Welcher Film der Reihe rockt am meisten?

Jurassic Park (Steven Spielberg, 1993)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (50%)
Vergessene Welt: Jurassic Park (Steven Spielberg, 1997)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (25%)
Jurassic Park III (Joe Johnston, 2001) (Keine Stimmen)
Jurassic World (Colin Trevorrow, 2015)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (25%)
Jurassic World: Das gefallene Königreich (Juan Antonio Bayona, 2018) (Keine Stimmen)
Jurassic World: Ein neues Zeitalter (Colin Trevorrow, 2022) (Keine Stimmen)
Jurassic World: Die Wiedergeburt (Gareth Edwards, 2025) (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8

Re: Jurassic Park / World

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dernamenlose hat geschrieben: Heute 12:01
Casino Hille hat geschrieben: Heute 10:42 Äh, ja, weil das erzählerische Thema des Films halt nur transportierbar ist, wenn man die Verführungskraft der Dinosaurier vorher in Szene setzt. Ansonsten müsste man, so wie du es beschreibst, Spielberg ja vorwerfen, dass er so blöd ist, am Drehbuch seines eigenen Films vorbei zu inszenieren.
Da machst du es dir aber etwas einfach. Da gibt es kein schönes nacheinander. Die Kritik wird bereits bei der ersten Rundtour geäußert, Szenen wie die mit dem Brachiosaurus im Baum kommen erst viel später. Um Verführungskraft geht es da nicht.
Und nein, das muss man Spielberg nicht vorwerfen. Er ist lediglich intelligent genug eine menschliche Fantasie nicht nur zu bedienen, sondern auch die Probleme hinter der Fantasie zu erkennen und zu benennen. Aber letztlich bleibt es dabei, dass er eine menschliche/kindliche Fantasie bedient. Und es ist vollkommen legitim, dass ein Film das macht und das liefert was die Realität nicht liefern kann (Bspw. Inglorious Basterds) oder nicht liefern sollte (Bspw. Jurassic Park).
Doch. Er zeigt erst das eine und dann das andere. Da gibt es ein eindeutiges Nacheinander. Erst staunende Augen bei den Langhälsern, dann die Inszenierung des Bedrohlichen beim T-Rex und bei den Raptoren.

Was du schreibst, würde den Film für mich eher abwerten. Eine Fantasie zu bedienen, die ich gleichzeitig problematisieren will, ist immer eine eher absurde Idee, da im Kino die Verführungskraft der Bilder stärker wirkt als die nachgeschoben kritische Tonspur.

Der Roman von Crichton ist eine Cautionary Tale, eine Warnung vor dem menschlichen Eingriff in die Natur (damals motiviert durch Fortschritte u.a. in der Klontechnologie) und Spielberg setzt das ziemlich genau um (nur etwas weniger blutig als im Roman geschildert, weil er bei dem riesigen Budget kein R-Rating riskieren kann). Dass das Publikum wegen der Dinos ins Kino kam, bezweifle ich nicht, sonst wären sie nicht auch wie blöde in die drei Jurassic-World-Filme gelaufen. Trotzdem ist Spielbergs Film eindeutig erkennbar als Warnung angelegt, die mit der Idee dieser Technologie flirtet, dann aber auch klar ihre Punkte setzt.

Ein "Jurassic Park"-Feeling hat sich bei mir erledigt, seit die Raptoren wie domestizierte Zootiere brav Kunststücke vollführen und als Kinder mit ihrem Lieblingswärter Starlord schmusen. Alles, was uns von diesem Unfug wieder wegbringt, empfinde ich als deutliche Verbesserung zu den vorherigen erzählerischen Vollkatastrophen.
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Let the sheep out, kid.

Re: Jurassic Park / World

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Casino Hille hat geschrieben: Heute 12:41 Doch. Er zeigt erst das eine und dann das andere. Da gibt es ein eindeutiges Nacheinander. Erst staunende Augen bei den Langhälsern, dann die Inszenierung des Bedrohlichen beim T-Rex und bei den Raptoren.
Und dazwischen die Warnung, dann wieder das Staunen und so weiter. Ganz so eindeutig ist es nicht. Aber bei der nächsten Sichtung werd ich da nochmal auf die genaue Chronologie achten. Hab den ewig nicht mehr gesehen, weil ich immer eher zum dritten Teil greife. Der ist so schön kurz :D Auch wenn der erste um Längen besser ist.
Casino Hille hat geschrieben: Heute 12:41 Was du schreibst, würde den Film für mich eher abwerten. Eine Fantasie zu bedienen, die ich gleichzeitig problematisieren will, ist immer eine eher absurde Idee, da im Kino die Verführungskraft der Bilder stärker wirkt als die nachgeschoben kritische Tonspur.
Interessant. Das würde für mich dann jeden Rachefilm, bzw. das gesamte Genre kaputt machen. Da wird ständig eine Fantasie bedient, die ich für hochproblematisch halte und der ein oder andere Film (im Falle von John Wick auch eine ganze Reihe) problematisiert das Ganze dennoch. Und wenn ich nicht alles aus Filmen heraushalten will, was ich in der Realität für problematisch halte (was eine sehr langweilige Filmwelt ergäbe) sehe ich darin nicht das geringste Problem.
Casino Hille hat geschrieben: Heute 12:41 Der Roman von Crichton ist eine Cautionary Tale, eine Warnung vor dem menschlichen Eingriff in die Natur (damals motiviert durch Fortschritte u.a. in der Klontechnologie) und Spielberg setzt das ziemlich genau um (nur etwas weniger blutig als im Roman geschildert, weil er bei dem riesigen Budget kein R-Rating riskieren kann). Dass das Publikum wegen der Dinos ins Kino kam, bezweifle ich nicht, sonst wären sie nicht auch wie blöde in die drei Jurassic-World-Filme gelaufen. Trotzdem ist Spielbergs Film eindeutig erkennbar als Warnung angelegt, die mit der Idee dieser Technologie flirtet, dann aber auch klar ihre Punkte setzt.
Den Roman kenne ich nicht, dazu kann ich also nichts sagen. Die Umsetzung wiederum spricht in meinen Augen keine so eindeutige Sprache wie du es ihr unterstellst. Ich sehe die Punkte die du nennst, aber ich sehe sie nicht als das zentrale Anliegen der Filmemacher, sondern als wichtiges sekundäres.
Casino Hille hat geschrieben: Heute 12:41 Ein "Jurassic Park"-Feeling hat sich bei mir erledigt, seit die Raptoren wie domestizierte Zootiere brav Kunststücke vollführen und als Kinder mit ihrem Lieblingswärter Starlord schmusen.
Das verstehe ich wiederum vollkommen. Das geht mir ähnlich. Mir hat der erste Jurassic World zwar Spass gemacht, aber das Jurassic Park Feeling kam da auch bei mir so gut wie gar nicht auf. Ich wollte mit meiner Kritik des "Rebirth"-Trailers nicht die vorige Trillogie loben. Ich befürchte eher, dass der neue Teil einige der Fehler wiederholt. Aber du hast vermutlich schon recht, dass es bislang so aussieht, als würde er das zumindest nicht in jedem Bereich tun.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."