Re: Nachrichten Thread (Politik, Doku, Wissen)

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Spannende Zeiten. Stimme Hille zu, dass die Medien die wirklich VOLL auf den Trump-Propaganda Zug aufgesprungen sind was "Sleepy-Joe" angeht. Ich habe mich da am Ende gefragt, wie viele Journalisten eigentlich das ganze Duell gesehen haben, denn immer wieder wurde die gleiche Szene gezeigt! Es ist absolut bekannt, dass der Mann im ganzen Körper Rheuma (oder sonst was) hat, weswegen er so steif ist. Es ist auch bekannt, dass er seit seiner Kindheit stottert, und deshalb immer "verwaschen" spricht und manchmal nicht die richtigen Worte findet.

Dennoch. Man muss auch feststellen, dass ein 81 jähriger wirklich nicht mehr als Präsident der größten Volkswirtschaft kandidieren sollte! Er mag ja jetzt noch halbwegs geistig fit sein, aber das kann sich über die nächsten Monate und vor allem 4 Jahre schnell ändern. Es ist ein absolutes Armutszeugnis für dieses Land, dass es nur zwei Parteien gibt, und selbst die es nicht schaffen, fähige und fitte Kandidaten zu finden.

Was mich aber total freut ist, dass Trump alles auf die Karte "sleepy Joe" gesetzt hat, und er jetzt auf ein mal der alte Opi ist, der wahrscheinlich 20 Jahre älter ist als sein/seine Kontrahent/in.

In jedem Falle ist das Rennen völlig offen. Ich frage mich da auch immer, warum die Medien (...) so doof sind und ständig diese absolut nichtssagenden landesweiten Umfragen zitieren. Am Ende des Tages geben ein paar Tausend Leute in einer Handvoll Staaten den Ausschlag. Was da in den nächsten Monaten passieren wird, kann niemand voraussagen.

Übrigens, "Erfahrung" scheint ja wirklich kein Kriterium bei der US Präsidentenwahl zu sein. Trump hatte ja beim ersten Mal weniger als Null Erfahrung
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danielcc hat geschrieben: 22. Juli 2024 14:52 Er mag ja jetzt noch halbwegs geistig fit sein, aber das kann sich über die nächsten Monate und vor allem 4 Jahre schnell ändern.
Am Ende seiner zweiten Amtszeit wäre er 86 Jahre alt gewesen, das ist doch offenkundig, dass das nicht mehr passt.

Andererseits auch bezeichnend für ein Land, das in der Hand von altersstarrsinnigen, vergreisten Senatoren und Bundesrichtern jenseits der 80 ist. Das habe ich nie verstanden.
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danielcc hat geschrieben: 22. Juli 2024 14:52 Spannende Zeiten. Stimme Hille zu, dass die Medien die wirklich VOLL auf den Trump-Propaganda Zug aufgesprungen sind was "Sleepy-Joe" angeht. Ich habe mich da am Ende gefragt, wie viele Journalisten eigentlich das ganze Duell gesehen haben, denn immer wieder wurde die gleiche Szene gezeigt! Es ist absolut bekannt, dass der Mann im ganzen Körper Rheuma (oder sonst was) hat, weswegen er so steif ist. Es ist auch bekannt, dass er seit seiner Kindheit stottert, und deshalb immer "verwaschen" spricht und manchmal nicht die richtigen Worte findet.

