Das hat jetzt etwas länger gedauert, aber zum Glück zwingt einen Eon ja praktisch, selber kreativ zu werden. Hille und ich waren gestern in einem dreistündigen Teams-Call produktiver als Babsi in den letzten drei Jahren. Wir haben einen Grossteil der Besetzung, sowas wie ein Konzept, aber zuerst, natürlich, die PTS:
Die Gunbarrel öffnet sich auf die Festung Hohenwerfen im Salzburger Land. Es ist eine Winternacht und die Burg ist hell erleuchtet, denn es findet eine grosse Gala-Party statt. Ein Helikopter kreist und landet auf dem Burghof, heraus steigt eine umwerfende junge Dame im Abendkleid, nennen wir sie einfach mal SABINE (Jessica Sula). «Der Adler ist gelandet / The Eagle has landed», murmelt sie in ihren Ohrhörer (wer versteht die Anspielung?). «Geben Sie mir noch fünf Minuten», antwortet eine Männerstimme über den Funk. Sabine reiht sich mit anderen adrett gekleideten Partygästen ein, die vom emsigen Personal zum Burgeingang geleitet werden und blickt ehrfürchtig zu den Türmen hoch, die im Flutlicht aufragen. «Warum nennt man ihn den Baron, wenn er wie ein König lebt?», flüstert sie. «Das muss die gute Seite am Schwarzmarkt sein», antwortet die Männerstimme in ihrem Ohr. «Aber wir sind heute nicht wegen ihm hier, wir brauchen nur die Daten. Den Mistkerl schnappen wir uns beim nächsten Mal.» Sabine: «Wenn Sie mich beim nächsten Mal wieder dabeihaben wollen.» Männerstimme (gespielt empört): «Meine Liebe, wer würde Sie nicht dabeihaben wollen?»
Der Rittersaal ist das Zentrum der Veranstaltung, hier ist schon was los. Es wird getanzt, es gibt eine grosse Bar, kreisende Lichter, eifrige Cocktailkellner. Sabine prüft den Raum, ein Balkon zieht sich um oben um den Saal. Dort entdeckt sie eine massive Tür am Kopfende, Rüstungen und Flaggen zu beiden Seiten, ein ausgestopfter Büffelkopf darüber.
Wir sehen den Raum dahinter: Ein grosses, museales Arbeitszimmer, aber auf dem riesigen Eichenholzschreibtisch eine moderne Computerstation. Dahinter sitzt ein Berg von Mann mit gewaltigem Bart und Juwelenschmuck, es ist DER BARON (Nick Frost). Er hat ein Speichermedium mit blauem Edelstein an den Computer angeschlossen und klickt sich durch einige Dokumente, auf dem Bildschirm sind der Union Jack und das Symbol der britischen Regierung zu sehen. Der Baron wirkt zufrieden, schaltet den Computer aus, hängt das Speichermedium an einem Band um den Hals einer Büste, die ihn selber darstellt und sagt zu seinem Handlanger: «Teilen Sie unseren russischen Freunden mit, dass der Preis stimmt und sie die Ware morgen haben können. Aber jetzt muss ich mich um die Feierlichkeiten kümmern.»
Sabine ist an der Bar und sieht den Baron mit seinem Handlanger aus der massiven Tür kommen, die Treppen runtersteigen, Hände schütteln, lächeln, ein Whiskyglas ergreifen. «Er ist draussen. Sind Sie bald da?», zischt sie in den Ohrhörer. «Eine Minute», antwortet die Männerstimme. Schnitt, und wir sehen JAMES BOND (Leo Suter), im Smoking, eingezwängt zwischen zwei anderen, in der Seilbahngondel. «Vielleicht auch zwei. Lassen Sie ihn nicht aus den Augen.»
Die Gondel hält, die Türen öffnen sich, draussen bildet sich eine gedrängte Schlange, Einladungen werden kontrolliert. Bond tritt auf einen Fuss, stellt sich schnell so hin, dass ein anderer den empörten Blick abkriegt, innert kurzer Zeit entsteht ein kleines Gerangel voller gegenseitiger Anschuldigungen, die Sicherheitsleute versuchen die Situation rasch zu beruhigen, keiner achtet mehr auf Bond der sich nach vorne schlängelt und sich, den Smoking richtend, auf den Weg zur Burg macht.
Sabine beobachtet immer noch den Baron in der Menge. «Wo sind Sie?», fragt sie. «Hinter Ihnen», antwortet Bonds Stimme. Sabine dreht sich um und erblickt Bond, der über die Musik hinweg mit dem Bartender zu sprechen versucht und dabei eine Schüttelbewegung mit der Hand macht. Sabine: «Also jetzt?» Bond, der seinen Drink ausgehändigt bekommt und jetzt mit dem Rücken zur Bar steht: «Jetzt.»
Sabine schlängelt sich durch die Menge zum Baron hin und spricht ihn an. Der Baron ist hin und weg, ignoriert seine anderen Gäste, die immer noch neben ihm stehen, und fängt an zu flirten. Er ist noch verzückter, als Sabine ihm ein Geschäft vorschlägt, lässt alle anderen stehen und führt Sabine in einen kleineren Nebensaal. Sabine wickelt ihn mühelos um den Finger. Sie schmeichelt ihm, seinem Schloss, seiner Party, seinem Bart. Sie gleitet mit dem Finger über ihr Dekolleté und erklärt, dass sie hier etwas habe, was seine Exzellenz, den Baron, ganz bestimmt interessieren wird. «Da bin ich mir sicher», freut sich der Baron. Sie fischt eine Kette aus dem Dekolleté, an der ein weiteres Speichermedium hängt. «Ah, das.» sagt der Baron. «Ja, ich habe ganz verschiedene Produkte im Angebot», flüstert sie ihm ins Ohr. Der Baron zittert nun vor Erregung. Er nimmt das Speichermedium und zwingt sich, einen Schritt zurückzutreten. Lassen Sie mich nur mal kurz einen Blick auf dieses Objekt werfen und warten Sie schön brav hier. Danach verhandeln wir über alle weiteren…» - er mustert sie gierig – «…Produkte.»
Während Sabine mit dem Baron zugange ist, geht Bond die Treppe hoch und an der massiven Tür vorbei. Von der Tanzfläche kann sie jeder sehen. Stattdessen geht er ein Stückweit in einen Seitengang, platziert seinen Drink sachte auf den über einem Schwertknauf gefalteten Händen einer Rüstung und knackt das Schloss zum Raum neben dem Arbeitszimmer. Er öffnet das Fenster und schwingt sich nach draussen, in die kalte Nachtluft. Auf dieser Seite der Burg offenbar sich ein tiefer Abgrund unter der hohen Mauer. Bond springt vorsichtig zum nächsten Fenster, knackt es von aussen und steigt in das Arbeitszimmer des Barons. Sein Blick wandert über die mittelalterlichen Dekors und bleibt an dem Speichermedium mit dem blauen Edelstein am Hals der Büste hängen. Bond schnappt es sich, steckt es probeweise in den Computer und sieht den Union Jack auf dem Monitor aufblitzen. «Wir sind hier fertig», murmelt er in den Ohrstecker. «Gut, er ist auf dem Weg», antwortet Sabine. Mit seiner Beute macht sich Bond auf den Rückweg via Fenster und Nebenraum und schafft es zurück auf dem Korridor gerade noch, sich in eine Nische zurückziehen, als der Baron erscheint und in sein Arbeitszimmer tritt.
Der Baron wirft das Speichermedium, das er von Sabine bekommen hat, in den Computer und schaut begierig auf den Monitor. Er kann es immerhin nicht erwarten, wieder nach unten zu kommen. Das Einzige, was sich auf dem Bildschirm öffnet, ist eine Audiodatei. Tschaikowsky. Der Baron braucht einen Moment, um zu begreifen. Er schaut zu seiner Büste, wo das Speichermedium verschwunden ist. Er schaut auf seine Überwachungsbildschirme und sieht Bond und Sabine, die sich einen Weg zum Ausgang bahnen. Dann auf einen Bildschirm, auf dem der geparkte Helikopter zu sehen ist. Er dreht sich zu seinem Handlanger und tobt: «Bring sie mir!» Der Handlanger nickt knapp und wendet sich zu einer Sammlung von historischem Kanonenzubehör an der Wand. Auf einer Pyramide aus Kanonenkugeln thront ein kleines Pulverfass. Der Handlanger packt es.
Bond und Sabine schreiten zügig durch das Schlosstor, auf den winterlich verschneiten Hof hinaus. Der geparkte Helikopter kommt in Sicht, da packt Sabine Bond an der Hand und stösst einen Warnschrei aus. Der Handlanger steht mit einem diebischen Grinsen hinter einer gewaltigen Kanone und zündet die Lunte mit einem brennenden Stock. Ein donnernder Knall, und die Kugel pflügt durch den Helikopter, der Feuer fängt. Jetzt nimmt Bond Sabine am Arm und lenkt sie nach links, auf eine der Mauern, die den Hof umschliessen. Überall tauchen Partygäste auf, um der Ursache des Lärms auf den Grund zu gehen, rufen laut durcheinander, einige geraten in Panik. Bond und Sabine fangen an zu rennen, geraten in eine kleine Traube von Gästen und Sabine stösst mit einer Frau zusammen. Bond greift sie am Handgelenk, um sie weiterzuziehen, doch er stutzt, und für einen kurzen Augenblick steht er Auge in Auge mit der Frau, mit der Sabine zusammengestossen ist, eine gutaussehende, gebieterisch wirkende DAME (Amanda Righetti). Bond runzelt die Stirn. Ihre Augen funkeln. Dann kommt er zu sich und zieht Sabine weiter. Die Mauer ist an dieser Stelle nicht sehr hoch und sie springen auf den verschneiten Berghang darunter. Etwas versteckt liegen schwarze Rucksäcke mit Skiausrüstung. Bond und Sabine bereiten sich vor.
Der Baron tobt hinter seinen Überwachungsmonitoren. «Holt unseren eigenen!», befiehlt er einem weiteren Handlanger. Dieser nickt. Ein Nebengebäude der Burg öffnet sein Dach und ein wendiger Helikopter steigt auf. Beide Seiten sind offen und mit je einem Schützen bestückt.
Bond und Sabine fahren auf Skiern den Berghang hinab, als der Helikopter hinter ihnen auftaucht und das Feuer eröffnet. Die Salven pflügen den Schnee hinter ihnen auf. Sie biegen Schutz suchend in ein Waldstück ab. Der Helikopter schwebt über den kahlen Baumkronen direkt über ihnen. Sie manövrieren knapp zwischen eng stehenden Bäumen auf holprigem Gelände, das sie zwingt, langsamer zu werden. Dann erreichen sie den Waldrand. Rechts führt offenes Gelände zu den Lichtern eines Dorfes, links befindet sich eine felsige Schlucht mit einer nicht all zu hohen Steilwand. Der Helikopter hat sie mittlerweile überholt und schwebt bedrohlich vor ihnen. «Was nun?», keucht Sabine. Bond: «Ich lenke sie ab, wir treffen uns im Dorf.» Sabine zeigt nach rechts: «Wir fahren auf dem Präsentierteller, wir kommen da nie heil durch!» Bond: «Sie schon.» Sabine: «Und Sie?» Bond deutet nach links: «Ich nehme den Umweg.»
Bond holt eine Signalpistole hervor und feuert nach links. Die Leuchtpatrone explodiert farbenfroh am Rand der Schlucht, der Helikopter ändert seinen Kurs und steuert darauf zu. Sabine flitzt aus dem Unterholz, auf das offene Gelände in Richtung Dorf. Bond setzt sich in die andere Richtung in Bewegung, entlang dem Helikopter und im Schutz der letzten Bäume. Er feuert eine weitere Leuchtpatrone. Der Helikopter stellt sich quer zu ihm, damit die Schützen aus der offenen Seite schiessen können. Im Schutz des letzten Baums zielt Bond und feuert die dritte Leuchtpatrone direkt in den Helikopter. Das Leuchtfeuer geht im offenen Helikopter hoch und wirft die beiden Schützen aus der gegenüberliegenden Öffnung, der Heli gerät ins Taumeln und sackt hinter der Felswand ein Stück ab. Jetzt flitzt Bond los, fährt direkt über den Abgrund, seitlich in den Heli hinein, wo er kurz aufsetzt, und aus der anderen Seite wieder hinaus. Er landet auf den Skiern im Schnee, bremst nach ein paar Metern, dreht sich um und sieht gerade noch, wie der Helikopter endgültig die Kontrolle verliert, gegen die Felswand knallt und explodiert. Bond: «Runter kommen sie alle / We all get down eventually.»
Sabine sieht die Explosion des Helikopters vom Dorf aus, wo sie auf der verschneiten Strasse vor einem Gasthaus wartet und wieder zu Atem kommt. Bond kommt gemütlich herangefahren, aber ein paar Meter vor ihr biegt er ab und fährt stattdessen zu einer Scheune. Sabine ist kurz verdutzt, dann folgt sie ihm. In der Scheune sitzt Bond auf einem Heuballen, verstaut das Speichermedium mit dem blauen Edelstein in einem Köfferchen und holt stattdessen eine Champagnerflasche und zwei Gläser hervor. «Ich schulde ihnen noch eine Party, die da oben haben wir irgendwie verpasst.»
TITELSONG
TO BE CONTINUED
Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
17OK, dann soll sich EON bitte doch noch mehr Zeit lassen 

"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
18Bravo!
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"
Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
19Der Titelsong blendet über auf eine Lampe. Sie leuchtet grün auf und die Kamera fährt raus, um uns darunter die klassische Tür zu M’s Büro zu zeigen. Eine Hand greift zum Türgriff und öffnet sie. Wir sehen einen älteren grauhaarigen Mann an seinem Schreibtisch. Er schaut in die Kamera: „Kommen Sie herein, bitte.“ Die Kamera filmt ein paar Füße, dass sich dem großen Schreibtisch nähert. Der Mann holt eine Akte hervor, auf ihr steht groß und in rot: „CONFIDENTIAL INFORMATION“. „Ihr neuer Auftrag“, sagt der Mann. Jetzt erst bekommen wir einen Blick auf den Agenten, der ins Büro gekommen ist. Es handelt sich nicht um James Bond, sondern um eine Frau namens RUBY MOUILLER (Sophie Nélisse). „Danke, Sir“, sagt sie und greift mit ihrer Hand nach der Akte.
Harter Schnitt. Eine Hand greift nach einem kleinen Zettel, der zögerlich aus einem Automaten heraus geschlichen kommt. Es ist James Bond, in der Tiefgarage vom MI6. Der Automat ist ein Parkautomat. Er dreht sich noch einmal um und lässt per Knopfdruck mit dem Schlüssel seinen Dienstwagen abschließen. Danach geht er in einem großen und edlen, aber wirklich hohen Foyer die Treppen herauf, durch einen langen Korridor in einer oberen Etage und schließlich betritt er ein kleines, schickes Büro, sein Name steht auf der Tür. Er wirft seinen Mantel ab und lässt ihn einfach auf den Boden fallen, dann nimmt er an seinem Rechner Platz und geht die Post durch, die für ihn auf den Schreibtisch gelegt wurde. Kurz darauf öffnet sich die Tür und LOELIA PONSONBY (Daisy Edgar-Jones), Bonds eigene Assistentin, betritt den Raum. „Oh, James, mir war nicht klar, dass Sie schon hier sind.“
„Wäre ich auch beinahe nicht. Der Automat im Parkhaus hat seine Macken“, antwortet Bond. „Hat sich da immer noch niemand drum gekümmert?“, will Ponsonby wissen. Bond reagiert: „Bis sich das jemand angesehen hat, wird jemand aus Abteilung Q das verdammte Ding vermutlich selbst auseinanderschrauben.“ Ponsonby lacht. „Oh übrigens“, sagt sie, „M braucht von Ihnen noch bis Ende der Woche den Bericht zur Mission Österreich.“ Bond nickt. Man sieht ihm an: Große Lust auf den Papierkram hat er nicht. „Ach“, platzt Ponsonby in die Stille, sie will offensichtlich wieder gehen, „wie war es denn? Ich wollte schon immer mal in die Alpen.“ „Davon rate ich ihnen ab“, antwortet James. Sein Gegenüber guckt verdutzt. Er steht auf, stellt sich in die von ihr geöffnete Tür und raunt: „Man schießt dort mit Kanonen auf Spatzen.“ Dann zwinkert er ihr zu und geht davon. Ponsonby schaut ihm nach, dann sieht sie zum Mantel, den 007 auf dem Boden hat liegen lassen. Sie hebt ihn auf und wirft ihn mit einer lockeren Bewegung durch den halben Raum: Er bleibt perfekt an einem Kleiderständer in einer Ecke des Büros hängen.
Bond geht in einen Raum, es ist offensichtlich die Kantine des MI6. Er nimmt sich eine Portion Rührei und ein Getränk (von welcher Marke auch immer bereit ist, für Merchandise zu zahlen) und setzt sich alleine an einen großen Tisch. Beim Essen holt er sein Handy raus. Wir sehen, dass er einer Frau namens Sylvia schreibt: „Heute Abend um 7?“ Nach einem Schnitt ist er in einem Fitnessraum, und trainiert auf einem Laufband, nach einem weiteren Schnitt hebt er Gewichte. Sein Handy vibriert. Sylvia hat geantwortet: „Sorry, James, ich bin heute Abend verhin…“ Bond legt das Handy beiseite.
Er sitzt wieder im Büro und tippt – offensichtlich gelangweilt – an seinem Bericht. Nebenbei ist der Fernseher an. Eine ausländische Nachrichtenshow berichtet über die Revolution im südamerikanischen Staat Pueblo Libre. Vor wenigen Tagen war es den aufständischen Rebellen dort nach Jahre andauernden erbitterten Kämpfen gelungen, den tyrannischen Militärdiktatoren des Landes abzusetzen. Eine neue Regierung wurde gewählt, die Stimmen sind mittlerweile ausgezählt, die Vereidigung werde in wenigen Tagen erfolgen. Als die Sendung das Thema zu einem ungeklärten Helikopter-Absturz in den österreichischen Alpen wechselt, lässt das Bond kurz schmunzeln.
