Re: The Beatles

361
Ich habe das Album eher als E-Gitarren Album in Erinnerung, jedenfalls sich nicht groß unterscheidend von den Vorgängern. Auch wenn manche Sounds neu sind.

Aber egal, auch jetzt beim Wiederhören fallen diese beiden komplett raus, passen kaum zum Rest. im Gegensatz zu Help und Ticket to Ride, obwohl letzterer auf Rubber Soul auch besser aufgehoben wäre.
Ich finde die anderen Songs auf Help auch nach wie vor nur mäßig interessant im Vergleich zu den späteren Beatles. Eigentlich gefällt mir nur It's Only Love noch so halbwegs. Der Rest ist, abgesehen von dem etwas öden Act Naturally, nett, nicht mehr.

Von daher, für das 65er Projekt kommen nur die 4 Klassiker in Frage.

Re: The Beatles

362
Für alle Paul McCartney-Fans und die, die es noch werden wollen: Nachdem ich in den letzten Wochen bei einer Menge langweiliger Fleissarbeit im Büro mal wieder ausschliesslich Macca gehört und zwischendurch DonRedhorse mit meinen jüngsten Eindrücken und Meinungen genervt habe, wollte ich mal alle seine Studioalben in eine Rangliste bringen. Berücksichtigt wurden nur Rock- und Pop(artige) Alben bei denen Macca auch singt, weggelasen habe ich alle Opern, Ballette, Big Band, Elektro, Avantgarde und sonstigen Projekte, sonst wäre dieser Post noch viel länger und das Unterfangen noch viel absurder. Viel Spass, wer beweisen kann, dass er bis zum Ende gelesen hat, bekommt ein Bier in Marburg.

27. Give My Regards To Broad Street (1984)
Auf dem Soundtrack zu seinem gleichnamigen Film (den ich nicht gesehen habe, der aber ziemlicher Murks sein soll) covert Macca seine eigenen Songs, hauptsächlich vom nur kurz zuvor erschienen Tug of War und merkwürdigerweise vom Beatles-Album Revolver. Aus den wenigen neuen Liedern sticht vor allem die berühmte Rockballade "No More Lonely Nights" hervor, die ist nicht schlecht. Ansonsten ist es beim ersten Anhören ja ganz nett, "Here There And Everywhere" oder "Eleanor Rigby" mal neu aufgelegt zu hören, schon beim zweiten Mal hat das Abum aber ausgedient und man geht lieber zu den Originalen zurück.
Highlights: No More Lonely Nights / Wanderlust / Not Such A Bad Boy

26. Press to Play (1986)
Das eindrucksvollste an diesem Synth-Pop-Trauerspiel sind noch die völlig bizarren Spoken-Word-Teile von "Talk More Talk", ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, wie man auf so eine Idee kommt. Ausserdem ist "Stranglehold" ein knalliger Opener und "Press" eine launige Pop-Nummer. Aber davon abgesehen bleibt einfach nichts hängen. Das Album läuft mit einem Megaphon durch die Gegend und schreit "Ich wurde Mitte der 1980er aufgenommen und bin entsprechend gealtert!". Dabei verspricht das Cover doch eher klassischen Glamour.
Highlights: Stranglehold / Talk More Talk / Press

25. Choba B CCCP (1988)
Auch Paul McCartney wollte mal ein Rock'n'Roll-Coveralbum machen, also hat er die gleichen Hits, die schon die frühen Beatles inspiriert und begleitet haben, schnell und dreckig aufgenommen und das Ganze zum Endspurt des Kalten Krieges vorerst exklusiv in der Sowjetunion veröffentlicht. Kann ja mal machen, aber es ist nicht besonders originell und ziemlich repetitiv. Rund 40 Minuten lang gröhlt Macca seine Little Richard- und Fats Domino-Nummern ins Mikrofon, das interessanteste ist der Einbezug von "Twenty Flight Rock", dem Eddie Cochran-Stück das Macca John Lennon damals bei ihrem ersten Aufeinandertreffen vorgespielt hat.
Highlights: Kansas City / Twenty Flight Rock / Lawdy, Miss Clawdy (nach den ersten drei Liedern wird es immer schwieriger, die Stücke auseinanderzuhalten)

24. Wings: Wild Life (1971)
Ähnlich wie McCartney I überraschte auch das erste Wings-Album, das in unter einer Woche aufgenommen wurde, mit seinem spartanischen Sound. Es fühlt sich an, als würde man bei einer ersten Bandprobe reinhören. Da werden schmissige aber einfach gestrickte Rocker wie "Mumbo" und funkige Kinderlieder wie "Bip Bop" und weitere im Stil einer Jamsession vorgespielt und ziehen sich teils auch viel zu lange, wie es solche Jam-Songs schnell mal tun. Bemerkenswert ist nur das nachdenkliche und melancholische "Dear Friend", ein Friedensangebot an John Lennon nach einigen zunehmend bissigen Disstracks zwischen den beiden.
Highlights: Wild Life / Tomorrow / Dear Friend

