Ich bewerte QOS mit...

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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2341
ollistone hat geschrieben: 7. Oktober 2024 14:57 Visuell ist der Film sowieso über jeden Zweifel erhaben
Naja, er ist zumindest sehr kompetent und stilsicher inszeniert. :wink: "Über jeden Zweifel erhaben", da wäre ich mir dann nicht mehr ganz so sicher, dafür fallen mir ad hoc jetzt doch auch ein paar Momente ein, die ich eher unglücklich finde. Was man aber wohl sagen kann, ist das kein anderer Bond-Film der Craig-Ära seine Locations so schön einfängt. Das ist wirklich toll, wie viel Atmosphäre da von den realen Drehorten eingeatmet wird.

Ziehen kann sich QOS eigentlich nur, wenn man mit der Action nichts anfangen kann, denn dann ist da tatsächlich wenig zu holen.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2342
Ich bin ja bekanntlich auch nicht der größte Fan des Films, seine Produktionsschwierigkeiten merkt man ihm überdeutlich an. Er wirkt inhaltlich wie eine Rohfassung, ist nur optisch ausgereift, dafür gibt es durchgehend auf die Zwölf, was den besonderen Reiz des Films ausmacht, v.a. gepaart mit der kurzen Laufzeit. Wo sich der ziehen soll, ist mir ein Rätsel.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2343
Also ich merke dem Film keine "Produktionsschwierigkeiten" an, und wenn ich nicht darüber gelesen hätte, dann wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, daß QoS welche gehabt haben könnte.
Auch inhaltlich ist er für mich geschlossener und cleverer und intelligenter als aller anderen Bonds. Und inszenatorisch, erzählerisch und visuell gehört er zu den Filmen die beständig faszinierender werden beim Wiederschauen. Und mein direkt ausgesprochenes Fazit nach dem Kinobesuch war damals schon "der bislang klar beste Bond". Damals noch mit nur 8/10. Mittlerweile ...

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2346
Gut, über die Optik und die Actionsinszenierung - mir ist da deutlich zu viel Gewackel bzw. zu viele Schnitte - kann man trefflich streiten, das ist Geschmacksache. Ich halte auch Green für einen ganz schwachen Bad Guy, er ist nicht bedrohlich, nicht sonderlich clever.
Von der Story her ist mir das aber in Summe viel zu dünn. Die Wassergeschichte aufzugreifen ist eine interessante Idee, aber daraus wird faktisch nichts gemacht. Bonds Berserker-Modus ermüdet spätestens zur Hälfte des Films. Alles - CIA, Camille, Quantum - wirkt lediglich angerissen.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2347
Greene finde ich tatsächlich sehr, sehr gut. Amalric war für mich schon immer ein gern gesehener und toller Schauspieler, in sehr vielen Filmen, und ich finde jeden seiner Auftritte in Quante sehr intensiv. Das sind alles Szenen die ich mir auf Blu gerne direkt 2 x anschaue.

Inhaltlich findet QoS eine fast perfekte Balance zwischen den von dir angesprochenen Punkten (und dazu noch ein paar mehr), und deren Einbindung in einen vornehmlich an Action interessierten Film, und dazu noch die Einbindung der Bond Figur in das Ganze.
Da ist nichts zu viel, und nichts zu wenig, da fehlt jedenfalls nichts. Es ist das richtige Maß zwischen dem was gezeigt wird, und dem was nur angedeutet wird. Ein Mehr an sogenanntem Inhalt hätte diese Balance ja auch durchaus zerstören können.

Von daher fände ich es schon spannend zu wissen wie QoS geworden wäre, wenn Forster dieses etwas mehr an Zeit gehabt hätte um an QoS zu arbeiten, was er sich gewünscht hatte.
Aber vielleicht wäre es dann ein etwas anderer Film geworden, und eventuell sogar ein schwächerer, aber vielleicht wäre auch nur noch an ein paar Details herum gedoktort worden.

