Wie findet ihr OHMSS?

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Gut, Schnittfehler tauchen bei allen Bondfilmen auf! Aber wenn man den Film mit den neueren Bonds vergleicht, hat er nicht viel mehr. Und das will was heißen, früher war es schwieriger einen FIlm zu schneiden, da die Technik einen Cutter wenig unterstützte. Heute werden ja elektronisch bei jedem Klappenschlagen Szenendauer und Frameanzahl und weitere Informationen festgehalten. Früher hatte die Cutter nur das Drehbuch, das gedrehte Material und Notizen vom Set. Und wenn sich diese widersprachen, weil der Regisseur Szenen ändern ließ, wurde es heikel.
Also, mal abgesehen von den "ganz normalen" Schnittfehlern, ist das Cutting sehr gut.
John Glen hat mit dem rasanten Schnit von Weitwinkelaufnahmen, Reinzoomen und Nahaufnahmen dem Film eine hohe Geschwindigkeit in den Actionszenen gegeben.
Aber auch ruhige Szenen von Bond & Tracy wurden durch einen guten Schnitt verfeinert.

MfG
the fan.
Every Legend has a beginning.
James Bond, Special Agent SIS:
"The Property of a Lady"

Schnittfehler

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Mir sind Schnittfehler in keinem anderen Bondfilm aufgefallen muss ich zugeben. Bei "On Her Majesty's Secret Service" (1969) sind mir die Fehler allerdings aufgefallen. Da ließ man Kämpfe oder die Autojagd kurz schneller ablaufen, wie auch in "Thunderball" (1965). Bei "You Only Live Twice" (1967) sind mir solche Fehler bis jetzt nicht bewusst aufgefallen. Aber vielleicht habe ich ja etwas übersehen.
Plenty O'Toole: I'm Plenty!
James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)

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Das schneller ablaufen lassen ist kein Fehler, sondern ein bewusstes filmisches Stilmittel. Hier soll Rasanz und Geschwindigkeit suggeriert werden. Das funktioniert m.E. überhaupt nicht, da es eben wie ein fehler aussieht. Es findet sich auch in den späteren Filmen nicht wieder. Peter Hunt hat allerdings bei diversen Faustkämpfen (z.B. in Dr No) die Rasanz enorm erhöht, indem er einfach manche Bilder weggelassen hat. Diese Schnittechnik hat sich im Actionkino durchgesetzt.

Erhöhung der Geschwindigkeit der Bilder

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Ja, ich kenne das Stilmittel natürlich - wurde auch gerne bei zweitklassigen Actionfilmen in den 1980ern und 1990ern eingesetzt oder auch heute bei "The Bourne Ultimate" (2007). Ich mag diese unnötig schnellen Schnitte nicht und die Erhöhung der Geschwindigkeit der gezeigten Bilder. Es erinnert mich eben an billige Filme. :(
Hat nun aber nichts mehr direkt mit dem Thema zu tun. :wink:
Plenty O'Toole: I'm Plenty!
James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)

Re: Erhöhung der Geschwindigkeit der Bilder

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Tanaka hat geschrieben:Hat nun aber nichts mehr direkt mit dem Thema zu tun. :wink:
Wieso hat das nichts mehr mit dem Thema zu tun?

Ich mag den Schnitt in OHMSS sehr gerne. Peter Hunt und Co wussten ganz genau wie das wirken würde. Man muss das einfach als Kunst betrachten. Aber beim Mainstream-Publikum kommt alles, was unrealistisch daherkommt, häufig nicht gut an.

In "I'm Not There" wird Bob Dylan von 6 verschiedenen Schauspielern verkörpert, die alle eine bestimmte Charaktereigenschaft darstellen. Darunter ist auch ein Schwarzer, und auch sonst sehen die Schauspieler Dylan nicht wirklich ähnlich. Aber viele merken nicht, dass es darauf nicht ankommt.
Und genauso ist es auch mit dem Schnitt in OHMSS. Wenn Bond mit dem Handlanger im Wasser kämpft, dann hat das einfach mehr Stil und Tempo, wenn das so geschnitten ist. Genauso schaue man sich mal FRWL an. Wenn der Hubschrauber Bond angreift, dann braucht er im Film nichtmal eine Sekunde um zu wenden. Das wird einfach nicht gezeigt, weil diese Aktion das Tempo verlangsamen würde. Und ich finde, es klappt trotzdem. Es soll ja ein bestimmter Effekt erzielt werden.