Es klopft an der Tür und ein Mann tritt kurz darauf ein. Der Mann ist 005 (Matt McCooey). „Ach James, du bist wieder im Lande, sehr gut.“ „Ja, ich sitze am Bericht.“ „Meinen Glückwunsch“, erwidert 005 sarkastisch. „Sag mal, ich habe nachher noch einen Termin bei M, der Verteidigungsminister wird wohl auch da sein.“ Bond zieht die Augenbrauen hoch. „Hattest du das Vergnügen mit dem Mann schon?“ „Nur einmal.“ „Verstehe“, antwortet 005, „ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du für mich diesen Behälter runter zu Q bringen magst“. „Gerne“, fällt Bond ihm fast ins Wort und ist dabei eine kleine Spur zu laut. „Super“, reagiert 005 irritiert, „der Pförtner hat mir das vorhin beim Empfang in die Hand gedrückt, aber ich muss mich jetzt noch dringend in diese Sache in Pueblo Libre einarbeiten.“ Bond nimmt den Behälter entgegen. „Geht es für dich also bald nach Südamerika?“ „Ich will es hoffen“, kommt die Antwort, während der sich 005 schon in Bewegung setzt. „Im Büro fällt mir noch bald die Decke auf den Kopf.“
007 steht im Fahrstuhl, der gerade zum Stillstand kommt, und betritt über ihn die Abteilung Q im Untergeschoss des MI6. Links von ihm steht SMITHERS (Ty Tennant), in einer Art Ganzkörperrüstung gekleidet, an einer Wand, und zittert ein wenig, während ein anderer Mann im Laborkittel ihn mit einer absurd großen Waffe mit grünem Laser anvisiert. Bond begrüßt Smithers und lenkt den Mann mit der Waffe dadurch kurz ab. „Hallo, Bond, was bin ich erfreut, Sie zu se…“ „007“, schreit eine Stimme durch den Raum. Es ist die QUARTIERMEISTERIN (Jodie Whittaker), und sie ist offensichtlich hoch erfreut. „Ich hab Sie ja ewig nicht hier unten gesehen, was machen sie denn hier?“ Bond geht auf Q zu und der Mann mit der Laser-Waffe zielt wieder auf Smithers, der sofort in seinen verängstigen Modus zurückwechselt.
Bond und Q gehen durch das Büro und er gibt ihr die Kiste. „Radioaktives Material?“, will er wissen. Sie öffnet die Kiste und holt zwei gekühlte Flaschen Wein heraus. „Pinot Noir“, sagt sie. „Ich bestelle ihn immer an den Empfang, aber von denen traut sich ja schon lange keiner mehr runter. Was verschlägt Sie hierher?“ „Nun, ich…“ will Bond grade ansetzen, da sieht man im Hintergrund, wie die Schall-Waffe des Mitarbeiters Smithers mit voller Wucht an die Wand drückt. „Gute Arbeit, Jungs“, ruft Q mit strahlendem Gesicht rüber.
Bond und sie gehen an einem Luftkissenfahrzeug, einem Ein-Mann-Hovercraft vorbei. „Sehr schick, Q. Mit dem Teil haben Sie hier immer Ihren eigenen Parkplatz.“ „Ach, seien Sie nicht albern, 007. In dieses Hovercraft sind die modernsten Ergebnisse der Q-Branche eingearbeitet worden.“ – „Lassen Sie mich raten: Automatische Maschinengewehre, Flammenwerfer und ein Selbstzerstörungsmodul.“ – „Ach, 007, wo bleibt Ihre Fantasie? Natürlich, die üblichen Kleinigkeiten sind allesamt verbaut. Aber sehen Sie sich doch mal den Propeller an?“ Bond betrachtet den Propeller näher. Q erklärt dabei, dass die hypersensitive Verarbeitung des Materials dem Hovercraft ermöglicht, auf bis zu 250 Stundenkilometern zu beschleunigen. Und das sei noch nicht alles: Es könne sogar abheben und springen, etwa über eine Straße – dank des Nitro-Betriebes, der direkt unter dem Propeller verbaut wurde.
„Sagen Sie, 007, wann darf ich Ihnen mal wieder eine Führung geben? Bei Ihrer letzten Mission sind sie so schnell aufgebrochen, dass ich Sie gar nicht ordentlich ausstatten konnte.“ Bond freut sich über die Frage und lässt sich von Q an einen Tisch führen, auf dem die neueste Standardausrüstung für Doppel-Null-Agenten ausgebreitet liegt – nebenbei weist sie lautstark Smithers (der sich so langsam vom Boden berappelt hat) an, den Pinot zu verstauen.
Auf dem Tisch liegen gewöhnliche Alltagsgegenstände. Bond nimmt ein Parfüm-Spray in die Hand. „Neue Duftnote, Q?“ – „Ich würde an ihrer Stelle nicht daran riechen, 007, es sei denn, sie wollen alle in diesem Büro für mehrere Stunden außer Gefecht setzen. In der kleinen Packung verbirgt sich ein hoch konzentriertes Nervengas, das eine völlige körperliche Lähmung für mindestens 200 Minuten auslöst.“ Q greift als nächstes zu einem Elektrorasierer. „Hiermit können sie sich ganz normal frisch machen. Aber drehen sie vorher den Kopfaufsatz um etwa 45 Grad, und aktivieren das Gerät, dann handelt es sich bei diesem kleinen Rasierer um einen starken Elektroschocker.“ Bond fragt nach, ob es sich um ein 700.000 Volt-Modell handelt, woraufhin Q etwas gekränkt antwortet, ihr Gerät schaffe mindestens 800.000 Volt.
Bond deutet auf einen Föhn, der ebenfalls auf dem Tisch liegt. Q erklärt ihm, dass dies natürlich kein normaler Föhn sei, sondern eine Miniatur-Schrotflinte, die auf kurze Distanz erhebliche Wucht haben dürfte. All das lasse sich in einem Koffer verstauen. Bonds Frage, ob in dem Koffer eine Waffe eingearbeitet sei, wird von Q belacht, sie erwähnt aber, der Koffer sei absolut kugelsicher und könne sogar kleinere Explosionen und Sprengungen gefahrlos überstehen. „Darauf bin ich ganz besonders stolz“, fügt sie hinzu, als sie Bond einen kleinen schwarzen Kamm zeigt. Als sie zu einer Erklärung ansetzt, aktivieren im Hintergrund Mitarbeiter der Q-Branch für einen Test den Propeller des Hovercrafts – dummerweise steht der arme Smithers gerade dahinter und wird volle Kanne von dem Teil angepustet.
Während er verzweifelt versucht, sich an irgendwas festzuhalten und nicht durch den ganzen Raum zu fliegen, erklärt Q Bond mit großen Gesten, wie der Kamm funktioniert. Wir Zuschauer hören dies allerdings nicht, da der Propeller zu laute Geräusche macht. Als endlich jemand den armen Smithers bemerkt, der gerade aus dem Bild fliegt, wird der Propeller abgeschaltet und wir hören Bond nur noch sagen: „Meine Hochachtung, Q. Damit haben sie sich selbst übertroffen. Und wann bekomme ich so einen?“ Q zeigt sich geschmeichelt von Bonds Kompliment, packt die Gadgets in einen Koffer und drückt ihm alles in die Hand. Es handle sich um Demonstrations-Prototypen und es habe sicher niemand etwas dagegen, wenn Bond diese vorläufig an sich nimmt.
Bond kehrt mit dem Koffer in sein Büro zurück. Den Fernseher hatte er angelassen, als er überhastet in die Abteilung Q aufgebrochen ist. Gerade läuft im TV ein Bericht über den Philanthropen und Milliardär MALIN SKARRE (Nikolaj Lie Kaas), der seit wenigen Jahren in unzähligen Bereichen seine Finger im Spiel hat: Seine Firmen stellen Autos, Computer, Mikrochips, Smart Homes und Smartphones her. Im TV berichtet eine Frau, die als seine Pressesprecherin ausgewiesen wird, dass Skarre beabsichtigt, in zehn Tagen bei einem großen Tech-Kongress in Santo Domingo eine neue App vorzustellen, die es Nutzern erlauben wird, ihr Privatleben auf noch nie dagewesene Art und Weise zu ordnen und zu vernetzen. So soll diese App es möglich machen, sämtliche Artikel von Skarre Industries miteinander zu verbinden. Bond hört aber diesem Bericht kaum zu, denn er glaubt seinen Augen nicht: Die rothaarige, hübsche Frau, die da als Pressesprecherin zu sehen ist und laut Übertragung OCTAVIA WILDE heißt, ist niemand geringeres als die Frau, die ihm kurz im Schloss des Barons begegnet ist.
Bond geht zielstrebig auf das Büro seines Chefs zu, ignoriert den winkenden Sekretär am Rande und platzt in das Büro. Dort sieht er vor sich einen sichtlich erschrockenen 005, seinen Chef M (Idris Elba) und den Verteidigungsminister FREDERICK GRAY (Sam Spruell). „Bond, was wollen Sie denn hier?“, schießt M drauf los. „Sir, wir müssen dringend über eine Spur reden, auf die ich gestoßen bin.“ „Eine Spur?“, fragt 005 gerade noch, ehe M schon steht: „007, Sie können nicht einfach so in ein laufendes Meeting hereinplatzen.“ Bond entschuldigt sich, insistiert aber, dass seine Beobachtung nicht warten könne. „Der Auftrag von 005 kann ebenso wenig warten, Bond“, reagiert M gereizt, „die Situation in Pueblo Libre mag sich gewendet haben, aber wir wissen immer noch nicht, wer genau für die Morde an 009 und drei Kollegen von der CIA verantwortlich ist.“ Bond ist überrascht: „Ich dachte, es wäre klar, dass die mittlerweile ehemalige Regierung unsere Leute erwischt hat.“ Gray antwortet ihm in einem deutlich freundlicheren Ton: „Wir gehen zwar davon aus, aber wir sind nach wie vor im Unklaren darüber, wie die Libreaner unsere Leute aufgespürt und enttarnt haben.“ 005 ergänzt: „Es wäre denkbar, dass es in den unteren Verwaltungsebenen des Landes einen Verräter gab, der unter der neuen Regierung wieder eingesetzt wird.“
M wird zu viel geredet. „Bond, was wollen Sie?“, unterbricht er das Geplapper. „Unter vier Augen, Sir“, fragt Bond, doch M korrigiert scharf: „Unter sechs Augen. 005, könnten Sie kurz draußen warten? Sie können sich in der Zeit schon mit ihrer neuen Identität vertraut machen.“ 005 verlässt das Büro. Bond erwähnt seine Mission in Österreich und die Frau, die er beim Baron gesehen hat. Dann erklärt er, er habe dieselbe Frau gerade wieder gesehen. Sie ist die offizielle Pressesprecherin und persönliche Assistentin von Malin Skarre. Frederick Gray macht große Augen: „Malin Skarre ist ein enger persönlicher Freund des Premierministers. Seine Firma arbeitet derzeit an einem Algorithmus für unser neuestes Abwehrsystem.“ M will wissen, was Bond andeuten möchte. Der betont, es sei verdächtig, wenn ein Mann wie Skarre seine persönliche Assistentin zu einem Mann wie den Baron schicke. Beweise dafür, dass Octavia Wilde wirklich in Österreich war, hat Bond natürlich keine. Und Frederick Gray macht sehr deutlich, was er von Ermittlungen gegen Marin Skarre hält: nicht viel.
Harter Schnitt. Eine Hand greift nach einem kleinen Zettel, der zögerlich aus einem Automaten heraus geschlichen kommt. Es ist James Bond, in der Tiefgarage vom MI6. Der Automat ist ein Parkautomat. Er dreht sich noch einmal um und lässt per Knopfdruck mit dem Schlüssel seinen Dienstwagen abschließen. Danach geht er in einem großen und edlen, aber wirklich hohen Foyer die Treppen herauf, durch einen langen Korridor in einer oberen Etage und schließlich betritt er ein kleines, schickes Büro, sein Name steht auf der Tür. Er wirft seinen Mantel ab und lässt ihn einfach auf den Boden fallen, dann nimmt er an seinem Rechner Platz und geht die Post durch, die für ihn auf den Schreibtisch gelegt wurde. Kurz darauf öffnet sich die Tür und LOELIA PONSONBY (Daisy Edgar-Jones), Bonds eigene Assistentin, betritt den Raum. „Oh, James, mir war nicht klar, dass Sie schon hier sind.“
„Wäre ich auch beinahe nicht. Der Automat im Parkhaus hat seine Macken“, antwortet Bond. „Hat sich da immer noch niemand drum gekümmert?“, will Ponsonby wissen. Bond reagiert: „Bis sich das jemand angesehen hat, wird jemand aus Abteilung Q das verdammte Ding vermutlich selbst auseinanderschrauben.“ Ponsonby lacht. „Oh übrigens“, sagt sie, „M braucht von Ihnen noch bis Ende der Woche den Bericht zur Mission Österreich.“ Bond nickt. Man sieht ihm an: Große Lust auf den Papierkram hat er nicht. „Ach“, platzt Ponsonby in die Stille, sie will offensichtlich wieder gehen, „wie war es denn? Ich wollte schon immer mal in die Alpen.“ „Davon rate ich ihnen ab“, antwortet James. Sein Gegenüber guckt verdutzt. Er steht auf, stellt sich in die von ihr geöffnete Tür und raunt: „Man schießt dort mit Kanonen auf Spatzen.“ Dann zwinkert er ihr zu und geht davon. Ponsonby schaut ihm nach, dann sieht sie zum Mantel, den 007 auf dem Boden hat liegen lassen. Sie hebt ihn auf und wirft ihn mit einer lockeren Bewegung durch den halben Raum: Er bleibt perfekt an einem Kleiderständer in einer Ecke des Büros hängen.
Bond geht in einen Raum, es ist offensichtlich die Kantine des MI6. Er nimmt sich eine Portion Rührei und ein Getränk (von welcher Marke auch immer bereit ist, für Merchandise zu zahlen) und setzt sich alleine an einen großen Tisch. Beim Essen holt er sein Handy raus. Wir sehen, dass er einer Frau namens Sylvia schreibt: „Heute Abend um 7?“ Nach einem Schnitt ist er in einem Fitnessraum, und trainiert auf einem Laufband, nach einem weiteren Schnitt hebt er Gewichte. Sein Handy vibriert. Sylvia hat geantwortet: „Sorry, James, ich bin heute Abend verhin…“ Bond legt das Handy beiseite.
Er sitzt wieder im Büro und tippt – offensichtlich gelangweilt – an seinem Bericht. Nebenbei ist der Fernseher an. Eine ausländische Nachrichtenshow berichtet über die Revolution im südamerikanischen Staat Pueblo Libre. Vor wenigen Tagen war es den aufständischen Rebellen dort nach Jahre andauernden erbitterten Kämpfen gelungen, den tyrannischen Militärdiktatoren des Landes abzusetzen. Eine neue Regierung wurde gewählt, die Stimmen sind mittlerweile ausgezählt, die Vereidigung werde in wenigen Tagen erfolgen. Als die Sendung das Thema zu einem ungeklärten Helikopter-Absturz in den österreichischen Alpen wechselt, lässt das Bond kurz schmunzeln.
Es klopft an der Tür und ein Mann tritt kurz darauf ein. Der Mann ist 005 (Matt McCooey). „Ach James, du bist wieder im Lande, sehr gut.“ „Ja, ich sitze am Bericht.“ „Meinen Glückwunsch“, erwidert 005 sarkastisch. „Sag mal, ich habe nachher noch einen Termin bei M, der Verteidigungsminister wird wohl auch da sein.“ Bond zieht die Augenbrauen hoch. „Hattest du das Vergnügen mit dem Mann schon?“ „Nur einmal.“ „Verstehe“, antwortet 005, „ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du für mich diesen Behälter runter zu Q bringen magst“. „Gerne“, fällt Bond ihm fast ins Wort und ist dabei eine kleine Spur zu laut. „Super“, reagiert 005 irritiert, „der Pförtner hat mir das vorhin beim Empfang in die Hand gedrückt, aber ich muss mich jetzt noch dringend in diese Sache in Pueblo Libre einarbeiten.“ Bond nimmt den Behälter entgegen. „Geht es für dich also bald nach Südamerika?“ „Ich will es hoffen“, kommt die Antwort, während der sich 005 schon in Bewegung setzt. „Im Büro fällt mir noch bald die Decke auf den Kopf.“
007 steht im Fahrstuhl, der gerade zum Stillstand kommt, und betritt über ihn die Abteilung Q im Untergeschoss des MI6. Links von ihm steht SMITHERS (Ty Tennant), in einer Art Ganzkörperrüstung gekleidet, an einer Wand, und zittert ein wenig, während ein anderer Mann im Laborkittel ihn mit einer absurd großen Waffe mit grünem Laser anvisiert. Bond begrüßt Smithers und lenkt den Mann mit der Waffe dadurch kurz ab. „Hallo, Bond, was bin ich erfreut, Sie zu se…“ „007“, schreit eine Stimme durch den Raum. Es ist die QUARTIERMEISTERIN (Jodie Whittaker), und sie ist offensichtlich hoch erfreut. „Ich hab Sie ja ewig nicht hier unten gesehen, was machen sie denn hier?“ Bond geht auf Q zu und der Mann mit der Laser-Waffe zielt wieder auf Smithers, der sofort in seinen verängstigen Modus zurückwechselt.