23. McCartney (1970)
Beatles-Fans waren enttäuscht und verwirrt, als sich McCartneys erstes Soloalbum grösstenteils als unterproduzierte Sammlung von spontanen Tracks aus dem hauseigenen Studio ohne Album-Ambitionen entpuppte. Seither ist Macca I im Ansehen vieler Kenner massiv gestiegen. Nun, nicht bei mir. Das hört sich alles zu sehr danach an, als ob er erste Ideen für Songs spontan aufgenommen, teilweise instrumental belassen und dann einfach aufgehört hat - was ja auch weitgehend genau die Vorgehensweise war. Es gibt sicher übleres, aber es ist kein Album, das ich häufig auflege. Die Power-Ballade "Maybe I'm Amazed", die gerne als McCartneys Kronjuwel bezeichnet wird, ist gut, käme bei mir aber nicht einmal in die Top 50 seiner Solo-Songs.
Highlights: Every Night / Oo You / Maybe I'm Amazed

22. Kisses on the Bottom (2012)
Jeder Musiker macht ja irgendwann sein Album mit Jazz- und Pop-Standards der Prä-Rock'n'Roll-Ära, aber bei McCartney, besonders einem älteren McCartney, wirkt es auch authentisch und verdient. Kisses on the Bottom, mit einer Riege professioneller Jazzmusiker aufgenommen, geht absolut in Ordnung, wenn man sich mal ganz angenehm und einlullend von den Klassikern berieseln lassen will, setzt aber nicht wirklich ein kreatives Statement. Eine Ausnahme ist das in einem ähnlichen Stil von Macca neu komponierte "My Valentine", wenig überraschend der beste und erinnerungswürdigste Titel auf dem Album.
Highlights: It's Only A Paper Moon / My Valentine / The Inch Worm

21. McCartney II (1980)
Auch der zweite Teil der Macca-Trilogie wurde von Paulchen solo und auf primitivem Equipment im hauseigenen Studio kreiert, urpsrünglich ohne die Intention, das Material je zu veröffentlichen. Mit dem Synthesizer bewaffnet wagt sich McCartney an völlig verrückte Ideen wie den frenetischen Elektro-Albtraum "Temporary Secretary", schiebt aber auch eine Reihe von exzentrischen Instrumentals ein die sich anhören wie aus einem Videospiel der frühen 2000er und mit "Waterfalls" gibt es eine ätherische Synth-Ballade mit völlig merkwürdigem Text. Dazwischen angesiedelt sind einige der belanglosesten oder schlicht schwächsten Songs seiner gesamten Diskografie.
Highlights: Temporary Secretary / Waterfalls / One of These Days

20. Driving Rain (2001)
Auch bekannt als Thriving Pain. Das Album ist nicht ganz so schlecht wie sein Ruf (und sein Cover). Das intime und nachdenkliche "From a Lover to a Friend" ist wundervoll und hätte auch gut auf Chaos and Creation gepasst. "I Do" und "Magic" sind ganz knuffig, "Tiny Bubble" hat einen ganz speziellen Charme. Aber warum dauert "Spinning on an Axis" über fünf Minuten? Warum dauert "Rinse the Raindrops" über zehn Minuten? Warum dauert das ganze Album über eine Stunde? Warum rollen sich mir bei "Freedom" die Zehennägel hoch? Okay, die letzte Frage war rhetorisch. Driving Rain hat seine guten Momente, aber als ganzes Album ist es ziemlich anstrengend.
Highlights: From a Lover to a Friend / She's Given up Talking / Tiny Bubble

19. Electric Arguments (2008)
Unter dem Pseudonym The Fireman hatten McCartney und Martin "Youth" Glover von Killing Joke bereits ein EDM/Techno- und ein elektronisches Ambient-Album produziert, aber Electric Arguments ist erstmals ein von Paul gesungenes Rock-Album, wenn auch mit stärkerem experimentellem Einschlag als die anderen Macca-Soloalben dieser Zeit. Mit diesen kann Electric Arguments in der ersten Hälfte ganz gut mithalten, in der zweiten Hälfte verliert es sich etwas in elektronisch-psychedelischen Klangexperimenten, die offenbar alle über fünf Minuten dauern mussten. Das ist jetzt auch nicht per se schlecht, aber hindert mich daran, das ganze Album häufiger aufzulegen.
Highlights: Sing the Changes / Travelling Light / Highway

18. Run Devil Run (1999)
Das Album, mit dem Paul Lindas Tod verarbeitet hat, ist gröstenteils ein Coveralbum von 1950er-Rock'n'Roll-Songs. Aber keine Sorge, nicht so lahm wie Choba B CCCP. Die Songauswahl ist um Einiges origineller und abwechslungsreicher und ausserdem ergänzt um eine Handvoll neuer Eigenkompositionen, die in einem ähnlichen Stil gehalten sind. Vor allem "Try Not To Cry" ist ein echter Knaller und ragt heraus.
Highlights: Run Devil Run / Lonesome Town / Try Not To Cry

