00Spion hat geschrieben: 1. Oktober 2021 00:54
Aber wieso bitte schön siehst du Paloma als Mischung zwischen Wai Lin und Bibi Dahl?
War nur ein ganz oberflächlicher Vergleich weil sie einerseits Schurken verkloppt und andererseits so liebenswert und unschuldig wirkt.
By the way, wer findet dass "Bond und Leiter ja nie so gut befreundet waren" z.B. in Bezug auf LTK, der müsste sich jetzt hier wundern. Die beiden haben im Casino als letzte Lösung kurz miteinander einen Deal ausgehandelt und dann in La Paz mal für zwei Minuten ein Bier und einen guten Rat unter Kollegen geteilt und hier saufen sie zusammen wie die dicksten Buddies.
Ich finde es wirkt so, als wäre zwischen den Filmen einiges passiert zwischen den beiden. Das wird irgendwie auch stark angedeutet. Zumindest habe ich die Dialoge so empfunden. Vielleicht einer der 2 Filme die wir nicht bekommen haben, aber in einem Paralleluniversum existieren.
ToshTogo hat geschrieben: 1. Oktober 2021 08:26
Die beiden herausstechenden inhaltlichen Entscheidungen, die von vielen als negativ empfunden werden, stören mich ehrlich gesagt gar nicht. Für mich ist das eine logische Fortführung all dessen, was man mit CR begonnen hat.
Seh ich ganz genauso, ich versteh sowieso nicht warum sich soviele über das Ende aufregen, aber mit dem Reboot von CR kein Problem haben.
Freu mich jedenfalls auf die ausführliche Kritik von Invincible, glaub er hat dem Film auch 9/10 gegeben.
Großteils wird der Film hier ja negativ aufgenommen. Bei RT hat er jetzt das Fresh-Zertifikat bei 84 Prozent
ich finde nicht, dass er hier so negativ aufgenommen wird. ich würde sagen großteils positiv, von ein paar natürlich auch sehr negativ. Viele finden den Film gut, aber haben mit dem Ende dann doch auch Probleme - nicht nur hier. Das finde ich völlig verständlich.
und ja, für die Daniel-Craig-Reihe macht das Ende schon Sinn. Da bin ich schon dabei. Und darauf haben sie dich Macher offensichtlich auch geeinigt.
Aber James Bond ist halt dann doch größer als "nur" die Daniel-Craig-Reihe. Und ich befürchte, dass man hier doch nicht alle "Konsequenzen" dieser Entscheidung bedacht hat.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 10:36
von Agent 009
Oder man war sich eben genau dessen doch bewusst. Ich kann mir nicht vorstellen das Barb und Michael nicht mit Backlash gerechnet haben. Es war ihnen 100% klar, dass der Film die Fans spalten wird. Alles andere wäre total unglaubwürdig.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 10:38
von danielcc
Man muss von dem Wunschtraum Abschied nehmen, dass es EON um die Fans geht. Das wäre auch dumm wenn es so wäre. Ich denke weltweit machen die Fans nicht mal 0.1% der Kinoeinnahmen aus. Warum sollte man auf die Rücksicht nehmen.
NTTD ist zu 100% so ausgelegt, dass die Frauen die man mit DC für Bond begeistert hat und die vielen casual Kinobesucher den Filmen toll finden werden
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 10:43
von Agent 009
Vermutlich hast du recht. Und in der Summe ist das Ende für die Ära passend. Machen wir uns nichts vor.
Man hat mir Craig viele neue Wege beschritten und Dinge anders gemacht. Im großen und ganzen hat es mir auch sehr gut gefallen. Craig wird immer "mein" Bond sein, auch wenn ich sie alle liebe.
Ich hoffe sehr, dass der nächste Film wieder etwas klassischer wird und nicht komplett dem Franchise/Kontinuitätsgedanken folgen wird. Mal abwarten.
