Welcher ist euer Lieblingsfilm von M. Night Shyamalan?

Praying with Anger (1992) (Keine Stimmen)
Wide Awake (1998) (Keine Stimmen)
The Sixth Sense (1999)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (56%)
Unbreakable - Unzerbrechlich (2000)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (22%)
Signs - Zeichen (2002) (Keine Stimmen)
The Village - Das Dorf (2004)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (11%)
Das Mädchen aus dem Wasser (2006) (Keine Stimmen)
The Happening (2008) (Keine Stimmen)
Die Legende von Aang (2010)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (11%)
After Earth (2013) (Keine Stimmen)
The Visit (2015) (Keine Stimmen)
Split (2016) (Keine Stimmen)
Glass (2019) (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

16
Nico hat geschrieben: 23. Januar 2019 23:16 Oh ich könnte mir schon vorstellen, dass wir uns bei den Beasts einig sind
Schön zu hören, aber vertrau mir, wenn ich hier erstmal zum Thema Potter loslege, bin ich meinen Mod-Status los. :D
Nico hat geschrieben: 23. Januar 2019 23:16 Ich hatte durchaus vor mir die beiden Filme vorher anzuschauen und werd‘s wohl auch tun, zumindest bei Unbreakable scheinst du ja absolut eine Empfehlung aussprechen zu können und dann kann ich ja nach Split immer noch entscheiden, ob sich Glass für mich lohnt oder nicht.
Das wäre in der Tat die richtige Herangehensweise. Der Film dürfte auch noch etwas laufen, da derzeit die Konkurrenz im Kino nicht allzu stark ist und trotz mehrfacher Oscarnominierung sowohl Green Book als auch The Favourite hierzulande sicher keine Bäume einreißen werden. Genug Zeit, die beiden vorherigen Beiträge aus dem Shyamalan Cinematic Universe zu sichten bleibt dir also garantiert. Ist vielleicht auch interessant von jemandem zu lesen, der die (recht überraschend plötzliche) Trilogie dicht beieinander kennenlernt, anstatt bereits über Jahre hinweg die einzelnen Filme gesehen zu haben.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

17
Nico hat geschrieben: 23. Januar 2019 22:03 Ich muss ehrlich zugeben, ich hatte von dem Herrn noch nie gehört und bisher auch noch keinen seiner Filme gesehen, auch wenn mir „The Sixth Sense“ natürlich ein Begriff war. (Weiß leider inzwischen schon über den Twist Bescheid, was den Film etwas weiter nach hinten auf die Watch-List geschickt hat)
Der wirklich schön inszenierte Film hat aber weitaus mehr zu bieten als nur diesen absolut gelungenen Twist. Und konnte deswegen auch beim zweiten Schauen genau so überzeugen wie zunächst im Kino.

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

18
Man kann natürlich sagen, lieber wenige richtig gute Filme als viel Schrott. Ich bin nur kein Freund davon, wenn man Regisseure nach 2-3 guten Filmen direkt in den Himmel lobt und auf eine Stufe mit Hitchcock stellt.
Hitchcock ist sowieso fast einmalig was das Verhältnis aus Menge und Qualität in seinem Oeuvre angeht. So viele Filme von denen fast alle gut, und viele sogar herausragend sind hat kaum ein anderer Regisseur geschaffen.

@Hille: Sorry, letztlich muss man natürlich jeden Film den er gemacht hat zu seinem Werk zählen (oder ihm um die Ohren hauen). Aber für mich ist "der echte Shyamalan" der, der aus einem kleinen Budget ein großes Ereignis macht, deswegen sehe ich After Earth oder diesen Luftverbieger nicht so sehr als repräsentativ an (wobei: ich habe sie gar nicht gesehen :-) )

A propos Budget: Glass soll nur 20 Mio gekostet haben - das ist eigentlich kaum vorstellbar. In den 90ern hat allein Willis so viel pro Film bekommen. Gut, heute sicher nicht mehr. Aber Willis, McAvoy, Jackson und einige mehr... da dürften die 20 Mio allein für den Cast drauf gegangen sein. Übrigens hätte dieser Film durchaus mehr Budget vertragen. Ein deftiger Showdown hätte dem Ganzen zu mehr Comic-Glaubwürdigkeit verholfen. So wird es aber zumindest ein Riesenerfolg - das ist schon abzusehen.

