Was haltet ihr den so von dem Roman Goldfinger? Ist der Roman genauso gut wie der Film?
Bei mir war der Film auf jeden Fall meine Lieblings Connery-Bond Film. Und das Buch gefiel mir auch recht gut. Obwohl es mich schon etwas überrascht hat, dass es mehr Abweichungen zwischen Film und Buch gab, als ich erwartet hatte.
Re: Romanbesprechung: Goldfinger (Fleming)
2Aber es gab auch sehr viele Parallelen zum Film. Goldfinger zog es im Roman aber lieber vor, eine Kreissäge zu verwenden.
Sowohl im Film als auch im Buch ist mir James Bond zu passiv. Er ist über weite Strecken Auric Goldfinger ausgeliefert. Andererseits ist dieser auch der Übergegner von James Bond und Gert Fröbe hat ihn herausragendst verkörpert. Jeder Gegenspieler von James Bond muss sich an Fröbe messen lassen und wird kläglich scheitern. Lediglich Carl Stromberg (Curd Jürgens), Max Zorin (Christopher Walken), LeChiffre (Mads Mikkelsen), Mr. White (Jesper Christensen), Silva (Javier Bardem) und Ernst Stavro Blofeld (Christoph Waltz) kommen annähernd an Gert Fröbe heran, aber auch sie erreichen ihn nicht.
Der Film ist für mich schwer zu bewerten. Er enthält die stärksten und prägendsten Szenen der Bondreihe. Zugleich wirkt der Film trotz der Kürze recht langatmig und zäh. Szenen auf der Ranch sind ebenso unansprechend wie das Finale um Fort Knox oder die Hetzjagd auf Tilly Mastersen. Aber dahingegen ist die Pretitle-Sequenz im besonderen Smoking ebenso gelungen, wie die Dialoge mit Goldfinger und das blanke Entsetzen Connerys bei der vergoldeten Frau. Herausragende Szenen eines sonst eher schwachen Filmes.
Der Roman ist passabel und enthält tolle Elemente, aber - wie schon erwähnt - Bond ist mir zu passiv und die Geschichte mitunter langatmig. Aber trotzdem ein ganz ordentlicher Roman von Fleming.
Sowohl im Film als auch im Buch ist mir James Bond zu passiv. Er ist über weite Strecken Auric Goldfinger ausgeliefert. Andererseits ist dieser auch der Übergegner von James Bond und Gert Fröbe hat ihn herausragendst verkörpert. Jeder Gegenspieler von James Bond muss sich an Fröbe messen lassen und wird kläglich scheitern. Lediglich Carl Stromberg (Curd Jürgens), Max Zorin (Christopher Walken), LeChiffre (Mads Mikkelsen), Mr. White (Jesper Christensen), Silva (Javier Bardem) und Ernst Stavro Blofeld (Christoph Waltz) kommen annähernd an Gert Fröbe heran, aber auch sie erreichen ihn nicht.
Der Film ist für mich schwer zu bewerten. Er enthält die stärksten und prägendsten Szenen der Bondreihe. Zugleich wirkt der Film trotz der Kürze recht langatmig und zäh. Szenen auf der Ranch sind ebenso unansprechend wie das Finale um Fort Knox oder die Hetzjagd auf Tilly Mastersen. Aber dahingegen ist die Pretitle-Sequenz im besonderen Smoking ebenso gelungen, wie die Dialoge mit Goldfinger und das blanke Entsetzen Connerys bei der vergoldeten Frau. Herausragende Szenen eines sonst eher schwachen Filmes.
Der Roman ist passabel und enthält tolle Elemente, aber - wie schon erwähnt - Bond ist mir zu passiv und die Geschichte mitunter langatmig. Aber trotzdem ein ganz ordentlicher Roman von Fleming.
Wo waren Sie, als ich Sie nicht brauchte?
Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot.
Ich habe Sie ganz nass gemacht. - Aber mein Martini ist trocken geblieben.
Ich liebe es, früh auszureiten. - Ich bin ebenfalls Frühaufsteher!
Ein Eispalast – Sie fühlen sich hier sicher wie zuhause!
Einen Wodka Martini bitte. Mit viel Eis, wenn sie haben!
