Habe Alice, Charlie und Ed nie gesehen. Gerade die ersteren 2 sprechen mich, vor allem Visuell, gar nicht an. Ansonsten: sehe das fast wie Hilly. Die Post 90s waren eher mau, bis auf 1, 2 Ausnahmen. Der zweite Beetlejuice ist definitiv ein Film, der an ältere Sachen ran kommt und mir mehr Spaß gemacht hat.

Umfrage-Ergebnis 16.09.2024 17:26 Uhr

Pee-Wee’s irre Abenteuer (Pee-wee’s Big Adventure) - Keine Stimmen - 0%
Beetlejuice - 2 Stimmen - 11%
Batman - 2 Stimmen - 11%
Edward mit den Scherenhänden (Edward Scissorhands) - 1 Stimme - 5%
Batmans Rückkehr (Batman Returns) - 4 Stimmen - 21%
Ed Wood - 1 Stimme - 5%
Mars Attacks! - 1 Stimme - 5%
Sleepy Hollow - 4 Stimmen - 21%
Planet der Affen (Planet of the Apes) - 2 Stimmen - 11%
Big Fish - 1 Stimme - 5%
Charlie und die Schokoladenfabrik (Charlie and the Chocolate Factory) - Keine Stimmen - 0%
Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche (Corpse Bride) - 1 Stimme - 5%
Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street (Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street) - Keine Stimmen - 0%
Alice im Wunderland (Alice in Wonderland) - Keine Stimmen - 0%
Dark Shadows - Keine Stimmen - 0%
Frankenweenie - Keine Stimmen - 0%
Big Eyes - Keine Stimmen - 0%
Die Insel der besonderen Kinder (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children) - Keine Stimmen - 0%
Dumbo - Keine Stimmen - 0%

Umfrage habe ich mal geupdatet. Bevor sich jemand wundert: Ich hab schon mal Attack Of The 50 Ft. Woman in die Umfrage eingebaut, der Film, an dem Burton die nächsten Jahre arbeiten wird und der nach Beetlejuice Beetlejuice sein neues Projekt sein soll. Dann gehen in 2-3 Jahren nicht direkt wieder alle Umfrage-Stimmen verloren.

Ich hab für Ed, Ed und Bat gestimmt.
Edward mit den Scherenhänden ist einer der emotional ergreifendsten und poetischsten Filme, den ich je gesehen habe. Einfach wundervoll.
Ed Wood ist ein nahezu perfektes Biopic ohne jemals auch nur ansatzweise die typischen Biopic-Klischees zu bedienen. Eine würde- und respektvolle Verneigung eines Außenseiters vor einem anderen Außenseiter. Ein wunderbarer Film.
Und Batman hat bei mir seit Erstsichtung einen Stein im Brett, weil er - wenngleich sicher kein perfekter Film - für mich so ziemlich die perfekte Comic-Verfilmung darstellt. Die grandiosen stilisierten Kulissen und die herrlich übertriebenen Kostüme erwecken für mich zusammen mit Elfmans pompösen Soundtrack die Comic-Vorlage zu filmischem Leben. Ein toller Film.

Und ich für Batman, Ed Wood und Sleepy Hollow.

Ich habe aber vieles nicht gesehen, zu meiner Schande auch Edward und Charly nicht.

Corpse Bride fand ich semi, Mars Attacks! ganz launig.

Ich habe für "Batmans Rückkehr"(war ja klar), "Beetlejuice" und "Batman" gestimmt. Es war aber wirklich ein hartes Kopf an Kopf-Rennen zwischen dem ersten Batman und "Edward mit den Scherenhänden."