Stimme übrigens Maibaum zu was die sonstigen Qualitäten angeht. Sehe die aber auch nicht nur bei Sixth Sense. All seine wichtigeren Filme haben eine tolle, subtile Kameraführung, sehr gute Schauspielerführung, ganz abgesehen von den an sich oft cleveren Erzählweise
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

19
dieser Shymalan ist schon ein Phänomen. Seine etwas eigenwillig esoterisch anmutenden Machwerke lassen einen etwas verwirrt zurück. Warum er dennoch derartig erfolgreich ist, wer weiß warum?
"Glass" wurde von den meisten Kritikern als durch unnützes Geschwätz seiner drei Superhelden gedehntes Kaugummi-Gefilme verrissen. Dennoch fahren die Cineasten mächtig darauf ab.
Ich ringe mit mir, ob ich ihn mir trotz aller Verrisse heute anschaue
https://wessels-filmkritik.com/2019/01/11/glass/
https://www.boxofficemojo.com/movies/?i ... nt2019.htm
https://www.rottentomatoes.com/m/glass_2019
36% seitens Kritiker vs. 78% seitens Kinogeher
PS: ist Blumhouse nicht ein Trash-Produzent gerade im Niveau noch über Asylum?
"There is sauerkraut in my lederhosen."
Bild

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

20
danielcc hat geschrieben: 24. Januar 2019 10:34 Hitchcock ist sowieso fast einmalig was das Verhältnis aus Menge und Qualität in seinem Oeuvre angeht. So viele Filme von denen fast alle gut, und viele sogar herausragend sind hat kaum ein anderer Regisseur geschaffen.
Ohne da wirklich widersprechen zu wollen sei aber angemerkt, dass auch bei Hitchs Oeuvre die wirklich herausragenden Werke an zwei Händen abzuzählen sind. Das ist dann immer noch eine grandiose Anzahl, aber da fallen mir auch noch diverse andere Regisseure ein, bei denen ich auch 5-10 Filme als herausragend bezeichnen würde (zB Wilder, Altman, Lean, Allen, Polanski oder - man höre und staune – Spielberg). Hitch muss sich am Ende genauso an Werken wie Mr. & Ms. Smith, Under Capricorn oder Topaz messen lassen wie z.B. Spielberg an Amistad.

Um nicht gänzlich off topic zu gehen sei noch schnell erwähnt, dass mein Lieblings-Schalala ausgerechnet der allgemein scheinbar nicht so beliebte After Earth ist.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

23
Nach The 6th Sense gehörte MNS erst mal ein paar Jahre zu den Regisseuren deren Fortgang ich mit Interesse verfolgte, jedoch mit stetig sinkendem Interesse. Und nach The Happening war das dann anscheinend auch erst mal vorbei, denn tatsächlich habe ich bislang keinen seiner späteren Filme mehr gesehen.

1992: Praying with Anger -
1998: Wide Awake -
1999: The Sixth Sense 9
2000: Unbreakable – Unzerbrechlich 7
2002: Signs – Zeichen 6
2004: The Village – Das Dorf 7
2006: Das Mädchen aus dem Wasser 6
2008: The Happening 6
2010: Die Legende von Aang -
2013: After Earth -
2015: The Visit -
2016: Split -
2019: Glass -

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

24
AnatolGogol hat geschrieben: 24. Januar 2019 12:15
danielcc hat geschrieben: 24. Januar 2019 10:34 Hitchcock ist sowieso fast einmalig was das Verhältnis aus Menge und Qualität in seinem Oeuvre angeht. So viele Filme von denen fast alle gut, und viele sogar herausragend sind hat kaum ein anderer Regisseur geschaffen.
Ohne da wirklich widersprechen zu wollen sei aber angemerkt, dass auch bei Hitchs Oeuvre die wirklich herausragenden Werke an zwei Händen abzuzählen sind.
Eine Hand reicht da auch.
Hitchcock wird natürlich mittlerweile auch gerne und großzügig überschätzt, und zwar weil man sich fast nur noch mit den Stärken seiner Filme auseinandersetzt, aber kaum noch mit deren Schwächen.