17. Wings: Back to the Egg (1979)
Das letzte Wings-Album ist eine kuriose Mischung. Zu vielversprechenden Rocknummern wie "Getting Closer", "So Glad To See You Here" und dem bombastischen Instrumental "Rockestra Theme" gesellen sich Einflüsse aus New Wave und Punk sowie ein lupenreines (und wunderschönes) Jazz-Stück mit "Baby's Request". Zudem ist Back to the Egg wie einige der frühen und späten Wings-Alben voll mit irgendwelchen kurzen Intermissions und Song-Brücken und zwei Liedern in einem und ähnlichen Spässen, und hier fragmentiert es das Album zusätzlich. Viele der Stücke auf Back to the Egg sind richtig prima, aber es fühlt sich an als müsse man sie erst einmal irgendwie aus dem Durcheinander hinausfiltern.
Highlights: Getting Closer / Old Siam, Sir / Baby's Request

16. Flowers in the Dirt (1989)
Das ist sicher niemandes liebstes McCartney-Album, aber eines, das es sich immer mal wieder anzuhören lohnt. Paul fährt ein brauchbares Repertoire an Pop- und Rocknummern auf, von denen einige in Zusammenarbeit mit Elvis Costello entstanden sind. "My Brave Face" ist ein knalliger Rock-Opener, "We Got Married" fast schon ein kleines Juwel und "This One" eine wirklich hübsche Single. An manchen Stellen dringt die 1980er-Produktion etwas zu sehr durch und im letzten Drittel verliert sich das Album etwas, wie so einige von Paul aus dieser Zeit. Die letzten beiden Stücke "Motor of Love" und "Où est le Soleil" sind beide zu lang und viel zu repetitiv. Grösstenteils kann man mit Flowers in the Dirt aber durchaus seinen Spass haben.
Highlights: Distractions / We Got Married / This One

15. Wings: Red Rose Speedway (1973)
Das zweite Wings-Album ist schon mal deutlich interessanter und ausgereifter als das hingeklatschte Wild Life und etabliert schon einiges von dem coolen 70er-Rock, zu dem die Band in der Lage war, hätte aber noch besser sein können. Aus dem ursprünglich geplanten Doppelalbum wurde eine einzelne Scheibe, und die Kürzung sorgt für Gesprächstoff, ich glaube kein Fan kann sich erklären, warum "Loup (1st Indian On The Moon)" da drauf ist, nicht aber "Hi Hi Hi" und "Live And Let Die". Die Hitschnulze "My Love" ist auch nicht so toll, dafür triumphiert der Opener "Big Barn Bed", der sich aus einer kleinen Encore des RAM-Albums entwickelt.
Highlights: Big Barn Bed / Little Lamb Dragonfly / Hands of Love

14. Tug of War (1982)
Die 80er sind nicht das beliebteste Macca-Jahrzehnt, aber Tug of War steht bei vielen Fans in ziemlich hohem Ansehen. Und das bestimmt nicht ganz zu Unrecht, Paul zaubert an vielen Stellen seine Pop-Magie, der Titelsong steigert sich gekonnt in eine wahre Power-Explosion hinein, Stücke wie "Ballroom Dancing" oder "Get It" sind so schmissig, poppig und funkig aufbereitet dass es Freude macht und natürlich ist dies das Album mit "Here Today", dem wehmütigen, intimen, klassisch arrangierten Tributstück für John Lennon. Das Album verliert sich im letzten Drittel aber auch etwas, enthält aus völlig unbekannten Gründen den Track "Dress me up as a Robber" und zwei Kollaborationen mit Stevie Wonder (hilfe!), von denen sich das bessere zu lange zieht und das schwächere halt das berüchtigte "Ebony and Ivory" ist.
Highlights: Somebody Who Cares / Here Today / The Pound is Sinking

13. Pipes of Peace (1983)
Pipes of Peace ist in vielen Dingen Tug of War 2, der Stil ist ziemlich ähnlich. Weithin bekannt sind der hübsche Titelsong mit Panflöte und Tabla sowie der unwiderstehliche 80er-Ohrwurm "Say Say Say" mit Michi Jackson. "Keep Under Cover" ist einer der stärksten Geheimtipps im Macca-Oeuvre, "So Bad" ist mit Sicherheit der schmalzigste und schnulzigste Song aller Zeiten, aber mit viel Charme. Auch Pipes of Peace verliert sich gegen Ende etwas, auf einmal kommen da völlig bekloppte Spässe wie "Average Person", das man selber gehört haben muss, oder ein betont perkussiv arrangiertes Mashup aus den Titelsongs von Pipes of Peace UND Tug of War. Die versöhnliche Schlussballade "Through Our Love" und die überlegenen Duette (lieber Jackson als Wonder) bringen Pipes of Peace für mich aber knapp über Tug of War.
Highlights: Pipes of Peace / Say Say Say / Keep Under Cover

12. Off the Ground (1993)
Ein absolut solides Album, das bei wiederholtem Anhören nach einiger Zeit immer wieder positiv überrascht. Musikalisch wird ungefähr die Linie des Vorgängers Flowers in the Dirt fortgesetzt und einige Überbleibsel davon verwertet, Off the Ground klingt aber etwas erdiger und bissiger, weil viele Tracks live oder fast live aufgenommen wurden. "Hope of Deliverance" ist hierzulande viel bekannter als in der englischssprachigen Welt, aber auch ein richtig guter Song, genau wie das angenehm folkige Titellied und der rockige Protestsong "Looking For Changes". Es folgen "I Owe it all to You" und "Winedark Open Sea", die allesamt dazu beitragen, dass Off the Ground irgendwie sehr klangvoll und auf eine rockige Art und Weise melancholisch klingt. Schade ist, dass von "Cosmically Conscious", einem wieder ausgebuddelten Song vom Indien-Trip der Beatles 1968, nur ein kurzes Snippet als Hidden-Track verwendet wird.
Highlights: Hope of Deliverance / I Owe it all to You / Winedark Open Sea