Ich habe mir gestern noch spätabends jetzt auch nochmal "Beetlejuice" angesehen, und es ist einfach toll, wie effizient dieser schräge Geisterbahn-Spaß designt ist. Schon die Opening Titles zeigen das, als sich die Vogelperspektive auf die Kleinstadt als Nahaufnahme eines Miniaturmodells entpuppt. Alles in "Beetlejuice" ist eher gebastelt als getrickst und Burton nutzt die schlichte Geschichte (die so ein wenig wie eine Parodie auf "Poltergeist" anmutet) als Vorwand, um eine Effektshow zu präsentieren, die seinem großen Vorbild Ray Harryhausen zu Ehren gereicht. Schrumpfköpfe, platt gewalzte Geister, Stop-Motion-Sandwürmer, groteske Albtraum-Masken usw. sind eine wahre Augenweide. "Beetlejuice" ist ein Film, der vor allem toll anzusehen ist und der in seinem Dekor zu jeder Zeit pure Kreativität bietet. Ganz toll ist auch, wie Burton die Künstlichkeit, das Kulissenhafte seines Films immer bewusst betont und den Dekor so zum Charakter werden lässt - nicht nur, weil es inhaltlich praktisch darum geht, dass die neue Eigentümerin des Hauses es zum Ärger der verstorbenen Vorbesitzer umdekorieren will, sondern auch, weil einige Szenen dann in einer Kulisse innerhalb der Kulisse spielen. Das erste Aufeinandertreffen der Maitlands mit Betelgeuse findet in dem Miniaturmodell der Kleinstadt statt. "Nice fucking model!"

Der verschrobene Humor Burtons ist sicher Geschmackssache, zündet bei mir aber. Die extrem langsamen bürokratischen Abläufe im Jenseits sind eine herrliche Idee (und extrem schwarzhumorig, denn alle "verbeamteten Angestellten" im Totenreich sind ausschließlich Suizidopfer), genau wie der Umstand, dass die depressive Gothic-Tochter die Geister als einzige von Anfang an sehen kann, weil sie selbst auch schräg und seltsam ist. Genau hier ist Burton voll und ganz in seinem Element. Schon den Unfalltod der Maitlands zu Beginn inszeniert er als "Gag", den man sowohl böse als auch fast schon putzig empfinden kann. Btw: Das Casting ist der Wahnsinn! Winona Ryder ist eh - selbst als Teenie - über jeden Zweifel erhaben, Geena Davis und Alec Baldwin spielen die Azubi-Poltergeister herzerwärmend, Catherine O'Hara ist und bleibt die Queen of Comedy, und ganz besonders sensationell ist selbstvernatürlich Michael Keaton als Betelgeuse. Meine Güte, was für eine Performance! Er hat nur wenig Screentime, nutzt diese aber vollumfänglich aus. Ganz ehrlich, das ist ein Auftritt, der so unglaublich kultig und drüber ist, wie Keaton danach nie wieder auftreten durfte - nein, auch im Sequel nicht.

Ist das hier eigentlich die witzigste Szene, die Burton je gedreht hat? Sie ist zumindest nah dran.


Burtons frühe Filme drehten sich nahezu alle um krumme Interpretationen altmodischer Idealisten der Ära, also um Leute, die wollten, dass die Zeit stehen bleibt. Im Gegensatz zur 80er-Version von Hipstern (meist verschrobene Künstler), also Leute, die alles ultramodernisieren wollten. Und dieser Konflikt war eindeutig zeitgemäß, da er auch in Filmen wie "Gremlins 2", "Baby Boom", "Great Outdoors" und "Hairspray" auftauchte. Generell gab es in der zweiten Hälfte der 80er im US-Kino viele Geschichten über Menschen, die sich vor der Urbanisierung zurückzogen und die sich dann zwar einerseits in das Landleben verliebten, aber es gleichzeitig auch wie ein Kunstwerk ummodelten. In dem Sinne war "Beetlejuice" zu seiner Zeit top-aktuell und es verwundert nicht, wie kultig der Streifen für eine Generation in den USA geworden ist. Und es ist auch Teil Burtons Erfolg, dass er immer weiter geht als andere, dass seine Gothic-Märchen und Komödien immer auch auf tieferer Ebene einen Zeitgeist reflektieren.

Ich fand es witzig, dass alle so im Jenseits ankommen wie sie gestorben sind (der platte Typ mit Reifenspuren ist da eine von vielen witzigen ideen)

Absolut. Ganz toll ist auch die Beamtin, die für die Maitlands verantwortlich ist. Sie hat sich wohl selbst die Kehle aufgeschlitzt und jedes Mal, wenn sie im Film eine Zigarette raucht, kommt der Rauch aus dem Schlitz an ihrem Hals raus.

Ich hab noch den fantastischen Danny Elfman Score vergessen. Eine seiner besten Arbeiten. Das Main Theme ist schlicht der Wahnsinn und das passt ja sehr gut bei einem Film, in dem alle irgendwie wahnsinnig sind.

PS: Ich hätte übrigens nichts dagegen, wenn mich bei meinem nächsten Umzug der Geist der jungen Geena Davis heimsuchen würde...

