Wie findet ihr OP?

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Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

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Komisch...ich mag die Ironie des Moore-Bonds, da ist es mir auch furzegal - sorry - ob das zum Rest des Films passt. Es soll unterhalten, und das tuts. Da fand ich eher Craigs Humor übel...alleine schon der Spruch "Wie kommen Sie darauf, dass mich das interessiert"...da wird 40 Jahre immer wieder der Martini geschüttelt, nicht gerührt bestellt und dann kommt da son pseudocooler Spruch. Und dann wundern sich einige Bond-Fans, dass man den Machern den Vogel zeigt...wo ist bitte Craig noch Bond???
Bisher gabs auch keine Argumentation, die mich von meiner Meinung abgebracht hätte in irgendeinem Forum. :roll: :wink:

Da lobe ich mir OP, der macht wenigstens immer wieder Spaß und ist noch echte Stuntarbeit in seiner reinsten, gefährlichen Form, die einfach atemberaubend ist. :wink:
http://michael.huenecke.hat-gar-keine-homepage.de/

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

107
Cinefreak hat geschrieben: Komisch...ich mag die Ironie des Moore-Bonds, da ist es mir auch furzegal - sorry - ob das zum Rest des Films passt. Es soll unterhalten, und das tuts. Da fand ich eher Craigs Humor übel...alleine schon der Spruch "Wie kommen Sie darauf, dass mich das interessiert"...da wird 40 Jahre immer wieder der Martini geschüttelt, nicht gerührt bestellt und dann kommt da son pseudocooler Spruch. Und dann wundern sich einige Bond-Fans, dass man den Machern den Vogel zeigt...wo ist bitte Craig noch Bond???
Bisher gabs auch keine Argumentation, die mich von meiner Meinung abgebracht hätte in irgendeinem Forum. :roll: :wink:
Ich finde schon, das einzelne Aspekte eines Bondfilms in den Gesamtzusammenhang passen müssen. Das gilt für Sprüche und Gags genauso wie für Gadgets. Wenn zB Bonds Aston in dem eher bodenständigen und realistischen TLD plötzlich mit einem albernen Laser einen Polizeiwagen durchsägt, finde ich das total furchtbar. Es passt nicht!
Wenn Craig's Bond, der deutlich emotionaler ist, noch am Anfang steht und insgesamt nachvollziehbar emotional handelt, einen Drink bestellt, weil er angepisst ist, und der Kellner ihm diese dämliche Frage stellt, dann ist es doch logisch, dass er so antwortet. Es passt! (im Übrigen hat das ganze Kino bei meinen 5 Besuchen laut gelacht an der Stelle)

Wenn ein Film wie OP auf der einen Seite erstmals wirklich den kalten Krieg thematisiert, uns eine real wirkende Atom-Bedrohung vorspielen will, und dann den Leuten massenhaft Sprüche wie "Was tun fremder Mann auf meinem Bett?" in den Mund legt, sorry, da hört bei mir der Spaß auf.

Ich finde bei Bondfilmen gilt vielleicht mehr als bei anderen Filmen: Die Summe der Einzelteile muss stimmig sein! Nur aus der Harmonie der verschiedenen Elemente ergibt sich ein stimmiger Bondfilm.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich finde alle Bondfilme unterhaltsam und mitunter je nach Stimmung schaue ich einen OP lieber als CR. Doch wenn ich erklären soll, was es braucht für einen Bondklassiker, der die Zeiten übersteht, dann ist dieses Zusammenspiel, diese Stimmigkeit wichtiger als Actionszenen, Stunts oder sonstige Einzelelemente
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