Was mich aber total freut ist, dass Trump alles auf die Karte "sleepy Joe" gesetzt hat, und er jetzt auf ein mal der alte Opi ist, der wahrscheinlich 20 Jahre älter ist als sein/seine Kontrahent/in.
Die Darstellungen von Trump als Oppa lassen auch nicht auf sich warten, hier sind ein paar gute Beispiele dabei:

https://www.watson.ch/international/usa ... demokraten

Was die mediale Kritik an Tattergreis Biden angeht: Die waren ja nicht alle Pro-Trump, tatsächlich ging es ja auch oft darum, dass Trump verhindert werden müsse, dies mit dem wenig glaubhaften und greisenartigen Biden aber nicht möglich sei, und deshalb Kritik an Bidens Alter geäussert wurde.
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danielcc hat geschrieben: 22. Juli 2024 14:52 Spannende Zeiten. Stimme Hille zu, dass die Medien die wirklich VOLL auf den Trump-Propaganda Zug aufgesprungen sind was "Sleepy-Joe" angeht. Ich habe mich da am Ende gefragt, wie viele Journalisten eigentlich das ganze Duell gesehen haben, denn immer wieder wurde die gleiche Szene gezeigt! Es ist absolut bekannt, dass der Mann im ganzen Körper Rheuma (oder sonst was) hat, weswegen er so steif ist. Es ist auch bekannt, dass er seit seiner Kindheit stottert, und deshalb immer "verwaschen" spricht und manchmal nicht die richtigen Worte findet.
Dem würde ich widersprechen. Es gab schon genug Berichte darüber, wie Biden sein Stottern "besiegt" hat und man braucht auch nur seine Auftritte von 2020 mit denen von 2024 zu vergleichen um da eine große Diskrepanz zu sehen. Man könnte das ganze auch umgekehrt sagen. Große Teile der Medienlandschaft haben über Monate die regelmäßigen Aussetzer Bidens heruntergespielt. In den USA war die Überraschung ziemlich groß als er in diesem Jahr eine wirklich starke Rede zur Lage der Nation gehalten hat, wo er frisch, schlagfertig und kämpferisch wirkte. Das war da nämlich schon eine ziemliche Ausnahme. Bei den kleineren Auftritten häuften sich sich Aussetzer seit vielen Monaten. Er hätte niemals erneut antreten dürfen.
Ich habe das gesamte Duell gesehen und fand den Auftritt erschreckend. Sicher wurde immer der Tiefpunkt des Ganzen gezeigt, aber auch der Rest des Duells war zu großen Teilen äußerst schwach. Es gibt schon einen Grund, warum bei den Demokraten bereits während des Duells die Debatten um einen Kandidatenwechsel losgingen. Da brauchte es die Medien gar nicht zu.
danielcc hat geschrieben: 22. Juli 2024 14:52 Es ist ein absolutes Armutszeugnis für dieses Land, dass es nur zwei Parteien gibt, und selbst die es nicht schaffen, fähige und fitte Kandidaten zu finden.
Dem wiederum stimme ich uneingeschränkt zu. Das ist wirklich ein Armutszeugnis.
danielcc hat geschrieben: 22. Juli 2024 14:52 Was mich aber total freut ist, dass Trump alles auf die Karte "sleepy Joe" gesetzt hat, und er jetzt auf ein mal der alte Opi ist, der wahrscheinlich 20 Jahre älter ist als sein/seine Kontrahent/in.
Dem würde ich dagegen wieder widersprechen. Die Bezeichnung "Sleepy Joe" stammt noch aus dem letzten Wahlkampf und ist von Trump in diesem Jahr recht selten verwendet worden. In letzter Zeit war es eher "The crooked Joe Biden". Außerdem haben einige Republikaner den Wechsel von Biden auf Harris mitten im Wahlkampf bereits vor zig Monaten an die Wand gemalt. Zwar nicht so, wie es jetzt passiert ist, sondern als abgekartetes Spiel um Harris möglichst lange nicht in direkte Konfrontation mit Trump zu bringen, aber die Gedankenspiele gab es dort schon länger. Und Trump selbst rechnet wohl ungefähr seit dem TV-Duell damit. Vor wenigen Tagen wurde doch ein Video von ihm in seinem Golf Cart geleakt, wo er sich über die Folgen des Duells äußert. Die abfällige Art und Weise, wie er sich über Biden und Harris in halbprivatem Umfeld äußert ist zwar erschreckend und ein weiterer Beweis für seine charakterliche Unzulänglichkeit, aber sie zeigt auch, dass er schon mehr als nur 5 Meter geradeaus denkt und man ihn in dieser Hinsicht nicht unterschätzen sollte.