An allen anderen Bonds, auch die anderen der Top 5, hätte ich eine Reihe Ideen um sie für mich attraktiver zu machen, für Quante wären das nur ein paar Kleinigkeiten, von denen aber keine wirklich stört.

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2348
Ich weiß schon, was du meinst bzw. was du an Quantum so faszinierend findest. Bei mir funktioniert diese Pinselstrich-Methode einfach nicht. Ob das bei einem ausgefeilteren Skript - denn das war es auch nach Aussagen der Beteiligten eben nicht - ein besserer Film geworden wäre steht natürlich auf einem anderen Blatt und ist keineswegs sicher.
Bei Almaric tue ich mich schon deutlich schwerer, ich finde ihn hier enorm blass, ob es an seinem Spiel oder dem Skript liegt, sei mal dahin gestellt. Er wirkt wie ein Jahrmarkts-Sadist auf mich, er verhält sich tw diabolisch, lässt aber die entsprechende Aura gänzlich vermissen. Er ist das Einzige an dem film, das mich wirklich langweilt. Jetzt kann man natürlich sagen, das ist ein sehr realistischer Ansatz, aber wir sind in einem Bondfilm. Und auch QOS ist in vielerlei Hinsicht bondtpisch over the top. Allein was er an Actionszenen übersteht, ist purer Kintopp. So gesehen stimmt da schon mal die Balance nicht.

Ich finde ihn zumindest nicht langweilig, was schon mal ein ganz wichtiger Faktor ist. Er ist der filmische Schlag in die Fresse, auf den ich manchmal Lust habe und manchmal eben nicht. Lustig übrigens, dass man seinerzeit LTK als Rambo-Bond bezeichnet hat, dabei würde dieses Etikett auf Quantum viel besser passen.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2349
Für mich ist Greene weder diabolisch noch ein Sadist, er ist eher ein abwägender Geschäftsmann, aber einer zu dessen Geschäften auch die Androhung und Ausübung von Gewalt gehört. Das macht ihn tatsächlich gewöhnlicher als den üblichen Bond Bösewicht, aber im QoS Kontext funktioniert das bestens.

Ob die Kombination zwischen Over the top Action und einem durchweg realistischeren Hintergrund funktioniert, das ist dann eben Geschmackssache. Wenn sie für mich nicht funktionieren würde, dann könnte auch QoS für mich nicht funktionieren. Und es scheint ja daß das auch für andere bestens funktioniert, sonst hätte er nicht diesen Lieblingsbond Charakter, den er bei aller Ablehnung ja offensichtlich auch hat.

Die behaupteten Drehbuchprobleme sehe ich nicht mal im Ansatz, ganz im Gegenteil.
Und dann im direkten Vergleich mit den anderen Bonds? Schon nur unter den Craig Bonds ist das Drehbuch (also der Plot, Dialoge und Charakterisierungen) ein Wunderwerk an Konsistenz.
Bislang hat mir auch noch keiner eine wirkliche Schwäche aufzeigen können die ich dem Drehbuch anlasten könnte. Das was andere an dem Film bemägeln, auch was die Inszenierung angeht, das sind für mich meist genau das was ich genieße, oder gar bewundere.

Mit dem einfältigen Rambo mag ich jetzt den QoS Bond nicht vergleichen, er hat nämlich ein Innenleben, aber eins das er sorgfältig versucht zu verbergen. Und die kalte Oberfläche, unter der es kräftig brodelt, und das rücksichtslose und kompromisslose Verhalten Bonds, für diesen Film passt das.
Nicht umsonst ist der Bond hier einer der dauernd lügt, und nicht umsonst endet der Film im Winter.
Wenn man mag, und ich mag, dann kann ich in QoS einen auffallend komplexen Film sehen, aber was wirklich zählt ist halt der pure Genuss beim Ansehen. Und bislang wird Quante eher noch zunehmend besser mit jeder Sichtung.