11. Wings: Band on the Run (1973)
Band on the Run, mit reduzierter Besetzung unter widrigen Umständen in Lagos aufgenommen, gilt gemeinhin als bestes Wings-Album. So weit würde ich nicht gehen, denn so sehr ragt es für mich unter den vielen tollen Macca-Alben nicht heraus. Der Titelsong ist eine tolle Collage aus Songfragmenten, "Bluebird" bietet einen grossartig souligen Perkussions-Groove, "Nineteen Hundred and Eighty Five" ist eine bombastische Stadionhymne (bevor Wings überhaupt in der Lage war, Stadien zu füllen) und überhaupt lässt sich nur wenig schlechtes über dieses verspielte, angenehme Album sagen, ausser vielleicht dass es etwas kurz ist, "No Words" nicht besonders toll ist und es noch ganze zehn gibt, die im Zweifelsfall vorziehen würde.
Highlights: Band on the Run / Mrs Vanderbilt / Nineteen Hundred and Eighty Five

10. Wings: Venus & Mars (1975)
Mitte der 1970er komplettierte Wings seine Besetzung, spielte mit grossem Erfolg eine riesige Welttournee und wurde zu einer Band unter der Führung von Paul McCartney statt einem McCartney-Projekt mit einer Begleitband. Und Venus & Mars ist das passende Album dazu, voll mit Konzertrockern wie "Rock Show", "Letting Go" und dem famosen "Medicine Jar" von Gitarrist Jimmy McCulloch aber auch intimeren Stücken wie "Love in Song" und "Treat Her Gently". Der Sound ist so fett, die Songliste so mitreissend dass man sich selbst beim Studioalbum in einer Live-Show wähnt. Das Schlechteste das ich über Venus & Mars sagen kann ist dass die wenigsten Songs für sich genommen wirklich herausragen. Aber das Album als Ganzes läuft wie geschmiert.
Highlights: Rock Show / Magneto and Titanium Man / Letting Go

9. Wings: London Town (1978)
1978 war Wings mal wieder auf das Trio Paul, Linda und Denny zusammengeschrumpft aber die drei liessen es sich nicht nehmen, auf einer Yacht in der Karibik ein lockeres, spassiges Album zu produzieren. Auf London Town treffen poppige und fluffige Klänge wie im etwas Penny Lane-ähnlichen Titelsong oder der Hit-Single "With a Little Luck" auf Einflüsse, die stark an Sea Shantys erinnern, vor allem in "Children Children", "Famous Groupies" und dem mal wieder völlig verrückten und kreativen "Morse Moose and the Grey Goose". Die Mischung ist stimmig, und wird bei wiederholtem Anhören noch besser.
Highlights: Cafe on the Left Bank / Famous Groupies / Morse Moose and the Grey Goose

8. Egypt Station (2018)
Ein so reichhaltiges und ehrliches Album das aktuell klingt, aber sich auch treu bleibt, und das mit Mitte 70 und fast sechs Jahrzehnten Musikkarriere, das ist schon ein Statement. Die Stimme ist alt geworden, aber sie hat immer noch eine ganze Menge zu sagen und zu singen. Jetzt könnte man sagen dass sich Paul mit der auf jung getrimmten Pop-Nummer "Fuh You" doch noch angebiedert habe, aber wie das grose Rock-Brett des Albums sagt: "Who Cares". "Come on to Me" ist selbst für Macca-Verhältnisse ein Ohrwurm, "I Don't Know" und "Happy With You" sind die Sorte introspektiver, melodischer und ruhiger Lieder, in die man sich einfach verlieben muss. "Dominoes" und "Despite Repeated Warnings" sind die Höhepunkte in Ambition und Struktur. Egypt Station dauert vielleicht eine Spur zu lang und "Back in Brazil" kann man eigentlich überspringen, aber unterm Strich ist das mal wieder ein Werk eines Meisters, der sich seit Jahrzehnten in seiner ganz eigenen Liga bewegt.
Highlights: Come on to Me / Dominoes / Despite Repeated Warnings

7. McCartney III (2020)
Der Höhepunkt der losen Trilogie ist klar, angesichts von Macca III haben Macca I und II eigentlich nichts mehr zu melden. Das im Covid-Lockdown mal wieder ganz alleine aufgenommene Album bewahrt sich den Mut zu Ideen und Experimenten, verzichtet aber auf die nur kurz angerissenen Spielereien und Wegwerfsongs. Der Opener "Long Tailed Winter Bird", ein abwechslungsreicher, gröstenteils instrumentaler Rocker zeigt schon, dass wir es hier nicht mit einer Alibi-Übung zu tun haben. Im Anschluss zeigt McCartney sein Repertoire an Talent in den Pop-Juwelen "Find My Way" und "Seize the Day", im ambitionierten, achtminütigen "Deep Deep Feeling", der auch von seiner langen Laufzeit Gebrauch macht, oder im akustischen Falsett von "The Kiss of Venus". Abgeschlossen wird mit dem friedvollen, heimeligen "When Winter Comes", das in seiner eigenen intimen Weise thematisch und musikalisch den Kreis seiner gesamten Laufbahn zu schliessen scheint. Sollte dies das letzte Album gewesen sein, dann ist es der perfekte Abschlus.
Highlights: Deep Deep Feeling / The Kiss of Venus / When Winter Comes

