Mir gefiel er immer, obwohl Bonds Erkenntnis beim Mord an King im MI6-Gebäude immer verwirrend dargestellt ist. Andererseits Elektras doppeltes Spiel war gut, Zukovskys erneuter Auftritt war witzig, ebenso Q, es gibt ein paar schöne Skiszenen, die Einführung Renards im "Teufelsatem" war stilvoll und etwas gruselig.
Ok, kein Top7 Bond, aber alles in allem gute Unterhaltung und eine mindestens solide Nummer, man kriegt eben was ein Bond verspricht.
Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"
887This time it’s really personal! Nachdem es im letzten Film durch Paris Carver und ihre gemeinsame Vergangenheit mit Bond nur angedeutet wurde, trägt der Nachfolgefilm „Die Welt ist nicht genug“ (schöner Rückbezug auf OHMSS übrigens!) etwas dicker auf und macht die persönliche Beziehung, die Bond und M zum Bondgirl / Villain des Films haben, mit zur Hauptmotivation. Dennoch ist die persönliche Komponente nicht zu aufdringlich und fühlt sich trotzdem jederzeit nach einer klassischen Bond-Mission an. Genau so ist das doch absolut in Ordnung!
Der Film startet direkt mit der längsten PTS, die die Reihe bisher hervorgebracht hat und zwar in medias res. Und ich möchte sagen: Sie ist fantastisch! Von der Schießerei in Bilbao mit kreativem Abgang Bonds über eine kurze Ruhephase im MI6-Gebäude bis hin zur plötzlichen Explosion, der Verfolgungsjagd mit dem Boot über Wasser (und Land!) und dem Finale mit dem Heißluftballon bietet diese PTS schon mehr packende Action als so manch anderer Bond-Film insgesamt. Dass ich nie genau weiß, was das da eigentlich für ein Geld ist, das da am Anfang übergeben wird, stört mich kaum, viel mehr in Erinnerung bleibt vor allem, wie sich Bond unter Wasser die Krawatte richtet. Eine kleine, feine Szene, die so viel Bond ausmacht, dass sie zu meinen Lieblingsszenen der gesamten Reihe gehört.
Und der Film schafft es, das hohe Tempo beizubehalten. Nie schleppt es, nie habe ich das Gefühl, dass es nicht vorangeht. Das liegt auch an dem hervorragenden Cast: Pierce Brosnan ist Bond durch und durch und überzeugt auf ganzer Linie. Ob in den zahlreichen Actionszenen, in den ruhigen, liebevollen Momenten, und als eiskalter Killer. Ganz groß ist die Szene, als er, gerade noch fast zu Tode gefoltert, Elektra verfolgt und schließlich erschießt. „Ich treffe immer!“. Bonds Zerrisssenheit, Wut und Trauer spielt Brosnan überragend. Sophie Marceau als Elektra weiß ebenso zu überzeugen wie Robert Carlyle als gefühlloser Attentäter Renard. Dass diese Figur keine Empfindungen hat und so auch keinen Schmerz spürt, ist mal (zumindest in dieser Erklärung) etwas Neues im Bond-Kosmos, ist aber auch noch realistisch genug, als dass es nicht zu sehr in Richtung Fantasy abdriftet. Auch der Elektra-Twist ist etwas Neues. Dass sich der vermeintliche Verbündete als Villain entpuppt und andersrum hatten wir zwar schon 15 Jahre zuvor in FYEO, dass jedoch das Bondgirl plötzlich die Böse ist, kommt unerwartet und gefällt. Judi Dench als M kann mal etwas mehr zeigen als in den letzten beiden Filmen, Denise Richards wirkt zwar nicht unbedingt wie die typische Atomphysikerin, aber why not. Neu in der MI6-Crew ist John Cleese als „R“ und ich gestehe immer wieder, dass ich ihn sehr mag, aber besonders im Gedächtnis bleiben die beiden Auftritte zweier Wiederholungstäter: Desmond Llewellyn, der mit Brosnan zusammen sowieso die beste Chemie aller Q-Bond-Darsteller hatte, bekommt nach 36 Jahren und 17 Filmen einen tollen und würdevollen letzten Auftritt spendiert und Robbie Coltrane kehrt nach GE als Valentin Zukovsky zurück, diesmal Bond sehr viel friedlicher gesonnen und fast freundschaftlich. Verschenkt ist leider Justus von Dohnanyi. So ein toller deutscher Darsteller und dann darf er nur einmal eine Flasche Wein annehmen, einen Satz sagen, und geht sofort drauf. Schade drum.
