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Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 26. März 2021 10:16
von Casino Hille
Schau mal die ersten 5-6 Minuten von dem Video, welches GoldenProjectile gepostet hat. Der originale "Dawn of the Dead" ist ein sehr smarter Film, der satirisch Kapitalismus und Materialismus kritisiert. Einen politischen Subtext kann man in Snyders Film bestenfalls hinein interpretieren, er frönt einem zynischen Gewaltexzess, bei dem das Recht des Stärkeren gilt. Sein Film ist cool, sieht cool aus und verherrlicht den Kampf gegen die Untoten, all das tut Romero nicht.
Aber dagegen ist nicht prinzipiell etwas einzuwenden. Die Version von Snyder ist ein modernerer Film, der in einem spezifischen Zeitgeist entstanden ist, genau wie auch Romeros Klassiker. Anders als der Video-Ersteller bin ich also durchaus fein mit dieser Neuinterpretation des Ausgangsmaterials.
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 26. März 2021 10:43
von GoldenProjectile
Erfreulichere Neuigkeiten betreffen DCEU-Filme, die nicht von Zacharias Schneider gedreht werden, denn die können ja auch mal ganz gut sein. Der Black Adam Film von Jaume Collet-Serra, der normalerweise Liam Neesons Karriere am Leben erhält, hat einen Neuzugang auf der Besetzungsliste: Neben Dwayne dem Stein Johnson als Black Adam, Aldis Hodge als Hawkman, Noah Centineo als Atom Smasher und Quintessa Swindell als Cyclone ist jetzt neu dabei (Trommelwirbel) Unser Pierce als Dr. Fate! Irgendwie freu ich mich gerade...
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 26. März 2021 10:44
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben: 26. März 2021 10:16
Der originale "Dawn of the Dead" ist ein sehr smarter Film, der satirisch Kapitalismus und Materialismus kritisiert. Einen politischen Subtext kann man in Snyders Film bestenfalls hinein interpretieren, er frönt einem zynischen Gewaltexzess, bei dem das Recht des Stärkeren gilt. Sein Film ist cool, sieht cool aus und verherrlicht den Kampf gegen die Untoten, all das tut Romero nicht.
Exakt und genau deshalb mag ich die Snyder-Version auch nicht sonderlich, weil sie sich auf zwar schick gefilmtes, aber letztlich oberflächliches Gemetzel beschränkt. Bei Romero sind die saftigen Gewaltexzesse für mich eher ein Bonus, während sie bei Snyder im Zentrum stehen. Auch in Punkto Atmosphäre und Figurenzeichnung finde ich Snyders Neuinterpretation nicht sonderlich überzeugend. Interessant ist, dass ich Snyders 300 eigentlich ganz gern mag, obwohl der sich nicht groß unterscheidet von seinem Dawn. Vermutlich erwarte ich ähnlich wie zB die Moore-Leser bei Dawn einfach deutlich mehr als von 300, der ohne vorbelastende Erwartungshaltung meinerseits leichter mit seinen zweifellos vorhandenen Stärken punkten kann.
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 26. März 2021 12:39
von Casino Hille
GoldenProjectile hat geschrieben: 26. März 2021 10:43
Der Black Adam Film von Jaume Collet-Serra, der normalerweise Liam Neesons Karriere am Leben erhält, hat einen Neuzugang auf der Besetzungsliste: Neben Dwayne dem Stein Johnson als Black Adam, Aldis Hodge als Hawkman, Noah Centineo als Atom Smasher und Quintessa Swindell als Cyclone ist jetzt neu dabei (Trommelwirbel) Unser Pierce als Dr. Fate!
Ich bin ja nicht nur großer Fan von Jaume Collet-Serra, der als Regisseur im Alleingang derzeit den B-Movie-Sektor vor dem Aussterben bewahrt, sondern auch von den Comics rund um Captain Marvel (alias Shazam) und Black Adam. Und Mr. Bro-Snan mal wieder in einem Blockbuster zu sehen, steigert die Freude schon deutlich – obwohl ich auf The Rock die meiste Zeit eher verzichten kann.
