HCN007 hat geschrieben: 25. Januar 2025 10:56
Irgendwie muss man auch zur Erkenntnis kommen, dass ein Teil der Nominierungen von "The Brutalist" und "Emilia Perez" irgendwie sehr flatterhaft sind durch den zur Diskussion stehenden Einsatz von AI bei dem Verfeinern von sprachlichen Nuancen im Hinblick darauf, dass vor nicht allzu langer Zeit die SAG gemeinsam gegen die Nutzung von AI und den Folgen daraus gestreikt hat.
Ich habe "The Brutalist" gesehen, und Adrien Brody spricht in den 3,5 Stunden vielleicht 5 Sätze auf ungarisch.
Und beim AI-Einsatz ging es nur darum seinen amerikanischen Akzent auszubügeln, damit er wie ein Ungar klingt. Und das MIT seiner Zustimmung.
Ich sehe da kein Problem.
Sonst müsste man ja auch sagen, dass Programme, die mit AI z.B. im Hintergrund Kondensstreifen am Himmel entfernen, einem Film schaden, wenn die Bildbearbeitung nicht zu 100% manuell erfolgt.
Und woher wissen wir, ob Komponisten beim Komponieren des Scores nicht auch irgendwo AI einsetzen?
Oder ob Production Designer eine Landschaft, einen Ort, ein Zimmer evtl. auch mit Hilfe von AI designen, nach dem Motto: "Baue mir eine Straßenzeile, die nach einer deutschen Stadt 1838 aussieht." Und mit Hilfe dieses Entwurfs werden dann die Kulissen gebaut.
Das kann man jetzt auf jede Branche ausweiten.
Bezogen auf "The Brutalist" kann man sagen, dass Brodys Performance zu 99,9% seine Performance ist.
Für Leute, die keine ungarischen Muttersprachler sind, wäre auch kein Unterschied zu merken, wenn die 5 Sätze nicht verfeinert worden wären.