danielcc hat geschrieben: 22. Juli 2024 14:52 In jedem Falle ist das Rennen völlig offen. Ich frage mich da auch immer, warum die Medien (...) so doof sind und ständig diese absolut nichtssagenden landesweiten Umfragen zitieren. Am Ende des Tages geben ein paar Tausend Leute in einer Handvoll Staaten den Ausschlag.
Auch da machst du es dir etwas zu einfach. Erstens ist es schon bemerkenswert, wenn ein Trump in den landesweiten Umfragen führt, was ihm weder bei seiner Wahl 2016, noch bei seiner Abwahl 2020, bei der lediglich eine Handvoll Stimmen (45 000 in drei Staaten) gefehlt haben um ihm die Wiederwahl zu sichern, gelungen ist. Und zweitens wird sowohl in amerikanischen, als auch in den deutschen Medien regelmäßig auf die Swing Staates eingegangen. In den deutschen Medien meistens nicht im Detail, in den amerikanischen teilweise schon. Und da sieht es ja nicht besser aus. Spätestens seit dem TV-Duell führte Trump in jedem Swing State, davor waren die Rust Belt Staaten Wisconsin, Michigan und Pennsylvania abwechselnd zumindest umkämpft. In den letzten Wochen sind allerdings auch ehemals als sehr sicher geltende demokratische Staaten wie Missouri, Virginia, New Hampshire und Maine zu Sing Staates geworden. Ohne einen ganz großen politischen Erfolg oder sonst ein einschneidendes Ereignis hatte Biden keine Chance mehr die Wahl zu gewinnen. Seine Chancen standen noch nie besonders gut (wenn man bedenkt, dass die meisten Umfragen in den vergangenen Jahren die Republikaner unterschätzt haben erst recht), inzwischen waren sie nahezu erloschen.
Mit Harris könnte sich da aber noch einiges ändern. In den Umfragen, die es vor dem Rücktritt Bidens gab schnitt sie im Duell mit Trump zwar kaum besser, teilweise sogar schlechter ab, aber da es zum damaligen Zeitpunkt auch nur Umfragen zu einer hypothetischen Konstellation waren, würde ich dem aktuell noch nicht zuuu viel Wert beimessen.
ollistone hat geschrieben: 22. Juli 2024 15:00 Andererseits auch bezeichnend für ein Land, das in der Hand von altersstarrsinnigen, vergreisten Senatoren und Bundesrichtern jenseits der 80 ist. Das habe ich nie verstanden.
Das ist halt echt fragwürdig. Ich muss sagen, dass ich es in dem Zusammenhang auch ziemlich vermessen von Nancy Pelosi finde, Biden zum Rücktritt zu drängen, während sie mit ihren 84 Jahren erneut fürs Repräsentantenhaus antritt. Bernie Sanders tritt mit 82 nochmal für eine sechsjährige Senatorenamtszeit an. Und die Republikaner haben bereits jetzt einen Senator der 90 ist. Ich hab ja kein Problem damit, wenn man in dem Alter noch politischer Berater oder so ist, die haben ja viel Erfahrung, Wissen und oftmals große Netzwerke. Aber für ein tatsächliches Amt ist man irgendwann halt auch einfach zu alt.
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Trump wäre ja dann zur Hälfte der nächsten Präsidentschaft so alt wie es Biden jetzt ist!
Sicher, Alter ist nicht allein entscheidend aber jeder Hinweis auf Alter, Zustand, etc von Biden kann jetzt schnell zurückfeuern.
Es ist verblüffend, dass auch das viele Wähler nicht zu interessieren scheint. Will ich dann wirklich einen 84 jährigen Präsidenten haben?