Bond und Q gehen durch das Büro und er gibt ihr die Kiste. „Radioaktives Material?“, will er wissen. Sie öffnet die Kiste und holt zwei gekühlte Flaschen Wein heraus. „Pinot Noir“, sagt sie. „Ich bestelle ihn immer an den Empfang, aber von denen traut sich ja schon lange keiner mehr runter. Was verschlägt Sie hierher?“ „Nun, ich…“ will Bond grade ansetzen, da sieht man im Hintergrund, wie die Schall-Waffe des Mitarbeiters Smithers mit voller Wucht an die Wand drückt. „Gute Arbeit, Jungs“, ruft Q mit strahlendem Gesicht rüber.
Bond und sie gehen an einem Luftkissenfahrzeug, einem Ein-Mann-Hovercraft vorbei. „Sehr schick, Q. Mit dem Teil haben Sie hier immer Ihren eigenen Parkplatz.“ „Ach, seien Sie nicht albern, 007. In dieses Hovercraft sind die modernsten Ergebnisse der Q-Branche eingearbeitet worden.“ – „Lassen Sie mich raten: Automatische Maschinengewehre, Flammenwerfer und ein Selbstzerstörungsmodul.“ – „Ach, 007, wo bleibt Ihre Fantasie? Natürlich, die üblichen Kleinigkeiten sind allesamt verbaut. Aber sehen Sie sich doch mal den Propeller an?“ Bond betrachtet den Propeller näher. Q erklärt dabei, dass die hypersensitive Verarbeitung des Materials dem Hovercraft ermöglicht, auf bis zu 250 Stundenkilometern zu beschleunigen. Und das sei noch nicht alles: Es könne sogar abheben und springen, etwa über eine Straße – dank des Nitro-Betriebes, der direkt unter dem Propeller verbaut wurde.
„Sagen Sie, 007, wann darf ich Ihnen mal wieder eine Führung geben? Bei Ihrer letzten Mission sind sie so schnell aufgebrochen, dass ich Sie gar nicht ordentlich ausstatten konnte.“ Bond freut sich über die Frage und lässt sich von Q an einen Tisch führen, auf dem die neueste Standardausrüstung für Doppel-Null-Agenten ausgebreitet liegt – nebenbei weist sie lautstark Smithers (der sich so langsam vom Boden berappelt hat) an, den Pinot zu verstauen.
Auf dem Tisch liegen gewöhnliche Alltagsgegenstände. Bond nimmt ein Parfüm-Spray in die Hand. „Neue Duftnote, Q?“ – „Ich würde an ihrer Stelle nicht daran riechen, 007, es sei denn, sie wollen alle in diesem Büro für mehrere Stunden außer Gefecht setzen. In der kleinen Packung verbirgt sich ein hoch konzentriertes Nervengas, das eine völlige körperliche Lähmung für mindestens 200 Minuten auslöst.“ Q greift als nächstes zu einem Elektrorasierer. „Hiermit können sie sich ganz normal frisch machen. Aber drehen sie vorher den Kopfaufsatz um etwa 45 Grad, und aktivieren das Gerät, dann handelt es sich bei diesem kleinen Rasierer um einen starken Elektroschocker.“ Bond fragt nach, ob es sich um ein 700.000 Volt-Modell handelt, woraufhin Q etwas gekränkt antwortet, ihr Gerät schaffe mindestens 800.000 Volt.
Bond deutet auf einen Föhn, der ebenfalls auf dem Tisch liegt. Q erklärt ihm, dass dies natürlich kein normaler Föhn sei, sondern eine Miniatur-Schrotflinte, die auf kurze Distanz erhebliche Wucht haben dürfte. All das lasse sich in einem Koffer verstauen. Bonds Frage, ob in dem Koffer eine Waffe eingearbeitet sei, wird von Q belacht, sie erwähnt aber, der Koffer sei absolut kugelsicher und könne sogar kleinere Explosionen und Sprengungen gefahrlos überstehen. „Darauf bin ich ganz besonders stolz“, fügt sie hinzu, als sie Bond einen kleinen schwarzen Kamm zeigt. Als sie zu einer Erklärung ansetzt, aktivieren im Hintergrund Mitarbeiter der Q-Branch für einen Test den Propeller des Hovercrafts – dummerweise steht der arme Smithers gerade dahinter und wird volle Kanne von dem Teil angepustet.
Während er verzweifelt versucht, sich an irgendwas festzuhalten und nicht durch den ganzen Raum zu fliegen, erklärt Q Bond mit großen Gesten, wie der Kamm funktioniert. Wir Zuschauer hören dies allerdings nicht, da der Propeller zu laute Geräusche macht. Als endlich jemand den armen Smithers bemerkt, der gerade aus dem Bild fliegt, wird der Propeller abgeschaltet und wir hören Bond nur noch sagen: „Meine Hochachtung, Q. Damit haben sie sich selbst übertroffen. Und wann bekomme ich so einen?“ Q zeigt sich geschmeichelt von Bonds Kompliment, packt die Gadgets in einen Koffer und drückt ihm alles in die Hand. Es handle sich um Demonstrations-Prototypen und es habe sicher niemand etwas dagegen, wenn Bond diese vorläufig an sich nimmt.
Bond kehrt mit dem Koffer in sein Büro zurück. Den Fernseher hatte er angelassen, als er überhastet in die Abteilung Q aufgebrochen ist. Gerade läuft im TV ein Bericht über den Philanthropen und Milliardär MALIN SKARRE (Nikolaj Lie Kaas), der seit wenigen Jahren in unzähligen Bereichen seine Finger im Spiel hat: Seine Firmen stellen Autos, Computer, Mikrochips, Smart Homes und Smartphones her. Im TV berichtet eine Frau, die als seine Pressesprecherin ausgewiesen wird, dass Skarre beabsichtigt, in zehn Tagen bei einem großen Tech-Kongress in Santo Domingo eine neue App vorzustellen, die es Nutzern erlauben wird, ihr Privatleben auf noch nie dagewesene Art und Weise zu ordnen und zu vernetzen. So soll diese App es möglich machen, sämtliche Artikel von Skarre Industries miteinander zu verbinden. Bond hört aber diesem Bericht kaum zu, denn er glaubt seinen Augen nicht: Die rothaarige, hübsche Frau, die da als Pressesprecherin zu sehen ist und laut Übertragung OCTAVIA WILDE heißt, ist niemand geringeres als die Frau, die ihm kurz im Schloss des Barons begegnet ist.
Bond geht zielstrebig auf das Büro seines Chefs zu, ignoriert den winkenden Sekretär am Rande und platzt in das Büro. Dort sieht er vor sich einen sichtlich erschrockenen 005, seinen Chef M (Idris Elba) und den Verteidigungsminister FREDERICK GRAY (Sam Spruell). „Bond, was wollen Sie denn hier?“, schießt M drauf los. „Sir, wir müssen dringend über eine Spur reden, auf die ich gestoßen bin.“ „Eine Spur?“, fragt 005 gerade noch, ehe M schon steht: „007, Sie können nicht einfach so in ein laufendes Meeting hereinplatzen.“ Bond entschuldigt sich, insistiert aber, dass seine Beobachtung nicht warten könne. „Der Auftrag von 005 kann ebenso wenig warten, Bond“, reagiert M gereizt, „die Situation in Pueblo Libre mag sich gewendet haben, aber wir wissen immer noch nicht, wer genau für die Morde an 009 und drei Kollegen von der CIA verantwortlich ist.“ Bond ist überrascht: „Ich dachte, es wäre klar, dass die mittlerweile ehemalige Regierung unsere Leute erwischt hat.“ Gray antwortet ihm in einem deutlich freundlicheren Ton: „Wir gehen zwar davon aus, aber wir sind nach wie vor im Unklaren darüber, wie die Libreaner unsere Leute aufgespürt und enttarnt haben.“ 005 ergänzt: „Es wäre denkbar, dass es in den unteren Verwaltungsebenen des Landes einen Verräter gab, der unter der neuen Regierung wieder eingesetzt wird.“
M wird zu viel geredet. „Bond, was wollen Sie?“, unterbricht er das Geplapper. „Unter vier Augen, Sir“, fragt Bond, doch M korrigiert scharf: „Unter sechs Augen. 005, könnten Sie kurz draußen warten? Sie können sich in der Zeit schon mit ihrer neuen Identität vertraut machen.“ 005 verlässt das Büro. Bond erwähnt seine Mission in Österreich und die Frau, die er beim Baron gesehen hat. Dann erklärt er, er habe dieselbe Frau gerade wieder gesehen. Sie ist die offizielle Pressesprecherin und persönliche Assistentin von Malin Skarre. Frederick Gray macht große Augen: „Malin Skarre ist ein enger persönlicher Freund des Premierministers. Seine Firma arbeitet derzeit an einem Algorithmus für unser neuestes Abwehrsystem.“ M will wissen, was Bond andeuten möchte. Der betont, es sei verdächtig, wenn ein Mann wie Skarre seine persönliche Assistentin zu einem Mann wie den Baron schicke. Beweise dafür, dass Octavia Wilde wirklich in Österreich war, hat Bond natürlich keine. Und Frederick Gray macht sehr deutlich, was er von Ermittlungen gegen Marin Skarre hält: nicht viel.
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Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
20Sehr fein gemacht, liebe Mods.
Wie sieht denn die Title Sequence aus? Wer singt den Song? Welche Lyrics?
Wie sieht denn die Title Sequence aus? Wer singt den Song? Welche Lyrics?
TOFANA IOAM
Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
21Darüber haben wir noch nicht diskutiert. Ich würde mal sagen: Der Song ist mehr Rock als Ballade, eher alternativ als klassisch. Persönlich hätte ich wahnsinnig gerne Metric, eine meiner Lieblingsbands, mit einem Song im Stil von z.B. All Comes Crashing oder Oh Please. Lyrics eher cool und aggressiv. Titeldesign von irgendjemandem, der nicht Daniel Kleinman heisst, ausserdem deutlich minimalistischer und aufgeräumter als die letzten drei.Revoked hat geschrieben: 30. März 2024 16:49 Wie sieht denn die Title Sequence aus? Wer singt den Song? Welche Lyrics?
Aber vielleicht sieht Hille das ganz anders (dann ignorieren wir ihn und machen es trotzdem so, wie ich will).
We'll always have Marburg
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Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
22Ja etwas grafisches mit simpleren geometrischen klassischen Formen, eher 2D orientiert wäre eine schöne Abwechslung zur 3D Game Optik der letzten 3 TS.GoldenProjectile hat geschrieben: 30. März 2024 17:40 Titeldesign … ausserdem deutlich minimalistischer und aufgeräumter als die letzten drei.
TOFANA IOAM
Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
23Die Q-Szenen aus Hilles Beitrag funktionieren bei mir schon mal ganz gut. Schon beim Lesen habe ich die Stimme von Desmond Llewelyn im Ohr (zumindest so, wie ich sie aus der Brosnan-Ära im Ohr habe, über die Jahrzehnte wird sich seine Stimme sicherlich verändert haben. Aber um das zu erkennen, müsste ich die alten Filme mal wieder auf englisch schauen.) Also: Schön geschrieben!
Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
24Sichtlich wütend über das Desinteresse von M und Frederick Gray über Bonds Verdächtigungen hinsichtlich Octavia Wilde, geht dieser in sein Büro zurück. Er setzt sich an seinen Schreibtisch und schaut frustriert in den Raum. Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens tippt er interessiert etwas in seinen Rechner ein, dann drückt er einen großen Knopf und schaut erwartungsvoll zur Tür. Kurz darauf betritt Ponsonby das Büro. „James, haben Sie den Bericht zur Mission in Österreich fertig?“ „Ponsonby, sehen Sie mal“, ignoriert Bond ihre Frage und deutet auf seinen Monitor. Zu sehen ist ein Gebäude von Skarre Industries, nämlich jenes, das für die Mikrochip-Produktion in London stationiert ist. Bond scrollt über die Seite und bleibt bei einem Bild von Octavia Wilde hängen. „Eine hübsche Frau, sicher. Und?“, fragt die Assistentin. „Diese Frau hat vor wenigen Minuten im Fernsehen eine Pressekonferenz veranstaltet.“ Ponsonby sieht ihn immer noch fragend an: „Das haben Pressesprecherinnen so an sich, James.“
„Nun hören Sie mir erstmal zu. Heute Abend empfängt diese Miss Wilde im Namen von Skarre Industries einige Vertreter bedeutender Tech-Firmen aus dem Silicon Valley, Peking und Eindhoven für eine Führung durch die Räumlichkeiten.“ – „James, ich fürchte, ich verstehe noch immer ni“, will Ponsonby entgegnen, als Bond dazwischengeht: „Wäre es noch möglich, David Somerset für heute Abend zu diesem Empfang anzumelden?“ Jetzt wird Loelia alles klar. Sie fragt, ob M das ganze genehmigt habe. 007 entgegnet, sie arbeite für ihn und nicht für M. Sie solle M seine Sorge sein lassen. Zwar macht sie deutlich, dass sie versuchen könnte, Mr. Somerset noch bei Skarre Industries anzumelden, doch: „Was, wenn jemand von der Verwaltung etwas mitbekommt?“ Bond winkt ab und sagt mit ernster Ehrlichkeit: „Loelia. Ich vertraue Ihnen voll und ganz.“ Sie lächelt schüchtern und verlässt den Raum. Bond sieht zurück auf seinen Monitor. Die Kamera zoomt auf das dort angezeigte Bild des Skarre Industries Komplexes…
…und schafft so einen nahtlosen Übergang zur nächsten Szene, die mit eben jener Einstellung eingeführt wird. Auf einem großen Parkplatz stehen verschiedene Anzugträger versammelt, Miss Wilde erscheint mit weißem Blazer und weißer Hose. Überhaupt ist alles an ihr sehr weiß und clean, von ihren roten Haaren abgesehen. „Meine Herren, danke, dass Sie heute hier sind“, sagt sie ein paar einleitende Floskeln, die simultan von einem Übersetzer neben ihr für die Gäste aus Peking übersetzt werden. „Leider müssen wir noch auf einen Herrn warten, der sich erst spät angekündig-“, will sie grade sagen, als das neueste Aston Martin Modell vorfährt und James Bond aussteigt, er trägt eine Brille. „Entschuldigen Sie bitte die Verspätung“, ruft er der Menge zu und wiederholt den Satz zugleich in perfektem Mandarin, nickt dabei den Chinesen zu. Wilde sieht interessiert zu ihm, so als würde sie darüber nachdenken, woher sie sein Gesicht kennt.
Aus dem Eingang zur Fabrik heraus erscheint ein älterer, etwas korpulenterer Herr. Er trägt einen Anzug und ist verkabelt. Lässig fährt er auf einem Segway heran und hat dabei natürlich nur eine Hand am Lenker. „Die Führung kann losgehen, Ma’am“, sagt er. Octavia Wilde erklärt den anderen, bei ihm handle es sich um den Sicherheitschef der Anlage, MR. BLOCK (Kevin Chapman), und sollte es Probleme geben, sei er immer nur einen kurzen Wink entfernt. Dann beginnt die Führung. Miss Wilde zeigt den Herren verschiedene größere Anlagen, mit u.a. großen und langen Fließbändern mit dutzenden Arbeitern, auch an ein paar Laboratorien gehen sie vorbei. Das Kernstück der Anlage ist eine absurd große Apparatur, an die die Herren nicht zu nah herantreten dürfen. „Wie Sie sicher wissen, ist die Mikrochip-Produktion nur eines der vielen Standbeine von Malin Skarre. Unser wichtigstes Steckenpferd ist Mr. Skarres neuer Algorithmus, dessen Komplexität seinesgleichen sucht. Näher als Mr. Skarre ist bisher niemand der Erschaffung tatsächlicher Künstlicher Intelligenz gelungen“, erklärt Wilde. Einer der Chinesen fragt, was es mit der gigantischen Apparatur auf sich hat. Wilde lacht und fragt in die Runde, ob sich jemand erklären könne, wozu das Gerät verwendet wird.
Bond hebt die Hand. „Ja, bitte, Mr. ... Wie war noch gleich Ihr Name?“ – „Somerset, David Somerset. University of Cambridge.” Nickend erwidert Wilde: „Aber natürlich, Mr. Somerset. Also, was glauben Sie, wofür unser RCD:125000F dient?“ Er nimmt die Brille ab. „Nun, Mr. Skarre macht keinen Hehl daraus, dass seine Algorithmen-Reihe bald die ganze Welt vernetzen werden. Nicht bloß Raketenlenksysteme für verschiedene Regierungen, nein, alles, von unseren Autos, unseren Computern bis hin zu unseren Smartphones.“ Die Chance nutzend wirft Wilde mit ein: „Unsere App ‚Dogma‘ erscheint schon in zehn Tagen, sie ist State of the Art, in jeder erdenklichen Hinsicht.“ – „So eine künstliche Intelligenz verlangt nach viel Leistung“, entgegnet Bond. „Ich nehme an, bei dem Gerät vor uns handelt es sich um ein neues Lithografiesystem. Die Laser-Technik in der Apparatur erzeugt ein ultraviolettes Licht, mit dem wesentlich leistungsfähigere Chips hergestellt werden können als bislang.“ Wilde nickt bewundernd, doch in ihrem Gesichtsausdruck wird klar, dass sie noch immer darüber grübelt, woher sie diesen Mann kennt.