Bei OHMSS ist das zwar sehr extrem. Aber für meinen Geschmack passt das im Film perfekt.

Schnitt in OHMSS

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Mir persönlich gefällt der Schnitt trotzdem nicht. Die Kampfszenen (Kampf vor dem Lift in der Alpenfestung) wirken so billig und für einen finanziell gut ausgestatteten Bondfilm damit unwürdig. Was nicht heißt, dass ich den Film nicht mag. "On Her Majesty's Secret Service" (1969) ist auch heute noch mein Lieblingsbondfilm, da er für mich am meisten Atmosphäre aufweist und nicht die übertriebene Action bietet wie die Bondfilme der Brosnanära. Ich könnte mir noch vorstellen, dass so etwas echt ist wie im Film mit Lazenby. Einen "Die Another Day" (2002) finde ich nur noch traurig - diese ganze Action um zu überspielen, dass der Film nur eine seichte Handlung hat. :x :roll:
Plenty O'Toole: I'm Plenty!
James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)

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Ich denke eher die viele Aktion verdirbt einfach die Story. Der Plot von DAD ist an sich gut, ebenso wie TND. Aber die Filme enden alle in Schauplatz -> Aktion -> nächster Schauplatz -> Aktion... das macht einfach keinen stimmigen Film. Es ist einfach eine Aneinandereihung von kurzen Episoen, verschnürt mit einem groben Plot. Man hätte einfach mehr Wert auf andere Dinge legen müssen. Es sind auch zu sehr Studiofilme. Was hat man zB in TND den viel an schönen Aufnahmen. Kurzer schwenk durch die Halongbay, ohne wirkliche Aufnahme eines Darstellers. OHMSS ist einfach ein harmonischer Film, alles ist schön aufeinnander abgestimmt. Das Thempo stimmt immer und ist sogar besser als bei CR, welcher ja nach dem Tod von Le Chiffre sich kurz etwas in die Länge zieht und auch etwas abgehackt wirkt. Vl liegt es aber auch einfach daran, das man hier als Bondfan einfach voreingenommen herangeht und der Bösewicht am Ende sterben muss.
Bild

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flexxo, du hast es genau erkannt.

Das größte Problem der Brosnan-Filme war wirklich, dass es keine wirklichen Locations gab.
Auf die Spitze wurde das getrieben als Brosnan für DAD nur ein paar Tage in Spanien gedreht hat, und ansonsten NUR in den Pinewood-Studios zugange war.
Diese "Außenansicht von Gebäude + dann geht es im Studio weiter"-Szenen wirken total Fernsehmäßig. Fast so wie bei einer Daily Soap.

In OHMSS gibt es eine Handlung, die die Schauplätze vorschreibt. Und man sieht auch wie die Charaktere von Ort zu Ort gelangen und warum sie dort sind. Sowas kam in den 90ern immer viel zu kurz.

Von Drehort zu Drehort

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Invincible1958 hat geschrieben:In OHMSS gibt es eine Handlung, die die Schauplätze vorschreibt. Und man sieht auch wie die Charaktere von Ort zu Ort gelangen und warum sie dort sind. Sowas kam in den 90ern immer viel zu kurz.
Vielleicht macht man das heutzutage, damit das Publikum im Kino kaum die Möglichkeit hat sich zu beruhigen und mal wieder nach den Dauer-Actionszenen durchzuatmen. Bei den Reisen der alten Bondfilme der 1960er konnte man manchmal über die sich entwickelnde Geschichte ein wenig nachdenken. Oder einfach die schöne Landschaft geniesen. :wink:
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Re: Von Drehort zu Drehort