War die Action im Vorgänger TND noch etwas zu drüber und zu viel, so ist sie hier in TWINE nicht ganz so penetrant, aber dafür super inszeniert. Die PTS (ich schrieb schon davon), die Action im Atombunker, die Ski-Szenen (endlich wieder Ski!!!), das Finale auf dem U-Boot: Alles ist wohldosiert eingesetzt, dauert nie zu lange und macht enorm viel Spaß. Die Schauplätze des Films sind selten wunderschön, teilweise wirklich hässlich, aber leisten alle ihren Beitrag und sind u. A. mit den schneebedeckten Bergen und Istanbul auch ganz nett anzusehen.
Zum Gesamtpaket des Films tragen noch zwei Dinge bei, die ich abschließend erwähnen möchte, nämlich 1. der Score von David Arnold, der schon in der Gunbarrel-Sequenze ein tolles Arrangement des Bond-Themes einsetzt und im Laufe des Films immer wieder passend untermalt, und 2. die Oneliner: Bond ist natürlich für seine Sprüche bekannt und gerade Pierce Brosnans Inkarnation der Rolle hat schon so einiges vom Stapel gelassen, aber nie war es so passend wie hier. („Ich kenne keine Doktor-Witze“, „Ich dachte, Christmas kommt nur einmal im Jahr.“) Absolut herrlich. So schafft der Film es auch immer wieder, sein Publikum zum Lachen zu bringen. Sehr kurios und deshalb humorvoll auch das „Schmiergeld“, das Bond dabei hat, sprich: Die Turnschuhe. Habe nie verstanden, was das eigentlich soll, aber es lässt einen doch schmunzeln!
TWINE ist ein Fest für alle Sinne. Ein toller, moderner Bond, der natürlich hier und da ganz 90er-jahre-mäßig etwas over the top ist, aber viel, viel Spaß macht. Absolut Brosnans bester!
Der Film startet direkt mit der längsten PTS, die die Reihe bisher hervorgebracht hat und zwar in medias res. Und ich möchte sagen: Sie ist fantastisch! Von der Schießerei in Bilbao mit kreativem Abgang Bonds über eine kurze Ruhephase im MI6-Gebäude bis hin zur plötzlichen Explosion, der Verfolgungsjagd mit dem Boot über Wasser (und Land!) und dem Finale mit dem Heißluftballon bietet diese PTS schon mehr packende Action als so manch anderer Bond-Film insgesamt. Dass ich nie genau weiß, was das da eigentlich für ein Geld ist, das da am Anfang übergeben wird, stört mich kaum, viel mehr in Erinnerung bleibt vor allem, wie sich Bond unter Wasser die Krawatte richtet. Eine kleine, feine Szene, die so viel Bond ausmacht, dass sie zu meinen Lieblingsszenen der gesamten Reihe gehört.
Und der Film schafft es, das hohe Tempo beizubehalten. Nie schleppt es, nie habe ich das Gefühl, dass es nicht vorangeht. Das liegt auch an dem hervorragenden Cast: Pierce Brosnan ist Bond durch und durch und überzeugt auf ganzer Linie. Ob in den zahlreichen Actionszenen, in den ruhigen, liebevollen Momenten, und als eiskalter Killer. Ganz groß ist die Szene, als er, gerade noch fast zu Tode gefoltert, Elektra verfolgt und schließlich erschießt. „Ich treffe immer!“. Bonds Zerrisssenheit, Wut und Trauer spielt Brosnan überragend. Sophie Marceau als Elektra weiß ebenso zu überzeugen wie Robert Carlyle als gefühlloser Attentäter Renard. Dass diese Figur keine Empfindungen hat und so auch keinen Schmerz spürt, ist mal (zumindest in dieser Erklärung) etwas Neues im Bond-Kosmos, ist aber auch noch realistisch genug, als dass es nicht zu sehr in Richtung Fantasy abdriftet. Auch der Elektra-Twist ist etwas Neues. Dass sich der vermeintliche Verbündete als Villain entpuppt und andersrum hatten wir zwar schon 15 Jahre zuvor in FYEO, dass jedoch das Bondgirl plötzlich die Böse ist, kommt unerwartet und gefällt. Judi Dench als M kann mal etwas mehr zeigen als in den letzten beiden Filmen, Denise Richards wirkt zwar nicht unbedingt wie die typische Atomphysikerin, aber why not. Neu in der MI6-Crew ist John Cleese als „R“ und ich gestehe immer wieder, dass ich ihn sehr mag, aber besonders im Gedächtnis bleiben die beiden Auftritte zweier Wiederholungstäter: Desmond Llewellyn, der mit Brosnan zusammen sowieso die beste Chemie aller Q-Bond-Darsteller hatte, bekommt nach 36 Jahren und 17 Filmen einen tollen und würdevollen letzten Auftritt spendiert und Robbie Coltrane kehrt nach GE als Valentin Zukovsky zurück, diesmal Bond sehr viel friedlicher gesonnen und fast freundschaftlich. Verschenkt ist leider Justus von Dohnanyi. So ein toller deutscher Darsteller und dann darf er nur einmal eine Flasche Wein annehmen, einen Satz sagen, und geht sofort drauf. Schade drum.