Btw. Schon erwähnt, dass ich der Meinung bin, dass Craig hier mir Abstand am besten aussah? Richtig gut. Gespielt hat er wie gewohnt klasse.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 11:17
von Gernot
Agent 009 hat geschrieben: 1. Oktober 2021 10:36
Oder man war sich eben genau dessen doch bewusst. Ich kann mir nicht vorstellen das Barb und Michael nicht mit Backlash gerechnet haben. Es war ihnen 100% klar, dass der Film die Fans spalten wird. Alles andere wäre total unglaubwürdig.
natürlich war ihnen das bewusst, dass das polarisiert, das steht ja außer Frage.
und natürlich machen die Harcore-Bondfans wie wir nur einen ganz geringen Anteil aus, darum geht's nicht. Auch Albert R. Broccoli hat Filme für's Publikum und nicht nur für die Fans gemacht.
Mir gehts hier nicht darum, wie man diesen Film sieht, wie immer gibt's ein paar die ihn lieben und welche die ihn hassen. Es geht hier dann nicht mehr um den einen Film, sondern um die Figur selbst bzw. den erwähnten Mythos James Bond, die/der eben viel größer als ein einzelner Film ist.
Und das war ihnen offensichtlich einfach egal. Oder sie haben's eben nicht ganz zu Ende gedacht. Wie gesagt - für einen Film bzw. für Craigs Reihe funktioniert das schon.
Dem Fukunaga ist das natürlich alles egal, der hat seinen gelungenen, emotionalen Blockbuster-Film abgeliefert und hat seine Sache gut erledigt. Das hilft ihm in seiner weiteren Karriere, ohne Frage. Dass Barbara und vor allem Michael Ian Flemings James Bond sterben lassen, ist dann schon eine Nummer. Zu P&W fällt mir gar nichts mehr ein.
Dadurch, dass der Film gut gemacht ist, (den Großteil der Zuseher) gut unterhält und auf vielen Ebenen anspricht, wird er sicherlich auch sehr erfolgreich sein. Also im Grunde haben sie dann ja alles richtig gemacht, oder?
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 11:19
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 10:38
NTTD ist zu 100% so ausgelegt, dass die Frauen die man mit DC für Bond begeistert hat und die vielen casual Kinobesucher den Filmen toll finden werden
So macht man aber keine Franchise-Filme. Cubby hat auch Filme zu 100 % so ausgelegt, dass die normalen Kinobesucher jeden Bond toll fanden. Aber er hat das getan, in dem er die konkrete Erwartungshaltung, die es da draußen im Äther gibt, stets erfüllt und befriedigt hat. Wer in einen Bond ging, wusste, was er bekommt, dafür ist er ja in einen Bond gegangen. In der Craig-Ära wurde diese Erwartungshaltung immer wieder neu unterwandert und das führt auf lange Sicht zu einer Verwässerung der Marke – erst recht wenn man so eindeutig eine Zäsur betreibt wie mit diesem neuen Film.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 11:31
von Berni
Hier übrigens die Gunbarrel ohne das Universal-Logo
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 11:35
von Invincible1958
Casino Hille hat geschrieben: 1. Oktober 2021 11:19
danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 10:38
NTTD ist zu 100% so ausgelegt, dass die Frauen die man mit DC für Bond begeistert hat und die vielen casual Kinobesucher den Filmen toll finden werden
So macht man aber keine Franchise-Filme. Cubby hat auch Filme zu 100 % so ausgelegt, dass die normalen Kinobesucher jeden Bond toll fanden. Aber er hat das getan, in dem er die konkrete Erwartungshaltung, die es da draußen im Äther gibt, stets erfüllt und befriedigt hat. Wer in einen Bond ging, wusste, was er bekommt, dafür ist er ja in einen Bond gegangen. In der Craig-Ära wurde diese Erwartungshaltung immer wieder neu unterwandert und das führt auf lange Sicht zu einer Verwässerung der Marke – erst recht wenn man so eindeutig eine Zäsur betreibt wie mit diesem neuen Film.
Alles was du hier schreibst, sehe ich auch so.
Nur, dass ich die "Verwässerung" der Marke gut finde.
Ich weiß, warum ich mir keine Romantic Comedy von Til Schweiger angucke: weil ich da vorher schon genau weiß, was ich bekomme.
