Das James Bond 007 Forum

Tja, ich würde das eher genau andersrum sehen. Wer sowieso schon ständig ins Kino geht, weil ihn Filme generell interessieren, gibt sich eher auch mal so etwas. Wem Kino zu teuer, zu aufwändig etc ist, der nimmt dann bei einem seltenen Besuch eher solche Mega-Events wie Endgame mit.

Du übersiehst daß es auch ein ausreichend großes Publikum gibt, das sich für Mainstreamfilme wie Avengers und co nicht die Bohne interessiert. Und wenn die einmal im Jahr ins Kino motiviert werden, dann eben durch die Literaturverfilmung ihres Lieblingsbuches, durch eine Künstlerbiographie ihres Lieblingsmalers oder ihres Lieblingsmusikers, oder ähnliches.

Mag sein, Maibaum, aber dennoch hat Vodka in der Masse recht. Große popkulturelle Events wie "Avatar", "Star Wars: Das Erwachen der Macht" oder "Avengers: Endgame" locken in der Breite viel mehr Leute an als Nischenfilme wie "Loving Vincent" oder meinetwegen "Tulpenfieber" und "Der Geschmack von Rost und Knochen". Und da sind dann auch viele dabei, die vor allem des Event-Gedankens wegen dann doch mal mit den Freunden, Kollegen oder sonstigen Bekanntschaften mitgehen, zumal das ganze dann am nächsten Tag auch auf dem Schulhof, in der Kantine oder im Büro Gesprächsthema ist. Das sollte eigentlich jedem klar sein, dass es derartige Phänomene in großer Zahl nur bei richtigen Events geben kann. Eine Kollegin bei mir im Büro hatte vor 2015 nicht einen einzigen Star Wars Film gesehen (ja, sowas gibt es) und ist dann auch in den Abrams-Film (danach übrigens in keinen weiteren). Woran lag das? Das extreme Marketing, der spürbare Hype bei uns im Büro und auch bei ihr im Freundeskreis und so weiter haben ihr das Gefühl vermittelt, dass man diesen Film einfach sehen muss. Kino ist für viele Leute immer noch in erster Linie ein (da man sich dann auch Nachos, Cineplex und 3D Imax gibt sehr teures) Event und die gehen dann höchstens ein- bis zweimal im Jahr in das voraussichtlich größte Spektakel. Natürlich gibt es auch eine Schicht, die sich für den Mainstream gar nicht interessiert, die wird es immer geben und die gehen dann entweder sehr oft oder nur themenbezogen ins Kino. Aber Samedis Behauptung, ein Nischenfilm würde Nicht-Kinogänger eher ins Lichtspielhaus motivieren als ein Blockbuster-Event wie "Avengers: Endgame", was es so in der Form eben auch nur alle paar Jahre gibt, ist nüchtern betrachtet vollkommen verkehrt und ich hätte nicht mal gedacht, dass man das überhaupt diskutieren kann.

Casino Hille hat geschrieben: 17. Mai 2019 10:33 Aber Samedis Behauptung, ein Nischenfilm würde Nicht-Kinogänger eher ins Lichtspielhaus motivieren als ein Blockbuster-Event wie "Avengers: Endgame", was es so in der Form eben auch nur alle paar Jahre gibt, ist nüchtern betrachtet vollkommen verkehrt und ich hätte nicht mal gedacht, dass man das überhaupt diskutieren kann.

Nochmal:

Wenn so ein Event-Blockbuster wirklich ganz selten kommt (wie z. B. aktuell Bond) oder er etwas gänzlich neues ist (wie z. B. damals Avatar), dann stimme ich euch ja zu, dass sowas Leute in die Kinos lockt, die "sonst nie gehen".

Vom MCU sind aber allein schon in diesem Jahr zwei Filme angelaufen und letztes Jahr gabs auch drei davon. Man kann daher also nicht davon sprechen, dass es das nur "alle paar Jahre" gibt.

Und auch unabhängig vom MCU laufen solche Superheldenfilme seit Mitte des letzten Jahrzehnts (oder auch schon davor) gefühlt ständig im Kino. Wer also Superheldenfilme mag, der ist eben allein deshalb schon öfter im Kino als die Leute, über die wir uns gerade unterhalten.

Ich kenne mehrere Leute, die, nur weil jetzt Endgame läuft, erstmal noch einiges aus dem MCU nachgeholt haben, weil sie von dem Hype so angetan waren, dass sie mitgehen wollten.

Und Endgame ist nicht mit jedem anderen MCU-Film zu vergleichen.

Nico hat geschrieben: 17. Mai 2019 14:49 Und Endgame ist nicht mit jedem anderen MCU-Film zu vergleichen.