6. Wings at the Speed of Sound (1976)
Immer noch mit der gleichen Besetzung wie Venus & Mars und immer noch der gleichen Erfolgssträhne haben Wings ein weiteres Top-Album fabriziert, bei dem der Band-Aspekt noch mehr im Vordergrund stehen sollte und jedes Mitglied mindestens eine Leadstimme übernehmen durfte. Lindas "Cook of the House" ist auf eine völlig bescheuerte Art absolut super, Denny Laine liefert mit "Time to Hide" gut ab, das von Joe English gesungene "Must Do Something About it" fügt sich auch gut ein und Jimmy McCulloch bleibt mit "Wino Junko" nur knapp hinter seinem "Medicine Jar" von Venus & Mars zurück. Paul, natürlich immer noch das kreative Mastermind, präsentiert unter anderem die beiden besten Wings-Songs überhaupt auf der gleichen Platte: Der wunderbar eingeleitete Über-Rocker "Beware My Love" klingt, als würde er sein gesamtes Talent in die Welt rausschreien und "Silly Love Songs" ist ein grosser Mittelfinger an alle Liebeslied-Kritiker, eine sechsminütige Symphonie aus Repetition und Abwechslung, aus Simplizität und Komplexität.
Highlights: She's My Baby / Beware My Love / Silly Love Songs

5. Chaos and Creation in the Backyard (2005)
Viele sagen es sei zu einem erheblichen Teil Nigel Godrichs Verdienst, das Chaos and Creation in the Backyard so gut geworden ist. Der Radiohead-Produzent spornte Paul zu Höchstleistungen an und hatte keine Scheu, Ideen und Songs die er als unpassend empfand im Keim zu ersticken, eine Vorgehensweise, die Paul anfangs auch mal gegen den Strich gegangen sein soll. Aber rausgekommen ist ein exzellentes Album, mit wenig typischem Rock'n'Roll und Pop, aber mit einer unglaublichen Sammlung von persönlichen, wehmütigen und auch mal mysteriösen Liedern. "How Kind of You" und "Riding to Vanity Fair" sind beide auf einem hypnotisch-psychedelischen Klangbett arrangiert, "Jenny Wren" verbindet leisen Folk-Sound mit traditionellem armenischem Flötenspiel, "Friends to Go" ist berührend an den Musikstil, die Persönlichkeit und den Humor von George Harrison angelehnt, "English Tea" ist eine dieser unverkennbaren Macca-Spezialitäten im Barockgewand und die klaviergetriebene Schlussballade "Anyway" ist eines der bewegendsten Finalstücke in seiner Diskografie.
Highlights: Jenny Wren / Friends to Go / Anyway

4. Memory Almost Full (2007)
Die kreative Erfolgssträhne von Chaos und Creation ging nahtlos weiter, aber Memory Almost Full ist deutlich bunter und abwechslungsreicher, klingt an manchen Stellen beatlesk, an anderen nach Wings, aber immer auch frisch und nie, als würden hier lediglich die guten alten Zeiten zelebriert. Der Sound ist neu und zeitgemäss, verwendet aber auch Mandoline, Mellotron und andere Instrumente und Ideen, die an die Experimentierfreudigkeit der 60er erinnern. Eine zeitlang war das mein liebstes Macca-Album, und jedes Mal wenn ich es wieder höre weiss ich auch genau wieso. "See Your Sunshine" wirkt wie eine Fusion verschiedener McCartney-Äras, "Only Mama Knows" ist ein saucooler Rocker, der am Anfang und Ende von dramatischen Streichern eingeklammert wird, "Mr. Bellamy" ist einer dieser Reminder, zu welchen künstlerischen Höhenflügen der Mann immer noch und immer wieder fähig ist und "House of Wax" ist aus einer anderen Welt, beschwört durch sein mächtiges Klangbild ein greifbares, urgewaltiges Gewitter, das sich in dem völlig meisterhaft überragenden Ultra-Gitarrensolo entlädt, ehe das intime "The End of the End" einen genauso traurigen wie tröstlichen Ausblick auf Pauls eigenen Tod wagt.
Highlights: Only Mama Knows / Mr. Bellamy / House of Wax