Dr. Fate ist zudem eine hübsche Rolle, in der ich mir St. Pierce V. sofort vorstellen kann.
AnatolGogol hat geschrieben: 26. März 2021 10:44
Bei Romero sind die saftigen Gewaltexzesse für mich eher ein Bonus, während sie bei Snyder im Zentrum stehen. Auch in Punkto Atmosphäre und Figurenzeichnung finde ich Snyders Neuinterpretation nicht sonderlich überzeugend. Interessant ist, dass ich Snyders 300 eigentlich ganz gern mag, obwohl der sich nicht groß unterscheidet von seinem Dawn.
Da bin ich ganz bei dir. 300 mag ich genau wie seinen Justice League (2021) recht gerne, weil es zu 100 Prozent ein richtiger Snyder-Film ist. Das ist ganz kompromisslos sein Stil, so wie er eben tickt. Und das gefällt mir bei Filmen eigentlich immer, wenn ich den individuellen Stil eines Machers unverfälscht im Film wiederfinde (oder das, was ich dafür halte). Sein Dawn of the Dead Remake ist leider wirklich ein eher hohler, brutaler Reißer, der seine Schauwerte bietet, aber auch nicht wirklich mit mehr aufzuwarten weiß. Es wundert mich, wie Maibaum den mit seinem Vorbild auf eine Ebene stellen kann, denn das Original ist für mich der in allen Belangen überlegene Film.
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 27. März 2021 14:37
von vodkamartini
Den Romero, man mag es kaum glauben
, habe ich vor kurzem zum allerersten Mal gesehen. Zusammen mit der Megabox die gefühlt 100 verschiedene Fassungen enthält, war das schon ein Erlebnis. Natürlich ist das in vielerlei Hinsicht ein ganz anderer Film als das Snyder-Remake. Ein Film mit einer politischen und gesellschaftskritischen Haltung, der sehr stark in seiner Entstehungszeit verhaftet ist und auch in diesem Kontext gesehen werden muss. Ein starker Film, obgleich ich dieses Subgenre des Horrorfilms (Zombies) eigentlich nicht sonderlich mag.
Snyder hat dagegen ein gnadenloses Actionfeuerwerk entfesselt, bei dem der Horror ebenfalls eine, ich sage mal dienende Funktion hat. So gesehen haben die Filme in ihrer Anlage auch eine Gemeinsamkeit, sind aber andererseits wiederum auch grundverschieden. Ich schätze beide für ihre jeweilige Ausrichtung und würde je nach Stimmung mal den einen, mal den anderen favorisieren. Ob der eine da mehr Intellektualität auf den Rippen hat oder auch nicht, ist mir dabei ziemlich egal.
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 1. August 2021 17:39
von AnatolGogol
Hab die Schneider Liga jetzt auch gesehen. Ich kenn den Whedon-Cut ja nicht, aber wenn der wie immer behauptet wird schlechter sein soll als das Schneidersche Ungetüm, na dann gut Nacht Marie! Snyders Cut fühlt sich an wie ein Film, wo man wirklich jedes Fitzelchen was überhaupt gedreht wurde verwurstet hat - und das kommt vermutlich der Wahrheit auch recht nahe. Als Konsequenz hat man dann eine schier endlose Exposition mit jeder Menge an inhaltlicher und figürlicher Redundanz, ohne dass dadurch jedoch weder Handlung noch Charaktere ernsthaft profitieren würden. Ist die erste Filmhälfte zumindest noch halbwegs schaubar, so entpuppt sich die zweite Hälfte als nichtendenwollendes CGI-Dauerfeuer im Stile des Finales von Mann am Stiel (Grüße in die Schweiz), nur länger und langweiliger. Snyder hat ein filmisches Monster geschaffen ohne jegliche Spannung, mit viel zu viel von (fast) allem, aber dann eben (oder gerade deshalb) doch mit viel zu wenig echter Substanz. Achja, der Film ist visuell künstlich bis zum Abwinken und sieht in 75% der Zeit aus wie ein Computerspiel - aber das will ich dem Film noch nicht mal vorwerfen, das ist wohl eher mein geschmackliches Problem als alter Filmsack. Übrigens hat sich das "visionäre" 4:3-Format wie erwartet als Luftpumpe erwiesen: der Film funktioniert in 95% der Zeit ohne Verluste im vertikal angepassten 16:9 - kein Wunder, er wurde ja auch genau dafür gedreht (Fabian Wagner sollte es schliesslich wissen).