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Re: Romanbesprechung: Goldfinger (Fleming)
3Buchreview zu „James Bond 07: Goldfinger“
Im Original „Dr. No“ von Ian Fleming in der Neuübersetzung von Cross-Cult aus dem Jahr 2013 nach der Erstveröffentlichung im Jahre 1959
„James Bond 07: Goldfinger“ ist das 7. Bondbuch und der 7. Roman von Ian Fleming
Mein Ranking entwickelt sich von Buch zu Buch in der Nachbetrachtung. Nach folgendem Stand würde ich wie folgt ranken:
1. Moonraker , Casino Royale, Dr. No
2. Liebesgrüße aus Moskau
3. Leben und Sterben Lassen
4. Goldfinger
5. Diamantenfieber
Worum geht es in „Goldfinger“ ?:
Bond strandet nach einem Einsatz in Mexiko in Miami und wird von einer Person aus der Vergangenheit gebeten, einen Kartenspielbetrug aufzudecken. Dabei lernt er Goldfinger kennen, der wie sich dann zurück in London herausstellt, mit einer Goldschmuggelaffäre zu tun hat und mit der gegnerischen Organisation SMERSCH paktiert. Bond darf dieser Goldschmuggelaffäre nachgehen und wird Teil des größten Verbrechens aller Zeiten.
Kapitelverzeichnis der deutschen Version 2013:
Teil 1: Zufall
1. Gedanken bei einem doppelten Bourbon
2. Das süße Leben
3. Der Mann mit Agoraphobie
4. Über den Tisch gezogen
5. Nachtdienst
6. Gespräche über Gold
7. Gedanken in einem DB Mark III
Teil 2: Fügung
8. Spiel um alles oder nichts
9. Zu früh gefreut
10. Auf dem Hof
11. Oddjob
12. Dem Geist auf der Spur
13. „Wenn Sie mich noch einmal so anbumsen...“
14. Geräusche in der Nacht
Teil 3: Feindeinwirkung
15. Der Druckraum
16. Das größte Verbrechen aller Zeiten
17. Der Gangsterkongress
18. Die Creme da le Creme des Verbrechens
19. Geheimer Anhang
20. Reise in den Holocaust
21. Der reichste Mann der Geschichte
22. Der letzte Trick
23. Liebevolle Pflege
Seitenanzahl: 393 / Kapitelanzahl: 23 = Kapitelfrequenz von ca. 17 Seiten.
Hauptschauplätze: Miami, Schweiz, London, Kentucky
Wichtige Charaktere (neben Bond):
Auric Goldfinger
Oddjob
Jill Masterson
Tilly Masterson
Pussy Galore
Was halte ich davon ?
Goldfinger hat als Roman, sowie als Film eher einen schwereren Stand bei mir. Der Film hat den Vorteil, die Bestandteile des Romans als neue, eigenständige und innovative Elemente im Film und der Bondreihe zu etablieren. Als Film ist er einer der kürzesten Beiträge der Reihe. Das Buch jedoch ist der Seitenstärkste der Buchreihe – und somit definitiv ein Brocken.
Doch am Besten von Anfang an. Das Buch ist schon spannend und unterhaltsam. Kartenspiele, Golf , Gold und kalter Krieg – bester Stoff für einen Bondroman. Die Charakterisierung von Goldfinger, seinem Background, seiner Obession und die Exposition seines finalen Plans ist richtig großartig. Ebenso wie die Einbindung von Oddjob als Henchmen und den drei Damen vom Goldgrill (Pussy, Jill und Tilly), wo auch mit der Orientierung von Tilly und Pussy der gute Fleming sehr mutig gewesen ist.
Das Buch besteht für mich aus 4 Abschnitten:
Der Kartenspielbetrug
Das Golfspiel
Der Roadtrip
Der Heist
Bei den 4 Abschnitten und der Thematik des Buchs fehlt mir in gewisser Art und Weise, bis auf den Roadtrip in der Schweiz mit der Verfolgung Goldfingers, eine gewisse Eigenständigkeit. Wir hatten in „Moonraker“ bereits den Kartenspielbetrug. In „Leben und Sterben lassen“ wurde bereits ein Goldschmuggel thematisiert. Und für einen Typen wie Goldfinger ist ein einfacher Heist im großen Stil zu gewöhnlich. Das Golfspiel mag für einen kultivierten, britischen Agenten und dem britischen Snobismus schon durchgehen und definitiv Pflicht sein – im Buch wären ein paar Seiten Erklärung des Golfspiels weniger definitiv mehr gewesen. Aber es gibt definitiv auch Elemente, die wirklich gut gelungen sind. Die Durchsuchung von Goldfingers Haus in Reculver, der Druckraum oder auch das Ende im Flugzeug. Einige Referenzen an frühere Romane sind auch sehr gut integriert worden.
