Maibaum hat geschrieben: 8. Januar 2019 15:23
Aber Trailer wurden teils schon synchronisiert bevor die Filme fertig waren, das Vorhandensein solcher synchronisierter Passagen muß also nicht zwingend auf eine Komplettsynchro hindeuten.
Die Synchro im Trailer ist aber die des Films. Bei FRWL ist es auch eine besondere Situation: die Zensurschnitte wurden sehr spät von Seiten der BBFC vorgegeben, zu einem Zeitpunkt, als die deutsche Fassung bereits fertiggestellt war. Die Schnitte der englischsprachigen Fassung wurden identisch auf die deutsche Fassung angewendet, ohne auf Tonsprünge zu achten. So kamen die bekannten Tonsprünge in der Szene mit Klebb und Tanya bzw. mit Bond und Tanya zustande. Die einzigen noch bekannten Überbleibsel davon sind im Trailer zu finden.
Maibaum hat geschrieben: 8. Januar 2019 15:23
Wie gesagt, bei anderen damaligen Filmen war das ja auch so. Gleich 2 Peckinpah Filme liegen z.B. mit kompletter Syncro vor, trotz deutlich gekürzter Kinofassungen.
Aber da waren die Uncut Master stets vorhanden, und sie liefen im TV von Anfang an in diesen Versionen.
Liefen die immer gekürzt im Kino oder erst bei Wiederaufführungen? Letzteres war ja eine übliche Vorgehensweise, um durch niedrigere Alterseinstufungen nochmals neue Kinogänger zu erreichen.
Maibaum hat geschrieben: 8. Januar 2019 15:30
Nein, das hinkt keinesfalls.
Die Rechtesituation ist völlig klar (die ital. Veröffentlichungen der Leone Western läuft und lief fast durchweg autonom), und die Leone Filme dürften mit zu den größten Dauersellern im Heimvideobereich aus diesen Jahrzehnten gehören. Deswegen werden sie auch permanent neu verpackt und neu gemastert. Und verkaufen sich nach wie vor bestens.
Ohne konkrete Verkaufszahlen ist das aber reine Spekulation. Ich behaupte, dass die Leone-Filme auf dem Heimvideo-Markt sich in ganz anderen Dimensionen bewegen als die Bond-Filme, von Blockbustern wie Avatar ganz zu schweigen. Der große Vorteil der Bondfilme ist und bleibt, dass man die alten Filme regelmäßig mit einem neuen „bundeln“ kann und so immer wieder eine große Käuferschicht generieren kann, die in erster Linie den neuen Film will, aber die alten dann gerne gleich noch mit kauft. Das ist wirklich ein unschlagbares Verkaufsargument und sowas gibt man nicht ohne Not außer Haus.
Maibaum hat geschrieben: 8. Januar 2019 15:39
Wie gesagt, es muß jemand sich dafür interessieren. Der Aufwand würde auf jeden Fall mit zusätzlichen Verkäufen belohnt, und wäre mit Sicherheit kein großes finanzielles Risiko.
Zum Beispiel eine überteuerte multi-disc Special Edition zum 50. Geburtstag nächstes Jahr, da würde doch eine verbesserte Syncro und verbesserte Tonspur gleich den Verkauf kräftig ankurbeln.
Das ist dem Otto-Normalkäufer aber egal, der merkt zwar wenn die Stimmen wechseln, der kauft deswegen aber sicher nicht nochmal neu. Die potenzielle Käufergruppe, die sich wirklich dafür interessiert dürfte sich bei ein paar Tausend bewegen. Und das – sorry wenn ich mich wiederhole – interessiert in den Staaten wirklich niemanden, geschweige dass man dafür nochmal Geld in die Hand nimmt und eine bestehende, den aktuellen Standards entsprechende, weltweit problemlos vermarktbare Fassung überarbeitet..
Maibaum hat geschrieben: 8. Januar 2019 15:39
Es sind schon andere Sachen erschienen die lange nicht für möglich gehalten wurden.
Man muß das auch mal optimistisch positiv denken ...
Ich hätte ja auch nichts dagegen, aber die Erfahrung mit der VÖ-Politik der US-Labels lässt meinen Optimismus geringfügig niedriger ausfallen als deinen.
DoppelNull hat geschrieben: 8. Januar 2019 16:00
Zumindest was OHMSS betrifft, liegt selbstverständlich eine vollständige Kinosynchro vor. Wenn die Labels, wie in diesem Fall, schlampen und ihnen die Kunden, bzw. vor allem die Cineasten unter den selben, am Allerwertesten vorbeigehen, muss man eben zur Selbsthilfe greifen...
Das solltest du dann aber schon konkretisieren, da es bislang meines Wissens keine deutsche VÖ - weder Kino, TV noch Heimmedien - gibt mit einer vollständigen Kinosynchro. Wo willst du diese denn gehört haben?