Kenne mich mit den Details der Politik dort und wer für was im Detail steht nicht aus, aber ich finde Harris ist unheimlich charismatisch. Außerdem dürfte sie - ganz anders als Biden - Trump auch rhetorisch im zweite Duell auseinander nehmen (können).
Dass allerdings (ausgerechnet) Musk mit seinem X Imperium Trump unterstützt ist bitter. Dagegen könnte Harris nur punkten wenn sie von Taylor Swift unterstützt würde :-)
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dernamenlose hat geschrieben: 23. Juli 2024 11:23 Es gab schon genug Berichte darüber, wie Biden sein Stottern "besiegt" hat und man braucht auch nur seine Auftritte von 2020 mit denen von 2024 zu vergleichen um da eine große Diskrepanz zu sehen. Man könnte das ganze auch umgekehrt sagen. Große Teile der Medienlandschaft haben über Monate die regelmäßigen Aussetzer Bidens heruntergespielt. In den USA war die Überraschung ziemlich groß als er in diesem Jahr eine wirklich starke Rede zur Lage der Nation gehalten hat, wo er frisch, schlagfertig und kämpferisch wirkte. Das war da nämlich schon eine ziemliche Ausnahme. Bei den kleineren Auftritten häuften sich sich Aussetzer seit vielen Monaten.
Seh ich gegenteilig. Man hat Bidens Versprecher massiv hochgespielt und viel größer gemacht, als sie waren - erst recht im Vergleich zu seinem Kontrahenten Donald Trump, der teilweise unfähig zu sein scheint, Sätze mit halbwegs komplexer Syntax zu formulieren. Einem Mann, der sich nur in kurzen Hauptsätzen artikulieren kann, ist der vermeintliche "Sleepy Joe" intellektuell noch immer meilenweit überlegen. Das TV-Duell hab ich auch gesehen, und ja, Biden macht da eine unglückliche Figur. Aber dieses siebenjährige Kind im Körper einer Orange neben ihm hat auf mich nicht unbedingt souveräner oder staatsmännischer gewirkt.
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danielcc hat geschrieben: 23. Juli 2024 12:01 Trump wäre ja dann zur Hälfte der nächsten Präsidentschaft so alt wie es Biden jetzt ist!
Sicher, Alter ist nicht allein entscheidend aber jeder Hinweis auf Alter, Zustand, etc von Biden kann jetzt schnell zurückfeuern.
Es ist verblüffend, dass auch das viele Wähler nicht zu interessieren scheint. Will ich dann wirklich einen 84 jährigen Präsidenten haben?
Nicht ganz, Trump ist 3einhalb Jahre jünger als Biden, wäre also am Ende seiner Amtszeit 82 (Das wird Biden dieses Jahr noch). Aber die paar Jahre hin oder her müssen in dem Alter nun wirklich keinen Unterschied machen.
Der Unterschied ist eher, das Trump noch energiegeladen und kraftvoll wirkt und Biden eben nicht. So wirkte dieser aber 2020 auch schon nicht. Deshalb wird Trump ganz anders wahrgenommen, obwohl er nicht viel jünger ist. Aber das Alter wird ja jetzt schon von dem Demokraten im Wahlkampf aufgenommen. War auch nicht anders zu erwarten. Und ich wette Trump hat nicht die Größe eines Reagan, der auf sein Alter angesprochen antwortete, die Unerfahrenheit seines Konkurrenten nicht zu politischen Zwecken ausnutzen zu wollen.
danielcc hat geschrieben: 23. Juli 2024 12:01 Kenne mich mit den Details der Politik dort und wer für was im Detail steht nicht aus, aber ich finde Harris ist unheimlich charismatisch.
Das sehen die Amis allerdings anders. Bis vor wenigen Monaten hatte Harris noch niedrigere Beliebtheitswerte als Biden und dessen Beliebtheit war schon auf einem historischen Tief. Ich bin gespannt, ob sie einen Einfluss auf die Afroamerikanischen Wähler hat, da haben die Republikaner in den letzten Jahren nämlich deutliche Gewinne gemacht, auch wenn dieser Teil der Bevölkerung immer noch mehrheitlich die Demokraten wählt. Es wird wirklich spannend, wie sich das in den nächsten Wochen auswirkt - und ob überhaupt Harris die Kandidatin wird, auch wenn aktuell alles darauf hin deutet.
danielcc hat geschrieben: 23. Juli 2024 12:01 Außerdem dürfte sie - ganz anders als Biden - Trump auch rhetorisch im zweite Duell auseinander nehmen (können).
Das denke ich auch. Wenn die Regeln die gleichen sind wie beim ersten TV-Duell könnte ich mir vorstellen, dass Harris dadurch einiges an Boden gut machen kann.
danielcc hat geschrieben: 23. Juli 2024 12:01 Dass allerdings (ausgerechnet) Musk mit seinem X Imperium Trump unterstützt ist bitter. Dagegen könnte Harris nur punkten wenn sie von Taylor Swift unterstützt würde
Wer weiß? Noch hat sie Zeit. Dass sie den Demokraten deutlich näher steht als den Republikanern und Trump nicht mag ist ja bekannt. Eigentlich sollten beide keine Auswirkungen auf eine politische Wahl haben, aber das ist wohl Wunschdenken.
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Re: Nachrichten Thread (Politik, Doku, Wissen)