Jedoch hat Hitch (zumindest seit 1934) fast immer ein gewisses Mindestniveau gehalten, und so gibt es kaum einen seiner Filme die ich unter 6/10 einschätzen würde. Auf den ersten Blick lediglich den stark veralteten The Trouble with Harry.

Regisseure die auch im Alter noch ein hohes Niveau hielten, oder auch bei einer umfangreichen Filmographie viel zu bieten haben, gibt es aber tatsächlich noch viel, viel mehr.

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

25
danielcc hat geschrieben: 24. Januar 2019 10:34Ich bin nur kein Freund davon, wenn man Regisseure nach 2-3 guten Filmen direkt in den Himmel lobt und auf eine Stufe mit Hitchcock stellt
Sehe ich prinzipiell ähnlich, aber genau das wurde mit Shyamalan nach Sixth Sense und Unbreakable ja gemacht. Und so hoch wie er gehoben wurde, so tief ist er dann in den Folgejahren auch gefallen, als erst Signs und The Village diese Erwartungen nicht mehr erfüllen konnten und er mit Lady in the Water, The Happening und seinem Airbender in qualitativ unterirdische Gefilde (klar, nicht JEDER sieht das so) abgerutscht ist. Bei Shyamalan war für mich immer der Eindruck groß, dass er jemand ist, der ein fabelhaftes Gespür für visuelles Erzählen und gewagte, künstlerische Filme hat, aber nach seinem großen Durchbruch zu sehr in seinen eigenen Mechanismen verharrt blieb. Bereits bei The Village war dieser alberne Wille spürbar, erneut einen extrem spektakulären Plottwist der Marke Twilight Zone zu präsentieren, letztlich war aber gerade dieser bei mir dafür verantwortlich, dass mir der Film deutlich schlechter in Erinnerung blieb als er objektiv vielleicht ist - während ich dann an seiner Filmografie zwischen 2006 und 2013 gar keinen Gefallen finde. Dennoch gestehe ich ihm ein großes filmisches Talent durchaus zu - Filme wie Unbreakable oder The Visit (stark unterschätzt!) entstehen nicht zufällig. Bei Glass war aber wieder in jeder Hinsicht der Shyamalan am Werk, der sich selbst vermutlich für den Allergrößten hält und mehr daran interessiert ist, im letzten Akt mehrfach die ganze Story auf den Kopf zu stellen, als eine befriedigende Geschichte über seine in Vorfilmen aufgebauten Charaktere zu erzählen.
danielcc hat geschrieben: 24. Januar 2019 10:34 Glass soll nur 20 Mio gekostet haben - das ist eigentlich kaum vorstellbar. In den 90ern hat allein Willis so viel pro Film bekommen.
Wer heute noch mehrere Millionen an Bruce Willis bezahlt, der ist aber auch selber Schuld. :wink: Ohne seine früheren schauspielerischen Großleistungen (Die Hard, Pulp Fiction, 12 Monkeys, Sixth Sense etc.) schmälern zu wollen, aber "Brusli" verdingt sich seit einer gefühlten Ewigkeit nahezu ausschließlich in billigen Direct to Video Streifen, in denen er sich bei lustlosen Kurzauftritten abfilmen lässt, damit man seinen Namen und sein Gesicht als Kaufargument aufs Cover drucken kann, um dann zur nächsten Billigproduktion weiterzuziehen. Wenig Aufwand für (daran gemessen) viel Geld. Und wenn die Kasse klingelt, ist er sich auf für eine Demontage seines größten Kinoerfolgs (Die Hard 5) nicht zu schade, genauso wie er bei einer Million zu wenig dann auch mal einem Herzensprojekt eines Kollegen den Rücken zuwendet (The Expendables 3). Große Summen ist Willis einfach schon lange nicht mehr wert - was er für Glass bekommen hat, da kann man nur mutmaßen. Ich hoffe es ist nicht allzu viel gewesen, denn noch viel gelangweilter, lustloser und apathischer als in Glass kann ein "Top-Star" eigentlich gar nicht mehr auftreten.
