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Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 8. Mai 2022 19:22
von HCN007
iHaveCNit: Liftoff – Mit dir zum Mars (2022) – Christopher Winterbauer – Warner
Deutscher Kinostart: 05.05.2022
gesehen am 08.05.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 12 – Reihe 16, Platz 15 – 13:30 Uhr

So als kurzen Snack für Zwischendurch im Kino habe ich mir heute Mittag im Kino Christopher Winterbauers „Liftoff – Mit dir zum Mars“ angesehen, der im Originaltitel einen eher unglücklichen Titel namens „Moonshot“ trägt.

Im Jahre 2049 ist es der Menschheit durch Terraforming und Weltraummissionen den Mars zu kolonialisieren und Menschen die es sich leisten können und einen Beitrag zum Leben auf dem Mars beisteuern können sind gehören zu den Glücklichen, die in regelmäßigen Fahrten zum Mars fliegen, leben und arbeiten dürfen. Der junge Student und Angestellter eines Cafes, Walt träumt bereits seit Ewigkeiten von einem Flug und dem Leben auf dem Mars doch seine Bewerbungen werden ständig abgelehnt. In einer Partynacht lernt er die Studentin Ginny kennen und lieben, doch direkt am nächsten morgen fliegt sie bereits zum Mars. Am selben Party-Abend trifft er auch auf Sophie, die eine Fernbeziehung mit Calvin führt, der auf dem Mars lebt und arbeitet. Kurze Zeit später darf auch Sophie auf den Mars und Walt trifft den Entschluss sich mit an Bord zu schleichen, um Ginny wiedersehen zu können. Während des Flugs zum Mars lernt sich das Duo aus Sophie und Walt wider willen besser kennen und die Reise wird ein Abenteuer, das beide verändern wird.

„Moonshot“ - ist ein eher unglücklicherer Originaltitel, wenn es um eine Reise zum Mars geht. Da passt der deutsche Titel schon eher mit „Liftoff“ und dem Beisatz „Mit dir zum Mars“. Der Film ist eine Mischung aus harmloser Rom-Com und einem unterhaltsamen Science-Fiction-Abenteuer, bei dem das Duo aus Cole Sprouse und Lana Condor in den Hauptrollen sehr gut funktioniert hat. In den Nebenrollen ist vor allem auch der aus „Scrubs“ bekannte Zach Braff zu sehen. Im Bereich von Science-Fiction bietet der Film auch einige interessante technologische Ansätze für die Zukunft was den Einsatz von Robotern und künstlicher Intelligenz sowie einige ökologische Themen zum Recycling von Müll und dem Einsatz von biologisch abbaubaren Plastik – ohne sie wirklich vollständig auszubreiten und tiefer zu verhandeln. Insgesamt sind auch bei der Rom-Com einige auch zum Teil moderne Ansätze sehr harmlos und oberflächlich gesät. Und am Ende ist der Film insgesamt wie sein von Cole Sprouse verkörperte Walt im Film durchaus in einer Mischung aus Abschätzung und Wertschätzung gemeint – mittelmäßig und durchschnittlich.

„Liftoff – Mit dir zum Mars“ – My First Look – 6/10 Punkte

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 9. Mai 2022 14:51
von Casino Hille
Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: 11. April 2022 13:35
AnatolGogol hat geschrieben: 11. April 2022 12:25 Wenn schon Empörung meinerseits, dann eher wie schnell Warner bei Johnny Depp eingeknickt ist. Ich will mir da kein Urteil anmaßen, wer da nun wen gekloppt hat. Aber der von Depp verlorene Medienprozess ist in meinen Augen keine Rechtfertigung ihn vor die Tür zu setzen. Warner beugt sich hier nicht nur einer Hexenjagd, sie tragen sogar noch in nicht geringem Maße dazu bei ("wenn Warner ihn schon rausschmeisst, dann mus da ja was dran sein!"). Vielleicht bin ich da ein klein wenig altmodisch, aber war da nicht irgendwann mal was von wegen Unschuldsvermutung solange bis das Gegenteil bewiesen ist?
Vor allem finde ich es unfair, dass die Johnny Depp rausgeschmissen haben, aber Amber Heard für "Aquaman 2" nicht.
Der Prozess, der da gerade von den Medien ausgeschlachtet wird, ist die peinlichste Veranstaltung des Jahres und taugt nicht mal zur Belustigung, weil es wirklich nur traurig ist. Da machen sich zwei Menschen komplett nackig und die ganze Welt schaut zu und weiß schon jetzt, wer Schuld hat und wer nicht – man siehe trendende Twitter-Hashtags à la "Justice for Johnny Depp". Das hat mit Unschuldsvermutung in der Tat nichts zu tun.