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Casino Hille hat geschrieben: 23. Juli 2024 12:30 Seh ich gegenteilig. Man hat Bidens Versprecher massiv hochgespielt und viel größer gemacht, als sie waren
Wenn es bei ihm nur Versprecher gewesen wären könnte ich dir vielleicht zustimmen, aber es waren ja auch alle möglichen anderen Situationen, wie wiederholte Orientierungslosigkeit, das Verständlich machen worum es ihm gerade überhaupt geht und weiteres. Das hat sich in den letzten Monaten massiv gehäuft.
Casino Hille hat geschrieben: 23. Juli 2024 12:30 erst recht im Vergleich zu seinem Kontrahenten Donald Trump, der teilweise unfähig zu sein scheint, Sätze mit halbwegs komplexer Syntax zu formulieren. Einem Mann, der sich nur in kurzen Hauptsätzen artikulieren kann, ist der vermeintliche "Sleepy Joe" intellektuell noch immer meilenweit überlegen.
Das kann durchaus sein. Wobei ich glaube, dass Trump seine simple Sprache sehr bewusst wählt und nicht so dumm ist, wie viele glauben. Trotzdem kann es durchaus sein, dass Biden deutlich intelligenter ist. Zum Amt eines Präsidenten gehört aber eben noch mehr. Der muss eben auch präsentieren können und das konnte Biden noch nie besonders gut, inzwischen aber nahezu gar nicht mehr. Und wenn er regelmäßig Probleme hat sich zu konzentrieren oder seine Gedanken zu strukturieren ist er vermutlich auch nicht (mehr) der richtige für den Job, unabhängig ob das jetzt an einer beginnenden Demenz oder an Problemen liegt die auch deutlich jüngere Menschen haben können, unabhängig von ihrer Intelligenz.
Natürlich kann man den Großteil davon vermutlich auch Trump vorwerfen. Aber die Unfähigkeit eines Kandidaten macht den anderen noch lange nicht fähig. Beide hätten niemals kandidieren sollen. Aus unterschiedlichen Gründen.
Casino Hille hat geschrieben: 23. Juli 2024 12:30 Aber dieses siebenjährige Kind im Körper einer Orange neben ihm hat auf mich nicht unbedingt souveräner oder staatsmännischer gewirkt.
:D
Souveräner schon, staatsmännischer selbstverständlich nicht. Die Worte Trump und staatsmännisch passen aber auch nicht in einen Satz. Das sind quasi per Definition Gegensätze. Beim Laufen auf die Bühne oder auf einem roten Teppich kommt er dem manchmal recht nahe, aber sobald er den Mund aufmacht ist die Illusion vorbei. Gerade deshalb muss man ihm aber vermutlich eben jemandem entgegenstellen, der das verkörpern kann. Biden konnte das 2020, obwohl er auch da schon sehr alt wirkte, jetzt hat er das nicht mehr geschafft. Harris könnte da deutlich bessere Karten haben.
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Trump hat schon immer so simpel gesprochen. Laaaaaaange bevor er auch nur daran gedacht hat, politisch aktiv zu werden. Ist er deshalb dumm? Nicht unbedingt. ich denke er hat eine "Straßenschaue". Er weiß instinktiv wie er reden muss und was er sagen muss, um populär (bei seinen Leuten) zu sein. Es gibt ja Berichte darüber, wie er sein Geld gemacht hat und wie seine Firmen mit Vertragspartnern umgehen. Daraus kann man viel erkennen.