108
AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Da kann ich dir nicht folgen Anatol.
Dem billigen Klamauk in MR kindlich naiven Charme zuzugestehen, während derselbe primitive Klamauk in OP ärgerlich ist, das scheint mir willkürlich.
Dann versuche ich es noch weiter zu präzisieren:
Wie du ja weißt haben die Produzenten zu Beginn der 80er bewusst versucht sich nach den aus ihrer Sicht kaum mehr zu toppenden OvertheTop-Spekatakeln der End-70er mehr an den „ernsthafteren“ Filmen der Serie wie FRWL zu orientieren kombiniert mit zeitgemäßeren, realistischeren Plots. Trotzdem haben es sich die Macher nicht nehmen lassen auch in den Filmen der 80er Jahre allerlei Albernheiten einzustreuen, was sicherlich auch nicht verkehrt war da man mit Roger Moore ja den Paradedarsteller für einen Spassbond hatte. Dennoch sind die unterschiedlichen Ausrichtungen der Filme aus den späten 70er und der der 80er nicht zu leugnen: MR ist mehr als eine Science-Fiction Actionkomödie angelegt, OP hingegen ist im Kern eher als Actionthriller angelegt, vor allem im ersten Viertel wird dies mehr als deutlich. Um nun zum Punkt zu kommen: während im überdrehten MR der Klamauk nicht weiter stört, ist dies beim eher geerdeten OP schon weit mehr der Fall. Oder anders gesprochen: Fliegen mögen auf einem Kuhhintern nicht wirklich stören, auf einer Suppe schon eher. Über die Qualität der Klamaukelemente kann man natürlich immer unterschiedlicher Meinung sein. Dem einen gefällt die zwinkernde Taube besser als der Tarzanbond, dem anderen dafür vielleicht die dicken Deutschen besser als der verliebte Beisser. Das ist aber auch weniger der Punkt meiner Kritik, sondern eher wie gesagt dass die Klamaukelemente in OP einfach wesentlich deplazierter wirken. Von daher kann ich deinem Vorwurf der Willkür nicht wirklich folgen. :wink:
Ich finde Taube und Tarzan gleichermaßen unpassend, unkomisch, dämlich. Und auch jeden anderen Gag der eher platt als witzig ist, egal in welchem Bond. Das aht mich schon als Jugendlicher am meisten an den Bonds gestört.

Allerdings finde ich nach wie vor keinen Unterschied zwischen den letzten 5 Moore Bonds, und die ersten beiden sind auch nur geringfügig anders. Ich sage nach wie vor das es für den Aufbau der Filme völlig egal ist ob es um ein geklautes Pausenbrot oder um den Weltuntergang geht, solange die daraus resultierende Handlung fast gleich abläuft. OP ist genauso wenig ein Thriller wie MR oder TSWLM, oder fast jeder andere Bond.
Solange er Szenen wie die PTS und den Schlußkampf auf dem Flugzeug enthält kommt niemals bei mir irgendein Gedanke an Realismus auf. Und OP, wie auch fast jeder andere enthält noch mehr Beispiele für diese nur in der Kunst möglichen Dinge.
Die Weltraumszenen von MR waren ja auch nicht ganz sooo unrealistisch nach damaligen Vorstellungen, jedenfalls auch mehr an den Haaren herbeigezogen als die meisten der Gadgets.
Das FYEO ein "bodenständigerer" Film wäre als MR, das sehe ich nicht so. Die Unterschiede sind marginal.
OP ist nicht weniger Over-the-Top, oder an den Haaren herbeigezogen als MR.

Gerade die Bondfilme der 70ger und 80ger unterscheiden sich in ihrem Aufbau und in ihrer Konzeption, und in ihrem Handlungsverlauf, und in den Charakteren nur minimal. Und die Brosnans sind auch nicht wirklich anders, nur ein klein wenig moderner.
Aber qualitativ sind da doch große Unterschiede. Die Formel ist fast immer dieselbe, oder zumindest sehr ähnlich. Aber die Ausführung und damit auch die Wirkung unterscheidet sich enorm.
Aber da haben wir anscheinend doch erstaunlich unterschiedliche Geschmäcker.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

109
OP spielt zumindest in den gelungeneren Teilen des Films mit den Grundängsten des kalten Krieges, der möglichen - und nicht so unwahrscheinlichen - Bredrohung durch die Zündung einer Atombombe und den Konsequenzen daraus. Wenn das für die damalige Zeit nicht zumindest vom Grundsatz her realistischer war als ein Größenwahnsinnger, der von einer Station im All aus die Menschheit auslöschen will, dann weiß ich es auch nicht...