Ich gebe zu dieser Sachlage aber zu Bedenken, dass es eben bei den Kündigungen, die Depp erfahren hat, nicht nur um die Frage ging, wer in der Ehe mit Heard wen schlug. Depp war über Jahre als problematischer Mitarbeiter bekannt, hat sich bei Drehs wie das Allerletzte aufgeführt und Disney bei "Fluch der Karibik 5" ein Vermögen gekostet, weil es seinetwegen zu Komplikationen und Verzögerungen kam. Er hat Leute angepöbelt, war gerne mal alkoholisiert oder auf Droge bei Dreharbeiten … Es ging so weit, dass ein Produktionsassistent eingestellt wurde, der vor Depps Haus wartete und ankündigte, dass er wach sei, wenn er sah, dass das Licht im Haus anging. Das alles spielt definitiv in die Entscheidungen mit rein, die da getroffen wurden (nach dem Motto: "Wir sind durchaus froh, den los zu sein"). Natürlich waren Heards Vorwürfe ein relevanter Faktor, aber das Depp schon vorher jemand war, mit dem man nur ungerne arbeitete (erst recht, da sein Stern eh auf dem absteigenden Ast stand), sollte nun auch nicht vergessen werden. Es war ja wirklich über Jahre bekannt, dass er mit Alkohol und Drogen Probleme hatte, die sich auch in Teilen auf seine Professionalität auswirkten.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 9. Mai 2022 17:58
von HCN007
Ich bin bei dem Fall eher auf Seiten Depps, hoffe auf ein paar gesellschaftliche Änderungen in der Wahrnehmung häuslicher Gewalt im Hinblick auf Opfer-Täterdynamiken, aber denke mal dass das Ganze nur eine unrelevante Fußnote bleibt und grundsätzliche Dinge wie Gamma Bias und Gender Empathy Gap im Hinblick auf häusliche Gewalt und die Wahrnehmung und Akzeptanz von Opfer- und Täterdynamiken unverändert bleiben.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 9. Mai 2022 18:26
von Casino Hille
Von diesen merkwürdigen Fachbegriffen habe ich noch nie gehört, aber ich würde mir auch wünschen, dass in Fällen von häuslicher Gewalt gegen Männern den Opfern mehr Gehör geschenkt wird. Depp deshalb zu einer Symbolfigur für dieses Anliegen zu machen ist nur halt ziemlicher Käse und geht mir in den Sozialen Netzwerken stark gegen den Strich. Da liest man dann absurd reißerische Headlines à la "5 MINUTES of Amber Heards Lawyers FAILING HARD | Johnny in tears Laughing", die vollkommen an den Haaren herbeigezogen sind und hinter denen sich manipulative Zusammenschnitte verbergen – und oft so tun, als wenn die Vorwürfe gegen Depp in einem gänzlich luftleeren Raum aufgekommen wären. Natürlich gilt für ihn die Unschuldsvermutung, das sehe ich wie Anatol – nur gilt die auch für Amber Heard, was mediale Kampagnen à la #JusticeForJohnnyDepp gekonnt ignorieren. Da machen es sich die Schreihälse im Netz, die Heard jetzt peinlicherweise "toxische Weiblichkeit" ( :mrgreen: ) unterstellen, etwas sehr einfach.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 9. Mai 2022 19:50
von danielcc
Ich muss gestehen, ich habe sehr große Teile des Prozesses bisher live mitverfolgt und finde das deutlich spannender als das allermeiste was ich seit Jahren zumindest im TV gesehen habe. Sensationell, was man da alles erfährt und lernt.