danielcc hat geschrieben: 24. Januar 2019 10:34 Ein deftiger Showdown hätte dem Ganzen zu mehr Comic-Glaubwürdigkeit verholfen.
Einerseits würde ein solcher Showdown zu dem "Unbreakable/Split"-Universum nicht wirklich passen, da diese Filme schon sehr in unserer nüchternen Realität verankert sind und die übermenschlichen Elemente entsprechend behutsam und "naturalistisch" dargestellt werden. Andererseits sollte man dann vielleicht einen dementsprechenden Comic-Showdown nicht 90 Minuten lang versprechen, wenn man dann gar nicht die Absicht hat, so einen zu präsentieren, schlimmer noch: Wenn das, was man stattdessen als Konklusion wählt, dermaßen billig und gehetzt von Statten geht. Aber das Drehbuch zu Glass ist imo eine heillose Katastrophe, die schon lange vor dem desaströsen dritten Akt nicht mehr zu verhindern gewesen ist. Einige unsägliche Dialogzeilen ("First Name Mr., Last Name Glass") haben bei mir ganz ehrlich Fremdscham ausgelöst. :D Schade ist das imo deshalb, weil das Konzept hinter dieser Trilogie ziemlich erfrischend ist (in den ersten 15 Minuten von Glass sogar grandios aufgeht) und man mit Glass eine kluge Antithese zu den derzeitigen Cinematic Universe Verstrickungen des US-Blockbusterkinos hätte schreiben können. Herausgekommen ist leider ein lahmer Psychothriller mit dem vermutlich hanebüchsten Plot seit Langem.
Spoiler
Daniel, da du den Film ja auch gesehen hast, wie stehst du zu folgenden Punkten:
  • Wie kam Shyamalan nur auf den absurden Einfall, fast die gesamten 130 Minuten der Laufzeit dafür aufzuwenden, die psychologischen Gespräche in den Vordergrund zu stellen, in denen die Charaktere glauben sollen, sie hätten gar keine übersinnlichen Fähigkeiten? Das ergibt als Konzept wenig Sinn, denn wir als Zuschauer WISSEN sehr gut, dass McAvoy und Willis jene Superkräfte haben, mehr noch, wir warten den ganzen Film darauf, dass sie diese endlich wieder einsetzen. Aber auch innerfilmisch ist das ganze extrem konstruiert. Warum versucht Dunn kein einziges Mal, seine übermenschliche Stärke einfach zu beweisen? Warum beginnt er nach 19 (!) aktiven Jahren als The Overseer irgendwann selbst, an seiner Kraft zu zweifeln (obwohl er ja u.a. auch sehr klare Visionen bei Berührung mit anderen Menschen bekommt)? Das hätte direkt nach Unbreakable vielleicht noch gepasst, mit diesem großen Zeitsprung ist es aber nur bekloppt.
  • Wie kann McAvoy nicht wissen, dass Mr. Glass für den Tod seines Vaters verantwortlich ist? Schon klar, für uns Zuschauer soll diese Tatsache ein großer Plottwist sein, aber McAvoy wird ja wohl wissen, dass sein Vater beim Eastrail 177 Zugunglück ums Leben kam - und wie sowohl das Ende von Unbreakable als auch der Cameo von Willis in Split unmissverständlich klar machen, ist der Öffentlichkeit sehr wohl bekannt, wer hinter dem Anschlag auf diesen Zug steckt. Dass es nun erst den Sohn von Dunn braucht, um McAvoy darüber zu unterrichten, ist extrem konstruiert - hier stehen bei Shyamalan mal wieder "überraschende Wendungen" vor Charakterarbeit, innerer Kohärenz und nachvollziehbarer Charakterarbeit.