aber was heißt "zum Amt des Präsidenten gehört viel mehr". JA stimmt. Aber hat Trump das irgendwie bewiesen in den 4 Jahren wo er Präsident war? Er gehört doch zu den wenigen die nach einer Amtszeit abgewählt wurden. Wirtschaftlich und was JObs angeht, soll es den USA aktuell besser gehen als seinerzeit. Von dem Trümmerfeld welches er und seine Administration angerichtet hat was Beziehungen zu internationalen Partnern angeht, ganz zu schweigen.

Es gibt für mich einen einfachen Indikator was die Fähigkeit einer Führungskraft angeht: Wie oft hat der/diejenige sein Führungspersonal gewechselt. Da ist Trump wohl einmalige "Spitze". Einzelne Positionen hat er 6 mal ausgetauscht (oder musste er austauschen) in 4 Jahren! WENN eine Führungskraft etwas können sollte, dann die richtigen Leute auswählen und ihnen dann Vertrauen schenken.

https://www.brookings.edu/articles/trac ... istration/

https://www.brookings.edu/articles/trac ... is%2013%25.
Zuletzt geändert von danielcc am 23. Juli 2024 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
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dernamenlose hat geschrieben: 23. Juli 2024 12:52 Zum Amt eines Präsidenten gehört aber eben noch mehr. Der muss eben auch präsentieren können und das konnte Biden noch nie besonders gut, inzwischen aber nahezu gar nicht mehr. Und wenn er regelmäßig Probleme hat sich zu konzentrieren oder seine Gedanken zu strukturieren ist er vermutlich auch nicht (mehr) der richtige für den Job, unabhängig ob das jetzt an einer beginnenden Demenz oder an Problemen liegt die auch deutlich jüngere Menschen haben können, unabhängig von ihrer Intelligenz.
Naja, für mich präsentiert er hier sehr gut:



Und ja, er ist ein alter Mann, und ich bin auch der Ansicht, dass man in dem Alter nicht mehr antreten sollte. Gilt aber eben beidseitig - und dass Bidens Alter in den Medien ein viel größeres Thema war als das seines Gegners, habe zumindest ich seit Wochen so wahrgenommen. Eben auch daher, weil Trump und sein Team kurioserweise voll auf diese Schiene gegangen sind. Jetzt wird er der alte Mann im Wahlkampf sein, was ich irgendwo amüsant finde.