Bis jetzt ist „Goldfinger“ bei den Fleming-Romanen leider einer der Schwächeren, der zum jetzigen Zeitpunkt leicht über „Diamantenfieber“ steht, aber sich unter den anderen einordnen muss.
„Goldfinger“ bekommt von mir auf der 007er-Skala 006/007 Punkte
Im 10er-System würde ich das ganze auf 08/10 bewerten.
Im Original „Dr. No“ von Ian Fleming in der Neuübersetzung von Cross-Cult aus dem Jahr 2013 nach der Erstveröffentlichung im Jahre 1959
„James Bond 07: Goldfinger“ ist das 7. Bondbuch und der 7. Roman von Ian Fleming
Mein Ranking entwickelt sich von Buch zu Buch in der Nachbetrachtung. Nach folgendem Stand würde ich wie folgt ranken:
1. Moonraker , Casino Royale, Dr. No
2. Liebesgrüße aus Moskau
3. Leben und Sterben Lassen
4. Goldfinger
5. Diamantenfieber
Worum geht es in „Goldfinger“ ?:
Bond strandet nach einem Einsatz in Mexiko in Miami und wird von einer Person aus der Vergangenheit gebeten, einen Kartenspielbetrug aufzudecken. Dabei lernt er Goldfinger kennen, der wie sich dann zurück in London herausstellt, mit einer Goldschmuggelaffäre zu tun hat und mit der gegnerischen Organisation SMERSCH paktiert. Bond darf dieser Goldschmuggelaffäre nachgehen und wird Teil des größten Verbrechens aller Zeiten.
Kapitelverzeichnis der deutschen Version 2013:
Teil 1: Zufall
1. Gedanken bei einem doppelten Bourbon
2. Das süße Leben
3. Der Mann mit Agoraphobie
4. Über den Tisch gezogen
5. Nachtdienst
6. Gespräche über Gold
7. Gedanken in einem DB Mark III
Teil 2: Fügung
8. Spiel um alles oder nichts
9. Zu früh gefreut
10. Auf dem Hof
11. Oddjob
12. Dem Geist auf der Spur
13. „Wenn Sie mich noch einmal so anbumsen...“
14. Geräusche in der Nacht
Teil 3: Feindeinwirkung
15. Der Druckraum
16. Das größte Verbrechen aller Zeiten
17. Der Gangsterkongress
18. Die Creme da le Creme des Verbrechens
19. Geheimer Anhang
20. Reise in den Holocaust
21. Der reichste Mann der Geschichte
22. Der letzte Trick
23. Liebevolle Pflege
Seitenanzahl: 393 / Kapitelanzahl: 23 = Kapitelfrequenz von ca. 17 Seiten.
Hauptschauplätze: Miami, Schweiz, London, Kentucky
Wichtige Charaktere (neben Bond):
Auric Goldfinger
Oddjob
Jill Masterson
Tilly Masterson
Pussy Galore
Was halte ich davon ?
Goldfinger hat als Roman, sowie als Film eher einen schwereren Stand bei mir. Der Film hat den Vorteil, die Bestandteile des Romans als neue, eigenständige und innovative Elemente im Film und der Bondreihe zu etablieren. Als Film ist er einer der kürzesten Beiträge der Reihe. Das Buch jedoch ist der Seitenstärkste der Buchreihe – und somit definitiv ein Brocken.
Doch am Besten von Anfang an. Das Buch ist schon spannend und unterhaltsam. Kartenspiele, Golf , Gold und kalter Krieg – bester Stoff für einen Bondroman. Die Charakterisierung von Goldfinger, seinem Background, seiner Obession und die Exposition seines finalen Plans ist richtig großartig. Ebenso wie die Einbindung von Oddjob als Henchmen und den drei Damen vom Goldgrill (Pussy, Jill und Tilly), wo auch mit der Orientierung von Tilly und Pussy der gute Fleming sehr mutig gewesen ist.