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2350
Maibaum hat geschrieben: 8. Oktober 2024 14:07 Bislang hat mir auch noch keiner eine wirkliche Schwäche aufzeigen können die ich dem Drehbuch anlasten könnte.
Die Einführung von Camille finde ich nicht so gut geschrieben oder umgesetzt. Von dem Moment, in dem sie mit ihrem Auto aufkreuzt und Bond einsammelt, über ihr Auftauchen bei Greene bis zum Beginn der Bootsverfolgung. Das ist tasächlich der einzige Moment im Film, wo ich denke: Hm.

Davon abgesehen finde ich die Story absolut konsistent, stimmig und flüssig.

QOS war für mich immer Craig's TMWTGG: Steht ein wenig im Schatten der großen, epischen Werke, will nicht ganz so groß hinaus und zieht gerade daraus seine Stärke.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2351
craigistheman hat geschrieben: 30. April 2024 10:41 So gestaltet sich die Geologen-Verwechslungskiste in die Bond auf Haiti gerät als unnötig verschachtelt, bei vielen Zuschauer*innen wird eine Sichtung wohl nicht reichen, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Ich hab das ehrlich gesagt bis heute nicht wirklich verstanden. Aber muss ich das..?
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2352
Ich habe Rambo - also First Blood - nie als einfältig empfunden. Aber gemeint war ja auch bei LTK nicht eine Einfältigkeit, sondern das brutale Vorgehen der Bondfigur, motiviert durch Wut und Rachegelüste. Beides ist bei QOS viel stärker ausgeprägt.

Ob die Charakterisierungen im Vergleich zu den anderen Bonds ein Wunderwerk an Konsistenz sind, liegt im Auge des Betrachters. Wie gesagt Green ist für mich eine völlig uninteressante Figur. Von Elvis ganz zu schweigen. Der schmierige General ist auch sehr klischeehaft gezeichnet. Bond sieht einfach nur rot, was in der Intensität und Ausschließlichkeit auf Dauer ermüdet.

Das Drehbuch ist das übliche Bondgerüst. Böse Superorganisation treibt finstere Spinnennetzmachenschaften - das hier farblose - wohlwollend: unauffällige - Leute wie Green und White im Fokus stehen, macht die Sache keineswegs spannender. Die CIA hat ihre Finger im Spiel und bewegt sich in einer Grauzone, ok, auch nichts Weltbewegendes. Bond jettet hier gefühlt noch schneller um die Welt als sonst, aber nur, weil vieles nur angerissen wird, oder, wenn man es unbedingt positiv sehen will - was ich nicht tue - unter der Oberfläche bleibt.

Der Genuss beim Ansehen sei dir vergönnt und das ist auch das Entscheidende für eine positive Bewertung. Genau aus dem Grund landet er bei mir im Bondranking eher im hinteren Drittel, da Genuss nicht das Wort ist, das ich mit QOS verbinde.

Ja, er ist anders als die allermeisten anderen Bondfilme. Aber nicht besser, cleverer, anspruchsvoller und v.a auch nicht unterhaltsamer. Bleibt nur noch ob Fosters Inszenierung, der (audio-)visuelle Stil begeistert. Er sieht schick aus und einiges an Narration findet über die Bilder statt, aber das reicht mir nicht für die oberen Plätze.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2353
vodkamartini hat geschrieben: 8. Oktober 2024 14:23 ... motiviert durch Wut und Rachegelüste. Beides ist bei QOS viel stärker ausgeprägt.

Bond sieht einfach nur rot, was in der Intensität und Ausschließlichkeit auf Dauer ermüdet.
Das wird ja oft behauptet, aber wo und wie genau agiert Bond eigentlich anders als in anderen Filmen? Er zieht seine Mission durch, kompromisslos wie immer. In welcher Hinsicht siehst du ihn von Rache getrieben?
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2354
Aber wenn Rambo einfältig ist, was ist denn dann der Craig-Bond? Nullfältig? Minusfältig?

