danielcc hat geschrieben: 1. Oktober 2025 17:07
ich fand Kuba auch nie so gut wie scheinbar alle anderen Fans. Irgendwie find ich die Straßenkulisse so "abgeschlossen". Das ist zwar mega schön und sicher aufwendig aber man weiß einfach, dass es Studio ist. Das Interior ist dann wunderbar detailreich, aber der Ort hat gar keine "Struktur". Bond und sie gehen irgendwo rein, dass ist aber nur ein "Vorhof" (?) und dann gehen sie noch mal irgendwo rein, brauchen dann gefühlt 10min um da wieder rauszukommen, obwohl es nur ein Raum ist. Und ja, was die Heiterkeit angeht, passt das gar nicht zum Rest des Films. Ein ganzer Film in diesem Stil wäre sicher toll, aber so wirkt es wie ein Fremdkörper
Unterschreibe ich zu 100 Prozent, Daniel. Wollte ich nur erwähnen, weil es bei uns beiden ja so selten vorkommt.
Die Kulisse ist sofort als Kulisse erkennbar und das müsste heute eigentlich schon besser gehen, und genau wie du sagst ist die Geographie dieses Ortes irgendwie komplett wirr (man geht irgendwo rein, aber dann geht man nochmal irgendwo rein und dann kommt man nicht mehr raus), was aber ein Versagen von Fukunaga ist. Ich hab auch im Showdown bis heute noch nicht so richtig kapiert, wo jetzt eigentlich welcher Raum ist, warum Bond mal durch das Treppenhaus in den Garten des Bösen kommt und warum mal direkt in den Maschinenraum und wo da eigentlich was in Relation zum Rest ist.
Und genau, die Kuba-Szene ist ein völliger Fremdkörper im Film, und sie kommt ironischerweise bei den Fans trotzdem richtig gut an, obwohl sie in diesem Film mit diesem Plot und dieser Grundtonalität eigentlich stören muss. Das liegt daran, dass in den 15 Minuten NTTD ein Bond-Film alter Schule ist (bzw. sein will), also simpler Eskapismus ohne viel dramaturgischen und psychologischen Ballast. Bond im Anzug, eine hübsche Frau mit sexy langen Beinen, ganz viele cartooneske Spectre-Schurken (auch wenn das Konzept einer Spectre-Geburtstagsfeier für Blofeld dann doch etwas zu dumm ist, sowas hätten auch die alten Filme nicht gemacht), zackige Action und dazu lebendige Musik. Es ist eigentlich bemerkenswert, wenn die für vielen "bondigsten" Minuten des Films in einem dreistündigen Bond-Film zum Fremdkörper geraten. Aber da sind wir halt angekommen mittlerweile.
Ich muss aber sagen, obwohl Bond mit Maschinengewehr immer eine zwiespältige Angelegenheit für mich ist: Die Action auf Kuba ist inszenatorisch die beste des Films. Es gibt da so einen großartigen Shot, in dem Paloma auf dem Boden liegend sich drehend noch Kopfschüsse verteilt. Straight out of John Wick, aber super umgesetzt. Und die kleine QOS-Hommage ist auch nett, und mir gefällt der spezifische Stunt in NTTD sogar etwas besser als im "Original".