  • Warum tötet die geheime Untergrundgesellschaft die drei "Metahumans" nicht gleich zu Beginn des Films? Ja, der Film versucht eine Art Antwort dafür zu artikulieren, doch da der Film letztlich reichlich antiklimaktisch auf den Tod aller Protagonisten hinausläuft, stellt sich die Frage, ob die "Ziele" der Psychologin, die drei von ihrer Normalität zu überzeugen, wirklich so wichtig waren, dass die viel leichtere direkte Exekution aller Inhaftierten erst als Plan B eingestuft wurde. Zugegeben: Man kann das machen, aber bei Glass drängt sich nach der Sichtung schon extrem der Eindruck auf, dass der gesamte sehr lange und geschwätzige Mittelteil des Films eigentlich nur Füllmaterial gewesen ist.
  • Zum Ende: Abgesehen von den imo extrem unbefriedigenden Toden aller drei Akteure (gemeint ist nicht ihr Tod selbst, sondern die Ausführung, besonders Dunn scheidet fast schon nebensächlich aus dem Film und das etwa 25 Minuten vor dem Abspann!) stellt sich die Frage, ob der geniale Masterplan von Mr. Glass wirklich irgendeinen Erfolg verzeichnen wird. Die Veröffentlichung der Aufnahmen der Überwachungskameras im Internet sind wohl kaum spektakulär genug, um erstens verborgene Superhelden zu einem Outing zu inspirieren und um zweitens die Existenz von Metahumans zu beweisen. Ganz ehrlich: Heutzutage hat jeder Amateur die Möglichkeit, so ein Video zu faken, zumal die Taten von Willis und McAvoy zumindest mich nicht direkt auf die Existenz von Superhelden schließen lassen würden - seien wir ehrlich: 99 Prozent aller Internetuser würden das Video für einen gutgemachten Fake halten. Als Happy End hat das imo gar nicht funktioniert.
  • Eine letzte Sache: Bin ich der Einzige, der mit dem zentralen Trio insofern unglücklich war, als das der Film überdeutlich genau wie Split die James McAvoy Show darstellt und Sam L. Jackson (immerhin die Titelrolle) und Bruce Willis zu Randfiguren degradiert? Jackson ist den halben Film quasi gar nicht dabei und darf dann nur noch mehrere Textbrocken an Exposition losleiern, Willis lässt sich im dritten Akt nur noch durch sein Stuntdouble verkörpern. Witzig ist das deshalb, weil der Film inhaltlich eindeutig mehr Unbreakable 2 sein will, aber bei der Gewichtung der Screentime eigentlich ein lupenreines Split-Sequel darstellt. So oder so: Sehr schwach fand ich in jedem Falle die erneuten Bezüge zur Comic-Mythologie. Während da in Unbreakable mehrfach sehr intelligente Sachen gesagt werden, die dann auch harmonisch mit den Entwicklungen der Charaktere zusammenhängen, hat Glass banale Statements parat, à la: "Wenn Held und Schurke aufeinander treffen, kommt es im Comic zum Showdown." - Ach was! Das Problem ist natürlich auch, dass als Unbreakable 2000 erschien Comichelden im Mainstream noch längst nicht so ein Phänomen waren wie nun zwei Jahrzehnte später, womit Jacksons Geschwätz größtenteils für niemanden einen echen Mehrwert hat.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

