HCN007 hat geschrieben: Gestern 01:16
Im Vorfeld habe ich mir noch einmal nebenbei den Film von 1937 angesehen und muss sagen, dass der Film mit seinen leicht über 80 Minuten und dem was darin passiert eine relativ kompakte Angelegenheit ist und mit der Darstellung von Schneewittchen und ihrer Rolle durchaus schon sehr angestaubt wirkt durch die Abhängigkeit zu einem erlösenden Prinzen und auch dem veralteten Frauenbild, dass dort noch sehr präsent Teil des Films war
Ich habe mir vor dem Kinobesuch des neuen Snow White auch das Trickfilmoriginal von 1937 nochmal angesehen, und ich fand den weder angestaubt noch groß veraltet. Es ist halt ein Märchen und erzählt als solches eine universelle Geschichte um Neid und Moral, und das sind Themen, die nie altern und die sich immer verhandeln lassen.
Mir hat der alte Zeichentrickfilm erstaunlich gut gefallen. Der ist, eben auch, weil diese Art Kino noch völlig neu war, so rein und simpel gehalten und "pur", einfach wunderschön. Ich fand ihn richtiggehend poetisch über weite Strecken. Gerade seine erzählerische Einfachheit macht ihn kraftvoll. Trotzdem gefiel mir auch das Remake. Ich gehe nicht jede kreative Entscheidung des neuen Films mit (wie die meisten Disney-Remakes sieht er mir viel zu künstlich aus), und dennoch hat er die Essenz der Geschichte, ihr Kernwesen beibehalten, und peppig neu aufgelegt. Man kann die Zeit im Kino schlechter verbringen.
Wenn ich mir die Remakes zu "Die Schöne und das Biest", "Aladdin", "Arielle" oder "Der König der Löwen" angucke - sie alle waren so schlecht, dass man fragen musste, ob die Macher die wenig komplexen Originale überhaupt gesehen geschweige denn verstanden haben -, dann ist da "Snow White" deutlich überlegen und respektvoller.