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Tanaka hat geschrieben:
Invincible1958 hat geschrieben:In OHMSS gibt es eine Handlung, die die Schauplätze vorschreibt. Und man sieht auch wie die Charaktere von Ort zu Ort gelangen und warum sie dort sind. Sowas kam in den 90ern immer viel zu kurz.
Vielleicht macht man das heutzutage, damit das Publikum im Kino kaum die Möglichkeit hat sich zu beruhigen und mal wieder nach den Dauer-Actionszenen durchzuatmen. Bei den Reisen der alten Bondfilme der 1960er konnte man manchmal über die sich entwickelnde Geschichte ein wenig nachdenken. Oder einfach die schöne Landschaft geniesen. :wink:
Ja, aber nur so kann das Publikum auch wirklich in die Handlung hineingezogen werden. FRWL hat eine logische Handlung mit einer durchgehenden Flucht aus Istanbul mit dem Orient-Express. Diese ganze Fahrt halte ich für eine der besten Augenblicke aller Bondfilme.

Heutzutage ist es so:
- man sieht einen Zug von außen.
- es gibt ein Gespräch im Zug

und weiter - nächste Szene, irgendwo anders, nachdem man schon lange ausm Zug ausgestiegen ist. Es wird einfach viel zu sehr hin- und hergesprungen. Natürlich muss man das alles nicht sehen. Aber auf diese Art und Weise bekommt der Zuschauer auch gar nicht die Entfernungen und Reisestrapazen mit.

Wäre FRWL heute gedreht worden, hätte man vielleicht Bond und Tatiana im Zug gesehen. Dann springt Grant ins Abteil: Bond und Grant prügeln sich - Grant stirbt - und Schnitt nach London zu M. Fertig.
Und die ganze Zugfahrt hätte höchstens 5 - 10 Minuten gedauert.

In FRWL lässt man sich aber schön Zeit, den Charakter von Grant erstmal richtig einzuführen. Heutzutage tauchen die Handlanger häufig aus dem Nichts auf. Da wirkt vielen dann einfach nur platt.

Wenn Bond in einem fremden Land ist, dann finde ich es in den alten Filmen auch gut, dass versucht wird, ein wenig von der Kultur des Landes zu zeigen - und Bond auch am Leben dort teilhaben zu lassen - ohne dass gleich am ersten Abend en große Actionszene stattfindet. Bond trifft sich z.B. mit verschiedenen Leuten in Dr. No, um einfach zu recherchieren und Sachen in Erfahrung zu bringen. Aber nicht bei jedem Treffen wird gleich jemand ermordet etc.

Naja, ich hoffe jedenfalls, dass Marc Forster es schafft, eine stimmige Atmsophäre zu kreieren, und dass der Film nicht nur wie eine Aneinanderreihung von einzelnen Szenen wirkt.

Bond als Rambo???

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Ich stimme dir zu, Invincible1958!

Die Zugszene bei Casino Royale, auf die du vermutlich angespielt hast, fand ich allerdings ok, da dort der Casino-Plan besprochen wird. Weit schlimmer finde ich Schema: Kampfszene - Autofahrt wird für 5 Sekunden eingeblendet - nächster Kampf im Gebäude X.

Als heutiger Zuseher/Zuseherin ist man es nicht gewohnt eine lange Reise gezeigt wird. Das wird gerade in einem Action- bzw. Thrillerfilm als langatmig empfunden. Da schickt man stattdessen Bond als Actionman ins Rennen, der mit Maschinenpistole dutzende Wächter niedermäht. So ein Unsinn - ein Spion, der als Rambo kämpft. Ein richtiger Agent wird vermutlich sofort sterben, wenn er so vorgehen würde. :?
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("Diamonds Are Forever", 1971)

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ziemlich eigenartig wie bei OHMSS die meinungen auseinandergehen. für die einen, der perfekte bondfilm, für die anderen genau das gegenteil.

das gilt zwar für viele (bond)filme, aber meiner meinung nach besonders stark für OHMSS: man muss sich den film öfters - in ruhe - ansehen, mit ihm vertraut werden, versuchen auf alle einzelheiten zu achten, eventuell ein wenig fleming lesen - dann lernt man OHMSS lieben.

wie ich OHMSS das erste mal gesehen habe, ich war so um die 12 jahre alt, war ich nach dem film auch alles andere als begeistert. im gegenteil, dieses bond-untypische ende hat mich richtig enttäuscht, dazu noch dieser komische bond mit dem eigenartigen namen der am schluss sogar noch zum heulen beginnt...