Bond führt unbeirrt weiter aus: „Bei den Ätzprozessen der Silicium-Transistoren spielt die Wellenlänge des Lichts eine entscheidende Rolle. Je kürzer die Abstände zwischen den Wellen, desto energiereicher das Licht und desto präziser sind die Ätzungen. Der derzeitige Industriestandard liegt bei 64 Nanometern, ich nehme an, Ihr Gerät schafft …?“ „7“, sagt Wilde, so als würde sie auf Applaus warten, und tatsächlich erntet sie eine Welle an bewunderten Geräuschen seitens der Zuhörer. „7 Nanometer. Das ermöglicht uns Transistoren in Größe von einem Nanometer. Und wir stellen alles selbst her: die Bauteile, die Spiegel und die Laser.“ Somerset lächelt ihr zu: „Alle Achtung.“
Einen Schnitt später stehen alle in einer Art großer Lobby zusammen und genehmigen sich ein paar Drinks. Es sind jetzt auch Angestellte von Skarre Industries in Anzügen dabei, auch einige hübsche Frauen haben sich dazu gesellt. Mit einem kleinen Umtrunk will Wilde den Abend für die Gäste wohl abrunden. Sie scheint mit Mr. Block über etwas zu reden (der immer noch mit einer Hand am Lenker auf seinem Segway steht und nach der kurzen Unterredung davonfährt). Bond gesellt sich zu ihr. „Reizende Führung, Miss Wilde.“ Sie nippt an ihrem Champagner. „Sagen Sie, Mr. Somerset, in welcher Funktion arbeiten Sie in Cambridge? Ihre Einladung kam so plötzlich rein, dass wir uns kaum über Sie informieren konnten.“ – „Ach, Sie wissen doch wie das ist. Ein Kollege von mir wollte sich eigentlich schon vor Wochen angemeldet haben. Dann fällt jemandem auf, dass der gute Mann seit Wochen krank ist und sich um nichts gekümmert hat und plötzlich muss einer von uns ganz überstürzt aufbrechen.“ Wilde wirkt ungläubig, hat aber einen spielerischen Unterton in der Stimme: „Bei Ihren Kenntnissen über Lithografen sind Sie wohl eine mehr als würdige Vertretung.“
„Ach, um ganz ehrlich zu sein: Faszinierender als Ihre Apparatur finde ich Sie, Miss Wilde. Genauer gesagt ihren Namen: Octavia Wilde. Waren Ihre Eltern Bücherwürmer?“, fragt Bond mit Ironie. „Mein Vater lehrte britische Literatur in Oxford. Und wie ist es bei Ihnen, Mr. Somerset? Ein kostspieliger Name. Sind Sie adelig? Haben Sie irgendwo auf dem Land eine Grafschaft?“ Bond lacht und schüttelt den Kopf. „Nein. Aber ich interessiere mich zurzeit für eine kleine Burg in Österreich, direkt in den Alpen.“ Er schaut sie mit unlesbarer Mimik an. Sie lässt sich ebenfalls nichts anmerken, bleibt kühl. Als sich beide eine kurze Zeit gegenseitig mustern, kommt Mr. Block mit seinem Segway herangefahren. „Ist alles okay, Ma’am?“, wendet er sich an Wilde und schickt noch ein: „Ey Mann, gibt‘s ein Problem?“ in Richtung Bond. „Ruhig Blut, Mr. Block“, entgegnet Wilde. „Mr. Somerset hat mir gerade ein Angebot unterbreitet. Ist es nicht so?“, schaut sie Bond an. Der spielt mit: „Ganz genau. Ich bin mir sicher, wenn ich denen in Cambridge von ihrem Lithografen erzähle, wären im Cluster einige daran interessiert, sich eine Beteiligung zu erkaufen.“ Wilde lächelt Mr. Block an: „Würden Sie sich darum kümmern, dass alle Gäste wunschlos glücklich die Party in spätestens zwei Stunden verlassen? Ich nehme Mr. Somerset mit in mein Büro, dann können wir schon vorab ein paar Feinheiten besprechen.“ – „Natürlich, Ma’am.“
„Nun hören Sie mir erstmal zu. Heute Abend empfängt diese Miss Wilde im Namen von Skarre Industries einige Vertreter bedeutender Tech-Firmen aus dem Silicon Valley, Peking und Eindhoven für eine Führung durch die Räumlichkeiten.“ – „James, ich fürchte, ich verstehe noch immer ni“, will Ponsonby entgegnen, als Bond dazwischengeht: „Wäre es noch möglich, David Somerset für heute Abend zu diesem Empfang anzumelden?“ Jetzt wird Loelia alles klar. Sie fragt, ob M das ganze genehmigt habe. 007 entgegnet, sie arbeite für ihn und nicht für M. Sie solle M seine Sorge sein lassen. Zwar macht sie deutlich, dass sie versuchen könnte, Mr. Somerset noch bei Skarre Industries anzumelden, doch: „Was, wenn jemand von der Verwaltung etwas mitbekommt?“ Bond winkt ab und sagt mit ernster Ehrlichkeit: „Loelia. Ich vertraue Ihnen voll und ganz.“ Sie lächelt schüchtern und verlässt den Raum. Bond sieht zurück auf seinen Monitor. Die Kamera zoomt auf das dort angezeigte Bild des Skarre Industries Komplexes…
…und schafft so einen nahtlosen Übergang zur nächsten Szene, die mit eben jener Einstellung eingeführt wird. Auf einem großen Parkplatz stehen verschiedene Anzugträger versammelt, Miss Wilde erscheint mit weißem Blazer und weißer Hose. Überhaupt ist alles an ihr sehr weiß und clean, von ihren roten Haaren abgesehen. „Meine Herren, danke, dass Sie heute hier sind“, sagt sie ein paar einleitende Floskeln, die simultan von einem Übersetzer neben ihr für die Gäste aus Peking übersetzt werden. „Leider müssen wir noch auf einen Herrn warten, der sich erst spät angekündig-“, will sie grade sagen, als das neueste Aston Martin Modell vorfährt und James Bond aussteigt, er trägt eine Brille. „Entschuldigen Sie bitte die Verspätung“, ruft er der Menge zu und wiederholt den Satz zugleich in perfektem Mandarin, nickt dabei den Chinesen zu. Wilde sieht interessiert zu ihm, so als würde sie darüber nachdenken, woher sie sein Gesicht kennt.
Aus dem Eingang zur Fabrik heraus erscheint ein älterer, etwas korpulenterer Herr. Er trägt einen Anzug und ist verkabelt. Lässig fährt er auf einem Segway heran und hat dabei natürlich nur eine Hand am Lenker. „Die Führung kann losgehen, Ma’am“, sagt er. Octavia Wilde erklärt den anderen, bei ihm handle es sich um den Sicherheitschef der Anlage, MR. BLOCK (Kevin Chapman), und sollte es Probleme geben, sei er immer nur einen kurzen Wink entfernt. Dann beginnt die Führung. Miss Wilde zeigt den Herren verschiedene größere Anlagen, mit u.a. großen und langen Fließbändern mit dutzenden Arbeitern, auch an ein paar Laboratorien gehen sie vorbei. Das Kernstück der Anlage ist eine absurd große Apparatur, an die die Herren nicht zu nah herantreten dürfen. „Wie Sie sicher wissen, ist die Mikrochip-Produktion nur eines der vielen Standbeine von Malin Skarre. Unser wichtigstes Steckenpferd ist Mr. Skarres neuer Algorithmus, dessen Komplexität seinesgleichen sucht. Näher als Mr. Skarre ist bisher niemand der Erschaffung tatsächlicher Künstlicher Intelligenz gelungen“, erklärt Wilde. Einer der Chinesen fragt, was es mit der gigantischen Apparatur auf sich hat. Wilde lacht und fragt in die Runde, ob sich jemand erklären könne, wozu das Gerät verwendet wird.
Bond hebt die Hand. „Ja, bitte, Mr. ... Wie war noch gleich Ihr Name?“ – „Somerset, David Somerset. University of Cambridge.” Nickend erwidert Wilde: „Aber natürlich, Mr. Somerset. Also, was glauben Sie, wofür unser RCD:125000F dient?“ Er nimmt die Brille ab. „Nun, Mr. Skarre macht keinen Hehl daraus, dass seine Algorithmen-Reihe bald die ganze Welt vernetzen werden. Nicht bloß Raketenlenksysteme für verschiedene Regierungen, nein, alles, von unseren Autos, unseren Computern bis hin zu unseren Smartphones.“ Die Chance nutzend wirft Wilde mit ein: „Unsere App ‚Dogma‘ erscheint schon in zehn Tagen, sie ist State of the Art, in jeder erdenklichen Hinsicht.“ – „So eine künstliche Intelligenz verlangt nach viel Leistung“, entgegnet Bond. „Ich nehme an, bei dem Gerät vor uns handelt es sich um ein neues Lithografiesystem. Die Laser-Technik in der Apparatur erzeugt ein ultraviolettes Licht, mit dem wesentlich leistungsfähigere Chips hergestellt werden können als bislang.“ Wilde nickt bewundernd, doch in ihrem Gesichtsausdruck wird klar, dass sie noch immer darüber grübelt, woher sie diesen Mann kennt.
Bond führt unbeirrt weiter aus: „Bei den Ätzprozessen der Silicium-Transistoren spielt die Wellenlänge des Lichts eine entscheidende Rolle. Je kürzer die Abstände zwischen den Wellen, desto energiereicher das Licht und desto präziser sind die Ätzungen. Der derzeitige Industriestandard liegt bei 64 Nanometern, ich nehme an, Ihr Gerät schafft …?“ „7“, sagt Wilde, so als würde sie auf Applaus warten, und tatsächlich erntet sie eine Welle an bewunderten Geräuschen seitens der Zuhörer. „7 Nanometer. Das ermöglicht uns Transistoren in Größe von einem Nanometer. Und wir stellen alles selbst her: die Bauteile, die Spiegel und die Laser.“ Somerset lächelt ihr zu: „Alle Achtung.“
Einen Schnitt später stehen alle in einer Art großer Lobby zusammen und genehmigen sich ein paar Drinks. Es sind jetzt auch Angestellte von Skarre Industries in Anzügen dabei, auch einige hübsche Frauen haben sich dazu gesellt. Mit einem kleinen Umtrunk will Wilde den Abend für die Gäste wohl abrunden. Sie scheint mit Mr. Block über etwas zu reden (der immer noch mit einer Hand am Lenker auf seinem Segway steht und nach der kurzen Unterredung davonfährt). Bond gesellt sich zu ihr. „Reizende Führung, Miss Wilde.“ Sie nippt an ihrem Champagner. „Sagen Sie, Mr. Somerset, in welcher Funktion arbeiten Sie in Cambridge? Ihre Einladung kam so plötzlich rein, dass wir uns kaum über Sie informieren konnten.“ – „Ach, Sie wissen doch wie das ist. Ein Kollege von mir wollte sich eigentlich schon vor Wochen angemeldet haben. Dann fällt jemandem auf, dass der gute Mann seit Wochen krank ist und sich um nichts gekümmert hat und plötzlich muss einer von uns ganz überstürzt aufbrechen.“ Wilde wirkt ungläubig, hat aber einen spielerischen Unterton in der Stimme: „Bei Ihren Kenntnissen über Lithografen sind Sie wohl eine mehr als würdige Vertretung.“
„Ach, um ganz ehrlich zu sein: Faszinierender als Ihre Apparatur finde ich Sie, Miss Wilde. Genauer gesagt ihren Namen: Octavia Wilde. Waren Ihre Eltern Bücherwürmer?“, fragt Bond mit Ironie. „Mein Vater lehrte britische Literatur in Oxford. Und wie ist es bei Ihnen, Mr. Somerset? Ein kostspieliger Name. Sind Sie adelig? Haben Sie irgendwo auf dem Land eine Grafschaft?“ Bond lacht und schüttelt den Kopf. „Nein. Aber ich interessiere mich zurzeit für eine kleine Burg in Österreich, direkt in den Alpen.“ Er schaut sie mit unlesbarer Mimik an. Sie lässt sich ebenfalls nichts anmerken, bleibt kühl. Als sich beide eine kurze Zeit gegenseitig mustern, kommt Mr. Block mit seinem Segway herangefahren. „Ist alles okay, Ma’am?“, wendet er sich an Wilde und schickt noch ein: „Ey Mann, gibt‘s ein Problem?“ in Richtung Bond. „Ruhig Blut, Mr. Block“, entgegnet Wilde. „Mr. Somerset hat mir gerade ein Angebot unterbreitet. Ist es nicht so?“, schaut sie Bond an. Der spielt mit: „Ganz genau. Ich bin mir sicher, wenn ich denen in Cambridge von ihrem Lithografen erzähle, wären im Cluster einige daran interessiert, sich eine Beteiligung zu erkaufen.“ Wilde lächelt Mr. Block an: „Würden Sie sich darum kümmern, dass alle Gäste wunschlos glücklich die Party in spätestens zwei Stunden verlassen? Ich nehme Mr. Somerset mit in mein Büro, dann können wir schon vorab ein paar Feinheiten besprechen.“ – „Natürlich, Ma’am.“
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Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
25Bond folgt Wilde durch einen langen Flur mit verschiedenen Büros, ehe sie in einem großen, sehr stilvoll eingerichteten Eckbüro mit Blick auf die Themse einkehren. Er schließt die Tür hinter sich. Wilde geht an ihren Schreibtisch, öffnet eine Schublade und zieht einen altmodischen Revolver hervor. Ihr Blick hat jede Coolness verloren und ist ängstlich geworden. „Okay, Mr. ‚Somerset‘. Wer sind Sie? Hat er Sie geschickt?“ Bond bleibt ruhig. „Wer ist er?“ Wildes Stimme wird zittrig: „Stellen Sie sich nicht dumm. Hat Malin sie geschickt oder nicht?“ Bond ist sichtlich verwirrt: „Warum sollte Malin mich…?“ – „Hören Sie auf zu lügen! Sie waren das beim Baron. Malin hat Sie geschickt, um mich zu kontrollieren oder? Ich hab ihm doch alles besorgt, was er wollte.“ Einen kurzen Moment schweigen sich beide an. In Wildes Augen bilden sich Tränen. „Jetzt verstehe ich“, durchbricht Bond die Stille, „ich hätte gleich darauf kommen müssen. Ihr Hautton am Hals und Nacken ist zwar sehr gut imitiert, aber er passt nicht ganz zu ihrem Gesicht. In Verbindung mit dem etwas zu hohen Kragen…“ Er nähert sich ihr, sie lässt den Revolver langsam sinken. „Darf ich?“, fragt er, dann zieht er vorsichtig den Kragen zurück. Es wird leicht erkennbar, dass sie blaue Flecken und Blessuren an Hals und Schulter verbirgt. „War er das?“ Sie dreht sich leicht von Bond weg, wirft den Revolver auf den Tisch.
Dann fängt sie an, auszupacken. Vor nicht mal zehn Jahren war sie selbst noch erfolgreiche Unternehmerin und hatte mit einem kleinen Start-up versucht, die Tech-Branche aufzuwirbeln. „Die kleine Frau zeigt den Männern in ihrer IT-Welt, wie der Hase läuft“, scherzt sie gequält. Doch ihr Unternehmen hatte sich bei einem großen Auftrag verhoben und in den Ruin gestürzt. Skarre war der Retter: Gerade erst war er an der Spitze der Hochfinanz zum ersten Mal aufgetaucht, da kaufte er alles auf. „Wirklich alles?“, will Bond wissen. Wildes Blick verrät, was man wissen muss. „Anfangs war er mein strahlender Ritter. Mein Held. Ohne ihn hätte ich nicht weitergewusst. Aber irgendwann erkannte ich, was für ein grausamer Mann er im Inneren ist. Er nahm mich zu Treffen mit Leuten mit, denen ich nicht traute. Und er verlangte …“ Bond nickt betroffen. „Miss Wilde, ich…“ – „Octavia“, antwortet sie, und Bond echot: „Octavia.“ Dann fährt er fort: „Ich kann Ihnen jetzt nicht alles erklären. Aber ich kann ihnen helfen. Ich habe ein paar sehr mächtige Freunde, politisch sehr einflussreiche Freunde. Wenn ich denen klar machen kann, dass es eine Verbindung zwischen Mr. Skarre und einem so skrupellosen Unterweltboss wie dem Baron gibt, dann wird er nie wieder an sie herankommen.“
Wilde wirkt zum ersten Mal seit Beginn der Unterhaltung wieder etwas optimistischer: „Aber ich werde nicht aussagen. Das kann ich nicht. Ich weiß doch eigentlich von nichts.“ Bond steht jetzt direkt vor ihr. „Keine Sorge. Ich brauche nur ihre Hilfe. Er wird davon gar nichts erfahren. Was er nicht weiß…“ Wilde lächelt erstmals wieder, es ist ein echtes, aufrichtiges Lächeln. Sie kommt Bond näher und küsst ihn. „… macht ihn nicht heiß“, beendet sie den Satz. Ein Schnitt sorgt dafür, dass wir wieder in der großen Lobby sind, in der Mr. Block die letzten Gäste gerade heraus komplimentiert. Einer der Chinesen hat offensichtlich zu tief ins Glas geschaut und stützt sich an einem Holländer ab. Ein Sicherheitsmann fragt Block, was mit dem Universitätsheini sei. Block antwortet, Miss Wilde wolle nicht gestört werden.
In Miss Wildes Büro ist der Schreibtisch mittlerweile verwüstet. Die Tastatur hängt über dem Stuhl, der Computer steht gefährlich nah an der Tischkante. Die Kamera fährt langsam zum Boden. Octavia liegt noch unter einer Decke auf einem großen, sehr weich aussehenden Teppich. Bond steht im Raum und zieht sich sein Jackett über. „Und du bist sicher, dass sie das Stockwerk nicht patrouillieren?“, fragt er. „Ganz sicher. Block wird froh sein, wenn er nach der Party endlich Feierabend machen kann. Hast du dir die Türkombination gemerkt?“ – „12589. Kein Problem.“ Wilde nickt zuversichtlich. „Okay. Sobald du in Malins Büro bist, gehst du hinter seinen Schreibtisch an das Bücherregal und ziehst vorsichtig an dem achten Buch von links in der dritten Reihe. Dann müsste sich der Safe öffnen. Darin sind alle Unterlagen, die ich in Österreich für ihn abgeholt habe.“ Bond will schon gehen, da fragt sie noch: „David. Wird das wirklich reichen, um ihn zu Fall zu bringen?“ Bond lächelt ihr zu: „Ich melde mich bei dir. Mach dir keine Sorgen.“ Dann zieht er die Tür zu und geht.
