GoldenProjectile hat geschrieben: 10. Dezember 2021 18:21
du findest doch True Detective grossartig und hast das soweit ich mich erinnere in erster Linie auf Fuku zurückverfolgt. Ist das nicht mehr aktuell, und wenn doch, wieso nimmst du seine nach dir gelungene Leistung in True Detective nicht als Referenz statt der nach dir nicht gelungenen aus NTTD?
Ich liebe die erste Staffel "True Detective", viel besser geht es für mich glaube ich nicht. Da ist alles sensationell: Schauspiel, Regie, Dialoge, Handlung, Atmosphäre, Musik, Tiefgang, wirklich alles. Habe ich schon mehrfach gesehen, und es geht jedes Mal runter wie Öl. Ich glaube auch gerne, dass Fukunaga hier den Hauptanteil dran geleistet hat, bzw. sein kreativer Streit hinter der Kamera mit dem Autoren Nik Pizzolatto viel von der Energie geliefert hat, die in der Staffel zu spüren ist. Keine Frage: Es ist Ausnahme-Entertainment und eine der besten Miniserien der letzten 20 Jahre (von denen, die ich gesehen habe, was aber einige sind).
Natürlich können wir Fukunaga alle daran messen, wäre ich auch sehr für. Das Problem ist nur: Ein Bond-Film ist keine HBO-Miniserie.

Mal unabhängig von den kreativen Freiheiten. Die Freiheiten, die du bei HBO als Kreativer bekommst, davon träumen die meisten anderen in dieser Industrie nur sehr entfernt. So etwas wirst du bei Bond niemals auch nur ansatzweise haben – außer, Daniel Craig führt eines Tages mal Regie.
Spaß beiseite: Fukunaga hat einen Bond-Film gemacht und es ist ihm meines Erachtens nicht gelungen, irgendeine Form von Eigennote einfließen zu lassen (und damit ist er vielleicht sogar der Bond-Regisseur, den ich derzeit – sorry – ganz unten in einem Ranking ansiedeln würde). Vielleicht kam er zu spät dazu, vielleicht war er mit Budget und Größe dieser Produktion überfordert, alles möglich, ich will ihn nicht gänzlich abschreiben. Aber nach NTTD sage ich: Danke, nein danke. Lieber jemand anderem die Chance geben, der es beim ersten Mal hinbekommt.