3. NEW (2013)
Und die kreative Erfolgssträhne reisst nicht ab, aber NEW geht fast noch einen Schritt weiter. Vier eher junge und "neumodische" Produzenten (darunter George Martins Sohn) helfen mit, den Sound zu gestalten. Herausgekommen ist erneut eine grandiose Mischung aus alt und neu, ein sehr frisches, oft etwas mysteriös wirkendes Klangbild, aber auch eine grosse Vielfalt an Liedern. "Alligator" ist womöglich mein liebster Macca-Song überhaupt, hypnotisierend brillant aus Strophe, Refrain und Bridge, aus kosmischen Synths, Akustik- und E-Gitarre konstruiert. Dieses eher akustische Klangbett mit mächtigen elektronischen Akzenten setzt sich fort, zum Beispiel in "On My Way To Work" und "Looking at Her", "Early Days" hingegen ist eine akustisch orientierte Nummer, die auf alte Erinnerungen zurückblickt. Der Titelsong zeigt, wie sich ein Beatles-Song aus dem Jahr 2013 wohl angehört hätte, grandios getrieben vom Cembalo. "Appreciate" ist dann selbst für Paul noch mal etwas ganz neues, "Everybody Out There" dafür eine klassische Stadionhymne zum Mitsingen. NEW ist so gut, dass es eigentlich auf Platz 1 stehen müsste, wenn da nicht noch diese zwei wären.
Highlights: Alligator / New / Looking at Her

2. Flaming Pie (1997)
Mit frischer Inspiration vom Beatles Anthology-Projekt und mit etwas Hilfe von George Martin, Jeff Lynne, Steve Miller, Ringo Starr sowie zum ersten Mal von seinem Sohn James und zum letzten Mal von seiner Frau Linda, allerdings ohne sich je zu verbiegen, schuf McCartney sein am stärksten beatleskes Album und zeigt, dass die Fähigkeiten, die er damals unter Beweis gestellt hat, auch dreissig Jahre später nicht einfach verschwunden sind. "If You Wanna" klingt wie ein Beatles-Song von ca 1965 im Gewand der 90er, "Somedays" ist eine mit George Martin mal wieder brillant klassisch arrangierte Ballade im Stil von "Yesterday", "Calico Skies" schafft durch die intim gezupfte Akustikgitarre ein wohliges Lagerfeuerfeeling und überflügelt noch das Vorbild "Blackbird", "Heaven on a Sunday" triumphiert als liebevolles Arrangement von Gesangsharmonien und sanften Rockinstrumenten und "Beautiful Night" ist eine wahre Meisterleistung, die sich von einer kleinen Pianoballade in ein leidenschaftliches orchestrales Epos steigert, das einen direkt in den Himmel führt wenn in der Coda Paul, Linda und Ringo singen.
Highlights: Somedays / Calico Skies / Beautiful Night

1. Ram (1971)
Das beste Paul McCartney-Album - wenigstens sind sich da heutzutage die meisten einig. Ram ist eine schillernde Wundertüte, die bei jedem Anhören noch besser wird. Das Album klingt an der Oberfläche ungemein rustikal, archaisch und irgendwie "zerzaust", enthält aber unglaublich komplexe und vielschichtige Kompositionen und Arrangements, es ist enorm vielfältig und abwechslungsreich, und trotzdem zieht sich ein heimeliger roter Faden durch die Lieder. Wenn man sich ein zeitloses Indie-Pop-Album mit einem ordentlichen Schuss Beach Boys, etwas Buddy Holly, garniert mit Psychedelia und einer Prise Country vorstellt hat man eine ungefähre Vorstellung, auf der anderen Seite wird das Ram eigentlich auch nur ansatzweise gerecht. Die bissigen Gitarren in "Too Many People", die komplex arrangierten Gesangsharmonien in "Dear Boy", die bizarre Traumreise durch "Uncle Albert/Admiral Halsey", das absolut wahnsinnige "Monkberry Moon Delight", das himmlische "Long Haired Lady"... Vermutlich mein absolutes Lieblingsalbum.
Highlights: Too Many People / 3 Legs / Ram On / Dear Boy / Uncle Albert Admiral Halsey / Smile Away / Heart of the Country / und so weiter / und so weiter
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: The Beatles

363
Sehr schön geschrieben und in vielem kann ich zustimmen. Chaos und Macca 3 sehe ich noch höher, aber oben wird es ganz schön eng und schwierig. Aber RAM auf Platz 1 ist klar.
Kölsch oder Helles trinke ich sehr gerne.
#Marburg2024

Früher war mehr Atombombe

Re: The Beatles

364
GoldenProjectile hat geschrieben: 5. Dezember 2023 22:44 DIzzy Miss Lizzy mag für sich gesehen besser sein als Act Naturally, aber durch die sehr unglückliche Platzierung ganz am Ende taugt Lizzy eigentlich noch weniger.
Maibaum hat geschrieben: 5. Dezember 2023 19:26 Stell doch mal selber, rein zum Spaß, so ein 65er Perfekt-Album mit den üblichen 14 Songs auf ...
Kann man machen, aber ich lass mich da nicht einschränken. Yesterday ist das Highlight von 1965...

Und ich mach das zunächst mal nur auf dem (digitalen) Papier, aber werde es in dieser Reihenfolge auch noch probehören, ob wirklich alles funktioniert.

1. I've Just Seen A Face
2. Norwegian Wood (This Bird Has Flown)
3. Ticket To Ride
4. I Need You
5. Girl
6. I'm Looking Through You
7. In My Life
-
8. Help!
9. The Night Before
10. We Can Work It Out
11. Michelle
12. You've Got To Hide Your Love Away
13. If I Needed Someone
14. Yesterday

Sorry Ringo, 1965 war nicht dein Jahr...
Ich hatte mir ja auch Gedanken gemacht über ein Beatles 65 Album, nur vergessen das hier zu posten.