Mit Hilfe einer Schlüsselkarte, die er von Octavia bekommen hat, nutzt Bond einen der Aufzüge und fährt in den 9. Stock. Vorsichtig und mit mehreren Blicken über die Schulter schleicht er fast lautlos durch einen langen Korridor. Als er eine Tür weit entfernt zufallen hört, drückt er sich flach an die Wand und sieht im gegenüberliegenden Flur zwei Frauen vorbeiziehen, sie gehen offenbar in den Feierabend. Kaum sind sie außer Sicht, schleicht Bond weiter. Er kommt an eine Tür zu einem Büro, das mindestens dreimal größer als das aller anderen sein muss. MALIN SKARRE, CHIEF EXECUTIVE OFFICER steht auf der Tür, die mit einem Zahlenschloss gesichert ist. „12589“, tippt 007 ein und die Tür öffnet sich. Er schreitet schnell ans Bücherregal, und zieht am besagten Buch. Die Kamera zeigt, dass es sich um „Les Liaisons dangereuses“ von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos handelt. Tatsächlich passiert nun einiges: Ein Teil des Regals fährt nach oben, dahinter öffnet sich die Wand, der obere Regal-Abschnitt fährt dort hinein, und gibt so einen Safe frei. Bond lächelt und will sich gerade am Safe zu schaffen machen, als hinter ihm die Tür aufspringt und zwei Männer mit Pistolen hineinstürmen. Nach ihnen tritt Mr. Block ein, erstmals ohne Segway.
„Promoviert man in Cambridge jetzt in Industriespionage, Mr. Somerset?”, grunzt Block hervor. „Ach, das ist gar nicht die Herrentoilette?“, antwortet Bond. Block lacht sarkastisch: „Sie sind ja ein Scherzkeks. Kominsky, durchsuch ihn!“ Einer der beiden anderen Männer nähert sich Bond. „Tragen Sie eine Waffe bei sich, Somerset?“ Als der bewaffnete Mann seinen anderen Arm in Richtung Bond ausstreckt, zieht dieser ruckartig daran, und entreißt ihm mit der anderen Hand dessen Pistole. Er nutzt den Bodyguard für zwei Sekunden als menschliches Schutzschild, damit der andere Wachmann nicht feuern kann, dann tritt er den Schurken mit einer solchen Wucht, dass der in seinen Kollegen rein knallt. Schnell greift sich Bond einen Office-Tacker vom Schreibtisch, weicht einem verzweifelten Schwinger von Block aus und schubst diesen mit Kraft gegen die Wand. Einer der beiden Schergen ist mittlerweile wieder auf den Beinen, wird von Bond aber mit Schwung über die Schulter geworfen (als kleine Hommage an den Lieblingskampfmove von Bob Simmons). Dann versucht der andere, Bond von hinten zu packen, doch Bond tackert blitzschnell dessen linken Zeige- und Mittelfinger zusammen, schlägt ihm in den Magen, wirbelt ihn auf den Schreibtisch, und verpasst dem anderen, bereits am Boden liegenden Schläger noch einen Tritt ins Gesicht. Dann richtet er die Pistole, die er einem der beiden zu Beginn abgenommen hatte auf Mr. Block und beantwortet dessen Frage mit einem: „Jetzt schon.“
Da ertönt das Fahrstuhlgeräusch. Bond schaut zum Flur, und mehrere bewaffnete Sicherheitsleute kommen aus dem Aufzug. 007 feuert ein paar Schüsse in ihre Richtung ab, verlässt fluchtartig das Büro und rennt den Korridor nach rechts entlang. Die Sicherheitsmänner schauen erst nach Block, der aber nur: „Lasst das, schnappt ihn“ brüllt. Bond bricht durch eine metallene Tür und befindet sich nun in einem kleinen engen Treppenhaus. Nahezu springend bewegt er sich die Treppe herunter, doch im siebten Stock bemerkt er, dass ihm von unten Leute entgegenkommen. Er zieht Wildes Schlüsselkarte hervor und hat Glück: Mit ihr lässt sich die Tür zum siebten Stockwerk öffnen. Die Waffe im Anschlag läuft er durch einen Korridor, als er um eine Ecke hört, wie dort die Tür zu einem weiteren Treppenhaus aufspringt. „Sie suchen mich“, steht ihm ins Gesicht geschrieben. Er kontrolliert mit schnellem Blick die Bürotüren und entdeckt eine, auf der BLOCK; HEAD OF SECURITY steht. Verzweifelt versucht Bond denselben Türcode: 12589. Die Tür öffnet sich. Er huscht in das Büro und beobachtet durch den Türspalt, wie eine ganze Horde bewaffneter Wachmänner den Flur entlangläuft. Dann fällt sein Blick auf Blocks Schreibtisch, auf dem ein paar Akten wahllos verstreut liegen – und ein Notizbuch.
Ein Schnitt zeigt uns Block in der Lobby des Gebäudes, wo vorhin noch die Party stattfand. Er fährt mit seinem Segway umher und brüllt, dass das Gelände abgeschirmt werden muss. Eine große Gitterwand fährt die Eingangstüren herunter, draußen auf dem Parkplatz positionieren sich zwei Männer an Bonds Wagen. Die Kamera fährt vom Aston Martin aus hoch zum sechsten Stock, durch ein Fenster und zeigt Bond, der mittlerweile in den Laboratorien von der Führung herumschlecht und mitbekommt, dass überall die Türen verriegelt werden. Hinten beim RCD:125000F kontrolliert ein Mann mit einem Maschinengewehr, weiter links bei einer weiteren Tür steht noch einer von der Sorte. Bond sitzt in der Falle. Da schaut er über seine rechte Schulter zu einer Reihe von Büros, die an der östlichen Fensterseite des Gebäudes liegen.
Vorsichtig schleicht er rüber und entdeckt an einem Fenster, dass dort draußen eine längliche Metallstange senkrecht in die Höhe ragt, an deren Spitze ein großer Union Jack weht. Bond eilt dorthin, öffnet das Fenster. Er sieht zur Metallstange und entdeckt das Seil, mit dem die Flagge hoch- und runtergezogen werden kann. Dann sieht er nach unten. Sechs Stockwerke. Er zieht die Augenbrauen hoch. Dann streckt er sich so weit aus dem Fenster wie er kann, erwischt das Seil knapp mit den Fingerspitzen, reißt daran, bis sich die Flagge löst und er das Seil in den Raum ziehen kann. Die Flagge geht zu Boden, was einer der Sicherheitsmänner auf dem Parkplatz bemerkt und über Funk durchgibt.
Schnell dreht Bond sich um, durchsucht den Raum und findet ein Paar Sicherheitshandschuhe, die für die Arbeit im Labor genutzt werden. Er zieht sie über. Jetzt bekommt aber einer der Sicherheitsmänner über Funk mit, dass Bond auf seiner Etage ist. Er kommt herangestürmt, sieht Bond und eröffnet das Feuer. Bond duckt sich, und rennt zurück zum Seil. In Rekordzeit bindet er es mehrfach um seine Taille. Der Sicherheitsmann hat den Raum betreten, schießt auf Bond, doch der springt in allerletzter Sekunde aus dem Gebäude. Bond fällt nur zwei Stockwerke, dann wird er vom Seil (das am anderen Ende immer noch mit dem Flaggenmechanismus verbunden ist) in einer schicken 45 Grad Kurve um eine Ecke des Gebäudes geschleudert. Durch die Zugkraft nach unten wird gleichzeitig der Union Jack wieder nach oben gezogen und weht majestätisch im Wind. Passend dazu ertönt laut das Bond-Theme.
Als er sich dem Boden nähert dreht sich Bond mehrfach um seine eigene Achse (da sich das Seil um seine Taille herum löst), bis das Seil aufgebraucht ist und Bond, noch fest an das Seil geklammernt, sich perfekt und in einer flüssigen Bewegung auf dem Bürgersteig abrollt. Er ist hinter dem Zaun, der das Gelände umgibt und damit entkommen. Kurz blickt er an sich herunter, dann lächelt er selbstzufrieden, mit sichtlicher Freude, dass der waghalsige Stunt gelungen ist. Jetzt schaut er Richtung Kamera und seine Gesichtszüge verhärten sich. Die Kamera dreht sich und zeigt auf der Straße ein großes Polizeiaufgebot. Mehrere Beamte von Scotland Yard richten ihre Waffen auf ihn. Block hatte die Polizei alarmiert.
Wir sehen das wutentbrannte Gesicht von M. Er schreit: „Was zum Teufel haben Sie sich nur dabei gedacht, Bond? Sie brechen ohne jede Erlaubnis bei Skarre Industries ein und sind dumm genug, sich auch noch verhaften zu lassen? Sie haben auf seine Männer geschossen.“ Jetzt stimmt Frederick Grey in das Geschrei mit ein: „Ich muss in 20 Minuten vor den Premierminister treten, der verlangt eine Stellungnahme. Sind Sie von allen guten Geistern verlassen? M, den Mann müssen Sie beurlauben.“ – „Herr Verteidigungsminister, wenn es nach mir gegangen wäre, würde 007 immer noch in einer schäbigen Zelle auf dem Präsidium von Scotland Yard verrotten. Die Presse will wissen, was da los war, und ich bin mehr als geneigt“, er sieht Bond tief in die Augen, „Sie denen auszuliefern. Und das Sie die arme Ponsonby da mit reingezogen haben, ist unverzeihlich.“ Frederick Gray stimmt zu: „Ein solches Verhalten ist eine Schande für einen Agenten im Dienste seiner Majestät.“ M platzt der allerletzte Geduldsfaden, er schlägt auf seinen Tisch. „Verdammt, Bond! Reden Sie. Was haben Sie zu ihrer Verteidigung zu sagen? Und wählen Sie ihre Worte mit Bedacht, es werden vielleicht die letzten sein, die sie je in dieser Behörde äußern.“ Frederick Gray will auch nochmal: „Sie können doch nicht ernsthaft wegen einer spinnerten Theorie bei Skarre Industries einbrechen, dort ein solches Chaos anrichten und sich dann ohne Beweise hier blicken lassen, Sie Amateur.“ Bond öffnet betont langsam sein Jackett, dann zieht er aus der Innentasche ein kleines Notizbuch hervor und knallt es M wortlos auf den Tisch. „Was ist das?“, brüllt M. „Beweise“, sagt Bond.
„Dieses Notizbuch habe ich im Büro des führenden Sicherheitsmannes von Skarre Industries gefunden. Reizender Herr. Sein Name ist Mr. Block, und der Name ist Programm.“ M nimmt das Notizbuch und blättert darin. „Las Palmas?“, fragt M, als er auf einer der hinteren Seiten ankommt. „Exakt, Sir.“ Frederick Gray ist irritiert: „Ich verstehe nicht ganz…“, doch Bond erklärt: „Las Palmas ist ein stillgelegter Raketenstartplatz in Argentinien, Herr Verteidigungsminister. Zuletzt war die Anlage 1966 im Betrieb. Man versuchte damals, eine Sonnenfinsternis durch den Abschuss zweier Raketen beobachten zu können.“ M: „Und dieser, wie nannten Sie ihn?“ Bond: „Mr. Block.“ M: „Nun gut, also dieser Block hat nicht nur den Namen der Einrichtung in einem Notizbuch notiert, sondern auch-“ – „sondern auch offenbar Passwörter, Flugdaten nach Argentinien und eine Liste mit Namen gut dotierter Söldner im Zusammenhang mit Las Palmas. Männer, deren Kontakt normalerweise durch…“ M vervollständigt: „…durch den Baron vermittelt werden.“ – „Genau, Sir“, erwidert Bond. M und Gray schauen sich verdutzt an. Bond kann sich einen winzigen Schmunzler nicht verkneifen.
Dann fängt sie an, auszupacken. Vor nicht mal zehn Jahren war sie selbst noch erfolgreiche Unternehmerin und hatte mit einem kleinen Start-up versucht, die Tech-Branche aufzuwirbeln. „Die kleine Frau zeigt den Männern in ihrer IT-Welt, wie der Hase läuft“, scherzt sie gequält. Doch ihr Unternehmen hatte sich bei einem großen Auftrag verhoben und in den Ruin gestürzt. Skarre war der Retter: Gerade erst war er an der Spitze der Hochfinanz zum ersten Mal aufgetaucht, da kaufte er alles auf. „Wirklich alles?“, will Bond wissen. Wildes Blick verrät, was man wissen muss. „Anfangs war er mein strahlender Ritter. Mein Held. Ohne ihn hätte ich nicht weitergewusst. Aber irgendwann erkannte ich, was für ein grausamer Mann er im Inneren ist. Er nahm mich zu Treffen mit Leuten mit, denen ich nicht traute. Und er verlangte …“ Bond nickt betroffen. „Miss Wilde, ich…“ – „Octavia“, antwortet sie, und Bond echot: „Octavia.“ Dann fährt er fort: „Ich kann Ihnen jetzt nicht alles erklären. Aber ich kann ihnen helfen. Ich habe ein paar sehr mächtige Freunde, politisch sehr einflussreiche Freunde. Wenn ich denen klar machen kann, dass es eine Verbindung zwischen Mr. Skarre und einem so skrupellosen Unterweltboss wie dem Baron gibt, dann wird er nie wieder an sie herankommen.“
Wilde wirkt zum ersten Mal seit Beginn der Unterhaltung wieder etwas optimistischer: „Aber ich werde nicht aussagen. Das kann ich nicht. Ich weiß doch eigentlich von nichts.“ Bond steht jetzt direkt vor ihr. „Keine Sorge. Ich brauche nur ihre Hilfe. Er wird davon gar nichts erfahren. Was er nicht weiß…“ Wilde lächelt erstmals wieder, es ist ein echtes, aufrichtiges Lächeln. Sie kommt Bond näher und küsst ihn. „… macht ihn nicht heiß“, beendet sie den Satz. Ein Schnitt sorgt dafür, dass wir wieder in der großen Lobby sind, in der Mr. Block die letzten Gäste gerade heraus komplimentiert. Einer der Chinesen hat offensichtlich zu tief ins Glas geschaut und stützt sich an einem Holländer ab. Ein Sicherheitsmann fragt Block, was mit dem Universitätsheini sei. Block antwortet, Miss Wilde wolle nicht gestört werden.
In Miss Wildes Büro ist der Schreibtisch mittlerweile verwüstet. Die Tastatur hängt über dem Stuhl, der Computer steht gefährlich nah an der Tischkante. Die Kamera fährt langsam zum Boden. Octavia liegt noch unter einer Decke auf einem großen, sehr weich aussehenden Teppich. Bond steht im Raum und zieht sich sein Jackett über. „Und du bist sicher, dass sie das Stockwerk nicht patrouillieren?“, fragt er. „Ganz sicher. Block wird froh sein, wenn er nach der Party endlich Feierabend machen kann. Hast du dir die Türkombination gemerkt?“ – „12589. Kein Problem.“ Wilde nickt zuversichtlich. „Okay. Sobald du in Malins Büro bist, gehst du hinter seinen Schreibtisch an das Bücherregal und ziehst vorsichtig an dem achten Buch von links in der dritten Reihe. Dann müsste sich der Safe öffnen. Darin sind alle Unterlagen, die ich in Österreich für ihn abgeholt habe.“ Bond will schon gehen, da fragt sie noch: „David. Wird das wirklich reichen, um ihn zu Fall zu bringen?“ Bond lächelt ihr zu: „Ich melde mich bei dir. Mach dir keine Sorgen.“ Dann zieht er die Tür zu und geht.
Mit Hilfe einer Schlüsselkarte, die er von Octavia bekommen hat, nutzt Bond einen der Aufzüge und fährt in den 9. Stock. Vorsichtig und mit mehreren Blicken über die Schulter schleicht er fast lautlos durch einen langen Korridor. Als er eine Tür weit entfernt zufallen hört, drückt er sich flach an die Wand und sieht im gegenüberliegenden Flur zwei Frauen vorbeiziehen, sie gehen offenbar in den Feierabend. Kaum sind sie außer Sicht, schleicht Bond weiter. Er kommt an eine Tür zu einem Büro, das mindestens dreimal größer als das aller anderen sein muss. MALIN SKARRE, CHIEF EXECUTIVE OFFICER steht auf der Tür, die mit einem Zahlenschloss gesichert ist. „12589“, tippt 007 ein und die Tür öffnet sich. Er schreitet schnell ans Bücherregal, und zieht am besagten Buch. Die Kamera zeigt, dass es sich um „Les Liaisons dangereuses“ von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos handelt. Tatsächlich passiert nun einiges: Ein Teil des Regals fährt nach oben, dahinter öffnet sich die Wand, der obere Regal-Abschnitt fährt dort hinein, und gibt so einen Safe frei. Bond lächelt und will sich gerade am Safe zu schaffen machen, als hinter ihm die Tür aufspringt und zwei Männer mit Pistolen hineinstürmen. Nach ihnen tritt Mr. Block ein, erstmals ohne Segway.