3 / 10
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 1. August 2021 17:46
von Casino Hille
Tja, so ähnlich würde ich aber die anderen beiden Snyder-DCs auch beschreiben, die doch bei dir viel besser wegkamen oder?
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 1. August 2021 17:49
von AnatolGogol
Mann am Stiel war Durchschnitt, vom Niveau her vergleichbar mit ZSJL, nur eben kürzer und dadurch nicht ganz so schmerzhaft. BvS war zu 2/3 richtig gut und zu 1/3 richtig schwach. Und besagtes 1/3 war sehr ähnlich wie ZSJL - von daher, ja, die 3 Synder-DCs sind durchaus ähnlich. Keine Ahnung, warum die ersten 2/3 von BvS da so aus dem Muster rausfallen.
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 8. August 2021 10:50
von HCN007
iHaveCNit: The Suicide Squad (2021) – James Gunn – Warner
Deutscher Kinostart: 05.08.2021
gesehen am 07.08.2021 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 1 - 17:00 – Reihe 8 Platz 17
Als ich vor 5 Jahren im Kino David Ayers „Suicide Squad“ gesehen habe, war mein erster Reflex den Film mit vor allem James Gunns „Guardians of the Galaxy“ zu vergleichen, gegen den das Studioprodukt von Warner in allen Belangen den Kürzeren gezogen hat, auch wenn natürlich mit Harley Quinn in der Verkörperung von Margot Robbie eine Kultrolle für die Ewigkeit geschaffen worden ist. Was sich wie ein Gedankenspiel im Kopf von Fans anhört, wurde letztendlich Realität – Der nächste Film des Selbstmordkommandos Task Force X wurde mit fast vollständiger kreativer Freiheit von James Gunn inszeniert – und das ist ein absoluter Glücksgriff geworden.
Amanda Waller stellt aus einer Anzahl von Insassen des Belle-Reve-Gefängnis ein Team zusammen – darunter Rick Flag, Harley Quinn, die Killer Bloodsport und Peacemaker, King Shark und viele weiter mehr – dass im südamerikanischen Inselstaat Corto Maltese in der „Operation Starfish“ sowohl einen Wissenschaftler ausfindig machen als auch eine Forschungseinrichtung und die Informationen zum Projekt Starfish zerstören muss – wohlweislich, dass es nicht alle schaffen werden.
James Gunns „The Suicide Squad“ ist ein abgefahrener Spaß geworden. Selten habe ich seit der Wiedereröffnung des Kinos einen solchen Spaß im Kino erlebt wie bei „The Suicide Squad“. Der Film ist eine gute Mischung aus witzigen, kreativen und auch brutal derben Momenten. Die Handlung des Films ist vom Grundgerüst her in gewisser Art und Weise ein klassischer „Team on a Mission“. Bei der Größe des Ensembles und der leicht nonlinearen Struktur des Films führt das mitunter dazu, dass der Film etwas unübersichtlich und chaotisch wirkt – auch auf der tonalen Ebene und nicht jeder Charakter die vollständige Tiefe bekommen hat und ausgespielt worden ist. Aber das klingt an dieser Stelle kritischer als es eigentlich ist, denn die wichtigsten Charaktere bekommen hier ihren notwendigen Raum. Neben Harley Quinn haben mir hier die Dynamik zwischen Idris Elbas „Bloodsport“ und John Cenas „Peacemaker“ als auch „King Shark“ als absolut witziger Szenendieb gefallen. Darüber hinaus hat es der Film geschafft, dass man eine emotionale Bindung zu dem ein oder anderen Charakter aufbaut, die auch zum Ende hin ergreifend wird. Handwerklich gibt es auch nicht wirklich viel zu bemängeln, die Action kann sich sehen lassen, ist sehr kreativ auch in seiner Choreographie, darüber hinaus auch sehr derb und brutal. Die visuellen Effekte, vor allem wenn es um den Endgegner geht, können sich auch sehen lassen.
