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von 00T
Agent
Die Welt ist nicht genug(1999)
Der letzte Bondfilm der 90er. Brosnan ist endgültig in der Rolle angekommen, sein Spiel ist auch hier sehr gut. Sophie Marceau und Robert Carlyle sind ein klasse Bösewichtspaar, auch die Idee, die Identität der einen erst später zu enthüllen, gefällt mir immer sehr gut. Denise Richards Rolle gibt leider nicht viel her, optisch gibt es an ihr zwar nichts auszusetzen, aber schauspielerisch bzw. rollentechnisch schon eher. Immerhin ist sie aber kein Dummchen wie Goodnight.
Die PTS ist mal wieder sehr schön anzusehen und die erste PTS, die auch beim MI6 spielt, soweit ich mich entsinnen kann. Von der Abseilung in Bilbao bis zur Verfolgungsjagd auf der Themse ist nichts an ihr auszusetzen.
Garbages Song gefällt mir, ich kann ihm nichts vorwerfen.
Einsatzbesprechung, Geheimwaffen usw., wie immer am Anfang eines Bondfilmes. Desmond Llewelyn hat einen guten Abschluss und Bond zeigt ihm gegenüber auch Gefühle. John Cleese kommt bei mir als R bzw. Q nicht ganz so gut an.
Die Locations gefallen mir trotz ihrer „Dreckigkeit“. Die Szene in Baku mit Bond und Elektra gefällt mir, auch die Skiszene, die vielleicht etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt, aber naja.
Zuckovskys Rückkehr weiß ich sehr zu schätzen, ohnehin die gesamte Casinoszene(Wodka Martini, Röntgenbrille, Kartenspiel). Aber das ist bei Bond ja mittlerweile Standard.
Die Szene, in der Renard Davidov den glühenden Stein in die Hand drückt, zeigt auch, wie grausam und gefühllos er ist.
Bond ermittelt im Dunkeln und alleine, das finde ich sehr schön, dass er auch von seinen Spionagefähigkeiten Gebrauch machen kann.
Nun folgt das Stehlen der Bombe, schön inszeniert und eine klasse Actionszene.
Ebenfalls klasse finde ich die Szene in der Pipeline mit Bond und Jones. Übrigens finde ich es auch gut, dass M hier mehr Gefühle( wenn auch nicht gegenüber Bond) zeigen darf, auch wenn es ein wenig komisch kommt im Vergleich zu den vorigen Filmen. Die Story um die Pipelines ist ebenfalls gut ausgearbeitet und ist auch aktuell.
Ein Hubschrauber, der mit Sägeblättern Zuckovskys Kaviarfabrik angreift, ein Aston Martin, der von diesen zerteilt wird und ein Kaviarfabrikbesitzer, der fast in seinem eigenen Kaviar ertrinkt... Das ist die nun folgende Actionszene. Sie gefällt mir eigentlich ziemlich gut, auch finde ich den Aston Martin nicht komplett fehl am Platz und muss immer wieder bei Zuckovskys letzten Satz schmunzeln.
Es geht nach Istanbul und dort direkt in die Fänge von Elektra. Die Folterszene jetzt ist ein Highlight des Films, einen so ernsten Auftritt von Brosnan hat man nicht oft gehabt. Auch die Ermordung Elektras ist schön von Brosnan gespielt.
Und nun kommt der für mich, wie bei TND größte Kritikpunkt des Films, der Showdown. Der Kampf mit Renard und vorher mit der Crew und dem sinkenden U-Boot... ich weiß ja nicht, irgendwie ist diese Actionszene etwas zu viel des Guten.
Ein letzter guter Film mit Brosnan, bei dem ich nur an Christmas Jones und dem Showdown etwas auszusetzen habe. Ansonsten gibt es gute Actionszenen, zwei klasse Bösewichte und einen überzeugenden Hauptdarsteller.
Punkte: (9/10)
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)