... je öfter ich OHMSS mit der zeit aber gesehen habe (und wohl auch je älter ich gleichzeitig wurde), desto besser gefiel mir OHMSS, der mittlerweile auf meiner topliste ganz weit vorne steht. klar mit den einzelnen stilmittel des filmes muss man klar kommen, aber ich persönlich hab einen schnellen schnitt tausendmal lieber als eine unnötige figur ala w. pepper oder den tarzan-schrei aus OP. noch dazu kommt bei OHMSS, dass die einzelnen actionszenen einen sinn ergeben & aufeinander aufbauen und nicht wahllos hintereinander gereiht sind. großes kino der alten schule!
Bond... JamesBond.de

Eindrücke von OHMSS

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Mir ging es bei "On Her Majesty's Secret Service" (1969) sehr ähnlich wie dir, Gernot. Als ich den Film allerdings das erste Mal sah, war ich aber eher über George Lazenby angenehm überrascht. Ich hatte viel Schlechtes über das australische Model gehört und erwartete nichts Gutes. Aber Lazenby hat sich in meinen Augen nicht schlecht geschlagen. Und je öfter ich den Film gesehen habe, desto besser gefällt er mir. Man "wächst" sozusagen in den Film hinein.

Mich störten anfangs das "jungenhafte" Gesicht Lazenbys und die lange Geschichte um Teresa und James. Ich fragte mich damals was das mit dem Film zu tun hatte und war vor dem Film skeptisch, da ich eben nichts Gutes über den Film gehört hatte. Einem Freund, den ich "On Her Majesty's Secret Service" später mal gezeigt hatte, gefiel der Film allerdings bereits beim ersten Mal sehr gut.

Toll gefallen hatte mir schon beim ersten Sehen die einzigartige Atmosphäre des Filmes. Die Alpenfestung mit diesen schicken Sixties-Räumlichkeiten, die Frauen, die anscheinend allesamt eine sehr hohe Suggestibilität aufweisen um auf die Hypnosetherapie Ernst Blofelds anzusprechen. Mir gefiel es, dass Bond sich auf seine Fähigkeiten verlassen musste und Agentenarbeit leistet anstatt den Supersoldaten zu spielen. Sogar technisches Schnickschnack wurde gar nicht (?) oder kaum verwendet. Ich fand die Verfolgungsjagd auf der Schipiste und auf der Bobbahn toll und dass ein großer Teil von Bonds Mission in einem deutschsprachigen Land spielte (was sich besonders im britischen Originalton auswirkte). Ich fand es atmosphärisch, dass Bond unter dem Weihnachtsbaum aufwacht und die Damen auf der Bergfestung Weihnachten feiern.
Mich störte es damals nicht, dass Bond heiratete. Allerdings fand ich seinen Sinneswandel Tracy zu heiraten etwas abrupt – besser war es im Buch Flemings dargestellt.
Was die älteren Filme von den neueren Filmen unterscheidet ist der Umgang der Bondgegner mit 007. Man merkt hier so etwas wie einen aristokratischen Einschlag und Höflichkeit Bond gegenüber. Die Sitten haben sich bis heute verändert und mir fällt die Hinterhältigkeit oder doch eigentlich das Fünkchen Ehre in den „Bösen“ in den älteren Filmen deutlicher und angenehmer auf als in den neueren Bondfilmen. Finde ich ehrlich gesagt etwas schade, dass das etwas verloren ging.