1. Also, die Basis ist natürlich Rubber Soul, und Schritt 1 ist es die Single zu integrieren. Das ist einfach, dafür fliegen sofort What Goes On und Run for Your Life raus, eindeutig die schwächsten RS Lieder
2. Danach muß ich Platz schaffen für die beiden Songs die auf Help total verloren wirken, vor allem natürlich der MC Solo Song Yesterday mit dem Streicher Arrangement, daß da gar nicht drauf passt, aber auch das rein akustische You've Got to Hide Your Love Away wäre auf RS weitaus besser aufgehoben gewesen.
Dafür müssten, und auch das ist noch leicht zu entscheiden, dafür müssten dann You Won't See Me und The Word weichen, die beide zwar ok sind, aber auch nicht viel mehr.

Das sähe dann so aus, und das wäre ein verdammt gutes Album:

1. Drive My Car
2. Norwegian Wood (This Bird Has Flown)
3. Day Tripper
4. Nowhere Man
5. Think For Yourself
6. You've Got To Hide Your Love Away
7. Michelle
8. Girl
9. I'm Looking Through You
10. In My Life
11. Wait
12. If I Needed Someone
13. We Can Work It Out
14. Yesterday

3. Aber wenn dann als weiteren Schritt es ein 65er Album werden soll, dann müsste natürlich auch Help und Ticket to Ride noch drauf. Ich habe die jetzt für mich einfach ergänzt, und mit 16 Songs ist es auch immer noch ein Album mit etwa 40 Min Länge.
Wenn es aber dafür 2 Songs weichen müssten dann wären das wohl Drive My Car und Wait oder I'm Looking Through You. Da müsste ich jetzt noch einmal rein hören.

Wait ist ja auch insofern interessant als daß es ein Help Outtake war, es also nun gut genug für RS war, während für Help als etwas unpassende Notlösung das Cover Lied Dizzy Miss Lizzy auf die LP gepackt wurde, ein Lied das gar nicht für die LP vorgesehen war. Tatsächlich ist Wait aber besser als die meisten Help Songs.

Re: The Beatles

365
Auch keine schlechten Überlegungen. Du sagst die schwächsten Gummi-Lieder seien What Goes On und Run for Your Life, dann You Won't See Me und The Word, dann unter anderem Drive My Car. Bei What Goes On bin ich dabei, aber The Word gefällt mir tatsächlich noch etwas weniger als Run For Your Life. Dafür mag ich Wait auch sehr gerne und frage mich gerade, warum das bei mir nicht dabei ist.

Auch Drive My Car brauche ich nicht unbedingt, das Help-Überbleibsel I've Just Seen A Face war ja der Opener der nordamerikanischen Capitol-Version von Rubber Soul, und das passt erstaunlich gut. Und von der Single könnte ich auf Day Tripper verzichten, solange We Can Work It Out dabei ist.

So habe ich mehr Platz für die besten Help-Songs, inklusive Titellied und Ticket to Ride. Und I Need You, für mich der beste der vier Harrisongs aus dem Jahr. Dafür muss ich bei mir leider noch den zweitbesten Harrisong If I Needed Someone opfern und durch das vergessen gegangene Nowhere Man ersetzen. Und es wandert nach Michelle auf Nummer 12.

Dann fehlt aber immer noch Wait bei mir, und tatsächlich würde ich dafür nicht The Night Before, sondern eher I'm Looking Through You opfern.

Dann würde meine leicht korrigierte Titelliste so aussehen:

1. I've Just Seen A Face
2. Norwegian Wood (This Bird Has Flown)
3. Ticket To Ride
4. I Need You
5. Girl
6. Wait
7. In My Life
-
8. Help!
9. The Night Before
10. We Can Work It Out
11. Michelle
12. Nowhere Man
13. You've Got To Hide Your Love Away
14. Yesterday

Sorry Ringo, 1965 war nicht dein Jahr...

Du hast In My Life ja ähnlich wie das echte Rubber Soul irgendwo im letzten Drittel, aber nicht als Abschluss. Bei mir müsste es zumindest das Ende der ersten Albumseite sein.

Das könnte man gerne noch für andere Jahre und Alben machen. In einem Beatles-Forum habe ich mal überlegt, wie das Yellow Submarine Album von 1969 hätte veröffentlicht werden müssen.
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Re: The Beatles

366
I've Just Seen A Face ist tatsächlich ganz hübsch, genau wie It's Only Love. Aber die passen doch eher auf Help. Aber wenn man die 4 besten von Help weg nimmt, dann könnte man die freien Slots mit den besten von BfS auffüllen, das wäre dann dafür gar nicht erschienen, da ohne die Cover Stücke ohnehin kein komplettes Album übrig bleibt.
An der Reihenfolge des 65er Albums ließe sich sicher noch was ändern, ich habe weitgehend einfach die RS Reihenfolge beibehalten. Auf meinem 16er Album ist Help der Auftaktsong.
Überhaupt ist das Ganze dann etwas Lennon-lastig,

Ich hatte hier ja auch schon einmal ein sehr psyschedelisches Album aus Revolver und Pepper und MMT gepostet.

