smilies/icon_wink.gif)
Ein paar Gedanken zu "Getaway"
- eigentlich ein storytechnisch handelsüblicher Thriller; ein Mann will raus, muss dafür dann aber wieder einbrechen, was nicht nach Plan verläuft womit das erneute Einsitzen droht;
- interessant ist, was Peckinpah aus diesen simplen Genre-Versatzstücken heraus holt und durchweg eine fiebrige, gehetzte Atmosphäre schafft;
- der Auftakt ist eine rasante Montage, die in wenigen Bildern Doc McCoy Dilemma schildert; die enervierende Routine im Knast und die Sehnsucht nach seiner jungen Frau;
- die Action ist nach heutigen Maßstäben nicht sonderlich aufregend, aber ihrer Zeit voraus sowohl was Schnitt, Choreographie und vor allem Brutalität betrifft;
- McQueen trägt den Film mühelos und lässt einen wehmütig an das Zeitalter charismatischer Filmstars zurück denken; er braucht kaum Worte um das Innenleben seiner Figur offen zu legen, arbeitet hauptsächlich mit Blicken und Körpersprache und Peckinpah weiß das zu nutzen;
- die damals sehr angesagte Ali MacGraw ist da deutlich limitierter, aber ihre natürliche, teils verletzliche, teils toughe Art harmoniert sehr gut mit McQueens Spiel, die echte Liebesaffäre der beiden dürfte da nicht geschadet haben;
- im Finale zeigt Peckinpah nochmals seine Action-Stärken und unterläuft die Erwartung mit einem positiven Ende;
Insgesamt ein starker Genrefilm, der aber zumindest für mich nicht ganz die Klasse von Bulllit, McQueens zweitem Stoiker-Thriller-Klassiker, erreicht. Der damals hoch gelobte Score von Quincy Jones - Peckinpah wollte ihn eigentlich nicht, aber McQueen setzte sich durch - wirkt auf mich etwas cheesig und reißt mich manchmal aus der Atmosphäre.
Wie gut der Film dennoch ist, beweist das späte Remake von Donaldson, das zwar besser ist als sein Ruf (mit einer besser besetzten und spielenden Hauptdarstellerin), aber praktisch in Vergessenheit geraten ist, weil keinen eigenen Stil, keine Ecken und Kanten aufweisend.