199
von GoldenProjectile
'Q Branch' - MODERATOR
Godfather 1 und 2.
Nach einer mehrjährigen Pause - vor der ich beide schon zig mal gesehen hatte - war es mal wieder soweit. Und ich kann beruhigt schlafen, denn beide gehören nach wie vor zu den besten Filmen, die je gedreht wurden. Der spassige (und eigentlich unnötige, da wir über Wertungen jenseits der 10 sprechen) Vergleich, welcher jetzt besser ist, ist für mich mittlerweile gar nicht mehr so leicht zu beantworten. Teil 1 ist im Direktvergleich beinahe schon straff und simpel, Teil 2 lotet die Grenzen in seinem gigantischen erzählerischen Rahmen noch viel weiter aus. Tolle Szenen und eine perfekt funktionierende Struktur haben beide in Hülle und Fülle, beide ergänzen sich und stehen doch für sich selber, beide haben ein erschütternd hartes, aber in seiner Tragik doch irgendwie schönes Ende mit einer perfekt wirkenden Schlusseinstellung. Und Rotas Score ist ein Gedicht.
Coppola wirft mit hervorragend konzipierten, geschriebenen, besetzten und gespielten Rollen nur so um sich, auch da nehmen sich die Filme nicht viel. Teil 1 hat mehr Duvall, Teil 2 dafür mehr Cazale. Teil 1 hat Abe Vigoda, Lenny Montana und Richard Castellano, Teil 2 hat Lee Strasberg, Gastone Moschin und Michael V. Gazzo. Teil 1 hat Brando, Teil 2 De Niro, die beide übermenschlich agieren. Gerade Brando, den man womöglich in diesem Film als selbstverständlich erachtet, ist in seiner doch recht überschaubaren Screentime (und einem filmhistorischen Legendenstatus, der im Prinzip nur auf den ersten zehn Minuten fusst) absolut herausragend, aber De Niro ist halt De Niro als Vito Corleone und damit kaum weniger gut. Pacino ist auch hervorragend in seinem minimalistischen, kontrollierten Spiel, Teil 1 hat da halt den Vorteil, dass seine Rolle mehr Empathie bietet während der Pacino im zweiten Teil durch seine weit fortgeschrittene skrupellose Verrohung eher aus der Distanz zu sehen ist. Und das alles ist nur die Spitze des Eisbergs.
Die Filme rocken.
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.