„The Suicide Squad“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 10. August 2021 20:23
von Revoked
The Suicide Squad (2021) - 5,5/10
Den Erstling zu toppen war kein Kunststück - gehörte dieser doch zu dem Schlechtesten was ich je gesehen habe.
Insofern ist nun THE Suicide Squad deutlich schwungvoller und unterhaltsamer geraten.
Dennoch: es wirkt einfach als hätte Gunn einen GotG Film mit (eher lahmen) DC Charakteren der 3ten Reihe gemacht.
Als Einmalware ganz brauchbar aber auch nicht mehr.
Dem Hai Slys Stimme zu geben mag für die OTon Version noch ein guter Kniff sein, der in der Synchro-Version praktisch wirkungslos ist.
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 12. August 2021 08:46
von Samedi
Revoked hat geschrieben: 10. August 2021 20:23
Dem Hai Slys Stimme zu geben mag für die OTon Version noch ein guter Kniff sein, der in der Synchro-Version praktisch wirkungslos ist.
In der Synchro hat sich der dafür zuständige Regisseur einfach selbst besetzt.
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 12. August 2021 10:10
von GoldenProjectile
The Suicide Squad oder: General Medrano treibt auf der Expendables-Insel Schabernack mit einem riesigen Seestern der am Ende von Ratten gefressen wird und anderer Blödsinn
Ich hätte nie gedacht, das mal über einen Suicide Squad Film zu sagen aber ich habe mich köstlich amüsiert. James Gunn gelingt hier die Quadratur des Kreises, nur so ist es zu erklären dass seine Mixtur aus Söldnerfilm (Grüsse an den Kriegsfilm-Thread!), Deadpool 2, Godzilla und purem Schwachsinn so unterhaltsam geraten ist. Anders als beim ebenfalls gar nicht mal so schlechten Birds of Prey gibt es hier auch keine erbarmungswürdigen Pappaufsteller in Hauptrollen. im Gegenteil, bei Gunn ist sogar der scheiss Polka-Dot Man cool.
Wertung: 7 / 10 mindestens
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 12. August 2021 13:25
von Casino Hille
Ich fand den spitze. Sehr brutal, politisch unkorrekt bis zum geht nicht mehr, mit coolen Typen besetzt, glänzend gespielt, mitreißender Score. Einer der besten Comicfilme seit Ewigkeiten.
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 12. August 2021 14:07
von GoldenProjectile
Casino Hille hat geschrieben: 12. August 2021 13:25
Ich fand den spitze. Sehr brutal, politisch unkorrekt bis zum geht nicht mehr, mit coolen Typen besetzt, glänzend gespielt, mitreißender Score. Einer der besten Comicfilme seit Ewigkeiten.
Durchaus, auch wenn ich in den letzten Jahren vieles verpasst habe.
Das DC-Univörs:
Gut
- Aquaman
- Shazam!
- The Suicide Squad
Okay
- Wonder Woman
- Birds of Prey
Mässig bis schwach
- Mann am Stiel
- Batman vs Superman
Nicht schaubar
- Suicide Squad
- Justice League
Verpasst
- Wonder Woman 1984
- Schneiders League
Re: DC Extended Universe Thread (Warner)
Verfasst: 12. August 2021 18:24
von vodkamartini
Konnte mich bisher nicht aufraffen, Harley Quinn finde ich einfach zu dämlich nach ihrem grottigen Solofilm und Guns Guardians finde ich inzwischen eher nervig denn witzig. Auf den STil habe ich gerade irgendwie keine Lust. Mich reizt nur Sly als Hai.
Aber Hilles Beitrag macht mich fast neugierig. Vor allem die Begriffe brutal und politisch unkorrekt