Das ist für mich ein Faktor, einen Film NICHT zu gucken.
Ich gehe ins Kino, weil ich überrascht werden will. Nicht, um vorher schon zu wissen, was mich erwartet.
Und daher finde ich auch Filme wie NTTD innerhalb eines Franchises gut.
Mir war klar, dass der Film extreme Reaktionen in beide Richtungen auslösen würde. Und EON war das auch klar.
Ich mag es aber, dass sie dieses Risiko gegangen sind.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 11:41
von danielcc
Casino Hille hat geschrieben: 1. Oktober 2021 11:19
danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 10:38
NTTD ist zu 100% so ausgelegt, dass die Frauen die man mit DC für Bond begeistert hat und die vielen casual Kinobesucher den Filmen toll finden werden
So macht man aber keine Franchise-Filme. Cubby hat auch Filme zu 100 % so ausgelegt, dass die normalen Kinobesucher jeden Bond toll fanden. Aber er hat das getan, in dem er die konkrete Erwartungshaltung, die es da draußen im Äther gibt, stets erfüllt und befriedigt hat. Wer in einen Bond ging, wusste, was er bekommt, dafür ist er ja in einen Bond gegangen. In der Craig-Ära wurde diese Erwartungshaltung immer wieder neu unterwandert und das führt auf lange Sicht zu einer Verwässerung der Marke – erst recht wenn man so eindeutig eine Zäsur betreibt wie mit diesem neuen Film.
Ja Hille, und damit hat er die Reihe nahezu in die Bedeutungslosigkeit geführt mit den Filmen AVTAK / TLD, und die Nachfahren haben es dann noch mit vier Brosnan Filmen so weiter gemacht. Es ist ja schon etwas pervers, dass Leute a) stärker die klassiche Bondformel wollen und dann auch noch b) die Filme am liebsten im Zweijahresrhythmus haben wollen. Also, alle zwei Jahre wieder Schema F für alle Zeigten?
Außerdem ist deine Einschätzung falsch. EON hat ganz offensichtlich mit der Neuausrichtung viel mehr erreicht. Erwartungshaltung hin oder her, vielleicht hat die sich einfach geändert oder aber man spielt mit ihr um das Publikum zu überraschen. Wie kann das schlecht sein.
Casino Hille hat geschrieben: 1. Oktober 2021 11:19
danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2021 10:38
NTTD ist zu 100% so ausgelegt, dass die Frauen die man mit DC für Bond begeistert hat und die vielen casual Kinobesucher den Filmen toll finden werden
So macht man aber keine Franchise-Filme. Cubby hat auch Filme zu 100 % so ausgelegt, dass die normalen Kinobesucher jeden Bond toll fanden. Aber er hat das getan, in dem er die konkrete Erwartungshaltung, die es da draußen im Äther gibt, stets erfüllt und befriedigt hat. Wer in einen Bond ging, wusste, was er bekommt, dafür ist er ja in einen Bond gegangen. In der Craig-Ära wurde diese Erwartungshaltung immer wieder neu unterwandert und das führt auf lange Sicht zu einer Verwässerung der Marke – erst recht wenn man so eindeutig eine Zäsur betreibt wie mit diesem neuen Film.
Alles was du hier schreibst, sehe ich auch so.
Nur, dass ich die "Verwässerung" der Marke gut finde.
Ich weiß, warum ich mir keine Romantic Comedy von Til Schweiger angucke: weil ich da vorher schon genau weiß, was ich bekomme.
Das ist für mich ein Faktor, einen Film NICHT zu gucken.
Ich gehe ins Kino, weil ich überrascht werden will. Nicht, um vorher schon zu wissen, was mich erwartet.
Und daher finde ich auch Filme wie NTTD innerhalb eines Franchises gut.
Mir war klar, dass der Film extreme Reaktionen in beide Richtungen auslösen würde. Und EON war das auch klar.