Wer da am Ende Recht bekommt und ob es sowas wie gut oder böse hier überhaupt gibt, ist mir fast egal. Allerdings gestehe ich gerne, dass mir Depp LICHTJAHRE sympathischer ist als diese Amber, deren Aussagen bisher aus meiner Sicht eine unterirdische schauspielerische Qualität offenbarten.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 9. Mai 2022 20:07
von vodkamartini
Sagen wir mal so, Depp verhält sich in dem Prozess wesentlich cleverer als seine Ex. Nur muss das rein nicht gar nichts für die Wahrheitsfindung bedeuten.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 10. Mai 2022 21:15
von HCN007
Sondervorstellung
iHaveCNit: Nawalny (2022) – Daniel Roher – DCM
Deutscher Kinostart: 05.05.2022
gesehen am 10.05.2022 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Studio – Reihe 3, Platz 1 – 17:45 Uhr

Sehr interessanter und spannender Dokumentarfilm, in dem der russische Anwalt und Oppositionspolitiker Alexej Nawalny begleitet wird. Der Film beleuchtet dabei vor allem den Zeitraum vom Giftanschlag auf einem Linienflug über die Überführung nach Deutschland, die Erholung im deutschen Exil, die Aufdeckung des Anschlags sowie den Rückflug nach Russland. Dabei gibt es durchaus auch zum Teil sehr intime Momente der Familie Nawalny aber auch spannende und schockierende Momente, die doch zeigen, welche Risse im sonst so unfehlbaren russischen Staatsapparat vorliegen und welchen Einfluss die oppositionelle Arbeit Nawalnys in der russischen Bevölkerung. Da der Dokumentarfilm jedoch sehr pro Nawalny eingestellt ist, werden kritische Untertöne relativ oberflächlich behandelt und einen tieferen Einblick in seine Motivation und den Aufbau seiner Organisation sucht man auch in diesem an einen Politthriller erinnernden Dokumentarfilm vergebens.
„Nawalny“ - My First Look – Ohne Wertung

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 12. Mai 2022 00:33
von HCN007
iHaveCNit: Dog (2022) – Reid Carolin / Channing Tatum – Leonine Studios
Deutscher Kinostart: 19.05.2022
gesehen am 11.05.2022 in der Sneak
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 10 – Reihe 9, Platz 13 – 21:00 Uhr


In meiner nächsten Sneak bin ich zum Einen auf den Hund gekommen und zum Anderen konnte ich hier bereits einen Filmstart aus der Woche des 19.05.2022 abhaken. Die Rede ist natürlich von „Dog“, in dem Channing Tatum nicht nur in der Hauptrolle zu sehen ist, sondern auch gemeinsam mit Reid Carolin den Film inszeniert hat.

Jackson Briggs ist ein ehemaliger US-Soldat, der nach einer Verwundung am Kopf nicht mehr als Soldat arbeiten kann, sich jedoch während er Gelegenheitsjobs nachgeht nicht von dem Job als US-Soldat loslassen kann. Bis er einen Anruf von seiner ehemaligen Einheit bekommt und scheinbar wieder gebraucht wird. Ein guter Kamerad von damals ist gefallen und dessen Verwandte in Nogales im Bundesstaat Arizona haben als letzten Wunsch geäußert, dass der Spürhund des gefallenen Soldaten an der Beerdigung teilnehmen soll. Hier kommt Briggs ins Spiel, der die traumatisierte und sehr kampfeslustige Lulu dorthin bringen soll. Ein skurriler, aber auch heilender Roadtrip wartet auf die Beiden.