„Promoviert man in Cambridge jetzt in Industriespionage, Mr. Somerset?”, grunzt Block hervor. „Ach, das ist gar nicht die Herrentoilette?“, antwortet Bond. Block lacht sarkastisch: „Sie sind ja ein Scherzkeks. Kominsky, durchsuch ihn!“ Einer der beiden anderen Männer nähert sich Bond. „Tragen Sie eine Waffe bei sich, Somerset?“ Als der bewaffnete Mann seinen anderen Arm in Richtung Bond ausstreckt, zieht dieser ruckartig daran, und entreißt ihm mit der anderen Hand dessen Pistole. Er nutzt den Bodyguard für zwei Sekunden als menschliches Schutzschild, damit der andere Wachmann nicht feuern kann, dann tritt er den Schurken mit einer solchen Wucht, dass der in seinen Kollegen rein knallt. Schnell greift sich Bond einen Office-Tacker vom Schreibtisch, weicht einem verzweifelten Schwinger von Block aus und schubst diesen mit Kraft gegen die Wand. Einer der beiden Schergen ist mittlerweile wieder auf den Beinen, wird von Bond aber mit Schwung über die Schulter geworfen (als kleine Hommage an den Lieblingskampfmove von Bob Simmons). Dann versucht der andere, Bond von hinten zu packen, doch Bond tackert blitzschnell dessen linken Zeige- und Mittelfinger zusammen, schlägt ihm in den Magen, wirbelt ihn auf den Schreibtisch, und verpasst dem anderen, bereits am Boden liegenden Schläger noch einen Tritt ins Gesicht. Dann richtet er die Pistole, die er einem der beiden zu Beginn abgenommen hatte auf Mr. Block und beantwortet dessen Frage mit einem: „Jetzt schon.“
Da ertönt das Fahrstuhlgeräusch. Bond schaut zum Flur, und mehrere bewaffnete Sicherheitsleute kommen aus dem Aufzug. 007 feuert ein paar Schüsse in ihre Richtung ab, verlässt fluchtartig das Büro und rennt den Korridor nach rechts entlang. Die Sicherheitsmänner schauen erst nach Block, der aber nur: „Lasst das, schnappt ihn“ brüllt. Bond bricht durch eine metallene Tür und befindet sich nun in einem kleinen engen Treppenhaus. Nahezu springend bewegt er sich die Treppe herunter, doch im siebten Stock bemerkt er, dass ihm von unten Leute entgegenkommen. Er zieht Wildes Schlüsselkarte hervor und hat Glück: Mit ihr lässt sich die Tür zum siebten Stockwerk öffnen. Die Waffe im Anschlag läuft er durch einen Korridor, als er um eine Ecke hört, wie dort die Tür zu einem weiteren Treppenhaus aufspringt. „Sie suchen mich“, steht ihm ins Gesicht geschrieben. Er kontrolliert mit schnellem Blick die Bürotüren und entdeckt eine, auf der BLOCK; HEAD OF SECURITY steht. Verzweifelt versucht Bond denselben Türcode: 12589. Die Tür öffnet sich. Er huscht in das Büro und beobachtet durch den Türspalt, wie eine ganze Horde bewaffneter Wachmänner den Flur entlangläuft. Dann fällt sein Blick auf Blocks Schreibtisch, auf dem ein paar Akten wahllos verstreut liegen – und ein Notizbuch.
Ein Schnitt zeigt uns Block in der Lobby des Gebäudes, wo vorhin noch die Party stattfand. Er fährt mit seinem Segway umher und brüllt, dass das Gelände abgeschirmt werden muss. Eine große Gitterwand fährt die Eingangstüren herunter, draußen auf dem Parkplatz positionieren sich zwei Männer an Bonds Wagen. Die Kamera fährt vom Aston Martin aus hoch zum sechsten Stock, durch ein Fenster und zeigt Bond, der mittlerweile in den Laboratorien von der Führung herumschlecht und mitbekommt, dass überall die Türen verriegelt werden. Hinten beim RCD:125000F kontrolliert ein Mann mit einem Maschinengewehr, weiter links bei einer weiteren Tür steht noch einer von der Sorte. Bond sitzt in der Falle. Da schaut er über seine rechte Schulter zu einer Reihe von Büros, die an der östlichen Fensterseite des Gebäudes liegen.
Vorsichtig schleicht er rüber und entdeckt an einem Fenster, dass dort draußen eine längliche Metallstange senkrecht in die Höhe ragt, an deren Spitze ein großer Union Jack weht. Bond eilt dorthin, öffnet das Fenster. Er sieht zur Metallstange und entdeckt das Seil, mit dem die Flagge hoch- und runtergezogen werden kann. Dann sieht er nach unten. Sechs Stockwerke. Er zieht die Augenbrauen hoch. Dann streckt er sich so weit aus dem Fenster wie er kann, erwischt das Seil knapp mit den Fingerspitzen, reißt daran, bis sich die Flagge löst und er das Seil in den Raum ziehen kann. Die Flagge geht zu Boden, was einer der Sicherheitsmänner auf dem Parkplatz bemerkt und über Funk durchgibt.
Schnell dreht Bond sich um, durchsucht den Raum und findet ein Paar Sicherheitshandschuhe, die für die Arbeit im Labor genutzt werden. Er zieht sie über. Jetzt bekommt aber einer der Sicherheitsmänner über Funk mit, dass Bond auf seiner Etage ist. Er kommt herangestürmt, sieht Bond und eröffnet das Feuer. Bond duckt sich, und rennt zurück zum Seil. In Rekordzeit bindet er es mehrfach um seine Taille. Der Sicherheitsmann hat den Raum betreten, schießt auf Bond, doch der springt in allerletzter Sekunde aus dem Gebäude. Bond fällt nur zwei Stockwerke, dann wird er vom Seil (das am anderen Ende immer noch mit dem Flaggenmechanismus verbunden ist) in einer schicken 45 Grad Kurve um eine Ecke des Gebäudes geschleudert. Durch die Zugkraft nach unten wird gleichzeitig der Union Jack wieder nach oben gezogen und weht majestätisch im Wind. Passend dazu ertönt laut das Bond-Theme.
Als er sich dem Boden nähert dreht sich Bond mehrfach um seine eigene Achse (da sich das Seil um seine Taille herum löst), bis das Seil aufgebraucht ist und Bond, noch fest an das Seil geklammernt, sich perfekt und in einer flüssigen Bewegung auf dem Bürgersteig abrollt. Er ist hinter dem Zaun, der das Gelände umgibt und damit entkommen. Kurz blickt er an sich herunter, dann lächelt er selbstzufrieden, mit sichtlicher Freude, dass der waghalsige Stunt gelungen ist. Jetzt schaut er Richtung Kamera und seine Gesichtszüge verhärten sich. Die Kamera dreht sich und zeigt auf der Straße ein großes Polizeiaufgebot. Mehrere Beamte von Scotland Yard richten ihre Waffen auf ihn. Block hatte die Polizei alarmiert.
Wir sehen das wutentbrannte Gesicht von M. Er schreit: „Was zum Teufel haben Sie sich nur dabei gedacht, Bond? Sie brechen ohne jede Erlaubnis bei Skarre Industries ein und sind dumm genug, sich auch noch verhaften zu lassen? Sie haben auf seine Männer geschossen.“ Jetzt stimmt Frederick Grey in das Geschrei mit ein: „Ich muss in 20 Minuten vor den Premierminister treten, der verlangt eine Stellungnahme. Sind Sie von allen guten Geistern verlassen? M, den Mann müssen Sie beurlauben.“ – „Herr Verteidigungsminister, wenn es nach mir gegangen wäre, würde 007 immer noch in einer schäbigen Zelle auf dem Präsidium von Scotland Yard verrotten. Die Presse will wissen, was da los war, und ich bin mehr als geneigt“, er sieht Bond tief in die Augen, „Sie denen auszuliefern. Und das Sie die arme Ponsonby da mit reingezogen haben, ist unverzeihlich.“ Frederick Gray stimmt zu: „Ein solches Verhalten ist eine Schande für einen Agenten im Dienste seiner Majestät.“ M platzt der allerletzte Geduldsfaden, er schlägt auf seinen Tisch. „Verdammt, Bond! Reden Sie. Was haben Sie zu ihrer Verteidigung zu sagen? Und wählen Sie ihre Worte mit Bedacht, es werden vielleicht die letzten sein, die sie je in dieser Behörde äußern.“ Frederick Gray will auch nochmal: „Sie können doch nicht ernsthaft wegen einer spinnerten Theorie bei Skarre Industries einbrechen, dort ein solches Chaos anrichten und sich dann ohne Beweise hier blicken lassen, Sie Amateur.“ Bond öffnet betont langsam sein Jackett, dann zieht er aus der Innentasche ein kleines Notizbuch hervor und knallt es M wortlos auf den Tisch. „Was ist das?“, brüllt M. „Beweise“, sagt Bond.
„Dieses Notizbuch habe ich im Büro des führenden Sicherheitsmannes von Skarre Industries gefunden. Reizender Herr. Sein Name ist Mr. Block, und der Name ist Programm.“ M nimmt das Notizbuch und blättert darin. „Las Palmas?“, fragt M, als er auf einer der hinteren Seiten ankommt. „Exakt, Sir.“ Frederick Gray ist irritiert: „Ich verstehe nicht ganz…“, doch Bond erklärt: „Las Palmas ist ein stillgelegter Raketenstartplatz in Argentinien, Herr Verteidigungsminister. Zuletzt war die Anlage 1966 im Betrieb. Man versuchte damals, eine Sonnenfinsternis durch den Abschuss zweier Raketen beobachten zu können.“ M: „Und dieser, wie nannten Sie ihn?“ Bond: „Mr. Block.“ M: „Nun gut, also dieser Block hat nicht nur den Namen der Einrichtung in einem Notizbuch notiert, sondern auch-“ – „sondern auch offenbar Passwörter, Flugdaten nach Argentinien und eine Liste mit Namen gut dotierter Söldner im Zusammenhang mit Las Palmas. Männer, deren Kontakt normalerweise durch…“ M vervollständigt: „…durch den Baron vermittelt werden.“ – „Genau, Sir“, erwidert Bond. M und Gray schauen sich verdutzt an. Bond kann sich einen winzigen Schmunzler nicht verkneifen.
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Let the sheep out, kid.
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Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
26David Somerset? Eine schöne Anspielung an FRWL, die mich anders als bei Frederick Gray auch überhaupt nicht stört. Im Gegensatz zu Frederick Gray / Geoffrey Keen, woran ich mich ja schon gestört habe, hat dieser (Tarn-)Name im Franchise quasi keine Bedeutung und ist deshalb nicht so sehr mit einem speziellen Schauspieler verknüpft. Ein netter Fan-Service. Da würde ich im Kino jedenfalls mit einem Lächern aufhorchen (genau so ging es mir gerade)
Kinokarten kann ich bei euch aber noch nicht kaufen, oder?
Kinokarten kann ich bei euch aber noch nicht kaufen, oder?

Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
27Las Palmas liegt in der argentinischen Provinz Chaco, etwa 50 Kilometer nordöstlich von Resistencia, 200 Kilometer südwestlich von Asunción und acht Kilometer von der Grenze zu Paraguay entfernt. Es ist mehr ein Dorf als eine Stadt, mit niedrigen, heruntergekommenen Häusern, die auf verwilderten Grundstücken weit auseinander stehen, grösstenteils unbefestigten, schlammigen Strassen und sumpfigen Wassergräben. Der Himmel ist grau, die Einheimischen gehen ihrem Alltag nach.
Ruby Mouiller lenkt ihren Jeep auf ein Grundstück am Ortsrand, parkt ihn in einem verwahrlosten Schuppen und steigt aus. Sie trägt grüne Outdoor-Kleidung, verschiedene Ausrüstungsgegenstände und eine Pistole (Makarov). Damit steigt sie über den rückwärtigen Zaun und durch das Gebüsch. Einige hundert Meter weiter, auf einer grossen, offenen Fläche, befindet sich eine Art Hangar oder grosse Lagerhalle mit einigen einfachen Nebengebäuden und Bürocontainern.
Ruby nimmt im Gebüsch einen Beobachtungsposten ein und sucht das Betriebsgelände mit einem Fernglas ab, mit dem sie zugleich auch Fotos schiessen kann. Arbeiter winken gerade einen Lastwagen, der aus dem Hangar kam, durch eine Schranke. Sie fotografiert das Logo auf dem Laster, das sogleich vom Display als eine Firma für Elektronik-Recycling in Buenos Aires ausgewiesen wird. Auf dem ganzen Gelände patrouillieren schwer bewaffnete Wachposten in paramilitärischen Uniformen. Ein zweiter Laster kreuzt den wegfahrenden auf der holprigen Zufahrtsstrasse, dieser gehört zu einer Sammelstelle für Altmetall. Ruby berichtet all diese Beobachtungen einem Diktiergerät und sagt gerade, dass es wahrscheinlich unmöglich sei, sich dem Betriebsgelände auch nur weiter zu nähern, als das am weitesten entfernt stehende Auto auf dem improvisierten Parkplatz explodiert. Sofort bricht Chaos aus, mehr Leute kommen aus dem Gebäude, eine Sirene geht los und es wird in Walkie-Talkies gesprochen. Ruby zögert kurz, fasst dann einen Entschluss und rennt geduckt durch das hohe, nasse Gras auf das Betriebsgelände zu, wobei sie einen Bogen schlägt, um sich möglichst von der anderen Seite zu nähern.
Diese Seite des Hangars ist verlassen. Etwa dreissig Meter von der Aussenwand entfernt geht sie hinter einem Bagger in Deckung, erspäht eine Rohröffnung auf Bodenhöhe und rennt darauf zu, als um die Ecke des Hangars Stimmen zu hören sind. Für wertvolle Sekunden steht sie wie auf dem Präsentierteller und schwankt zwischen vor und zurück, bevor sie sich zurück hinter die Baggerschaufel rettet, genau als zwei Wachmänner um die Ecke biegen. Sie kommen gefährlich nahe an die Baggerschaufel heran, in der Ruby mit angehaltenem Atem kauert und beobachten misstrauisch die weitere Umgebung, bevor sie ins Walkie-Talkie sprechen (spanisch, untertitelt): Ein Ablenkungsmanöver sei nicht auszuschliessen, aber nichts sei zu sehen. Dann endlich gehen sie weiter und verschwinden um die Ecke. Ruby holt Luft, rennt noch einmal los, und wirft sich in das Rohr.
Dieses hat einen Durchmesser von knapp einem Meter und sie kriecht mühsam voran und um eine Biegung. Das Rohr öffnet sich zu einem Gang, der auf der einen Seite mit einer Sperrholzwand vom Hauptteil des Hangars abgeschnitten zu sein scheint. Auf der anderen Seite befinden sich Raumtüren, im Prinzip nur an der Aussenwand aufgereihte Bürocontainer. Eine Gestalt kauert im Halbdunkeln an der Wand und rührt sich nicht. Ruby nähert sich vorsichtig mit gezogener Pistole, es ist ein toter Wachmann. Ein paar Meter weiter ein weiterer, ebenfalls tot. Sie prüft eine Tür, die zu einer Art Umkleideraum führt, durchsucht oberflächlich einige Schränke und geht dann weiter. Die nächste Tür gehört zu einem Raum, der fast leer ist. Eine LEICHE (Michael G. Wilson) mit einem Kopfschuss ist an einen Stuhl gefesselt. Ruby ist sichtlich erschüttert, als sie den Mann erkennt. Da tritt jemand aus dem Schatten und richtet eine Walther CCP auf sie. «Keinen Ton, ruhig bleiben.» Es ist Bond, ebenfalls in taktischer Kleidung. Er tritt in ihr Sichtfeld und dreht seine Waffe leicht zur Seite, um die Spannung zu mildern. «Keine Sorge, ich sollte auch nicht hier sein. Ich nehme an, Sie genauso wenig.» Ruby: «Wer sind Sie?» Bond: «Ich bin ein Ermittler aus London, und wenn Sie hier eingebrochen sind, dann sind wir vermutlich aus demselben Grund hier.» Er prüft kurz den Gang, lässt Ruby aber nicht aus den Augen. «Wer hat ihn umgebracht?», fragt sie. Bond sagt: «Nicht ich, er war schon tot, als ich hereinkam. Aber ich bekenne mich schuldig, was die beiden Söldner draussen angeht». Ruby: «Und das soll ich Ihnen einfach so glauben?» Bond: «Ich nehme an, Sie gehören zu Interpol oder zur CIA, Sie können mich überprüfen. Aber fürs Erste sollten wir von hier verschwinden, ich glaube nicht, dass mein Ablenkungsmanöver noch viel länger Wirkung zeigen wird». Und tatsächlich: Die entfernte Sirene verstummt.
Ruby schaut noch einmal den toten Mann an, runzelt die Stirn und marschiert ein Stück in den Gang zu einem Fenster, das in den Hauptteil des Hangars zeigt. Auf einer Plattform in der Mitte der Einrichtung steht eine mehrere Meter grosse, widersinnig geformte Stahlkonstruktion, die an das Gerippe einer Maschine erinnert. Mehrere Techniker sind daran zugange, aber wegen der Explosion draussen eher zögerlich. Ein Kommandant der Wachmannschaft, MARCOS TORRES (Chino Darín) stapft in die Halle und brüllt laut, dass die Leute gefälligst weiterarbeiten sollen. Überall stapelt sich Elektroschrott. Einige Männer zerschlagen grosse Festplatten mit Vorschlaghämmern. Der zweite Laster wird beladen. Ein Techniker reicht Torres ehrfürchtig einen Koffer: «Der zentrale Arbeitsspeicher, wie gewünscht». Ruby beobachtet dies alles, dann stellt sie erstaunt fest, dass Bond den beiden toten Wachmännern die Uniform auszieht. Er wirft ihr eine Jacke und eine Mütze zu und hängt sich selber eine Maschinenpistole um die Schulter. «Zeit aufzubrechen».