Ich bin definitiv nicht der Ansicht, dass Biden der ideale Präsident für den Zeitraum ab 2025 gewesen wäre, aber diese absurden Berichte um ihn, da ist man in Teilen Trumps Propaganda hübsch aufgesessen. Vieles davon, was Biden vorgeworfen wurde, gilt genauso auch für Trump. Und nach dem TV-Duell wurde eben vor allem über Bidens brüchiges Auftreten berichtet, aber im Gegenzug kaum darüber, dass Trumps Äußerungen abseits der Nennung seines Namens mit der Wahrheit bemerkenswert wenig zu tun hatten, dass er kaum eine Frage beantwortet und durchgängig wie ein bockiges Kleinkind unter der Gürtellinie unkonstruktiv mit Scheiße um sich geworfen hat. :)
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danielcc hat geschrieben: 23. Juli 2024 13:11 aber was heißt "zum Amt des Präsidenten gehört viel mehr". JA stimmt. Aber hat Trump das irgendwie bewiesen in den 4 Jahren wo er Präsident war? Er gehört doch zu den wenigen die nach einer Amtszeit abgewählt wurden. Wirtschaftlich und was JObs angeht, soll es den USA aktuell besser gehen als seinerzeit. Von dem Trümmerfeld welches er und seine Administration angerichtet hat was Beziehungen zu internationalen Partnern angeht, ganz zu schweigen.
Du musst mich nicht davon überzeugen, dass Trump ungeeignet fürs Amt des Präsidenten ist. Das sehe ich ganz genauso. Aber wie gesagt: Die Unfähigkeit des einen Kandidaten macht den anderen nicht fähig.
Davon abgesehen wäre ich aber mit solchen wirtschaftlichen Daten vorsichtig. Die verwendet jeder so wie sie ihm gerade passen und verschweigt auch das was ihm gerade weniger passt. Es bringt dir beispielsweise nichts, wenn du 10% mehr verdienst, aber um 25% höhere Lebenshaltungskosten hast. Dann musst du am Ende trotzdem stärker ums überleben kämpfen. Und zumindest in manchen Staaten der USA ist das gerade der Fall (wenn auch sicher mit anderen Zahlenwerten). Ich bin nicht tief genug in der Materie um jede Behauptung, die die beiden Seiten aufstellen, zu überprüfen. Aber ganz so einfach, ist es jedenfalls nicht.
danielcc hat geschrieben: 23. Juli 2024 13:11 Es gibt für mich einen einfachen Indikator was die Fähigkeit einer Führungskraft angeht: Wie oft hat der/diejenige sein Führungspersonal gewechselt. Da ist Trump wohl einmalige "Spitze". Einzelne Positionen hat er 6 mal ausgetauscht (oder musste er austauschen) in 4 Jahren! WENN eine Führungskraft etwas können sollte, dann die richtigen Leute auswählen und ihnen dann Vertrauen schenken.
Das ist definitiv ein guter Punkt. Diese Art der Führungskraft hat Trump definitiv nicht. Dafür müsste man ja in gewisser Weise ein Teamplayer sein. Und er ist alles mögliche, aber das nicht.
Casino Hille hat geschrieben: 23. Juli 2024 13:17 Naja, für mich präsentiert er hier sehr gut:
Hab mir jetzt nur die ersten Minuten angehört und ja, das ist deutlich besser als das TV-Duell. Allerdings muss ich sagen, dass ich es trotzdem nicht wirklich stark fand. Einfach nur die einzelnen Punkte zu wiederholen, die er während der Debatte schon gebracht hat ist doch nichts grandioses. Aber er wird von der Menge so bejubelt als würde er gerade nach und nach die Rätsel des Universums lösen. Ich dachte nur die Hardcore-Republikaner wären mit ihren "Heilsbringer" Trump so überdreht, aber das fand ich ehrlich gesagt mindestens genauso schlimm.
Aber ja, das Auftreten war ein ganz anderes. Auch wenn ich annehme, dass er einen Teleprompter benutzt hat und es ihm da schon immer leichter gefallen ist. Aber wenn er an den meisten Tagen so reden Würde, gäbe es die Debatte vermutlich nicht und er wäre noch Kandidat.