Bei dir Maibaum habe ich echt immer den Eindruck, dass alle Bondfilme im Prinzip gleich sein müssten. Warum sind sie es denn dann nicht? Was unterscheidet deiner Meinung einen TSWLM von OP? Warum ist ein Film weitestgehend bei allen Fans und Kritikern ein ganz Großer, während andere eher nur geduldet werden??? Das kann ja weiß Gott nicht davon abhängen, ob jetzt die Actionszenen besser inszeniert sind oder nicht. Es sind jede Menge kleine Details und eben deren Zusammenspiel. Dazu gehört aber auch, ob es viele platte Gags gibt, oder nicht, und ob diese Gags eher ins Gesamtbild des Films passen oder nicht.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

110
Ach Daniell, du verstehst mich eigentlich überhaupt nicht. Oder du liest nicht richtig. Oder du bemühst dich mich misszuverstehen. Lieber 2 mal lesen, und dann schreiben.
Du tust mir immer Dinge unterschieben die ich nicht geschrieben habe. Und du bist auch immer noch der Meinung das es eine objektive Betrachtung von Kunstwerken gibt.

Ich habe nirgends geschrieben das die Bonds alle gleich sein sollen, aber ich denke das sie sich alle sehr ähnlich sind, manchmal zu ähnlich.

Auch habe auch nicht geschrieben das die Action alles ist. Aber sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Bonds, der eigentliche Inhalt. Trotzdem ist das drumherum auch immens wichtig weil man die Action auch zum Wirken bringen muß. Und da unterscheiden sich die Bonds immer noch sehr stark.
Meist ist auch weniger Action mehr, aber sie muß funktionieren, sie muß gut gemacht sein, ein Teil des Ganzen sein.
Klar ist ein guter Film besser als die Summe seiner Teile.

Was MR beschreibt ist so etwas wie biologische Kriegsführung, auch etwas wovor man Angst haben darf.
Klar ist eine Atom Bedrohung an sich realistischer, aber nicht so wie sie in einem Bond präsentiert wird.
Mein Punkt ist aber das die Filme an sich dadurch nicht von den anderen unterscheiden, wenn der Handlungsverlauf doch immer der gleiche ist. Ich wiederhols noch einmal: Das sind nur MacGuffins. Unwichtig in ihrer Substanz, austauschbar, nur nötig um eine Handlung zu bekommen.

Ich glaube nicht das ich je bei einem Bondfilm eine Bedrohung für die Welt empfunden habe. Oder auch nur eine Bedrohung für Bond selber.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

112
Nein, Daniell, du kommst öfter mit solch seltsamen Deutungen (oder Unterstellungen) meiner Aussagen.

Wenn ich meine das fast alle Bond Filme sich sehr ähnlich sind (was wahrscheinlich jeder meint der die Bonds nur gelegentlich schaut), dann kann man daraus nicht schließen das ich möchte das alle Bonds sich sehr ähnlich sind. Das ist ein großer Unterschied.
Schon gar nicht wenn mein Lieblings Bond zu denen gehört die eher abweichen.
danielcc hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: Und es sind nicht nur einfach Actionszenen. Spätestens seit YOLT waren die Actionszenen doch der eigentliche Inhalt der Bondfilme, das was die Filme ausmacht. Handlung und Charaktere sind auch nicht unwichtig, aber letztendlich zweitrangig.
Natürlich funktionieren Actionszenen auch erst richtig wenn sie in eine Handlung eingebettet sind, soll bedeuten was ich oben geschrieben habe heißt nicht das die Filme dann nur noch aus Actionszenen bestehen sollten.
Aber das bestimmende Merkmal der Bond Serie sind die großangelegten Actionszenen, und wenn die stimmen kann der Film so schlecht nicht sein.

dann muss wohl DAD der beste Bondfilm sein...
Das ist auch nicht die Konsequenz aus dem was ich geschrieben habe. Nicht mal ansatzweise. Ich weiß nicht wie du auf so eine Aussage kommst.

