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Also auf der einen Seite kann ich die Argumentation sehr gut nachvollziehen, aber andererseits frag ich mich, ob ein gewaltloserer Bond noch zeitgemäßes Kino wäre.

Wir rennen alle ins Kino um die Martial-Arts Fähigkteien eines Ethan Hunt, oder die waghalsigen Stunts und das Rumgeballer eines Triple xXx, oder auch die Kampfszenen von Jason Bourne zu sehen. Das Agenten/Spionage-Genre ist (abgesehen von Austin Powers), um einiges actionreicher und somit auch (leider) um einiges brutaler geworden.
Was wir nicht vergessen dürfen ist, daß alle Bond Filme auch immer gut gemachte Action Filme waren und sind. Ich kann mich eigentlich an keinen guten Action-Film erinnern, in welchem niemand zu Tode gekommen ist, also hat das Töten im heutigen Action-Kino durchaus seine Berechtigung.
Natürlich gibt es Grenzen die nicht überschritten werden sollten. Ich will keinen JB sehen der im Stile von Uma Thurman in Kill Bill mit dem Katana um sich schlägt oder ähnlich brutale Schlägereien wie z.B. in Fight Club, aber auch solche Filme bedienen sich der überzogenen Brutalität als Stilmittel.

Ich kann also nicht allzu viel mit der Idee anfangen, einen Bond-Film zu sehen, in dem niemand getötet wird, da der Film wahrscheinlich entsprechend "blutleer" (im wahrsten Sinne) rüberkommt. Ein 00-Agent der Narkosepfeile verschießt und seine Gegner mit dem Spock-Griff außer Gefecht setzt, ist schon an sich paradox.
Wenn auch die Schlägereien blutlos ablaufen sollen, dann sind wir back in the 50's, wo John Wayne die Indianer mit einem beherzten Kinnhaken außer Gefecht gesetzt hat.

In der moralischen Diskussion gebe ich euch vollkommen recht, vom meinem Standpunkt als Kinobesucher allerdings, ziehe ich die bisherige Entwicklung vor.