Casino Hille hat geschrieben: 23. Juli 2024 13:17 Und ja, er ist ein alter Mann, und ich bin auch der Ansicht, dass man in dem Alter nicht mehr antreten sollte. Gilt aber eben beidseitig - und dass Bidens Alter in den Medien ein viel größeres Thema war als das seines Gegners, habe zumindest ich seit Wochen so wahrgenommen.
Das stimmt auf jeden Fall, größer war es schon. Aber Erwähnung fand auch Trumps Alter regelmäßig. Zumindest in den Artikeln die ich gelesen habe. Aber letzendlich könnte man sagen, dass es medial ungefähr so stark thematisiert wurde, wie es für die Amis ein Problem war. Und da hatten nun mal deutlich mehr Leute bei Biden das Alter als Kritikpunkt. Bei Trump wurde der auch genannt, aber eben seltener. Ob die Medien sich daran orientiert haben um möglichst viele Klicks zu generieren, oder ob die Meinung der Bevölkerung durch die Berichterstattung geprägt wurde weiß ich nicht. Wahrscheinlich war es in gewissem Sinne ein Teufelskreis.
Casino Hille hat geschrieben: 23. Juli 2024 13:17 Und nach dem TV-Duell wurde eben vor allem über Bidens brüchiges Auftreten berichtet, aber im Gegenzug kaum darüber, dass Trumps Äußerungen abseits der Nennung seines Namens mit der Wahrheit bemerkenswert wenig zu tun hatten, dass er kaum eine Frage beantwortet und durchgängig wie ein bockiges Kleinkind unter der Gürtellinie unkonstruktiv mit Scheiße um sich geworfen hat. :)
Naja, so funktionieren die Medien nun mal. Gerade deshalb weil die Berichte über Bidens Auftreten in den letzten Monaten eher zurückhaltend waren, war das jetzt etwas Neues und dadurch aufregend. Das Trump es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt ist dagegen nichts neues. Da wurde schon während seiner Präsidentschaft 4 Jahre ausgiebig drüber berichtet. Damit lockst du inzwischen halt niemand mehr hinterm Ofen vor. Das weiß jeder! Geschrieben wurde trotzdem darüber, gerade direkt nach der Debatte, da gab es auch hier in Deutschland ganze Gegenüberstellungen der Lügen von Trump und Biden, bei denen Trump wenig überraschend stark überwogen hat, aber daraus kannst du halt keine wochenlange Berichterstattung machen. Wenn aber jeden Tag ein weiterer Demokrat die Thematik mit einer Rücktrittsforderung, eigenen Erlebnissen bezüglich Bidens Zustand und ähnlichem neu anheizt und er dann auch selbst weiteres Futter liefert, dann ist das natürlich ein gefundenes Fressen.
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Casino Hille hat geschrieben: 23. Juli 2024 13:17 Gilt aber eben beidseitig - und dass Bidens Alter in den Medien ein viel größeres Thema war als das seines Gegners, habe zumindest ich seit Wochen so wahrgenommen. Vieles davon, was Biden vorgeworfen wurde, gilt genauso auch für Trump. Und nach dem TV-Duell wurde eben vor allem über Bidens brüchiges Auftreten berichtet
Ich habe das vor allem so gesehen, dass Trumps Alter und groteske Wirrheit gar nicht thematisiert werden muss, weil sie längst sonnenklar ist, bzw. es sonnenklar ist, dass Trümp in jeder Hinsicht untragbar ist. Und dass Bidens sagen wir mal Alterserscheinungen so sehr im Vordergrund stehen, weil er damit das Stimmvolk nicht überzeugen und Trümpel nicht schlagen wird. So hab ich das zumindest in den Medien wahrgenommen, die ich konsumiere, und den Diskussionen die ich gelesen habe. Das Narrativ war nicht, dass Biden als Kandidat schlecht ist und Trump daher in irgendeiner Weise besser. Sondern dass Biden als Kandidat schlecht ist, und deshalb Trump nicht verhindern kann obwohl letzteres passieren sollte. Dass dabei vordergründig und auf den ersten Blick der Tümpel "gut" bzw. nicht schlecht wegkommt, ist klar, aber die Diskussion war dem halt oft schon weit voraus, bzw. hat bereits um die nächste Ecke gedacht.

Jetzt kann man dafür umso mehr und besser auf Trump einschiessen. :wink:
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