Das Buch besteht für mich aus 4 Abschnitten:
Der Kartenspielbetrug
Das Golfspiel
Der Roadtrip
Der Heist
Bei den 4 Abschnitten und der Thematik des Buchs fehlt mir in gewisser Art und Weise, bis auf den Roadtrip in der Schweiz mit der Verfolgung Goldfingers, eine gewisse Eigenständigkeit. Wir hatten in „Moonraker“ bereits den Kartenspielbetrug. In „Leben und Sterben lassen“ wurde bereits ein Goldschmuggel thematisiert. Und für einen Typen wie Goldfinger ist ein einfacher Heist im großen Stil zu gewöhnlich. Das Golfspiel mag für einen kultivierten, britischen Agenten und dem britischen Snobismus schon durchgehen und definitiv Pflicht sein – im Buch wären ein paar Seiten Erklärung des Golfspiels weniger definitiv mehr gewesen. Aber es gibt definitiv auch Elemente, die wirklich gut gelungen sind. Die Durchsuchung von Goldfingers Haus in Reculver, der Druckraum oder auch das Ende im Flugzeug. Einige Referenzen an frühere Romane sind auch sehr gut integriert worden.
Bis jetzt ist „Goldfinger“ bei den Fleming-Romanen leider einer der Schwächeren, der zum jetzigen Zeitpunkt leicht über „Diamantenfieber“ steht, aber sich unter den anderen einordnen muss.
„Goldfinger“ bekommt von mir auf der 007er-Skala 006/007 Punkte
Im 10er-System würde ich das ganze auf 08/10 bewerten.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Romanbesprechung: Goldfinger - GF (Fleming)
4So richtig weiß ich nicht, was ich schreiben soll zum nächsten Roman aus Ian Flemings Feder. Ich hatte mich auf die Lektüre gefreut, da der Film zwar nicht unbedingt zu meinen absoluten Favoriten zählt, aber dennoch als Klassiker wohl für viele DER Bond-Film schlechthin ist. Und da ich schon des Öfteren gehört hatte, dass die frühen Bondfilme immerhin noch halbwegs nah am Roman sein sollten, konnte hier also gar nichts schiefgehen. Oder?
Grundsätzlich hat mir das Buch gefallen. Fleming verliert sich hier weniger in ellenlangen Beschreibungen völlig unwichtiger Charaktere oder Nebenhandlungen, alles ist ein wenig mehr auf den Punkt als in seinen vorherigen Geschichten (wenn er auch diese Eigenart natürlich nicht vollends aufgibt), die Charaktere werden gut beschrieben, es gibt viele spannende Szenen, doch zu 100% will das bei mir alles nicht zünden.
Als Beispiel zu nennen wäre da das Golfspiel als direkte Fortsetzung der vielen Kartenspielszenen, die in den Vorgängern vorkamen. Das Duell zwischen Bond und Goldfinger, ausgetragen über einen elitären Sport, ist wieder einmal sehr schön und spannend beschrieben, doch Fleming kann es natürlich wieder nicht lassen, viel zu detaillierte Fachbegriffe zu nutzen, ohne sie zu erklären. Dieses Vorgehen ist man als Leser seiner Bücher zwar inzwischen gewöhnt, das macht es aber nicht minder nervig.
Bonds Luxus-Leben und seine Vorliebe für kostspieliges Essen werden wieder einmal sehr schön beschrieben, doch hier zeigt sich dann auch der Schwachpunkt des Romans: Zu viel gab es schon einmal; Bonds siebtes Abenteuer fühlt sich zu Teilen einfach nur wie eine Mischung aus Versatzstücken der Vorgängerromane an. Klar gibt es spannende Szenen, wie die Verfolgung Goldfingers mit dem Gadget mit dem tollen Namen „Homer“. Bond hört nur, dass Goldfingers Wagen irgendwo in der Nähe ist, aber nicht wo genau und muss sich auf seinen Instinkt und auch etwas Glück verlassen – eine spannende Variation der normalen Verfolgungsjagd. Dennoch hat man beim Lesen zu oft das Gefühl, das alles wäre schon Mal da gewesen.
Wie im Film befindet sich Bond weite Teile der Handlung in Gefangenschaft, wodurch der Roman wie später auch der Film (interessant, wie oft er dem Buch genau folgt, dann aber auch teilweise ganz andere Wege einschlägt) ein wenig das Problem hat, dass Bonds Untätigkeit einfach nicht spannend ist. Im Film noch mit tollem Soundtrack und Ken Adam-Sets ausgestattet, denkt man beim Lesen allzu oft „na, wann schafft er es endlich raus?“. Irgendwann landet man dann unversehens im Showdown, der viel zu schnell abgehandelt wird, hier wäre mehr wirklich mehr gewesen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das Buch dann ja noch nicht zu Ende ist und ein zweiter Showdown angehängt wird, der sich eben auch genauso anfühlt: angehängt.
