Endlich mal ein ausführlicher Post, da bin ich ja fast verpflichtet zu antworten...
Samedi hat geschrieben:Natürlich lässt sich eine Beliebtheit bei jedem Politiker feststellen.
Das hab ich doch auch geschrieben. Wieso das natürlich?
Samedi hat geschrieben:Und zwar durch repräsentative Umfragen durch Meinungsforschungsinstitute. Und diese belegen eben, dass Schulz sehr beliebt ist.
Ich muss zugeben, dass ich in letzter Zeit keine dieser Umfragen gelesen habe, weswegen ich mich eventuell auch irre (Soll ja vorkommen so was...) Nur sind auch represäntative Umfragen nicht zwangsläufig repräsentativ, nur ist durch eine hohe Stichprobe (meistens knapp über 1000 Befragte) die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sie reprösentativ ist.
Samedi hat geschrieben:Wie kommst du zu der Behauptung, dass Schulz unbeliebt ist? Weil du ihn nicht magst? Weil Bekannte von dir ihn nicht mögen? Ich kann ja verstehen, wenn du den Umfrageinstituten nicht traust, aber dann wüsste ich gerne, wie du sonst die Beliebtheit eines Politikers feststellen willst.
Erstens mal ist fast jeder Politiker unbeliebt. Die Menschheit im generellen und die Deutschen vermutlich im Speziellen tun doch nichts lieber als über die Politiker zu meckern (oft natürlich auch zurecht). Auch wenn er vielleicht etwas beliebter ist als andere, beliebt ist er deshalb noch lange nicht. Ich sehe auch überhaupt keinen Grund dazu, denn was hat Schulz schon großartiges gemacht? Er hat sich weniger Ausrutscher geleistet als andere Politiker, aber ist er für irgendetwas tolles verantwortlich, das einen nachvollziehbaren Grund geben könnte, warum er beliebt wäre?
Und was heißt "Umfrageinstituten nicht trauen"? Ich will nicht behaupten, dass sie absichtlich Zahlen fälschen, auch wenn sie dazu sicher in der Lage wären. Aber mir sind keine Fälle bekannt die dafür sprechen. Es geht mir eher darum, was Hille gesagt hat: In den letzten Monaten sind mehrere Wahlen oder Abstimmungen anders ausgefallen als es die Umfragen ergeben hatten. Trump, Brexit, etc... (Und da ging es mehrfach nicht nur um einen Prozentpunkt, sondern um mehr). Im Moment scheinen derartige Umfragen eben mit Vorsicht zu genießen sein.
Samedi hat geschrieben:Landtagswahlen sagen übrigens an sich nichts über die Beliebtheit des Spitzenkandidaten aus.
Nun, wenn es sich dabei um einen Sieg der Grünen im Kernland der CDU handelt, dann schon. Vor allem wenn die grün-rote Landesregierung keineswegs wenig kritisiert wurde. Die SPD hat ja auch bedeutend weniger Stimmen erhalten, als fünf Jahre zuvor. Nur die Grünen konnten sich oben halten, obwohl im Gegensatz zu 2011 alle grünentypischen Themen (Atomkraftausstieg, Stuttgart 21, etc.) 2016 überhaupt nicht aktuell waren. Dann kann es nur daran liegen, dass viele mit irgendwas zufrieden waren, und da es nicht die Regierungsarbeit per se war (sonst hätte die SPD nicht so viele Stimmen eingebüßt) und die wenigsten Wähler, jedes Ministerium einzeln bewerten und dann zu einem Gesamteindruck kommen, kann man auf alle Fälle sagen, dass es zu großen Teilen an Kretschmann lag, dass die Grünen ihr Ergebnis von 2011 sogar noch toppen konnten.