Gerade habe ich mal wieder Casino Royale gesehen. Insgesamt gefällt mir der Film auf jeden Fall, aber vom Aufbau her nicht so sehr, oder zumindest weniger als beispielsweise SF und SP. Ich mag es eher, wenn es im Laufe des Filmes spannender, spektakulärer oder wie man das nennen soll, wird. Spannend wird CR am Ende definitiv auch, etwa in der Entwicklung vom Verräter Mathis zu Vesper, aber hier fehlt es an spektakulären Actionszenen, die dafür am Anfang umso mehr verwendet wurden (Botschaft von Nambutu; Miami). Ein umgekehrter Aufbau ist mir lieber.
Ich glaube, mir ist zum ersten Mal aufgefallen, dass Le Chiffre von der Farbe her völlig unterschiedliche Augen hat. Soll seine Verletzung des Tränenkanals und das damit zusammenhängende Bluten aus dem Auge eigentlich eine Anspielung auf Blofeld sein?
Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1217Sehe ich ähnlich. Die spektakulärste (und im übrigen einzig wirklich gute) Actionszene in den ersten 15 Minuten zu verballern, ist nie die beste Idee. 
Das ist aber ein generelles Problem der neueren Bonds, dass da am Anfang immer so ein Krawall sein muss, den man dann später nur noch schwer toppen kann.

Das ist aber ein generelles Problem der neueren Bonds, dass da am Anfang immer so ein Krawall sein muss, den man dann später nur noch schwer toppen kann.
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Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1218Ja, das stimmt, wobei das in SF, SP oder auch QOS (der mir insgesamt aber nicht so gefällt) noch besser gelöst wurde, da diese Szenen bereits in der PTS stattfinden. Das löst die Problematik nicht wirklich, ist es mir lieber, dass der Film spektakulär beginnt und das Spektakel dann schnell vorbei ist, als wenn das Spektakel erst nach der PTS beginnt, aber genauso schnell vorbei ist.
Das soll im übrigen nicht heissen, dass ich die PTS von CR nicht mag, ich ziehe die anderen genannten Beispiele aber vor.
Das soll im übrigen nicht heissen, dass ich die PTS von CR nicht mag, ich ziehe die anderen genannten Beispiele aber vor.
Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1219Henrik hat geschrieben:Gerade habe ich mal wieder Casino Royale gesehen. Insgesamt gefällt mir der Film auf jeden Fall, aber vom Aufbau her nicht so sehr, oder zumindest weniger als beispielsweise SF und SP. Ich mag es eher, wenn es im Laufe des Filmes spannender, spektakulärer oder wie man das nennen soll, wird. Spannend wird CR am Ende definitiv auch, etwa in der Entwicklung vom Verräter Mathis zu Vesper, aber hier fehlt es an spektakulären Actionszenen, die dafür am Anfang umso mehr verwendet wurden (Botschaft von Nambutu; Miami). Ein umgekehrter Aufbau ist mir lieber.
Das ist zwar richtig beobachtet aber ich finde nicht, dass das bei CR zu irgendeinem Problem führt. Ganz im Gegenteil macht der andersartige Aufbau eben doch sehr viel vom Reiz dieses außergewöhnlich guten Bondfilms aus.
Es ist aber auch zwingende Folge der Story. In der ersten Hälfte wird uns ein Krawall-Bond präsentiert. Exakt durch das erste Treffen mit Vesper verändert (er, aber eben auch) der ganze Film sich. Der Film verlegt seinen Fokus auf die drei Hauptfiguren und das spannende Pokerturnier. Da wird alles richtig gemacht. Kurze Actioneinlagen wie im Treppenhaus werden richtig eingebettet. Eine große Actioneinlage hätte in die Intimität des Pokerturniers nicht gepasst.
Wenn dieses vorbei ist, dreht der Film noch ein mal auf und findet einen emotionalen Höhepunkt in der Miami Action wobei auch da nicht die Action im Vordergrund steht, sondern Bonds Wut auf sich selbst und Vesper, die er dann noch verzweifelt retten will.
Ich finde CR hat einen großartigen Aufbau und überrascht auch weil dieser so anders ist.
"It's been a long time - and finally, here we are"
Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1220Bitte wasdanielcc hat geschrieben:Wenn dieses vorbei ist, dreht der Film noch ein mal auf und findet einen emotionalen Höhepunkt in der Miami Action wobei auch da nicht die Action im Vordergrund steht, sondern Bonds Wut auf sich selbst und Vesper, die er dann noch verzweifelt retten will.

Edit: Soll wohl Venedig heissen.
Das mag im Sinne der Story Sinn machen, bringt mir aber gar nichts, wenn ich mich langweile. Das ist zwar übertrieben (langweilig finde ich CR nicht), aber es geht in diese Richtung.danielcc hat geschrieben:Es ist aber auch zwingende Folge der Story. In der ersten Hälfte wird uns ein Krawall-Bond präsentiert. Exakt durch das erste Treffen mit Vesper verändert (er, aber eben auch) der ganze Film sich. Der Film verlegt seinen Fokus auf die drei Hauptfiguren und das spannende Pokerturnier. Da wird alles richtig gemacht. Kurze Actioneinlagen wie im Treppenhaus werden richtig eingebettet. Eine große Actioneinlage hätte in die Intimität des Pokerturniers nicht gepasst.
Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1221Ja Venedig 
Wenn du das auch nur annähernd langweilig findest, dann spiegelt das aber eher deine sehr spezielle Sicht auf Unterhaltung wider als dass es auch nur annähernd den Charakter des Films betrifft.
Der Film macht alles richtig und war auch deshalb so ein überragender Erfolg. Das Duell mit LeChiffre, der Aufbau der Romanze mit Vesper, die Ruhe vor dem emotionalen Sturm und dann das dramatische Ende - besser kannst du einen Film der die Leute emotional packen soll nicht machen