Insgesamt klang das jetzt natürlich alles sehr negativ, ich hatte schon meinen Spaß beim Lesen, es gab spannende Szenen, die Figuren Goldfinger und Tilly Masterson, die hier sehr viel mehr Platz bekommt als im Film, sind toll gezeichnet, aber umgehauen hat mich die Lektüre jetzt nicht. Landet wohl im Mittelfeld der bisherigen Romane.
Grundsätzlich hat mir das Buch gefallen. Fleming verliert sich hier weniger in ellenlangen Beschreibungen völlig unwichtiger Charaktere oder Nebenhandlungen, alles ist ein wenig mehr auf den Punkt als in seinen vorherigen Geschichten (wenn er auch diese Eigenart natürlich nicht vollends aufgibt), die Charaktere werden gut beschrieben, es gibt viele spannende Szenen, doch zu 100% will das bei mir alles nicht zünden.
Als Beispiel zu nennen wäre da das Golfspiel als direkte Fortsetzung der vielen Kartenspielszenen, die in den Vorgängern vorkamen. Das Duell zwischen Bond und Goldfinger, ausgetragen über einen elitären Sport, ist wieder einmal sehr schön und spannend beschrieben, doch Fleming kann es natürlich wieder nicht lassen, viel zu detaillierte Fachbegriffe zu nutzen, ohne sie zu erklären. Dieses Vorgehen ist man als Leser seiner Bücher zwar inzwischen gewöhnt, das macht es aber nicht minder nervig.
Bonds Luxus-Leben und seine Vorliebe für kostspieliges Essen werden wieder einmal sehr schön beschrieben, doch hier zeigt sich dann auch der Schwachpunkt des Romans: Zu viel gab es schon einmal; Bonds siebtes Abenteuer fühlt sich zu Teilen einfach nur wie eine Mischung aus Versatzstücken der Vorgängerromane an. Klar gibt es spannende Szenen, wie die Verfolgung Goldfingers mit dem Gadget mit dem tollen Namen „Homer“. Bond hört nur, dass Goldfingers Wagen irgendwo in der Nähe ist, aber nicht wo genau und muss sich auf seinen Instinkt und auch etwas Glück verlassen – eine spannende Variation der normalen Verfolgungsjagd. Dennoch hat man beim Lesen zu oft das Gefühl, das alles wäre schon Mal da gewesen.
Wie im Film befindet sich Bond weite Teile der Handlung in Gefangenschaft, wodurch der Roman wie später auch der Film (interessant, wie oft er dem Buch genau folgt, dann aber auch teilweise ganz andere Wege einschlägt) ein wenig das Problem hat, dass Bonds Untätigkeit einfach nicht spannend ist. Im Film noch mit tollem Soundtrack und Ken Adam-Sets ausgestattet, denkt man beim Lesen allzu oft „na, wann schafft er es endlich raus?“. Irgendwann landet man dann unversehens im Showdown, der viel zu schnell abgehandelt wird, hier wäre mehr wirklich mehr gewesen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das Buch dann ja noch nicht zu Ende ist und ein zweiter Showdown angehängt wird, der sich eben auch genauso anfühlt: angehängt.
Insgesamt klang das jetzt natürlich alles sehr negativ, ich hatte schon meinen Spaß beim Lesen, es gab spannende Szenen, die Figuren Goldfinger und Tilly Masterson, die hier sehr viel mehr Platz bekommt als im Film, sind toll gezeichnet, aber umgehauen hat mich die Lektüre jetzt nicht. Landet wohl im Mittelfeld der bisherigen Romane.
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Re: Romanbesprechung: Goldfinger - GF (Fleming)
5Die Goldfinger Geschichte ist halt kaum interessant, wenn man nicht Sean Connery und Gert Fröbe dabei zuguckt, wie sie das Geschehen darstellen. Gerade Goldfinger ist im Film eine so viel interessantere Figur als bei Fleming, da sieht man die Macht von Adaptionen.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
Re: Romanbesprechung: Goldfinger - GF (Fleming)
6Vollkommen. Goldfinger als Figur im Buch wird zwar vernünftig charakterisiert, aber ohne Gerd Fröbe ist er halt auch nur ein weiterer böser Mann, der es irgendwie geschafft hat, ganz viel Gold anzuhäufen.
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