Ich vergleiche ja auch nicht die Machart von Endgame mit anderen Filmen aus dem MCU.

Aber wer sich Endgame ansieht, der hat sich eben auch die anderen MCU-Sachen (oder zumindest die meisten) angesehen.

Und wenn jemand tatsächlich erst jetzt vom MCU was mitbekommen hat, dann lebt der Kerl entweder hinterm Mond oder Disney hat in Sachen Marketing doch nicht so gute Arbeit geleistet, wie ich vermutet habe.

Es gibt natürlich auch noch die Leute, die sich einen x-beliebigen Film zwar ansehen wollen, aber dann lieber auf den HE-Release warten. Von diesen Leuten ist aber von meiner Seite nicht die Rede.

Du scheinst es nicht zu verstehen, Nico hat es doch ganz einfach, kurz und verständlich gemacht. Endgame ist in erheblichem Maße mehr ein Eventfilm wie Captain Marvel, Black Panther oder irgendein anderer MCU-Solofilm. Hier türmt sich alles zum großen Finale aus 21 Filmen und 11 Jahren auf. Das Feuilleton (und nicht nur das) ist voll davon. In meiner Tageszeitung gab es bereits zwei große "Phänomen"-Artikel außerhalb der Kinoseite, selbiges im Spiegel von letzter Woche. Das ist ein Hype wie beim Serienfinale von GoT, ein popkulturelles Megaevent. Das zieht auch sehr zahlreich Nichtkinogänger mit und die kommen eventuell dadurch wieder auf den Kinogeschmack. Das ist nun wirklich logisch, wie Hille ja auch schon mehrfach geschriben hat. Das mit einer Handvoll Van Gogh Interessierter zu vergleichen, die jetzt mal im Kono vorbei schauen ist nun wirklich völlig absurd und hanebüchen.

Habe ich irgendwo abgestritten, dass Endgame den Erfolg hat, den es nunmal hat? Nein.

Ich bestreite eben nur, dass ein solcher Film so viele Leute in die Kinos spühlt, die sonst nie gehen. Und ich habe auch schon erläutert warum.

Das von dir vorgetragene Argument, dass es sich hierbei ja um das "große Finale aus 21 Filmen und 11 Jahren" handelt, dürfte Leute, die vorher noch nie einen Avenger-Film gesehen haben, eher abschrecken als ermuntern. Und mal eben 21 Filme nachholen ist für jemanden, der sonst nie ins Kino geht, auch eher unwahrscheinlich.

Leute, ich mache jetzt den Deckel auf das Thema:
Wie ihr wisst, schaffe ich es 3-5x pro Jahr ins Kino. Mein Bruder so 1-3x. Wir haben beide einiges (so gut wie alle) an Marvelfilmen VOR ALLEM im Heimkino (oder ich im Flugzeug) geschaut.
Beide haben wir uns Endgame im Kino angeschaut. Ja, es ist der Eventfilm, der mich ins Kino gelockt hat. Nein, irgendeinen Kustfilm über VVG schaue ich mir nicht im Kino sondern auf arte an.
Ich weiß jetzt nicht, ob ich / wir repräsentativ sind, danke aber schon.

So, nächstes MCU Thema bitte.

Das ganze Off-Topic-Thema an sich ist auch viel zu komplex, da es von so vielen individuellen Faktoren abhängt, wer wie oft und in welche Filme geht.

Ich gehe in alles, was mich interessiert und wofür ich gerade die Zeit finde. Egal ob es sich um Marvel oder auch richtiges Programmkino handelt.

Es gibt genug Publikum, die sich gerne für Programmkino interessieren, so wie es genug Leute gibt, die sich für Marvel und große Eventblockbuster interessieren und dafür auch Tickets lösen.

Ich schätze mal das ganz banal die Einmal-Kinogänger sich ähnlich wie die Vielgucker auf das gesamte Spektrum an Filmen verteilen. Also mehr kommerzieller Erfolg bedeutet dann auch logisch mehr einmal Glotzer. Und warum auch nicht?

Huch Ich bin jetzt etwas überrascht.
Avatar dürfte doch noch eingeholt werden. Nur noch 172 Mio, davon sollten allein 100 noch aus den USA kommen

Ich weiß ja nicht, ob man von Synergie-Effekten sprechen kann, aber wenn sich Endgame bis in den Juli und den Start von "Spider-Man: Far From Home" hält, können ja noch einige ihr Gedächtnis auffrischen, was die Ereignisse in "Endgame" angeht. Sowohl vor dem Film als auch nach dem Film. Dann könnte es 100%ig eine neue Nr. 1 im Box-Office-Olymp geben.

Star Wars IX dürfte das vermutlich noch toppen.

Denke ich nicht. Viele haben inzwischen doch genug von SW.