Meine Rangliste müsstest du doch haben. Über den Unterschied z.B zwischen TSWLM und MR haben wir an anderer Stelle schon diskutiert (ich glaube im MR Thread).
Gleicher Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Star, ähnliche Geschichte, direkt hintereinander entstanden.
TSWLM ist ein spritziger unterhaltsamer Film der zu den Höhepunkten der Serie gehört. MR ist eine teilweise langweilige und ziemlich müde Routineveranstaltung der nach Baukastensystem aussieht. Und mittlerweile für mich Nummer 23/23 ist.
In dem einen funktioniert das meiste (8/10), in dem anderen nur sehr wenig (3/10).
An den beiden lassen sich die himmelweiten Unterschiede zwischen 2 auf den ersten Blick scheinbar sehr ähnlichen Filmen sehr gut darstellen.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

113
Ich habe nie gesagt, dass du MÖCHTEST, dass alle Filme gleich sind. Ich hatte geschrieben: "Bei dir Maibaum habe ich echt immer den Eindruck, dass alle Bondfilme im Prinzip gleich sein müssten".

Stimmen denn die Actionszenen in DAD oder MR so ganz und gar nicht? Schließlich schreibst du ja, dass wenn die Actionszenen ("eigentlicher Inhalt der Bondfilme...bestimmendes Merkmal...") stimmen, der Film so schlecht nicht sein kann...

Wie auch immer, wir sind uns ja letztlich einig, dass die Filme doch - bei oberflächlicher Ähnlichkeit - im Detail sehr unterschiedlich sind. Das ergibt sich nicht nur aus unterschiedlich guten oder gut eingebetteten Actionszenen - aber auch.

Wie kamen wir eigentlich darauf?
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Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

114
Ok ,aber es ist immer noch ein Unterschied ob du sagst das sie meiner Meinung nach "alle gleich sein müssten", weil das klingt nach ich möchte dass sie alle gleich sind (genau das möchte ich nicht), oder ob du sagst ich halte sie alle für gleich.
Dann hast du missverständlich formuliert.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

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Maibaum hat geschrieben:Ok ,aber es ist immer noch ein Unterschied ob du sagst das sie meiner Meinung nach "alle gleich sein müssten", weil das klingt nach ich möchte dass sie alle gleich sind (genau das möchte ich nicht), oder ob du sagst ich halte sie alle für gleich.
Dann hast du missverständlich formuliert.
Das ist jetzt eine sprachliche Spitzfindigkeit...
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Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

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danielcc hat geschrieben: Stimmen denn die Actionszenen in DAD oder MR so ganz und gar nicht? Schließlich schreibst du ja, dass wenn die Actionszenen ("eigentlicher Inhalt der Bondfilme...bestimmendes Merkmal...") stimmen, der Film so schlecht nicht sein kann...

Die in DAD sind teilweise gut, da habe ich hier nichts zu gesagt.
Die in MR finde ich teilweise schlecht, und auch schlecht in den Verlauf des Filmes eingefügt. (Anatol wird mir widersprechen)
Ich finde fast den kompletten Mittelteil in MR von Venedig bis zum Abheben der Spaceshuttles enttäuschend.
Die Gondelverfolgung ist überflüssig und extrem vergagt (bin mal gespannt ob ich in OP noch so viel ähnlich übles finde). Die Bootsverfolgung hat ein paar spektakuläre Explosionen, ist aber filmisch auch reizlos und endet dann auch noch in einem Gag, wie eigentlich fast alles im Mittelteil. Dazu auch hier einige erkennbare Rückprojektionen.
Die Gondelklopperei ist auch nicht beeindruckend, die nachfolgende Szene im Krankenwagen wieder sehr schlecht und auch überflüssig.
Ich finde da stimmt gar nichts. MR hechelt da nur von einer Actionszene zur nächsten, ohne sich für irgendetwas die nötige Zeit zu nehmen. Ich empfinde das als lieblos zusammengebastelt aus hinlänglich bekannten Bond Momenten die hier keinerlei Eigenleben entfalten.
In TSWLM aber schon.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