26
Glass

Ich komme gerade aus dem Kino. Ich hab's getan. Ich hab mir den Film trotz Vorwarnung angeschaut.
Was war das? Ob es Shyamalan zu Ehren gereicht, dass es möglich ist, derartig abtrus wie noch unbekannt das Superhelden-Thema verarbeiten zu können, bleibt fraglich. Man meint er habe im Drogenrausch da einfach so Fetzen an Erinnerungen aus "Einer flog übers Kuckucksnest", "Psycho", Dürenmatts "Physiker", David Lynch, Stanley Kubrik und was ihm sonst noch durch den Kopf zwitscherte, nur kein Action Kino, wirr zusammengemergelt. Welche böse Macht hinter der Bestie stecken soll, was der Sinn von Glass's Intrige war und was Davids wohl "helle Seite der Macht" im Kampf der wirren Titanen für Sinn gehabt haben soll, hinerläßt so viel an Schlüssigkeit so viel wie von Nachvollziehbarkeit und Thrill: nämlich von allem gar nichts
Kameratechnisch merkt man ihm sein Talent an. Aber seine immer außerordentlich sterilen Bilder (fast immer sieht's bei ihm aus wie im Hochhygienetrakt einer Chip-Fabrik) mit den sehr starken Schatten und Licht Kontrasten, lassen sein Talent eher in der Werbebranche nachgefragt sein.
Die hervorragenden Leistungen von James MCAvoy, Bruce Willis, Samuel l.Jackson und Sarah Paulsen retten den Film vor dem SchleFaZ Prädikat.
Aus Rest an Sympathie: bitte Lieber M. Night: nicht böse sein, künftig nur noch Regie und nie mehr Drehbuch.
2/10 Punkte
"There is sauerkraut in my lederhosen."
Bild

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

27
Hille, wie soll ich denn auf die vielen Fragen antworten wenn das alles spoiler sind ;-)

Nur ganz kurz: Ich muss mich bei einer Sache selbst korrigieren. zwar habe ich den Showdown vermisst, aber er wäre natürlich vor dem Hintergrund dessen was Shyamalan am Ende noch vor hat, nicht wirklich möglich gewesen.

Ich verstehe schon, warum der Film so erzählt wird wie er erzählt wird. Das Zweifeln bzw. der penetrante Versuch den Dreien einzureden, dass sie keine Superkräfte haben, ist ja elementarer Teil der Story vom Ende her betrachtet.
Aber dennoch finde ich, dass die Schwerpunkte und das Script an vielen Stellen nicht gut funktionieren. Zu viel McAvoy, zu wenig Aktion von Dunn, zu viele Psychoklinik, zu wenig Action,...

A propos Action: Man hätte ja kein Marvel Inferno abziehen müssen, aber ich fand zB die Art wie der frühe Kampf zwischen Dunn und der Bestie gefilmt war, sehr spannend. Da macht Shyamalan aus kleinen Mitteln was Besonderes.
Aber der "Parkplatzkampf mit Bestie-im-Galopp" im Showdown ist einfach sehr platt
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

28
So manch Marvel oder DC Fan wird bei so einem Bonsai- Superheldenkampf fassungslos den Kopf geschüttelt haben.
Jeder Bond Bösewicht flößt mehr Angst und Respekt ein als wie diese böse Macht hinter Glass und der Bestie.
Und die Rolle was diese Psychaiterin spielt, wo sie ihnen ihre Supermann-Fantasien rausquatschen will, indem sie ihnen weismachen will, dass sie einfach einen Dachschaden haben, ist an Albernheit unerrreicht.
"There is sauerkraut in my lederhosen."
Bild

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

29
Für mich ist "The Sixth Sense" wirklich ein großartiges Meisterwerk. Bei den restlichen Filmen von ihm da...naja... "The Village" gefiel mir noch ganz gut. "The Happening" fand ich mittelmäßig und "Split" unheimlich enttäuschend. Deswegen werde ich mir "Glass" auch nicht ansehen, weil mich "Split" so enttäuscht hat.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: Die Filmografie des M. Night Shyamalan

30
1992: Praying with Anger -
1998: Wide Awake -
1999: The Sixth Sense 9,5
2000: Unbreakable – Unzerbrechlich 9
2002: Signs – Zeichen 7 (lange her)
2004: The Village – Das Dorf 7 (lange her)
2006: Das Mädchen aus dem Wasser
2008: The Happening 6,5 (lange her)
2010: Die Legende von Aang -
2013: After Earth -
2015: The Visit -
2016: Split 8,5
2019: Glass -