Wie findet ihr TSWLM?

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Re: Filmbesprechung: The Spy who loved me

137
An TSWLM hat mir gerade Curd Jürgens als Stromberg sehr gut gefallen. Er macht durch die ruhige Art, die sich durch den gesamten Film zieht, einen sehr souveränen Eindruck. So gekonnt emotionslos hat er mir sehr gut gefallen. Die Story ist auch nicht schlecht, obwohl es bessere gibt. Aber es ist mir persönlich egal, was die Story ist, solange die Gadgets, die Charaktere und die Handlung in sich schlüssig sind. Und das hat bisher jeder Bond-Film irgendwie geschafft. :-)
Mut zur Lücke! (auch wenns die eigenen Zähne sind)

Re: Filmbesprechung: The Spy who loved me

138
Habe mir über die Tage noch mal gezielt ein paar Bonds vorgenommen.

Am meisten begeistert hat mich mit Abstand TSWLM. Einfach ein wahnsinnig guter Film mit der bis SF auch schönsten Kameraarbeit. Fast jede Aufnahme ist einfach stilvoll und wunderschön, vor allem in den Kairo Szenen finde ich das herausragend.
Die Story läuft flüssig, die Mischung aus Spannung, Humor, Ernsthaftigkeit und Sex ist bei keinem Bondfilm so gut gelungen. Das gesamte Produktionsdesign ist atemberaubend, egal ob Kulissen oder echte Locations.

Auch der Massen Showdown ist hier am besten gelungen im Vergleich zu den ähnlichen Bonds (TB, YOLT, MR).

Einzig an 2-3 Stellen störten flapsige Regieeinfälle - komischerweise sind diese Momente alle im Zusammenhang mit den Wüstenszenen (der Beißer wird verharmlost als er sich den Stein auf den Fuß wirft, zwei Mal wird eine alberne Musik eingespielt).

Ansonsten wirklich immer und immer wieder eines der absoluten Highlights aus 52 Jahren Bond
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: The Spy who loved me

142
Gestern im Doppelfeature mit MR angeschaut. Da fühlt man sich doch gleich wieder in die Kindheit zurückversetzt. Tolle Locations, Beißer, Lotus...und Barbara Bach. ;-) Tolles Setdesign von Ken Adam.
Das ist der einzige Bond-Film (vor Brosnan) in dem es diesen typischen Opfertod nicht gibt.
Dafür musste wohl der Geliebte von Tripple X am Anfang herhalten.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung: The Spy who loved me

146
Gestern wieder gesehen. Wie immer ein Vergnügen. Was mir zum ersten Mal aufgefallen ist: Es wird ja ein britisches und ein sowjetisches U-Boot entführt. Bond und Triple X nähern sich später mit einem amerikanischen U-Boot der Liparus und werden ebenfalls ins Innere des Schiffs entführt. Beim Ausbruch der gefangenen Mannschaften befreit Bond die Briten und die Amis, aber wo ist die sowjetische Besatzung abgeblieben?
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Filmbesprechung: The Spy who loved me

148
DonRedhorse hat geschrieben:Beim Ausbruch der gefangenen Mannschaften befreit Bond die Briten und die Amis, aber wo ist die sowjetische Besatzung abgeblieben?
Zwei Möglichkeiten:

1. Könnte es sein, dass sie die Russen möglicherweise befreit haben und es nur nicht explizit gezeigt wird? Habe keine Zeit, da jetzt noch mal reinzusehen und die Uniformen zu vergleichen.
2. Ist die russische Besatzung vielleicht einfach tot? Stromberg droht ja auch der US-Besatzung an, alle mit Gas zu töten, was bei den Russen passiert sein könnte.
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Let the sheep out, kid.

Nobody Does It Better - In der Tat!

150
James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte

Nach Harry Saltzmans Rückzug 1975 war Albert R. Broccoli schlagartig alleiniger Produzent des James-Bond-Franchises. Der zehnte Bondfilm sollte pünktlich zum 15-jährigen Jubiläum erscheinen und nicht nur der spektakulärste, sondern der beste Bond-Film aller Zeiten werden. Mit dem alten Bond-Veteranen Lewis Gilbert ("James Bond 007 - Man lebt nur zweimal") auf dem Regiestuhl und einer großartigen Geschichte, die mitten im kalten Krieg von einer anglo-sowjetischen Kooperation gegen einen größenwahnsinnigen Weltenzerstörer erzählt, wollte Broccoli der Welt und sich selbst beweisen, dass er auch alleine einen Bond stemmen kann. Das Ergebnis ist nicht nur ein umwerfender Bond-Film, der das beste aus den vorherigen 15 Jahren beinhaltet, sondern auch heute noch wohl zu den großartigsten Unterhaltungsfilmen überhaupt gezählt werden kann.