War die Action im Vorgänger TND noch etwas zu drüber und zu viel, so ist sie hier in TWINE nicht ganz so penetrant, aber dafür super inszeniert. Die PTS (ich schrieb schon davon), die Action im Atombunker, die Ski-Szenen (endlich wieder Ski!!!), das Finale auf dem U-Boot: Alles ist wohldosiert eingesetzt, dauert nie zu lange und macht enorm viel Spaß. Die Schauplätze des Films sind selten wunderschön, teilweise wirklich hässlich, aber leisten alle ihren Beitrag und sind u. A. mit den schneebedeckten Bergen und Istanbul auch ganz nett anzusehen.
Zum Gesamtpaket des Films tragen noch zwei Dinge bei, die ich abschließend erwähnen möchte, nämlich 1. der Score von David Arnold, der schon in der Gunbarrel-Sequenze ein tolles Arrangement des Bond-Themes einsetzt und im Laufe des Films immer wieder passend untermalt, und 2. die Oneliner: Bond ist natürlich für seine Sprüche bekannt und gerade Pierce Brosnans Inkarnation der Rolle hat schon so einiges vom Stapel gelassen, aber nie war es so passend wie hier. („Ich kenne keine Doktor-Witze“, „Ich dachte, Christmas kommt nur einmal im Jahr.“) Absolut herrlich. So schafft der Film es auch immer wieder, sein Publikum zum Lachen zu bringen. Sehr kurios und deshalb humorvoll auch das „Schmiergeld“, das Bond dabei hat, sprich: Die Turnschuhe. Habe nie verstanden, was das eigentlich soll, aber es lässt einen doch schmunzeln!
TWINE ist ein Fest für alle Sinne. Ein toller, moderner Bond, der natürlich hier und da ganz 90er-jahre-mäßig etwas over the top ist, aber viel, viel Spaß macht. Absolut Brosnans bester!
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Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"
888Super Kritik, Nico.
Da kann ich dir im Grunde bei (fast) allem zustimmen.
Vor allem mit Justus von Dohnanyi und dem "Ich treffe immer".
Im englischen kommt das aber noch besser vor allem weil Elektra vorher sagt "You could miss me".
Und danach "I never miss!"
Da kann ich dir im Grunde bei (fast) allem zustimmen.
Vor allem mit Justus von Dohnanyi und dem "Ich treffe immer".
Im englischen kommt das aber noch besser vor allem weil Elektra vorher sagt "You could miss me".
Und danach "I never miss!"
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Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"
889Ich glaube, mittlerweile hat NTTD die abgelöst oder?Nico hat geschrieben: Heute 15:29 Der Film startet direkt mit der längsten PTS, die die Reihe bisher hervorgebracht hat
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
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Let the sheep out, kid.
Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"
890Mit Abstand:Casino Hille hat geschrieben: Heute 17:39Ich glaube, mittlerweile hat NTTD die abgelöst oder?Nico hat geschrieben: Heute 15:29 Der Film startet direkt mit der längsten PTS, die die Reihe bisher hervorgebracht hat
From Russia with Love - 3:00
Casino Royale - 3:11
Quantum of Solace - 3:36
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The Spy Who Loved Me- 7:40
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Spectre - 12:26
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Die Another Day - 13:12
The World is Not Enough - 14:05
No Time to Die - 23:30