Bond und Ruby spähen durch die Hintertür des Hangars, einige Meter weiter parkt ein Geländewagen. Bond testet die Fernbedienung der Autoschlüssel, die er dem toten Wachmann abgenommen hat, es funktioniert. Da biegen wieder zwei der Söldner um die Ecke, aber es ist schon zu spät, um umzukehren. Die Köpfe gesenkt und behelfsmässig uniformiert bugsiert Bond Ruby in Richtung Auto, hebt grüssend die Hand in Richtung der Söldner und brummt unverständlich. Die beiden machen lange Augen, dann begreifen sie endlich, das etwas nicht stimmt. «¡Alto, quietos!» Bond schiesst zweimal in ihre Richtung, während er sich auf den Fahrersitz wirft. Noch während er den Motor startet, geht wieder eine Sirene los. Der Jeep kommt wenige Meter weit, bevor eine Salve den hinteren linken Reifen zerfetzt. Bond reisst das Steuer herum, lenkt den Wagen auf den festeren Grund einer Schotterstrasse und manövriert so gut es geht in Richtung Las Palmas. Da nehmen auch schon drei Fahrzeuge die Verfolgung auf. Marcos Torres, der zornig Befehle brüllt, springt persönlich auf die Ladefläche des dritten, einen Granatwerfer in der Hand.
Die vier Wagen holpern über die schlammigen Dorfstrassen. Kinder kicken einen löchrigen Fussball, gegenüber tummeln sich einige Hunde und sogar Pferde in den verwilderten Gärten. Es ist klar: Hier wird nicht geschossen, aber sobald sie wieder aus dem Ort sind, wird die Hölle ausbrechen. «Zwei Strassen weiter ist mein Auto versteckt!», ruft Ruby. «Wir müssen den Wagen wechseln!». Bond schüttelt grimmig den Kopf. «Dafür ist keine Zeit. Und ich habe eine bessere Lösung.» Ruby: «Aber wir müssen irgendwie nach Resistencia kommen, ich habe dort einen Unterschlupf!» «Wir fahren nicht nach Resistencia, wir fahren ins Ausland», widerspricht Bond. «Das wird es schon mal schwieriger machen, uns zu verfolgen. Haben Sie Ihren Pass dabei?»
Der Konvoi erreicht die Ortsgrenze und sofort geht die Schiesserei wieder los. Bond reisst ruckartig das Steuer herum ins Gelände, hinter ihm sprengt ein Granateneinschlag den Feldweg. Er lenkt ins Unterholz, wo der Wagen steckenbleibt. «Aussteigen!» Rasch führt Bond Ruby tiefer ins Dickicht und entfernt ein Tarnnetz, unter dem sich das Q-Hovercraft verbirgt.
Die drei Autos teilen sich auf den Feldwegen auf, um das Wäldchen einzukreisen, als das Hovercraft herausflitzt. Weil es für eine Person konstruiert wurde, sitzt Ruby mehr oder weniger auf Bonds Schoss und klammert sich unbeholfen an ihm fest. Die Jeeps eröffnen das Feuer, aber Bond steuert nur quer über den Feldweg ins angrenzende Gewässer. Die gesamte Ebene zwischen Las Palmas und dem Río Paraguay ist durchzogen von gewundenen Nebenflüssen, Lagunen, Tümpeln und Bächen. Torres brüllt in ein Walkie-Talkie und ein weiteres halbes Dutzend Pistolenmänner, die an einem morschen Bootssteg Karten spielen, lassen alles stehen und liegen und springen in drei bereitstehende Schnellboote. Das Hovercraft flitzt nun einen mäandernden Flussarm entlang, parallel dazu einer der ballernden Jeeps. Bond erwidert das Feuer mit der CCP und Ruby versucht einige Treffer mit der Makarov. Plötzlich biegt der Fluss scharf nach links ab. Bond fährt weiter geradeaus und bringt das Hovercraft dadurch wieder an Land. Der Jeep wittert eine Chance und bringt sich direkt hinter Bond, doch einige Meter weiter verbirgt sich hinter einigen Büschen ein trüber See und kurz darauf ist das Hovercraft wieder auf dem Wasser, während der Jeep zu spät bremst und in der einen guten Meter tiefen braunen Brühe feststeckt. Jetzt kommt ihnen ein einzelnes Schnellboot entgegen. Als sie sich kreuzen, leert Bond das Magazin der Maschinenpistole und fetzt die Gegner weg, das Boot landet führerlos in den morschen Baumstämmen am Ufer. «Hinter uns!», ruft jetzt Ruby, die durch ihre Sitzposition über Bonds Schulter sieht. Bond wendet. Die beiden restlichen Boote kommen aus der anderen Richtung, dazwischen steckt immer noch der hilflose Jeep im Wasser. Bond kippt einen Schalter. «Gut festhalten, so wie ich Tante Q kenne, hat sie geklotzt, nicht gekleckert». Er startet den Turbo-Antrieb und nutzt die noch knapp über Wasser stehende Motorhaube sowie die Windschutzscheibe des Jeeps als Sprungschanze. Das Hovercraft legt einen riesigen Sprung hin und fliegt über die beiden Boote hinweg, von denen eines so verwirrt ist, dass es in den Jeep kracht. Beide explodieren. Das andere kann ausweichen und wenden. Doch das Hovercraft, das bei der Landung noch ein paar Mal übers Wasser hüpft, steuert wieder aufs Land zu. Der Turbo-Antrieb stirbt ab und das Luftkissenfahrzeug fällt auf seine normale Geschwindigkeit zurück.
Das Hovercraft düst nun über einen Feldweg mit dichtem Gebüsch auf beiden Seiten, als vor ihnen Torres’ Jeep einbiegt und genau auf sie zu kommt. Ein Blick zurück zeigt, dass sich der dritte Jeep von hinten nähert. Torres zielt mit siegessicherer Miene mit dem Granatwerfer. Als er schiesst, biegt Bond in letzter Sekunde ins Gebüsch ab und der hintere Geländewage wird von der Granate getroffen. Bond ist wieder auf einem mäandernden Flussarm, doch hinter ihm taucht das letzte Schnellboot auf. Ruby verschiesst wirkungslos ihre letzten Pistolenschüsse und ruft, dass die Munition ausgehe. Bond erwidert, dass sie durchaus noch ein paar Reserven hätten, und gibt Vollgas. Knapp ausser Sichtweite des Bootes biegt er in einen kleinen Nebenfluss hinter hohem Schilf ab, bremst, und flitzt zu einem Überraschungsangriff hervor, als das Boot sie einholt. Er aktiviert das ins Hovercraft eingebaute Maschinengewehr, die beiden Söldner auf dem Boot werfen sich geistesgegenwärtig auf den Boden und die Salve zerfetzt Heck und Benzintank. Die Söldner kommen wieder hoch und schiessen. «Haben Sie etwa noch mehr solche Tricks auf Lager?», fragt Ruby. «Einen noch», erwidert Bond, während er das Maschinengewehr wieder ein- und den Flammenwerfer ausfährt. Als die Söldner nachladen, wendet er, düst wieder genau auf sie zu und schiesst einen Flammenstrahl, der das inmitten des eigenen rasch auslaufenden Benzins dümpelnde Boot in einem Feuerball hochgehen lässt.
Torres’ Auto erreicht das unbefahrbare Ende eines Feldwegs. Von seiner erhöhten Position auf der Ladefläche sieht er über die Büsche hinweg das Hovercraft, das den Río Paraguay und damit die Landesgrenze überquert und im entfernten Wald verschwindet. Frustriert befiehlt er seinem Fahrer den Rückzug und schmeisst dann wutentbrannt seinen Granatwerfer weg.
In einem Safe-House nahe Asunción wartet Bond ungeduldig vor dem besetzten Badezimmer. Als Ruby mit noch feuchten Haaren rauskommt geht er rein und fängt an, sich mit Schaum und Klinge zu rasieren. Die Tür lässt er offen, Ruby fummelt ein bisschen verlegen an Bonds Köfferchen herum, das offen auf dem Sofa liegt. «So», initiiert sie schliesslich ein Gespräch. «James Bond, hm? Ich muss sagen, nach allem, was heute passiert ist weiss ich nicht ganz, ob Sie ein ausgefuchster Typ oder ein Irrer sind. Auf jeden Fall sind Sie nicht ganz, was ich vom britischen Geheimdienst erwartet hätte». Bond antwortet: «Das macht nichts, um ehrlich zu sein weiss ich gar nicht genau, was ich vom kanadischen Geheimdienst erwartet hätte. Sie haben sich aber überaus wacker geschlagen». Ruby macht grosse Augen. Bond erklärt: «Sie sind zwar noch etwas verschlossen, aber Ihr Akzent hat die Möglichkeiten stark eingegrenzt. Zuerst hätte ich noch auf die CIA getippt, aber jetzt bin ich mir doch ziemlich sicher – und Ihrem Gesicht nach zu urteilen habe ich recht». Ruby: «Ich kann Ihnen nur sagen, Mr. Bond, dass sich der kanadische Geheimdienst eher an gute, alte Ermittlungen mit handfesten Ergebnissen und Beweisen gewöhnt ist, nicht an Schiessereien und Explosionen, bevor auch nur eine Frage gestellt wurde». Sie runzelt bei einem weiteren Blick in Bonds Köfferchen die Stirn. «Warum die Klinge, wenn Sie einen Rasierapparat dabeihaben?». Bond hält bei der Rasur inne. «Das wäre etwas gar schockierend. 800.000 Volt, um genau zu sein. Q hat einen Sicherheitsmechanismus eingebaut, aber man geht doch lieber selber auf Nummer sicher». Er wäscht sich das Gesicht und kämmt sich jetzt die Haare. «Und handfeste Ergebnisse und Beweise haben wir trotz allem bekommen. Jedenfalls sobald Sie noch ein weiteres Stück aus sich rauskommen und mit mir teilen, wer der Tote war». Ruby zögert kurz, sagt dann aber: «Er hat für die kanadische Weltraumbehörde gearbeitet. Einer der besten. Vor zwei Wochen ist er verschwunden, in seiner Wohnung gab es Spuren, die auf eine Entführung hindeuteten. Wir konnten punktuelle Signale auffangen, die uns ein Gebiet im Norden Argentiniens eingrenzten». Bond hat sich fertig gekämmt und schenkt sich nun an der Minibar einen Bourbon ein. «Und sein Fachgebiet war zweifelsohne die Satellitentechnologie». Er bietet ihr ein Glas an, sie schüttelt den Kopf, überlegt es sich dann aber anders. «Sie meinen, was wir gesehen haben, war ein Satellit?» Bond schwenkt das Eis in seinem Glas. «Davon gehe ich aus. Er wird offensichtlich demontiert, was heissen muss, dass er seine Zwecke erfüllt hat und wieder gelandet wurde. Der Ort war vor Jahrzehnten mal ein Raketenstartplatz, es gibt wohl immer noch gewisse Infrastrukturen, die man zu diesem Zweck nutzen konnte. Was noch fehlte war das Fachwissen, wie man einen Satelliten sicher auf die Erdoberfläche zurückbringt. Hier kam Ihr entführter Wissenschaftler ins Spiel» Bond macht ein nachdenkliches Gesicht. «Aber für jemanden wie Malin Skarre ist das immer noch ein höchst verdächtiges Verhalten». Ruby macht grosse Augen. «Malin Skarre? Sie meinen den Tech-Guru?» Bond nickt. «Malin Skarre hat einen kriminellen Mittelsmann, der sich selbst Der Baron» nennt, bezahlt, um eine paramilitärische Söldnertruppe anzuheuern, und nach Las Palmas zu schicken. Und wie wir jetzt wissen, wurde dort ein Satellit gelandet, in seine Einzelteile zerlegt und entsorgt. Ich habe die Einrichtung sechs Stunden lang beobachtet. In dieser Zeit sind elf Lastwagen, alle von verschiedenen Recyclingfirmen hin- und wieder weggefahren». Ruby sagt: «Ich habe die Akten über Skarre Industries und Skarre persönlich gelesen, seit er auf der Bildfläche erschienen ist. Das Unternehmen verwaltet betreibt oder verwaltet haufenweise Satelliten für die Mengen an Software und Smart-Tech, die sie produzieren.» Bond entgegnet: «Das erklärt vielleicht die Geheimniskrämerei und die Sicherheitsmassnahmen zu einem bestimmten Grad, aber nicht die radikalen und illegalen Methoden». Ruby leert ihr Glas und verzieht dabei leicht das Gesicht. «Da ist etwas dran. Ich werde meine Leute unverzüglich in Kenntnis setzen. Sie werden sich mit der argentinischen Polizei, vielleicht sogar mit dem Militär in Verbindung setzen müssen, um diese Leute hochzunehmen». Bond lächelt listig. «Ich habe andere Pläne. Ich will mir Malin Skarre persönlich etwas genauer anschauen. Und ich wäre erfreut, wenn Sie mich dabei begleiten. Vier Augen sehen mehr als zwei. Und ich denke Sie wollen herausfinden, warum Ihr Wissenschaftler sterben musste. Mit etwas Glück können Sie ihn direkt fragen. Jedenfalls wäre es das Beste, wenn wir in Santo Domingo zusammenbleiben würden». Ruby schaut ihn fragend an. «Wieso Santo Domingo?» Bond antwortet: «Er wird dort in wenigen Tagen auf einem Tech-Kongress auftreten und hat geschäftliche Interessen in der Dominikanischen Republik. Wir können ihm auflauern, uns etwas umhören». Als Ruby immer noch skeptisch dreinschaut, zeigt er ihr etwas auf seinem Smartphone. «Ich habe die Flugtickets für morgen früh übrigens längst gebucht, Sie waren aber auch wirklich lange im Bad». Ruby zuckt mit den Schultern. «Also gut, aber ich werde weitere Erkundigungen über Sie bei meinen Leuten einholen. Und versuchen Sie, nicht auf alles zu schiessen, was sich bewegt». Sie schlägt die Decke auf der linken Seite des Bettes zurück und schüttelt das Kopfkissen. «In manchen Fällen hat man nicht den Luxus, selber zu entscheiden, ob man schiesst oder nicht», entgegnet Bond höflich und legt sein Jackett auf die rechte Bettseite. Ruby nimmt das Jackett, und schmeisst es in hohem Bogen auf das ramponierte Sofa. «Wie recht Sie haben, Mr. Bond».
Ruby Mouiller lenkt ihren Jeep auf ein Grundstück am Ortsrand, parkt ihn in einem verwahrlosten Schuppen und steigt aus. Sie trägt grüne Outdoor-Kleidung, verschiedene Ausrüstungsgegenstände und eine Pistole (Makarov). Damit steigt sie über den rückwärtigen Zaun und durch das Gebüsch. Einige hundert Meter weiter, auf einer grossen, offenen Fläche, befindet sich eine Art Hangar oder grosse Lagerhalle mit einigen einfachen Nebengebäuden und Bürocontainern.
Ruby nimmt im Gebüsch einen Beobachtungsposten ein und sucht das Betriebsgelände mit einem Fernglas ab, mit dem sie zugleich auch Fotos schiessen kann. Arbeiter winken gerade einen Lastwagen, der aus dem Hangar kam, durch eine Schranke. Sie fotografiert das Logo auf dem Laster, das sogleich vom Display als eine Firma für Elektronik-Recycling in Buenos Aires ausgewiesen wird. Auf dem ganzen Gelände patrouillieren schwer bewaffnete Wachposten in paramilitärischen Uniformen. Ein zweiter Laster kreuzt den wegfahrenden auf der holprigen Zufahrtsstrasse, dieser gehört zu einer Sammelstelle für Altmetall. Ruby berichtet all diese Beobachtungen einem Diktiergerät und sagt gerade, dass es wahrscheinlich unmöglich sei, sich dem Betriebsgelände auch nur weiter zu nähern, als das am weitesten entfernt stehende Auto auf dem improvisierten Parkplatz explodiert. Sofort bricht Chaos aus, mehr Leute kommen aus dem Gebäude, eine Sirene geht los und es wird in Walkie-Talkies gesprochen. Ruby zögert kurz, fasst dann einen Entschluss und rennt geduckt durch das hohe, nasse Gras auf das Betriebsgelände zu, wobei sie einen Bogen schlägt, um sich möglichst von der anderen Seite zu nähern.
Diese Seite des Hangars ist verlassen. Etwa dreissig Meter von der Aussenwand entfernt geht sie hinter einem Bagger in Deckung, erspäht eine Rohröffnung auf Bodenhöhe und rennt darauf zu, als um die Ecke des Hangars Stimmen zu hören sind. Für wertvolle Sekunden steht sie wie auf dem Präsentierteller und schwankt zwischen vor und zurück, bevor sie sich zurück hinter die Baggerschaufel rettet, genau als zwei Wachmänner um die Ecke biegen. Sie kommen gefährlich nahe an die Baggerschaufel heran, in der Ruby mit angehaltenem Atem kauert und beobachten misstrauisch die weitere Umgebung, bevor sie ins Walkie-Talkie sprechen (spanisch, untertitelt): Ein Ablenkungsmanöver sei nicht auszuschliessen, aber nichts sei zu sehen. Dann endlich gehen sie weiter und verschwinden um die Ecke. Ruby holt Luft, rennt noch einmal los, und wirft sich in das Rohr.