Die Submarine Songs gehören ja eigentlich zu der MMT Phase von 1967. Was hast du dir denn zur Submarine überlegt?

Der beste 65er George ist für mich aber eindeutig Think For Yourself. I Need You hat sich mir bislang nicht eingebrannt. Das wäre 8/10 und 6/10 (und erklär mir jetzt nicht die Reihenfolge ...)
Zuletzt geändert von Maibaum am 3. Juni 2024 10:00, insgesamt 1-mal geändert.

Re: The Beatles

367
Maibaum hat geschrieben: 2. Juni 2024 17:46 Aber wenn man die 4 besten von Help weg nimmt, dann könnte man die freien Slots mit den besten von BfS auffüllen, das wäre dann dafür gar nicht erschienen, da ohne die Cover Stücke ohnehin kein komplettes Album übrig bleibt.
Ich könnte mich unter den acht BfS-Liedern aber kaum für vier entscheiden, die sind fast alle sehr gut. BfS, also das neue Material, hat bei mir stark gewonnen.
Maibaum hat geschrieben: 2. Juni 2024 17:46 Was hast du dir denn zur Sumarine überlegt?
Die Überlegung war: Nicht nur ist YS kein wirkliches Beatles-Album (und wird nur gezählt, weil es vier exklusive Tracks enthält), es ist auch nicht wirklich ein Soundtrack-Album zum Film, weil dafür massenhaft Songs fehlen. Ich hätte zum Film also einfach ein komplettes Soundtrack-Album veröffentlicht, ähnlich wie es 1999 unter dem Titel "Yellow Submarine Songtrack" ja dann auch geschehen ist. Einfach noch Martins Score dazu und man hat ein Soundtrack-Album zum Film, das aber nicht zum Beatles-Kanon gezählt wird.

Dafür müssen die vier exklusiven Songs natürlich noch anderswo im Kanon auftauchen. Ich würde Only A Northern Song und It's All Too Much auf MMT verfrachten, sie stammen auch aus dieser Zeit. Passt natürlich nicht ganz zur britischen EP-Version, aber wenn man bedenkt dass AHDN und Help auch mehr Songs enthalten als die jeweiligen Filme hätte man MMT sowieso auch entsprechend erweitern und als Album verkaufen können.

Die anderen beiden passen dann ins Jahr 1968, da wurde ja zu Beginn des Jahres Lady Madonna / The Inner Light veröffentlicht, damit die Fans was haben, während die Beatles in Indien waren. Danach kam aber ausser Hey Jude / Revolution im August bis zum Weissen Album im November nichts mehr, also hätten ein paar mehr Singles im Jahr 1968 gut gepasst. Hey Bulldog wurde genau wie Across the Universe zusammen mit Lady Madonna und The Inner Light aufgenommen. Zusätzlich zu nur je einer Single im März und August hätte ich also Across the Universe und Hey Bulldog etwa im Mai als Single herausgebracht. Fehlt noch All Together Now zur Vollständigkeit, das käme dann als B-Seite von Not Guilty noch kurz vor dem Weissen Album. Und schafft damit Gerechtigkeit für Not Guilty (das trotz über 100 Takes einfach aussortiert wurde) und Not Guilty kann erscheinen, ohne das Weisse Album verändern zu müssen.
Maibaum hat geschrieben: 2. Juni 2024 17:46 Der beste 65er George ist für mich aber eindeutig Think For Yourself. I Need You hat sich mir bislang nicht eingebrannt. Das wäre 8/10 und 6/10 (und erklär mir jetzt nicht die Reihenfolge ...)
1. I Need You
2. If I Needed Someone
3. Think For Yourself
4. You Like Me To Much

...um mal die Reihenfolge zu erklären. :wink:
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Let the sheep out, kid.

Re: The Beatles

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Not Guilty soll aber trotz der vielen Versuche nicht wirklich fertig gewesen sein. Und auch wenn, daß ein Outtake dann als Single A-Seite erscheint wäre sehr unwahrscheinlich gewesen.

BfS? Doch, da sehe ich große Unterschiede.
Außerdem wenn sie das Album nicht gebracht hätten, dann hätten sie sicherlich vor Weihnachten aus dem Material eine weiter Single gebracht, dann wären 2 weitere Songs weg gewesen.

Re: The Beatles

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Maibaum hat geschrieben: 3. Juni 2024 10:06 Und auch wenn, daß ein Outtake dann als Single A-Seite erscheint wäre sehr unwahrscheinlich gewesen.
Klar, ist ja nur ein Gedankenspiel. Aber Take 102, da fehlt für mich nicht mehr viel bis zu einem fertigen Songs. Diese schnellere, härtere Version mit Harpsichord gefällt mir auch viel besser als die veröffentlichte von Harrisons Soloalbum über zehn Jahre später.

Die Highlights von BfS sind No Reply, I'm A Loser und I'll Follow The Sun, aber auch Every Little Thing, Eight Days A Week und I Don't Want To Spoil The Party sind super.
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