„Dog“ hat mir durchaus gefallen. Der in klassischen und typischen Bahnen verlaufende Road-Movie bietet natürlich eine abwechslungsreiche Portion aus unterschiedlichsten Momenten, die von komisch, über spannend bis hin zu leicht emotional reichen. Dabei versucht der Film immer eine Spur Komödie zu sein, was dem Film nicht immer gelingt, weil er natürlich im Herzen eigentlich eine Spur Drama ist, dass durch diese Unausgewogenheit und Sprunghaftigkeit etwas knöchern wirkte und nie tief genug in seine angesprochenen Themen geht mit dem Fokus auf die typische Wohlfühlatmosphäre. Da natürlich im Film auch ein Hund ein wichtige Rolle spielt und sich mit der Zeit das Thema des Tierwohls in unserer Gesellschaft eingefunden hat, sollte natürlich auch das Tierwohl der Hunde/des Hundes bei den Dreharbeiten im Auge behalten werden. Da ich hierzu im Vorfeld keine beziehungsweise keine negativen Stimmen vernommen habe, stehe ich diesem Film in diesem Bezug relativ neutral gegenüber so dass dies kein letztendlicher Bestandteil meiner Wertung des Films ist. Des weiteren legt der Film natürlich einen leichten Fokus auf die Art, wie verloren sich US-Soldaten fühlen, wenn sie sowohl nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen können als auch den beschwerlichen normalen Weg gehen müssen und die Hürden, die ihnen hierfür sowohl Staat als auch Gesellschaft in den Weg stellen. Ebenso sind Themen wie Verletzungen und posttraumatische Belastungsstörungen bei sowohl Mensch als auch Tier ein Thema des Films, die jedoch nur grob und oberflächlich angetastet werden. Aber die kritischen Töne hier klingen kritischer als ich den Film letztendlich gefunden habe. Klar könnte man ihm vorwerfen ein wenig zu patriotisch zu sein, aber das ist für mich kein Problem. Und natürlich die Motivation für Tatum, diesen Film unter anderem wie ich gelesen habe für seinen eigenen verstorbenen Hund zu drehen ist durchaus ein Faktor, den ich dem Film positiv zugute halten möchte.

„Dog“ – My First Look – 7/10 Punkte

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 12. Mai 2022 01:55
von craigistheman
Casino Hille hat geschrieben: 3. Mai 2022 23:29 Ich ha-ha-hasse "Die fabelhafte Welt der Amelie". Ein grauenvoller Film über eine unsympathische Person, die mir als "süß" aufgedrängt wird.
Ein geradezu faschistisches Machwerk dieser Postkartenkitsch

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 12. Mai 2022 12:35
von Maibaum
Ich fand ihn richtig gut, damit wir auch hier gleich wieder eine Gegenposition haben. Jeunet pilchert nicht.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 12. Mai 2022 13:21
von DonRedhorse
craigistheman hat geschrieben: 12. Mai 2022 01:55
Casino Hille hat geschrieben: 3. Mai 2022 23:29 Ich ha-ha-hasse "Die fabelhafte Welt der Amelie". Ein grauenvoller Film über eine unsympathische Person, die mir als "süß" aufgedrängt wird.
Ein geradezu faschistisches Machwerk dieser Postkartenkitsch
Harter Vorwurf. Kannst Du das näher erläutern? Vermutlich, weil es die Kritik gibt, ein Paris ohne POC etc. zu zeigen?

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 12. Mai 2022 13:24
von Casino Hille
Ja, mit "faschistisch" kann ich auch nicht viel anfangen. Aber der Film ist grauenvoll und doch, Maibaum, da pilchert es an allen Ecken und Enden. Hätte ich ihn alleine gesehen, hätte ich diese Diabetes-Atombombe nie beenden können.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 12. Mai 2022 13:42
von AnatolGogol
Nicht Jeunets bester, aber ich mag den auch. Wobei er bei Folgesichtungen auch etwas verloren hat.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 12. Mai 2022 19:14
von HCN007
Ich war bei der Erstsichtung begeistert und fasziniert, kann aber durchaus verstehen, warum einige mit "Amelie" überhaupt nichts anfangen können und es nahezu "hassen" - wobei "Hass" an dieser Stelle ein viel zu hartes Wort ist.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 12. Mai 2022 20:14
von Maibaum
Casino Hille hat geschrieben: 12. Mai 2022 13:24 Ja, mit "faschistisch" kann ich auch nicht viel anfangen. Aber der Film ist grauenvoll und doch, Maibaum, da pilchert es an allen Ecken und Enden.
Echt nicht ...