Weil es Invincible1958 angesprochen hatte: Es ist mir auch aufgefallen, dass in den neueren Bondfilmen weniger die (Klischee-)Kultur eines Reiseziels gezeigt wird. Ich fand es beispielsweise eindrucksvoll als ich zum ersten Mal „You Only Live Twice“ (1967) sah und gezeigt wurde wie Bond den Sumo-Kampf besuchte. Der Soundtrack passte sich der japanischen Kultur an – und sofort glaubte ich in Japan zu sein. :)
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James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)

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Gernot hat geschrieben:ziemlich eigenartig wie bei OHMSS die meinungen auseinandergehen. für die einen, der perfekte bondfilm, für die anderen genau das gegenteil.

das gilt zwar für viele (bond)filme, aber meiner meinung nach besonders stark für OHMSS: man muss sich den film öfters - in ruhe - ansehen, mit ihm vertraut werden, versuchen auf alle einzelheiten zu achten, eventuell ein wenig fleming lesen - dann lernt man OHMSS lieben.

wie ich OHMSS das erste mal gesehen habe, ich war so um die 12 jahre alt, war ich nach dem film auch alles andere als begeistert. im gegenteil, dieses bond-untypische ende hat mich richtig enttäuscht, dazu noch dieser komische bond mit dem eigenartigen namen der am schluss sogar noch zum heulen beginnt...

... je öfter ich OHMSS mit der zeit aber gesehen habe (und wohl auch je älter ich gleichzeitig wurde), desto besser gefiel mir OHMSS, der mittlerweile auf meiner topliste ganz weit vorne steht. klar mit den einzelnen stilmittel des filmes muss man klar kommen, aber ich persönlich hab einen schnellen schnitt tausendmal lieber als eine unnötige figur ala w. pepper oder den tarzan-schrei aus OP. noch dazu kommt bei OHMSS, dass die einzelnen actionszenen einen sinn ergeben & aufeinander aufbauen und nicht wahllos hintereinander gereiht sind. großes kino der alten schule!
Genauso gings mir auch. Am Anfang fand ich den Film echt schlecht, aber mit der Zwischenzeit gefällt er mir immer besser. Das hatte ich ja auch schon VJ007 und seinem Freund geschrieben, dass sie den Film erstmal so sitzen lassen sollten und mit der Zeit würde sich ihr Bild ändern. Vor zwei Jahren war Lazenby noch auf de letzten Platz bei den Bonddarstellern, aber inzwischen hat er sich an Brosnan und Moore vorbeigearbeitet, weil eben sein Bond Gefühle zeigt, toll kämpfen kann und nicht der Superheld mit der MG in der Hand ist...
"The name's Bond. James Bond."

Re: Eindrücke von OHMSS

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Tanaka hat geschrieben:Es ist mir auch aufgefallen, dass in den neueren Bondfilmen weniger die (Klischee-)Kultur eines Reiseziels gezeigt wird. Ich fand es beispielsweise eindrucksvoll als ich zum ersten Mal „You Only Live Twice“ (1967) sah und gezeigt wurde wie Bond den Sumo-Kampf besuchte. Der Soundtrack passte sich der japanischen Kultur an – und sofort glaubte ich in Japan zu sein. :)
Genau das meine ich. Es muss nicht immer nur die Klischee-Kultur sein.

Aber wenn man es mal genau betrachtet: das Casino Royale hätte auch in Ungarn sein können. Dass es Montenegro sein soll, erkennt der Zuschauer nur anhand der Einblendung am unteren Bildrand.

Nicht falsch verstehen: ich mag CR sehr - und ich mag auch die Zugszene.
Aber trotzdem kommt einem heutzutage immer häufiger das Gefühl, dass die Schauplätze nicht genügend in Szene gesetzt werden, und häufig eigentlich total unwichtig sind. Dasselbe gilt für die Pre-Title-Sequenz in Prag. Warum wurde dort extra eingeblendet, dass dieses Haus in Prag steht? Es ist für die Handlung vollkommen egal, wo Bond Dryden erschießt.

Naja, ich finde jedenfalls, dass die jeweilige Atmosphäre einer Landschaft oder einer Stadt in den früheren Filmen häufig besser dargestellt wurde.
Man muss aber auch sagen: in CR ist das schon wieder deutlich besser geworden. In den Brosnan-Bonds wurden häufig ja wirklich nur kurze Außenansichten gezeigt, und dann ging es im Studio weiter.