DonRedhorse hat geschrieben: 16. September 2024 19:16 Ich habe aber vieles nicht gesehen, zu meiner Schande auch Edward und Charly nicht.

Ich habe von Burton fast gar nichts gesehen, erinnere mich aber noch dass ich von Sleepy Hollow viel mehr erwartet hätte und sowohl Sweeney Todd als auch die Schokofabrik furchtbar fand, also stimme ich vorerst gar nicht ab

GoldenProjectile hat geschrieben: 17. September 2024 11:37

DonRedhorse hat geschrieben: 16. September 2024 19:16 Ich habe aber vieles nicht gesehen, zu meiner Schande auch Edward und Charly nicht.

Ich habe von Burton fast gar nichts gesehen, erinnere mich aber noch dass ich von Sleepy Hollow viel mehr erwartet hätte...

Banause! Ahnungsloser.
Mehr als Sleepy Hollow geht nicht!

Casino Hille hat geschrieben: 17. September 2024 11:32 Absolut. Ganz toll ist auch die Beamtin, die für die Maitlands verantwortlich ist. Sie hat sich wohl selbst die Kehle aufgeschlitzt und jedes Mal, wenn sie im Film eine Zigarette raucht, kommt der Rauch aus dem Schlitz an ihrem Hals raus.

Ich hab noch den fantastischen Danny Elfman Score vergessen. Eine seiner besten Arbeiten. Das Main Theme ist schlicht der Wahnsinn und das passt ja sehr gut bei einem Film, in dem alle irgendwie wahnsinnig sind.

PS: Ich hätte übrigens nichts dagegen, wenn mich bei meinem nächsten Umzug der Geist der jungen Geena Davis heimsuchen würde...

Elfman ist sowieso in einer eigenen Liga was Scores angeht, und ja bei fast jedem Burton Film dabei.

Ansonsten, was Humor angeht ist es wohl Geschmackssache. Für mich ist das so ein Film wo ich "anerkenne", dass da Kreativität reinging, aber es ist nichts was mich wirklich zum Lachen bringt

Tatsächlich fand ich Sleepy Hollow auch eher etwas enttäuschend, ganz nett, aber da sehe ich etwas zu sehr das Bemühen, aber es fehlt die Wirkung, und ich meine das mir die Handlung etwas zu gewöhnlich war, also nicht die Ideen an sich, aber die Handlung die darüber liegt. 6/10

Burton hat mich auch sonst nie begeistert, aber unterhaltsam waren alle die ich kenne.
Bester Film: wahrscheinlich Mars Attacks! 8/10

Aber Beetlejuice und den Scherenhänder müsste ich noch mal schauen.

Night Before Christmas (sollte in der Abstimmung auch drin sein) und Corpse Bride waren auch noch stark.

Bei Sleepy Hollow sehe ich das genau andersrum - vor allem im Gegensatz zu anderen Filmen von ihm wie Beetlejuice. Im direkten Vergleich würde ich sagen: Was mir an Beetlejuice und co missfällt ist das starke Bemühen kreativ zu sein, während die Substanz (Story, Dialoge, Witz, Drama) auf der Strecke bleibt. Hingegen wirkt Sleepy Hollow auf mich ganz und gar nicht bemüht sondern wie aus einem Guss, bei dem jedes Bild wie ein Gemälde ist aber die krimi-artige Handlung nie untergeht. Darsteller, Story, Bilder, Effekte - ich kenne wenige Filme wo das alles für mich so harmoniert. Man könnte kritisieren, dass Sleepy Hollow fast nicht wie ein Burton Film wirkt weil er so harmonisch ist. Vielleicht ist das bei seinen Batmans auch so. Die müsste ich noch mal sehen

Maibaum hat geschrieben: 17. September 2024 13:17 Night Before Christmas (sollte in der Abstimmung auch drin sein)

Burton hat die Regie von Nightmare Before Christmas damals bewusst an Henry Selick abgegeben, der später mit James and the Giant Peach und Coraline noch zwei sehr ähnliche Stop-Motion-Filme verantwortete. Und wenn man sich Making-Ofs zum Film ansieht, stellt man fest, dass Selick die Gestaltung des Films stark mit entschieden hat, auch wenn Burton die kreative Vorarbeit (er erfand die Story und die Hauptfigur) leistete. Also: Nein, ich finde, der hat in der Abstimmung nichts zu suchen.