Ich mag es aber, dass sie dieses Risiko gegangen sind.
ja, den Mut und das Risiko, das sehe ich schon. Die haben schon Eier, keine Frage!
es wäre aber halt auch schon genug Mut und Risiko für einen Film gewesen, Spoiler
in dem man Felix killt, Blofeld sterben lässt und Bond ein Kind hat.
und auch mit der Erwartungshaltung habe ich kein Problem, die sollen uns überraschen und auch schockieren. Wie gesagt, das hätten diese 3 Handlungen oben auch getan. Wenn die alte M stirbt, gibt's nen riesen Aufschrei. Aber das hier war die einzig richtige Entscheidung jetzt, oder wie?
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 11:47
von Casino Hille
Daniel & Invincible: Das sehen wir vollkommen anders. Ist auch okay. Aus meiner Sicht begeht EON hier denselben Fehler, den Disney die letzten Jahre mit "Star Wars" begangen hat. Wenn man eine Marke zu weit entkernt, und den Zuschauern nicht mehr das liefert, was sie wollen, dann entfremdet man seine Kernzielgruppe – und das ist für jedes große Franchise absolut toxisch. Klar, wenn man nur auf aktuelle Zahlen schaut und eiskalt ausschließlich an das jetzige Geschäft und die schnelle Mark denkt, mag man das anders sehen. Aber Disney wird mit den letzten paar "Star Wars"-Filmen nicht zufrieden sein. Genauso wie EON mit SP auch nicht zufrieden gewesen sein kann.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 12:02
von danielcc
Ich bin mir sehr sicher dass es mindestens 4 Jahre dauern wird bis sich EON an einen neuen Film ranwagt. Bis dahin ist viel Gras über die Sache gewachsen weswegen ich manche Befürchtungen hier nicht teilen kann.
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 12:03
von RW06
Mal was zur Kritik: Vielleicht muss man davon Abschied nehmen, dass EON sich um diejenigen Fans schert, die weniger als 0,5 % der Einnahmen ausmachen. Diejenigen, die schon in den 60ern Bond-Filme geguckt haben, und bis heute noch gern nach ihrem von der Frau gekochten Abendessen mit ihren Kumpels in ein Whiskeyzimmer gehen würden, in dem Frauen tabu sind. Diejenigen, die Craig damals bis in den Boden gemobbt haben, einfach, weil auch das letzte ihrer geliebten alten Franchises sich von veralteten Weltbildern verabschiedet hat. Weil auch die letzte, realitätsfremde Ausflucht in Frauenfeindlichkeit auf der Leinwand der Geschichte angehört. Weil auch James Bond nun mal mit der Zeitgeschichte geht. Denn, ob sie's glauben oder nicht, ohne diese Entwicklung gäbe es diese Filme gar nicht mehr. Ohne sie kämen die Einnahmen in der heutigen Zeit nicht mehr zustande. Also eigentlich sieht es so aus: Sie sind die Minderheit, weil sie es so wollen. Für sie werden tatsächlich keine Filme gemacht, sondern für diejenigen, die moralisch und empathisch in der heutigen Zeit angekommen sind. Aber das haben sie sich selbst so ausgesucht. Sie sind mittlerweile nicht mehr die wahren Bond-Fans, denn das sind diejenigen, die verstehen, worum es geht, die Tiefgründigkeit schätzen, und die dankbar sind für die Mühen und die Arbeit, die mittlerweile in die Filme fließen. Die alten Fans wurden abgehängt und wollen es nicht wahrhaben.
10/10
Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"
Verfasst: 1. Oktober 2021 12:21
von Gernot
Sorry, das ist schon ziemlich harter Tobak, einfach so alle in einen Topf zu werfen. Man kann die Daniel Craig Filme lieben und trotzdem z.B. ein Problem mit dem Ende von NTTD haben. Alle Ansichten und Meinungen sind hier legitim, jeder empfindet es ein bisschen anders.
Wenn dir der Film so gut gefällt und du gar nichts zu kritisieren hast, dann ist das schön für dich. Ich habe meine abschließende Meinung dazu einfach noch nicht für mich gebildet und fühle mich dabei aber auch gar nicht in der Minderheit. Und selbst wenn, ist das kein Argument.