Dieses hat einen Durchmesser von knapp einem Meter und sie kriecht mühsam voran und um eine Biegung. Das Rohr öffnet sich zu einem Gang, der auf der einen Seite mit einer Sperrholzwand vom Hauptteil des Hangars abgeschnitten zu sein scheint. Auf der anderen Seite befinden sich Raumtüren, im Prinzip nur an der Aussenwand aufgereihte Bürocontainer. Eine Gestalt kauert im Halbdunkeln an der Wand und rührt sich nicht. Ruby nähert sich vorsichtig mit gezogener Pistole, es ist ein toter Wachmann. Ein paar Meter weiter ein weiterer, ebenfalls tot. Sie prüft eine Tür, die zu einer Art Umkleideraum führt, durchsucht oberflächlich einige Schränke und geht dann weiter. Die nächste Tür gehört zu einem Raum, der fast leer ist. Eine LEICHE (Michael G. Wilson) mit einem Kopfschuss ist an einen Stuhl gefesselt. Ruby ist sichtlich erschüttert, als sie den Mann erkennt. Da tritt jemand aus dem Schatten und richtet eine Walther CCP auf sie. «Keinen Ton, ruhig bleiben.» Es ist Bond, ebenfalls in taktischer Kleidung. Er tritt in ihr Sichtfeld und dreht seine Waffe leicht zur Seite, um die Spannung zu mildern. «Keine Sorge, ich sollte auch nicht hier sein. Ich nehme an, Sie genauso wenig.» Ruby: «Wer sind Sie?» Bond: «Ich bin ein Ermittler aus London, und wenn Sie hier eingebrochen sind, dann sind wir vermutlich aus demselben Grund hier.» Er prüft kurz den Gang, lässt Ruby aber nicht aus den Augen. «Wer hat ihn umgebracht?», fragt sie. Bond sagt: «Nicht ich, er war schon tot, als ich hereinkam. Aber ich bekenne mich schuldig, was die beiden Söldner draussen angeht». Ruby: «Und das soll ich Ihnen einfach so glauben?» Bond: «Ich nehme an, Sie gehören zu Interpol oder zur CIA, Sie können mich überprüfen. Aber fürs Erste sollten wir von hier verschwinden, ich glaube nicht, dass mein Ablenkungsmanöver noch viel länger Wirkung zeigen wird». Und tatsächlich: Die entfernte Sirene verstummt.
Ruby schaut noch einmal den toten Mann an, runzelt die Stirn und marschiert ein Stück in den Gang zu einem Fenster, das in den Hauptteil des Hangars zeigt. Auf einer Plattform in der Mitte der Einrichtung steht eine mehrere Meter grosse, widersinnig geformte Stahlkonstruktion, die an das Gerippe einer Maschine erinnert. Mehrere Techniker sind daran zugange, aber wegen der Explosion draussen eher zögerlich. Ein Kommandant der Wachmannschaft, MARCOS TORRES (Chino Darín) stapft in die Halle und brüllt laut, dass die Leute gefälligst weiterarbeiten sollen. Überall stapelt sich Elektroschrott. Einige Männer zerschlagen grosse Festplatten mit Vorschlaghämmern. Der zweite Laster wird beladen. Ein Techniker reicht Torres ehrfürchtig einen Koffer: «Der zentrale Arbeitsspeicher, wie gewünscht». Ruby beobachtet dies alles, dann stellt sie erstaunt fest, dass Bond den beiden toten Wachmännern die Uniform auszieht. Er wirft ihr eine Jacke und eine Mütze zu und hängt sich selber eine Maschinenpistole um die Schulter. «Zeit aufzubrechen».
Bond und Ruby spähen durch die Hintertür des Hangars, einige Meter weiter parkt ein Geländewagen. Bond testet die Fernbedienung der Autoschlüssel, die er dem toten Wachmann abgenommen hat, es funktioniert. Da biegen wieder zwei der Söldner um die Ecke, aber es ist schon zu spät, um umzukehren. Die Köpfe gesenkt und behelfsmässig uniformiert bugsiert Bond Ruby in Richtung Auto, hebt grüssend die Hand in Richtung der Söldner und brummt unverständlich. Die beiden machen lange Augen, dann begreifen sie endlich, das etwas nicht stimmt. «¡Alto, quietos!» Bond schiesst zweimal in ihre Richtung, während er sich auf den Fahrersitz wirft. Noch während er den Motor startet, geht wieder eine Sirene los. Der Jeep kommt wenige Meter weit, bevor eine Salve den hinteren linken Reifen zerfetzt. Bond reisst das Steuer herum, lenkt den Wagen auf den festeren Grund einer Schotterstrasse und manövriert so gut es geht in Richtung Las Palmas. Da nehmen auch schon drei Fahrzeuge die Verfolgung auf. Marcos Torres, der zornig Befehle brüllt, springt persönlich auf die Ladefläche des dritten, einen Granatwerfer in der Hand.
Die vier Wagen holpern über die schlammigen Dorfstrassen. Kinder kicken einen löchrigen Fussball, gegenüber tummeln sich einige Hunde und sogar Pferde in den verwilderten Gärten. Es ist klar: Hier wird nicht geschossen, aber sobald sie wieder aus dem Ort sind, wird die Hölle ausbrechen. «Zwei Strassen weiter ist mein Auto versteckt!», ruft Ruby. «Wir müssen den Wagen wechseln!». Bond schüttelt grimmig den Kopf. «Dafür ist keine Zeit. Und ich habe eine bessere Lösung.» Ruby: «Aber wir müssen irgendwie nach Resistencia kommen, ich habe dort einen Unterschlupf!» «Wir fahren nicht nach Resistencia, wir fahren ins Ausland», widerspricht Bond. «Das wird es schon mal schwieriger machen, uns zu verfolgen. Haben Sie Ihren Pass dabei?»
Der Konvoi erreicht die Ortsgrenze und sofort geht die Schiesserei wieder los. Bond reisst ruckartig das Steuer herum ins Gelände, hinter ihm sprengt ein Granateneinschlag den Feldweg. Er lenkt ins Unterholz, wo der Wagen steckenbleibt. «Aussteigen!» Rasch führt Bond Ruby tiefer ins Dickicht und entfernt ein Tarnnetz, unter dem sich das Q-Hovercraft verbirgt.
Die drei Autos teilen sich auf den Feldwegen auf, um das Wäldchen einzukreisen, als das Hovercraft herausflitzt. Weil es für eine Person konstruiert wurde, sitzt Ruby mehr oder weniger auf Bonds Schoss und klammert sich unbeholfen an ihm fest. Die Jeeps eröffnen das Feuer, aber Bond steuert nur quer über den Feldweg ins angrenzende Gewässer. Die gesamte Ebene zwischen Las Palmas und dem Río Paraguay ist durchzogen von gewundenen Nebenflüssen, Lagunen, Tümpeln und Bächen. Torres brüllt in ein Walkie-Talkie und ein weiteres halbes Dutzend Pistolenmänner, die an einem morschen Bootssteg Karten spielen, lassen alles stehen und liegen und springen in drei bereitstehende Schnellboote. Das Hovercraft flitzt nun einen mäandernden Flussarm entlang, parallel dazu einer der ballernden Jeeps. Bond erwidert das Feuer mit der CCP und Ruby versucht einige Treffer mit der Makarov. Plötzlich biegt der Fluss scharf nach links ab. Bond fährt weiter geradeaus und bringt das Hovercraft dadurch wieder an Land. Der Jeep wittert eine Chance und bringt sich direkt hinter Bond, doch einige Meter weiter verbirgt sich hinter einigen Büschen ein trüber See und kurz darauf ist das Hovercraft wieder auf dem Wasser, während der Jeep zu spät bremst und in der einen guten Meter tiefen braunen Brühe feststeckt. Jetzt kommt ihnen ein einzelnes Schnellboot entgegen. Als sie sich kreuzen, leert Bond das Magazin der Maschinenpistole und fetzt die Gegner weg, das Boot landet führerlos in den morschen Baumstämmen am Ufer. «Hinter uns!», ruft jetzt Ruby, die durch ihre Sitzposition über Bonds Schulter sieht. Bond wendet. Die beiden restlichen Boote kommen aus der anderen Richtung, dazwischen steckt immer noch der hilflose Jeep im Wasser. Bond kippt einen Schalter. «Gut festhalten, so wie ich Tante Q kenne, hat sie geklotzt, nicht gekleckert». Er startet den Turbo-Antrieb und nutzt die noch knapp über Wasser stehende Motorhaube sowie die Windschutzscheibe des Jeeps als Sprungschanze. Das Hovercraft legt einen riesigen Sprung hin und fliegt über die beiden Boote hinweg, von denen eines so verwirrt ist, dass es in den Jeep kracht. Beide explodieren. Das andere kann ausweichen und wenden. Doch das Hovercraft, das bei der Landung noch ein paar Mal übers Wasser hüpft, steuert wieder aufs Land zu. Der Turbo-Antrieb stirbt ab und das Luftkissenfahrzeug fällt auf seine normale Geschwindigkeit zurück.
Das Hovercraft düst nun über einen Feldweg mit dichtem Gebüsch auf beiden Seiten, als vor ihnen Torres’ Jeep einbiegt und genau auf sie zu kommt. Ein Blick zurück zeigt, dass sich der dritte Jeep von hinten nähert. Torres zielt mit siegessicherer Miene mit dem Granatwerfer. Als er schiesst, biegt Bond in letzter Sekunde ins Gebüsch ab und der hintere Geländewage wird von der Granate getroffen. Bond ist wieder auf einem mäandernden Flussarm, doch hinter ihm taucht das letzte Schnellboot auf. Ruby verschiesst wirkungslos ihre letzten Pistolenschüsse und ruft, dass die Munition ausgehe. Bond erwidert, dass sie durchaus noch ein paar Reserven hätten, und gibt Vollgas. Knapp ausser Sichtweite des Bootes biegt er in einen kleinen Nebenfluss hinter hohem Schilf ab, bremst, und flitzt zu einem Überraschungsangriff hervor, als das Boot sie einholt. Er aktiviert das ins Hovercraft eingebaute Maschinengewehr, die beiden Söldner auf dem Boot werfen sich geistesgegenwärtig auf den Boden und die Salve zerfetzt Heck und Benzintank. Die Söldner kommen wieder hoch und schiessen. «Haben Sie etwa noch mehr solche Tricks auf Lager?», fragt Ruby. «Einen noch», erwidert Bond, während er das Maschinengewehr wieder ein- und den Flammenwerfer ausfährt. Als die Söldner nachladen, wendet er, düst wieder genau auf sie zu und schiesst einen Flammenstrahl, der das inmitten des eigenen rasch auslaufenden Benzins dümpelnde Boot in einem Feuerball hochgehen lässt.
Torres’ Auto erreicht das unbefahrbare Ende eines Feldwegs. Von seiner erhöhten Position auf der Ladefläche sieht er über die Büsche hinweg das Hovercraft, das den Río Paraguay und damit die Landesgrenze überquert und im entfernten Wald verschwindet. Frustriert befiehlt er seinem Fahrer den Rückzug und schmeisst dann wutentbrannt seinen Granatwerfer weg.
In einem Safe-House nahe Asunción wartet Bond ungeduldig vor dem besetzten Badezimmer. Als Ruby mit noch feuchten Haaren rauskommt geht er rein und fängt an, sich mit Schaum und Klinge zu rasieren. Die Tür lässt er offen, Ruby fummelt ein bisschen verlegen an Bonds Köfferchen herum, das offen auf dem Sofa liegt. «So», initiiert sie schliesslich ein Gespräch. «James Bond, hm? Ich muss sagen, nach allem, was heute passiert ist weiss ich nicht ganz, ob Sie ein ausgefuchster Typ oder ein Irrer sind. Auf jeden Fall sind Sie nicht ganz, was ich vom britischen Geheimdienst erwartet hätte». Bond antwortet: «Das macht nichts, um ehrlich zu sein weiss ich gar nicht genau, was ich vom kanadischen Geheimdienst erwartet hätte. Sie haben sich aber überaus wacker geschlagen». Ruby macht grosse Augen. Bond erklärt: «Sie sind zwar noch etwas verschlossen, aber Ihr Akzent hat die Möglichkeiten stark eingegrenzt. Zuerst hätte ich noch auf die CIA getippt, aber jetzt bin ich mir doch ziemlich sicher – und Ihrem Gesicht nach zu urteilen habe ich recht». Ruby: «Ich kann Ihnen nur sagen, Mr. Bond, dass sich der kanadische Geheimdienst eher an gute, alte Ermittlungen mit handfesten Ergebnissen und Beweisen gewöhnt ist, nicht an Schiessereien und Explosionen, bevor auch nur eine Frage gestellt wurde». Sie runzelt bei einem weiteren Blick in Bonds Köfferchen die Stirn. «Warum die Klinge, wenn Sie einen Rasierapparat dabeihaben?». Bond hält bei der Rasur inne. «Das wäre etwas gar schockierend. 800.000 Volt, um genau zu sein. Q hat einen Sicherheitsmechanismus eingebaut, aber man geht doch lieber selber auf Nummer sicher». Er wäscht sich das Gesicht und kämmt sich jetzt die Haare. «Und handfeste Ergebnisse und Beweise haben wir trotz allem bekommen. Jedenfalls sobald Sie noch ein weiteres Stück aus sich rauskommen und mit mir teilen, wer der Tote war». Ruby zögert kurz, sagt dann aber: «Er hat für die kanadische Weltraumbehörde gearbeitet. Einer der besten. Vor zwei Wochen ist er verschwunden, in seiner Wohnung gab es Spuren, die auf eine Entführung hindeuteten. Wir konnten punktuelle Signale auffangen, die uns ein Gebiet im Norden Argentiniens eingrenzten». Bond hat sich fertig gekämmt und schenkt sich nun an der Minibar einen Bourbon ein. «Und sein Fachgebiet war zweifelsohne die Satellitentechnologie». Er bietet ihr ein Glas an, sie schüttelt den Kopf, überlegt es sich dann aber anders. «Sie meinen, was wir gesehen haben, war ein Satellit?» Bond schwenkt das Eis in seinem Glas. «Davon gehe ich aus. Er wird offensichtlich demontiert, was heissen muss, dass er seine Zwecke erfüllt hat und wieder gelandet wurde. Der Ort war vor Jahrzehnten mal ein Raketenstartplatz, es gibt wohl immer noch gewisse Infrastrukturen, die man zu diesem Zweck nutzen konnte. Was noch fehlte war das Fachwissen, wie man einen Satelliten sicher auf die Erdoberfläche zurückbringt. Hier kam Ihr entführter Wissenschaftler ins Spiel» Bond macht ein nachdenkliches Gesicht. «Aber für jemanden wie Malin Skarre ist das immer noch ein höchst verdächtiges Verhalten». Ruby macht grosse Augen. «Malin Skarre? Sie meinen den Tech-Guru?» Bond nickt. «Malin Skarre hat einen kriminellen Mittelsmann, der sich selbst Der Baron» nennt, bezahlt, um eine paramilitärische Söldnertruppe anzuheuern, und nach Las Palmas zu schicken. Und wie wir jetzt wissen, wurde dort ein Satellit gelandet, in seine Einzelteile zerlegt und entsorgt. Ich habe die Einrichtung sechs Stunden lang beobachtet. In dieser Zeit sind elf Lastwagen, alle von verschiedenen Recyclingfirmen hin- und wieder weggefahren». Ruby sagt: «Ich habe die Akten über Skarre Industries und Skarre persönlich gelesen, seit er auf der Bildfläche erschienen ist. Das Unternehmen verwaltet betreibt oder verwaltet haufenweise Satelliten für die Mengen an Software und Smart-Tech, die sie produzieren.» Bond entgegnet: «Das erklärt vielleicht die Geheimniskrämerei und die Sicherheitsmassnahmen zu einem bestimmten Grad, aber nicht die radikalen und illegalen Methoden». Ruby leert ihr Glas und verzieht dabei leicht das Gesicht. «Da ist etwas dran. Ich werde meine Leute unverzüglich in Kenntnis setzen. Sie werden sich mit der argentinischen Polizei, vielleicht sogar mit dem Militär in Verbindung setzen müssen, um diese Leute hochzunehmen». Bond lächelt listig. «Ich habe andere Pläne. Ich will mir Malin Skarre persönlich etwas genauer anschauen. Und ich wäre erfreut, wenn Sie mich dabei begleiten. Vier Augen sehen mehr als zwei. Und ich denke Sie wollen herausfinden, warum Ihr Wissenschaftler sterben musste. Mit etwas Glück können Sie ihn direkt fragen. Jedenfalls wäre es das Beste, wenn wir in Santo Domingo zusammenbleiben würden». Ruby schaut ihn fragend an. «Wieso Santo Domingo?» Bond antwortet: «Er wird dort in wenigen Tagen auf einem Tech-Kongress auftreten und hat geschäftliche Interessen in der Dominikanischen Republik. Wir können ihm auflauern, uns etwas umhören». Als Ruby immer noch skeptisch dreinschaut, zeigt er ihr etwas auf seinem Smartphone. «Ich habe die Flugtickets für morgen früh übrigens längst gebucht, Sie waren aber auch wirklich lange im Bad». Ruby zuckt mit den Schultern. «Also gut, aber ich werde weitere Erkundigungen über Sie bei meinen Leuten einholen. Und versuchen Sie, nicht auf alles zu schiessen, was sich bewegt». Sie schlägt die Decke auf der linken Seite des Bettes zurück und schüttelt das Kopfkissen. «In manchen Fällen hat man nicht den Luxus, selber zu entscheiden, ob man schiesst oder nicht», entgegnet Bond höflich und legt sein Jackett auf die rechte Bettseite. Ruby nimmt das Jackett, und schmeisst es in hohem Bogen auf das ramponierte Sofa. «Wie recht Sie haben, Mr. Bond».
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
Let the sheep out, kid.
Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
28ich lasse mir das von ChatGPT zusammenfassen wenn es fertig ist
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
29Das hat großen Stil und zollt von unheimlichem Respekt vor der Arbeit.danielcc hat geschrieben: 14. April 2024 19:50 ich lasse mir das von ChatGPT zusammenfassen wenn es fertig ist
Ich hätte jetzt gesagt: wenn dich der Thread nicht interessiert, dann lies ihn doch nicht. Und auch das Kommentieren ist optional.
TOFANA IOAM
Re: Bond 26 XXL - Mods zeigen, wie es geht
30Ich verstehe das auch nicht. Wenn du keine Lust darauf hast, dann lies dir diesen Thread nicht durch und vermeide solche Beiträge mit passiver Verachtung.
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."
"No, I'm just looking."