117
danielcc hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Ok ,aber es ist immer noch ein Unterschied ob du sagst das sie meiner Meinung nach "alle gleich sein müssten", weil das klingt nach ich möchte dass sie alle gleich sind (genau das möchte ich nicht), oder ob du sagst ich halte sie alle für gleich.
Dann hast du missverständlich formuliert.
Das ist jetzt eine sprachliche Spitzfindigkeit...
Nee gar nicht.
Das ist doch ein Riesenunterschied.

In Aussage 1 scheine ich zu fordern das alle Bonds gleich sein müssen. Das heißt ich wäre enttäuscht wenn sie es nicht sind, und würde auch von einem neuen Bond erwarten das er so ist wie die anderen.
Das Gegenteil ist aber der Fall.

In Aussage 2 behaupte ich das sie sich alle ähnlich sind (das ist eine Meinung), das muss aber nicht bedeuten das ich das gut finde, oder gar verlange.
Zuletzt geändert von Maibaum am 6. August 2011 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

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Um jetzt wieder auf OP zurückzukommen, also Jungens, da kann ich eure Argumente nicht nachvollziehen. Jedenfalls nicht wenn die Hauptkritikpunkte Indien Klischees und zu viel Klamauk sein sollen.

Die letzten 4 Bonds die ich gesehen habe waren MR, FYEO, OP und AVTAK. Einfach mal genau hinschauen, der Klamaukanteil in OP ist keinesfalls größer als in den anderen Filmen, auch nicht größer als in den Brosnan Filmen.
Den weitaus größten Klamaukanteil enthält tatsächlich MR, ich würde schätzen doppelt so viel.
Klar, da sind ein paar sehr peinliche Momente, aber ähnliches finde ich in den anderen locker genauso. Die Tarzanszene ist sicherlich nicht witzig, aber auch nicht schlimmer als vieles andere.

Warum OP für die Verwendung von Klischees kritisieren wenn das doch jeder Bond mit den Schauplätzen macht?
In OP ist das eigentlich nur übertrieben in der Marktverfolgung, und die ist ohnehin als eine dieser "Tongue in Cheek" Szenen präsentiert in der nun bewusst Klischees im Dutzend serviert werden (fast schon parodistisch), aber eben mit einem Augenzwinkern präsentiert werden.
Gut, das ist nicht wirklich gelungen, aber zumindest Teil des übertriebenen Konzeptes. Ansonsten wird der Schauplatz Indien doch ganz normal benutzt wie
ähnliche Postkartenschauplätze in jedem anderen Bond.

Generell ist die Handlung in OP jedenfalls einfallsreicher entwickelt als in den vergleichbaren Filmen dieser Periode. Mit mehr Charakteren, und auch nicht immer so eindeutig. Maud Adams passt gut zu Mooore, und mit Magda hat OP noch eine 2. interessante Frauenfigur die auch mal nicht den üblichen Tod stirbt und auch zum Schluss noch kräftig mitmischt.
Kein großer Bond, aber eben ein sehr angenehmer. Sogar der Beste für mich aus der Zeit zwischen TSWLM und LTK.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy"

120
Es ist nicht nur die Szene auf dem indischen Marktplatz, es ist auch die Dschungelverfolgung und vor allem das deutsche Ehepaar mit Würtschen. Und noch mal: Dass MR vielleicht mehr Klamauk hat, bezweifelt keiner. Aber es ist schade, dass ein Film wie OP, der zum einen an sich eine spannende Story hat und in Teilen sogar ernst und bedrohlich wirkt, diese total platten Momente hat (ich halte die Marktplatz- und die Szene in Deutschland für das absolut platteste bei Bond). Hinzu kommt noch, dass OP ja auf den sehr geerdeten FYEO folgte, das macht es nicht besser.
Bei MR fallen die im Gesamtzusammenhang nicht so stark ins Gewicht.
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