Wenn du das auch nur annähernd langweilig findest, dann spiegelt das aber eher deine sehr spezielle Sicht auf Unterhaltung wider als dass es auch nur annähernd den Charakter des Films betrifft.
Der Film macht alles richtig und war auch deshalb so ein überragender Erfolg. Das Duell mit LeChiffre, der Aufbau der Romanze mit Vesper, die Ruhe vor dem emotionalen Sturm und dann das dramatische Ende - besser kannst du einen Film der die Leute emotional packen soll nicht machen
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Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1222Ach doch, das kann man locker besser machen. Pilcher Filme packen auch ihr Publikum emotional. Das ist nicht wirklich schwierig.
Daß CR einen ungewöhnlichen Aufbau hat sehe ich auch nicht so. Nicht mal für einen Bond Film.
Daß CR einen ungewöhnlichen Aufbau hat sehe ich auch nicht so. Nicht mal für einen Bond Film.
Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1223Natürlich siehst du das nicht. Ist aber so.
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Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1224Oh, welch niveauvolle "Diskussion". "Ich finde das so und so" - "Nein du hast Unrecht mit deiner Meinung." Super Sache. Und dann den Diskussionsstil anderer Leute kritisieren...
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"
Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1225Nun, doch, die sehr lange Ruhepause im zweiten Akt ist für einen Bond verhältnismäßig ungewöhnlich, vor allem aber die Brücke zwischen dem Ende des zweiten Akts und dem Showdown im dritten Akt ist im Kontext der Reihe ein Novum.Maibaum hat geschrieben:Daß CR einen ungewöhnlichen Aufbau hat sehe ich auch nicht so. Nicht mal für einen Bond Film.
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Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1226Ja, man könnte denken, nach dem erfolgreichen Pokerturnier sei der Film zu Ende. Das wäre kein ungewöhnliches Ende für einen Bond-Film.
Le Chiffre lebt zwar noch, aber er ist ruiniert. Danach käme klassischerweise nicht mehr viel.
Le Chiffre lebt zwar noch, aber er ist ruiniert. Danach käme klassischerweise nicht mehr viel.
Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1227Du meinst das Ende nach den Ende. Das reicht als Abweichung aber nicht um den ganzen Film einen ungewöhnlichen Aufbau zu attestieren.Casino Hille hat geschrieben:Nun, doch, die sehr lange Ruhepause im zweiten Akt ist für einen Bond verhältnismäßig ungewöhnlich, vor allem aber die Brücke zwischen dem Ende des zweiten Akts und dem Showdown im dritten Akt ist im Kontext der Reihe ein Novum.Maibaum hat geschrieben:Daß CR einen ungewöhnlichen Aufbau hat sehe ich auch nicht so. Nicht mal für einen Bond Film.
Und wo ist eine lange Ruhepause im 2. Akt? Das soll wohl der ganze Montenegro Teil sein, oder?
Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1228Ich glaube, von der Zugszene bis zum Treppenhauskampf (Oder kommt erst die Vergiftung?) ist es sehr lange ungewöhnlich dialoglastig für Bond.
Und nein, ein ungewöhnlicher Aufbau ist das in Summe noch nicht, aber es ist bestimmt auch nicht der formelhafteste 007-Film. Und eher ein Ausreißer.
Und nein, ein ungewöhnlicher Aufbau ist das in Summe noch nicht, aber es ist bestimmt auch nicht der formelhafteste 007-Film. Und eher ein Ausreißer.
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Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1229Nein, niemand wird denken der Film sei nach dem Pokerspiel zu Ende, schon weil Le Chiffre noch lebt. Wenn, dann kann man nach seinem Tod annehmen, daß der Film sich dem Ende nähert.Henrik hat geschrieben:Ja, man könnte denken, nach dem erfolgreichen Pokerturnier sei der Film zu Ende. Das wäre kein ungewöhnliches Ende für einen Bond-Film.
Le Chiffre lebt zwar noch, aber er ist ruiniert. Danach käme klassischerweise nicht mehr viel.
Wobei ja andererseits viele der alten Bond Filme noch einmal eine Szene nach dem Ende hatten, allerdings war das dann immer mehr so eine Zugabe, während in CR die Handlung sich noch einmal weiter entwickelt.
Re: Filmbesprechung: "Casino Royale (CR)"
1230Das finde ich jetzt nicht. Es ist ja trotzdem dauernd etwas los, der Film wird nicht langsamer, und das Spiel sorgt ja auch für eine hohe Grundspannung. Und das dann doch wieder äußere Action drauf gesetzt wird (eben Treppenhauskampf und Vergiftung) ist dann doch wieder typisch Bond.Casino Hille hat geschrieben:Ich glaube, von der Zugszene bis zum Treppenhauskampf (Oder kommt erst die Vergiftung?) ist es sehr lange ungewöhnlich dialoglastig für Bond.