Das Skript von QOS hat für mich so einige Lücken, aber besonders erhellend war es, den Film dieses Jahr mit meine Freundin zu gucken. Die hat sich wirklich extrem über Bonds Verhalten aufgeregt und ich konnte ihr da eigentlich bei nichts widersprechen. Bond verhält sich den ganzen Film über wie der letzte Trottel, damit der Film zwischen ihm und M einen Konflikt herstellen kann.

Wenn Bond sich nicht wie ein Idiot benehmen würde, verliefen die Dialoge im Film so:

M: "Sie sollten Mitchell fangen und nicht töten."
Bond: "M, es war ein Kampf auf Leben und Tod. Hätte Ich nicht geschossen, hätte er mich erschossen."

M: "Was ist mit Slate passiert?"
Bond: "Er hat mich von hinten attackiert und ist im Kampfgetümmel gestorben. Aber ich verfolge eine neue Spur."

M: "Warum haben Sie den Leibwächter von Guy Haines erschossen und vom Dach geworfen?"
Bond: "M, Ich habe den Mann nicht erschossen. Es kam zu einem Kampf zwischen mehreren Gangstern und mir, dabei war Haines Leibwächter ein Kollateralschaden. Dafür habe ich Ihnen aber mehrere Bilder mit hochrangigen SPECTRE-Agenten geliefert."

M: "Was würde Fields zu Ihrer Theorie sagen, das es kein Öl gibt?"
Bond: "M, rufen Sie den bolivianischen Geheimdienst an. Ich habe unterirdische Dämme gesehen und kann beweisen, dass Dominic Greene die Dürre im Land bewusst hervorgerufen hat. Camille Montez, sie gehört zu den Bolivianern, war dabei und kann die Geschichte bestätigen."

Aber Bond sagt lieber alle vier Male nix und macht sich das Leben damit unnütz schwer, obwohl er KEINEN Grund hat, M nicht einfach die Wahrheit zu sagen. Jetzt kann man natürlich sagen: "Aber er ist halt so rücksichtslos und kompromisslos in seinem Tunnelblick drin." Okay, akzeptiere ich, aber dann ist der Typ für eine Arbeit beim Geheimdienst in der Position, die er hat, schlicht ungeeignet. Völlig ungeeignet. Was sich ja irgendwie durch die ganze Craig-Ära zieht ...

Dieser Quatsch wäre niemals in einem Film gewesen, bei dem man länger über das Drehbuch nachdenkt - würde ich normalerweise sagen, wenn SF, SP und NTTD nicht auch ziemlich dumm gebaut worden wären.
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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2355
Für mich bleibt QoS der mit Abstand schwächste Craig-Bond, der Film ist viel zu sehr gehetzt, er nimmt sich keine Pausen, kaum ist man mal in einem Land ist man auch schon wieder im nächsten. Was dazu führt dass der Film auch zu kurz ist. Dazu ist die Action teilweise echt nicht gut gefilmt, die Bootsverfolgung ist find ich katastrophal.

Greene als Gegenspieler viel zu blass, Elvis eine Witzfigur, war der als Henchmen vorgesehen oder was sollte diese sinnlose Rolle?!?
Auch dass M Bond überall hinterher reist (Siena, Bolivien, Kazan) halt ich auch für völlig übertrieben...
Bond scheint in diesem Film auch gefühlt alles egal zu sein, den toten Mathis entsorgt er im Müll, Camille gibt er nach der Bootsverfolgung irgendeinem Fremden obwohl die wichtige Information hätte. Gleiches gilt bei Slate den er tötet oder den Typen den er vom Dach geworfen hat. Und dass Fields starb ist einzig und allein Bonds verschulden die ja eigentlich nicht mal für den Außeneinsatz vorgesehen war

Positiv sind aber für mich Mathis und Fields, die aber leider zu wenig Screentime hatten.