Die Bedrohung des Filmes ist immens, das Verschwinden gut bestückter Atom-U-Boote ein Albtraumszenario sondergleichen. Doch wie immer dient selbst eine solche Katastrophe bei Bond nur als Aufhänger für eine perfekte Mischung aus Spaß und Action. Und Action gibt es hier mehr als jemals zuvor. Wo Vorgänger wie "Feuerball" oder "Im Geheimdienst ihrer Majestät" sich durch ihre Tauch-/bzw. Skiszenen auszeichneten, sind solche in Gilberts Film nur kurze Sequenzen eines beeindruckenden Ganzen. Bond jagt die Alpen hinunter, rast mit einem Lotus Esprit über den Asphalt, schlägt sich über die Dächer Kairos und rettet scheinbar im Vorbeigehen mal eben die gesamte Menschheit. Roger Moore als Bond ist ein unantastbarer Superheld, aber einer, der sich seinen Sieg hart erarbeiten muss. Als ewigen Kontrahenten bekommt er hier Richard Kiel als Jaws gegenüber gestellt, der sich mit einem Metallgebiss und einer beängstigenden Größe von mehr als zwei Metern als unüberwindbare Hürde erweist. Wenn er auftaucht, hält man den Atem an und genießt die packenden Aufeinandertreffen mit ihm und Bond. Wenn Jaws ein ganzes Auto mit seinen Händen zerlegt und sogar Haiangriffe und Explosionen überlebt, hat das mit der Realität überhaupt nichts mehr zu tun und ist völlig überzeichnet, aber dabei eine konsequente Weiterentwicklung von Charakteren wie Tee Hee oder Oddjob aus den Vorgängern. Dem Zuschauer wird klar: Jaws ist unbesiegbar - und eben deshalb der einzig wahre Gegner für 007.

"Der Spion, der mich liebte" ist ein Film der Superlative: Neben einem göttlich-starken Antagonisten und einem möglichen Untergang der menschlichen Rasse sind mit Kairo, Sardinien und den österreichischen Alpen auch ein paar der schönsten Locations der Welt vertreten, doch sie alle können Barbara Bach nicht die Show stehlen. Als russische Agentin spielt sie nicht nur überraschend stark und sowohl humorvoll als auch intelligent, sondern zieht durch ihre hinreißende Attraktivität alle Blicke auf sich. Curd Jürgens erreicht derweil als Bondgegner Stromberg die Aura eines verrückten Professoren und übertrumpft mit seinen gigantomanischen Blicken sogar Vorgänger wie Gerd Fröbe oder Telly Savalas. Was Gilbert jedoch besonders herausragend gelingt, ist, seine comichaften Figuren in eine temporeiche Erzählung zu bekommen, die ungemein effizient ist. Immer passiert irgendwas, kein Dialog, keine Einstellung bringt die Leinwand zum stehen, Bond ist stetig am Ermitteln und erfährt ständig neues, rutscht von einer Gefahr in die nächste. Potenzielle Situationen werden angedeutet (wie ein todbringender Fahrstuhl) und mit den erschaffenen Erwartungen wird sagenhaft gespielt, der Soundtrack von Marvin Hamlisch unterstreicht stets mit der gleichen Ironie das Geschehen, welches Moore an den Tag legt und dessen Oneliner erreichen ein neues Höchstniveau. Der Witz ist, dass alles in "Der Spion, der mich liebte" alte Zutaten sind, doch Gilbert bringt diese in ihrer Mixtur mit einem solchen Einfallsreichtum und Rhythmus, dass man meinen könnte, er hätte direkt nach den Dreharbeiten auch noch das Rad erfunden.

Das sollen aber nicht die letzten Superlative gewesen sein. Hatte sich Ken Adam als Produktions Designer schon vorher immer wieder selbst übertroffen, muss man hier wohl neue Begriffe für sein Werk finden. Die Sets sind in der Tat einfach nur sagenhaft und eines Bond-Filmes absolut würdig. Wenn der fantastische Showdown beginnt, steht dort nicht nur alles auf dem Spiel, sondern das Ausmaß der Räumlichkeiten und der beeindruckende Sound machen aus dem Geschehen ein audiovisuelles Erlebnis, wie Gilberts Regie überhaupt sehr einfallsreich daherkommt und durch die wunderbare Kameraarbeit von Claude Renoir noch imposanter wirkt, besonders der Base Jump des Stuntmans Rick Sylvester dürfte in die Annalen der Filmgeschichte eingegangen sein. "Der Spion, der mich liebte" wirkt nicht nur in solchen Momenten wie ein Fazit Broccolis, eine Zusammenfassung der letzten 15 Jahre, eine Ansammlung von Höhepunkten, die lose mit einer "Handlung" verknüpft sind, aber das alles so flüssig und straff inszeniert, dass es geschmeidig wie ein Uhrwerk den Zuschauer unterhält und beinahe applaudieren lässt, sich in einigen Momenten auch ungezügelter Selbstparodie hingibt und gerade deshalb so unverschämt sympathisch ist.

Fazit: Nein, man kann "Der Spion, der mich liebte" einfach nichts vorwerfen. Wer die Vorgänger auch nur ansatzweise mochte, muss diesen Film hier lieben, aber selbst Nicht-Fans sollten mit Gilberts Geniestreich gehörig ihren Spaß haben. Der zehnte Bond macht alles richtig, was man nur richtig machen kann: Umwerfende Locations, hinreißend-attraktive Frauen, ein Koloss von einem Schurken, reichlich Humor, Action von vorne bis hinten und die mögliche Ausrottung der menschlichen Existenz. All diese Zutaten werden nicht etwa überladen präsentiert, sondern fügen sich perfekt ein und ergeben am Ende einen der besten Unterhaltungsfilme aller Zeiten und zugleich den absoluten Höhepunkt der 007-Reihe, der bei all seinen Superlativen schlussendlich selbst den Ultralativ darstellt und damit nicht nur eine Zusammenfassung des Franchises, sondern auch ein kleiner Höhepunkt der Filmgeschichte sein dürfte. Wer hier nicht begeistert mitgeht, wird die Faszination des beliebten britischen Agenten wohl nie begreifen können. Bigger! Better! Bond!

10/10
https://filmduelle.de/

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